Am Abgrund VIII

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[NRPG: Ich hoffe, das passt in das Gesamtbild :) Und es kam nicht zu spät...]

(Wutai i-Shan Kwuing tr'Aniou)

Truppenquartier an Bord der Ch'H Speer

"Khre'Ared! Lassen Sie die Truppe antreten. Volle Gefechtsbereitschaft. Und wehe, Ihr Sauhaufen ist nicht in fünfzehn S'urrien fertig und steht auf den Landungsdeck!"
Der Kommandeur der Einheit, ein Tribun von Rihann und laut Einschätzung von tr'Aniou ein Blödmann, brüllte in das Mannschaftsquartier. Auf einer Fläche von guten einhundert Quadratmetern waren einundachtzig Marineinfanteristen untergebracht.
Strumtruppen, Kanonenfutter, Problemlöser.
"Zu Befehl, Tribun!", rief er seinem Vorgesetzen zu und deutete sowas wie eine Ehrenbezeichnung an.
An die Truppe gewandt musste er nicht brüllen oder einen besonderen Ton benutzen.
Er hatte in mehr als einem Einsatz gezeigt, dass er eine Einheit führen konnte. Aus irgendeinem Grunde waren auch immer sämtliche Neulinge um ihn herum.
Dies hatte ihn mehrmals das Leben geretten, einem Anfänger aber das seinige gekostet. Aber so ist Krieg...

"Na los, nehmt Euer Kampfgepäck. Es geht los. Nehmt nur mit, was ihr wirklich brauchen werdet. Da wir ein Raumschiff entern sollen, können wir auf das Zelt verzichten..."
Er zog eine Zeltplane aus einem Tornister, der an ihm vorbei huschte.
"Füllt Eure Wasserflasche mit Wasser. Wenn ich einen mit etwas anderem erwische, reiß ich ihm den Kopf ab! Energiezellen für die Waffen bekommt ihr an der Tür zum Landedeck."

Er konnte Offiziere nicht leiden. Sie waren arrogante Pinsel, die nicht einmal alleine von A nach B bewegen konnten, ohne über ihre eigene Ehre und / oder Inkompetzenz zu stolpern.
Das beste Beispiel für den Typ Offizier war sein Tribun. Er hielt es nicht für nötig, seine Soldaten zu informieren, was ihnen bevor stand. Ohne eine alte Kameradin in einer anderen Einheit wüsste niemand, dass sie ein Schiff der Nebula Klasse der Föderation entern sollten.

Natürlich war die Einheit nicht pünktlich angetreten. Der Tribun bekam einen seiner Anfälle und machte sich nur lächelich. tr'Aniou musste sich sehr anstrengen, um nicht laut zu lachen über soviel Selbstdarstellung.
"... ein Sauhaufen sondersgleichen. Ich möchte wissen, was ich getan habe, um diese Einheit zu kommandieren.
Khre'Ared! Lassen Sie die Truppen aufsitzen!"
"Rekkhai..."
"Was?"
"Wäre es im Bereich des Möglichen, uns über unseren Auftrag zu informieren?"
Der Tribun glotze etwas überrascht, fing sich aber schnell.
"Eine Nebula Klasse. Wir sind eine der Sturmabteilungen, die die Selbstzerstörung aufhalten sollen. Und jetzt wegtreten!"

"Ie, Rekkhai." Diesmal verzichtete er auf einen Salut.
"Ihr habt es gehört, was los ist. Wenn wir an Bord der Nebula kommen..." und wir dann noch leben, "...werden Dreiergruppen gebildet. Niemand geht alleine, ist das klar?
Es wird erst geschossen und dann gefragt. Also latscht nicht durch das Schiff, wie ein betrunkener T'rai.
Für jeden gefangenen Starfleetler gibt es eine Flasche Ale von mir. Stabsoffiziere bringen das Doppelte."
Die Aussicht auf Beute hob die Stimmung der erfahrenen Soldaten doch um einiges. Die Fünfzehn Männer und Frauen aus der Ersatzeinheit schauten ein wenig bedrückt. Vermutlich ihr erster Einsatz. Deswegen stellte er Gruppen aus zwei Erfahrenen und einem Neuling zusammen.

Enterfähre der Ch'H Speer

Kurze Zeit später löste sich eine Enterfähre von der Speer.
Es fanden bereits Kampfhandlungen statt, im Wesentlichen aber Fernduelle mit Phasern, Disruptoren beziehungsweise Torpedos.
Da der Tribun es vorzog, den Einsatz aus dem Kontrollzentrum zu überwachen, sass tr'Aniou in der Steuerungskanzel neben den Piloten.
Ihr Angriffsziel kamm schnell in Sicht. Es sah etwas angeschlagen aus, wehrte sich aber tapfer. Einige direkte Treffer legten den Antrieb lahm und sofort kam der Angriffsbefehl.
Die Piloten drehten bei und steuerten auf die Maschinensektion backbord zu.
Ihnen folgten drei andere Enterfähren, von denen zwei im Phaserfeuer zerplatzen. Doch zu zweit schafften sie es, die Schilde zu durchstoßen und mit der Andockluke Halt zu finden.
Sobald das geschafft war, kam der schwierige Teil der Operation.

Nebula Klasse

Es wurde ein Loch in die Hülle gesprengt, und sobald sich der Rauch verzogen hatte, sprangen die ersten Rihannsu in die Nebula.
Sie trafen auf Widerstand und es gab die ersten Toten auf beiden Seiten. Drei seiner Leute lagen im Gang, der von einer Alarmsirene akustisch ausgefüllt war. Kommunikation war nur über die Funkgeräte möglich. Doch das Team war nicht darauf angewiesen. Die erfahrenen Soldaten verstanden sich blind und taub.
Der Gang wurde gesichert und langsam aber beständig rückten die Dreiergruppen vor.
Hier und da gab es vereinzelten Widerstand, der aber schnell gebrochen wurde.
Überraschenderweise gab es keine Kraftfelder, kein Gas, kein internes Sicherheitssystem.

Eine gewisse Lockerheit breitete sich aus. Die Föderation besaß sowieso keinen besonderen Ruf im Nahkampf, anders als die Klingonen oder die Jem'Hardar.
Aber diese Lockerheit hätte sich beinahe gerächt.
Gerade, als die Meldung kam, das Deck sei gesichert und tr'Aniou beginnen wollte, die Antimaterieladungen abzuwerfen und die Sprengladungen der Selbstzerstörung zu deaktivieren, führte ein Trupp von ungefähr fünfzig mutigen Föderationssoldaten einen Gegenangriff.

Zwei vorgeschobene Sicherungsposten wurden überrannt und plötzlich sah sich der khre'Ared in einem Handgemenge wieder. Es fand ein brutaler und gnadenloser Kampf statt. Knochen brachen, Fleisch riß und Blut floß.
Ein direkter Treffer aus einem Handphaser konnte sein Brustpanzer zu einem westenlichen Teil abfangen. Doch er ging zu Boden. In dieser Situation wurde er von einer Frau attaktiert. Sie hatte einen Dolch, den er als klingonische Ritualwaffe erkannte, mit dem sie auf ihn losging.
Natürlich hatte die Menschin ihm nichts an körperlicher Kraft entgegenzusetzen, und als er sich von der Überraschung erhohlt hatte, schlug er ihr ins Gesicht. Er spürte durch seinen Handschuh, wie ihre Nase splitterte. Drei weitere Schläge gegen Kopf, Brust und Hals schickten sie zu Boden.

Als er sich wieder aufrappelte und sich das Blut aus dem Mund wischte, vergewisserte er sich, dass sie noch lebte. Die Atmung rasselte und ihr Gesicht sah blutig aus. Aber sie lebte. Und er wollte, dass das so bleibt.
"Sanitäter!"
Innerhalb weniger Augenblicke war ein Soldat bei ihm, der eine medizinische Ausrüstung trug.
"Sind Sie verwundet, khre'Ared?"
"Ich will, dass diese Frau überlebt."
Ohne eine Antwort abzuwarten, kehrte er ins Kampfgetümmel zurück.

Am anderen Ende des Korridiors bemerkte er einen seiner neuen Soldaten, der einem am Boden liegenden Andorianer mit einem Messer die Kehle durchschnitt. Blaues Blut spritze bis an die Decke des Korridors.
"Ich will Gefangene, Ihr Trottel! Wehe, Ihr bringt noch jemanden um, wo es nicht absolut nötig ist!"

Und dann war der Kampf plötzlich vorbei.
Siebenundzwanzig Gefangene saßen oder lagen lediert zwischen den Rihannsu. Er hatte dreizehn weitere Soldaten verloren, die Gruppe bestand damit nur noch zweiundsechzig Rihannsu, von denen einige verwundet waren.
Er schaute sich die Gefangenen an und griff sich den ranghöchsten Offizier heraus. Es war ein Lieutenant Commander, der die Farben der Technik trug.

"Du bringst uns zu den Steuersystem der Selbstzerstörung", formulierte er in gebrochenen Föderationsstandart.
Der Commander schaute nur starr gerade aus. tr'Aniou griff zu seinen Disruptor und schoss einer bolianischen Gefangenen in den Kopf.
"Nun?"
Der Commander wischte sich über das Gesicht und betrachtete entsetzt seine blauveschmierten Hände. Dann zeigte er den Gang entlang und setzte sich in Bewegung. Ein anderer Gefangener, dessen Rang war mit seinem eigenen identisch war, mischte sich ein. Mühsam erhob er sich, wobei Blut auf den Boden tropfte.
"Sir, Sie werden bestimmt nicht..."
Sie würden alle nie erfahnen, was der Chief Petty Officer sagen wollte, denn auch sein Kopf zerplatze unter dem Disruptorfeuer.

Wenige Minuten später waren die Selbstzerstörung abgeschaltet und die Antimateriekapseln abgeworfen.
Aus einer kopflosen Leiche mit dem Rangabzeichen eines Lieutenant Commanders sickerte langsam rotes Blut in die Schaltkreise.

"Stellung um den Maschinenraum beziehen! Wir warten auf Verstärung."
Dann öffnete er einen externen Kommunikationskanal.
"Speer, die Nebula ist gesichert."
Rauschen war die Anwort.
"Speer, ich wiederhole, die Nebula ist gesichert."
Wieder nur Rauschen.

"Enterteam, hier ist die Blutschwinge. Die Speer wurde vernichtet, wir schicken Ihnen Verstärkung."
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Seine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bestätigt. Seine Vorahnungen waren berechtigt gewesen. Noch waren sie nicht Außergefahr. Mit schnellen Schritten erreichte der Leih seinen Sessel und nahm Platz. Zwischenzeitlich trafen weitere Schadens- und Verlustmeldungen ein.
„Die Zerstörung der Tarnsysteme und Warpantriebe hat noch einige weitere Systeme in Mitleidenschaft gezogen“, meldete der zweite Offizier.
„Sind weitere sensible Systeme betroffen?“
„Ie, Rekkhai. Einige Energieleitungen sind überlastet worden, was zur Zerstörung einiger Konsolen im Maschinenraum führte. In einigen Sektionen ist die Energie ausgefallen und ein kleineres Feuer ist ausgebrochen. Das Feuer ist bereits von der automatischen Feuerbekämpfung gelöscht worden, und die Sekundärsysteme haben die im Maschinenraum ausgefallenen Kontrollen ohne Verzögerung ersetzt.“
Wenigstens funktionierten die automatischen Sicherheitssysteme, dachte Rikal.
„Die Evakuierung der vom Energieausfall betroffenen Sektionen hat bereits begonnen und wird wahrscheinlich in drei Siuren abgeschlossen sein.“
Zufrieden stellte Rikal fest, dass die ständigen Übungen die Reaktionszeiten der Besatzung auf ein akzeptables Niveau gesenkt hatten. So würden möglichst viele von ihnen auch aus einer wirklich kritischen Situation lebend entkommen. Zur Zeit bestand den Elementen sei Dank nach seinen Sensoranzeigen für niemanden an Bord Lebensgefahr.
„Verletzte?“
„Bis her vier Leichtverletzte. Offenbar wurden die Systeme an Orten sabotiert, an denen sich nur selten Besatzungsmitglieder aufhalten.“
Das reduziert auch das Risiko einer Entdeckung, stellte Rikal gedanklich fest.
„Haben die Föderationsschiffe uns bereits geortet?“
„Wahrscheinlich, wir sind noch in Sensorreichweite.“
„Wann werden sie uns eingeholt haben?“
„Bei maximaler Geschwindigkeit in zwei Tarrim.“
„Wie lange werden die Reparaturen dauern?“
Ein Achselzucken war die Reaktion des 2. Offiziers.
„Wir wissen es noch nicht. Khiy begutachtet noch die Schäden. Vermutlich länger.“
Für wenige Augenblicke schloss Rikal seine Augen. Gegen die zehn Schiffe ihrer Gegner würde sein Schiff nicht lange standhalten können. Aber eins stand fest, leicht machen würde er es ihnen auch nicht. Sie würden einen hohen Preis zahlen müssen.
„Machen sie ein Shuttle startklar. Bringen sie...“
Unerwartet unterbrach Tahl die beiden Offiziere.
„Rekkhai, es wird Waffenfeuer vor ihrem Quartier registriert.“
Es schien ihm, als würde sein Herz gefrieren und zugleich stehen bleiben. Nichts hielt ihn mehr auf seinem Sessel. Ohne ein Wort fuhr er aus seinem Kommandosessel und strebte zielstrebig und mit schnellen Schritten zum Turbolift. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen überprüfte er seinen Disruptor. Erst einige Ewas später erinnerte er sich an seine Pflichten.
„Brücke.“
„Ie, Rekkhai“, meldete sich sein zweiter Offizier.
„Schicken sie ein Sicherheitsteam zu meinem Quartier.“
„Ist bereits unterwegs.“
„Gut.“
„Rekkhai“, die Stimme des Offiziers zitterte leicht, „erie´Riov tr’Faltour ist befreit worden.“
Dies erklärte einiges, und es verhieß nichts gutes.
„Außerdem haben wir den Kontakt zur Shuttlerampe 2 verloren.“
Augenblicklich wurde Rikal klar, was dies zu bedeuten hatte. Geschickt hatte sein alter Freund seine Flucht vorbereitet, und genau im richtigen Moment zugeschlagen. Keinen besseren Zeitpunkt hätte er wählen können, zumindest aus seiner Sicht. Aus der Sicht das Leih war es der schlechteste, der möglich gewesen wäre. Aber wie es schien, wollte Iregh sich vor seiner Flucht noch an ihm rächen. Auf die schlimmste Weise, die möglich war. An seiner Verlobten, seiner schwangeren Verlobten.
„Schicken sie Tahl zur Shuttlerampe. Er soll sich mit dem Tribun koordinieren und die Shuttlerampe sichern. Die Verräter dürfen nicht entkommen.“
Erneut überprüfte der Leih seinen Disruptor, er stand auf töten, und wartete darauf, dass sich die Türen öffnen. Selbstverständlich hatte er nicht den seinem Quartier am nächsten gelegenen Haltepunkt des Turbolifts gewählt, denn er wollte nicht einem von Iregh’s Komplizen vor den Lauf geraten, wenn er den Turbolift verlässt. So verlies er mit gezogenem Disruptor den Turbolift einige Meter entfernt von seinem Quartier. Im Laufschritt überbrückte er die Distanz bis zu der Ecke, hinter der sich die Tür seines Quartiers befand. Hinter sich hörte er weitere Schritte. Schritte von gepanzerten Stiefeln. Die Sicherheit kam, aber auf die wollte er nicht warten. Arrhae und N`nhaeirhu befanden sich in seinem Quartier. Vorsichtig schaute er um die Ecke, entdeckte den stellvertretenden Kommandeur der Kommandosoldaten und fünf am Boden liegende Marineinfanteristen, und zog sofort den Kopf wieder ein. Der Kommandosoldat hatte seine Waffe augenblicklich gehoben und auf Rikal gezielt. Die Kugel schlug in die Gangecke ein und detonierte. Schlagartig wurde dem Leih bewusst, dass die fünf Marines tot waren. Sie waren überrascht und von der Spezialmunition getötet worden.
Nun, Rikal hatte nicht vor zu sterben. Auch er war frühere Kommandosoldat gewesen und hatte sein körperliches Training nicht vernachlässigt.
Seine Muskeln spannten sich und er konzentrierte sein Bewusstsein auf die nächste Handlung. Schlagartig entlud sich seine Körperspannung und in einem großen Satz sprang Rikal in den Gang. Im Flug drehte er sich und visierte sein Ziel an. Er sah wie die Mündung des Gewehres aufblitzte als sich sein Finger auf den Abzug drückte. Deutlich spürte er den Luftzug und die Hitze des Projektils das sein Hose zerriss und sein Bein streifte. Ein stechender Schmerz durchzuckte seinen Körper, aber seinem Gegner erging es erheblich schlechter.
Der grüne Energiestrahl traf ihn direkt in die Brust. Kein Panzer schütze ihn, kein Deflektor nahm dem Strahl seine zerstörerische Energie. Das Gesicht des Getroffenen wurde zu einer schmerzverzehrten Fratze, der Mund öffnete sich zu einem Schrei, aber dazu kam es nicht mehr. Die Energien hatten sich weiter ausgebreitet und den Körper des Tal’Shiar vollständig aufgelöst. Ebenso seine Waffe.
Der Leih kam mit der rechten Schulter auf dem Boden auf und rollte ab. Als er sich in einer fliesende Bewegung aufrichtete, erinnerte ein stechender Schmerz ihn an die Wunde am Bein. Er Blickte nach unten und sah einen grünes Rinnsal, das sein Hosenbein hinab lief. Nichts lebendbedrohliches, noch nicht, attestierte Rikal.
Leise zischend öffnete sich die Tür zu seinem Quartier und gab den Blick in den Korridor frei. Dort erblickte der Leih N`nhaeirhu, die rücklings auf dem Boden lag. Blut sickerte aus einer Wunde am Hals. Über ihr stand Iregh, der sein Schwert erhoben hatte und gerade mit vor Has verzerrtem Gesicht zum finalen Schlag ansetzen wollte.
„Das würde ich nicht tun.“
Überrascht ruckt Irgehs Kopf hoch. Kurz weiteten sich seine Augen. Offensichtlich hatte er nicht mit dem Erscheinen des Leih gerechnet.
„Lass das Schwert fallen.“ Um seinen Worten mehr Geweicht zu verleihen hob er seien Disruptor und zielte damit auf Irgeh’s Brust. Irgeh reagierte nicht, noch immer hielt er das Schwert hocherhoben. Abwägend, ob er es riskieren sollte oder nicht.
„Lass das Schwert fallen.“ Die Stimme des Leih machte deutlich, dass er ihn kein zweites Mal dazu auffordern würde.
Mit einem leisen Knistern erwachte der Kommunikatior zum Leben, den Iregh trug.
„Rekkhai, wir müssen hier weg. Das Panzerschott vor der Shuttlerampe wird nicht mehr lange strand halten.“
Mit einem bedauernden Gesichtsausdruck senkte Irgeh seine Waffe.
„Ich fürchte, wir werden dies ein anderes Mal zu Ende bringen müssen. Beamen sie mich hier heraus. Sofort.“ Augenblicklich wurde Iregh von einem grünen Energiestrahl umgeben und in seine Moleküle aufgelöst. Obwohl Rikal sofort geschossen hatte, war der Schuss wirkungslos vom Transporterstrahl absorbiert worden.
Mit zwei weiten Schritten überbrückte Rikal die Distanz zu N`nhaeirhu und kniete sich neben sie. Ihre Augen waren offen, sie lebte. Den Elementen sei Dank.
„Arrhae?“
„Sie war nicht mehr hier“, antwortete sie mit schwacher Stimme. Rikal nickte nur. N`nhaeirhu hatte ihr Leben riskiert um Arrhae die Flucht zu ermöglichen. In diesem Augenblick erreichte die Sicherheit das Quartier des Leih. Dieser würdigte sie keines Blickes.
„Krankenstation, medizinischer Notfall im Quartier des Leih. Beeilen sie sich.“
Rikal zerriss seine Uniformjacke und wickelte einen Streifen um N`nhaeirhus Arm, den anderen presste er auf die Halswunde. Sie hatte bereits viel Blut verloren.

-tbc-
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

„Erfassen Sie das Signal vom Riov und beamen Sie ihn und die zweite Person hierher, sofort.“

Mir zu Füßen materialisierten sich der Riov und N’nhaeirhu und auch die grüne Lache, die von beiden zu stammen scheint.
Kräftige Helfer legten N’nhaeirhu auf das erste Intensivbett und den Riov auch gegen seinen leisen Protest auf das zweite Intensivbett.
Nach einem oberflächlichen Begutachten wandte sich Sora N’nhaeirhu zu und ich mich dem Riov.
Mit einem Laserskalpell schnitt ich ihm die Uniform am Bein auf und legte so die Wunde frei. Die Hautränder zeigten die typischen Verschmorungen, die ein Projektil aus größerer Entfernung anrichtete, wenn der Schütze nicht genau traf. Dort wo die Haut weggeschmolzen war sah man das blanke Fleisch und das offene Gefäß, aus dem der grüne Lebenssaft floß.

„Ich gebe ihnen eine kleine lokale Betäubung und dann werde ich ihre Verletzung behandeln.“

„Wie lange wird das dauern?“ Eine weitere Detonation ließ das Schiff erbeben und eines der Laserskalpelle fiel zu Boden.
Noch ehe ich antworten konnte.

„Brücke, Bericht.“

„Die Eindämmung der Shuttlerampe Nummer 3 an Backboard am Heck wurde gesprengt.“

„Bei den Elementen, lasst ihn nicht entkommen, schickt sofort ein Kampfshuttle hinterher.“

„Ssuay, mein Leih.“

Während der Kommunikation beschäftigte ich mich mit der Wunde. Das offene Gefäß konnte ich nicht so ohne weiteres verschweißen, da sonst das Bein unterversorgt bleiben würde. Also musste ich es „zusammennähen“, eine wirklich filigrane Arbeit.
Unterdessen wurde N’nhaeirhu in Vollnarkose versetzt, Ezri I assistierte Sora bei der Operation.
Ihre Halswunde war nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick schien. Der Schnitt hatte zwar die Haut komplett durchdrungen, aber sie hatte weder den Kehlkopf noch eine der Halsschlagadern verletzt.
Ihre Armwunde war weitaus schlimmer, da ihre Hauptarterie verletzt war und zudem der Oberarmknochen zersplittert war.

Ungeduldig beobachtete Rikal, wie ich mit dem Hautregenerator immer wieder über die Wundränder strich, die die Folie auf der Wunde selber halten sollte. Die Folie würde sich im Laufe der Zeit proportional zum Wachstum der neuen Haut auflösen und währendessen das darunterliegende Fleisch vor Infektionen schützen und versorgen.

„Geht das nicht schneller?“ knurrte er.

„Nein, nicht, wenn ich Sie nicht krankschreiben soll.“

Entnervt aber fügsam verdrehte er die Augen.

„Ezri, wenn Sie mit dem Riov fertig sind, helfen Sie mir hier.“

„Ie“

Nach einiger Zeit stellte ich das Gerät ab.

„Sie können wieder… „

Er sprintete förmlich los zum nächsten Turbolift.

„…. auf die Brücke zurück.“ Vollendete ich meinen Satz und schüttelte leicht den Kopf.

Während sich Ezri I um den Schnitt am Hals von N’nhaeirhu kümmerte, versuchten Sora und ich die Knochensplitter aus ihrem Arm zu entfernen. Künstliche Knochenmasse zum Wiederaufbau des Oberarmes stand uns schon zur Verfügung und den Flüssigkeitsverlust hatten wir bereits ausgeglichen….

-tbc-
 

Xena

New Member
(Alidar tr’Aurata)
„Was ist denn jetzt los,“ dachte sich Alidar, als er die Erschütterungen, die durch die Explosionen verursacht wurden vernahm. Augenblicklich beendete er seine Dusche und zog sich eilig an und machte sich auf den Weg zur Brücke.

Als er gerade die Brücke betreten wollte kam ihm gerade Tahl entgegen.
„Ich denke, dass es besser ist, wenn Sie mit mir mitkommen,“ sagte er etwas aufgeregt.

„Was ist passiert,“ fragte Alidar darauf.

„Ireghs Leute haben die Blutschwinge sabotiert und nun versucht er mit ihnen in einem Shuttle zu fliehen,“ antwortete Tahl darauf.

„Und wofür brauchen Sie mich,“ fragte Alidar etwas skeptisch.

„Wir müssen Iregh mit einem Kampshuttle verfolgen, da die Explosionen auch die Systeme, die für den Traktorstahl erforderlich sind beschädigt haben, und für die Jäger wäre diese Mission aufgrund der Strahlungsspitzen im Nebel und der schwächeren Schutzschilde viel zu gefährlich. Und Sie wissen, wie der Tal Shiar verdeckt vorgeht und es ist außerdem äußerst wahrscheinlich, dass weiter Draußen ein Schiff auf Iregh und seine Leute wartet,“ quittierte Tahl darauf.

„Er könnte genauso gut versuchen zu den Piratenstützpunkt zu fliehen,“ konterte Alidar darauf ruhig.

Tahl erhob daraufhin seine rechte Braue und hakte nach, „wie kommen Sie darauf?“

„Die Piraten sind hier so weit Draußen auf Nachschub von Außen angewiesen, und da es offensichtlich mindestens 2 Streitparteien unter den Piraten gibt, vermute ich sehr stark, dass die eine Seite vom Tal Shiar unterstütz wird, und die andere Seite von Sektion 31. Vielleicht werden sie sogar von beiden unterstütz,“ antwortete der gefragte.

Während beide sich zum Kampfshuttle begaben, dachte Tahl darüber nach und Alidar massierte unauffällig einen Akkupressurpunkt am Handrücken, um die Schmerzen zu unterdrücken.
Auf den schnellstmöglichen Weg machten beide das Shuttle startklar sie nahmen den Verfolgungskurs auf.

„Wir müssen noch auf die Föderationsschiffe acht geben,“ bemerkte Tahl als sie losstarteten.

„Ich weiß,“ antwortete Alidar recht kühl, „ich finde auch, dass es ungewöhnlich viele Föderationsschiffe sind, die Kurs auf die Schwinge genommen haben.“

„Ob nicht eines dieser Schiffe Irgehs Ziel ist,“ dachte Tahl laut während er eine Konsole bediente.

„Möglich, das werden wir gleich sehen,“ quittierte Alidar daraufhin und scannte nach Spuren von Irgehs Shuttle. „So wie es aussieht hat es Kurs auf ein Astereoidenfeld genommen, wahrscheinlich deswegen, damit die Schwinge ihn nicht aufspüren kann,“ meldete er nachdem er einige Scanns abgeschlossen hatte.

„Das bestätigt doch die Theorie, dass ein Schiff auf sie wartet, zuerst bringen sie sich in Sicherheit und dann lassen sie sich abholen,“ meinte Tahl darauf.

„Das muss nicht unbedingt sein,“ widersprach ihm Alidar.

Plötzlich wurde das Shuttle von irgendetwas getroffen und erschüttert.

„Was war das,“ fragte Tahl.

„Ein Föderationsschiff, Norway-Klasse, hat auf uns gefeuert und nun wir sind von diesem mit einem Traktorstrahl erfasst worden. Die Waffensysteme sind ausgefallen. Funktioniert der Antrieb noch,“ fragte dann Alidar bei Tahl noch nach.

„Der Funktioniert schon, aber der reicht sicher nicht aus, damit wir uns vom Traktorstrahl lösen könnten,“ antwortete Tahl.

„Kuppeln Sie einfach den Antrieb kurz aus und lassen Sie aber den Reaktor auf volle Leistung,“ befahl Alidar.

„Was sind Sie verrückt, die Überschüssige Energie würde den Reaktor zerreisen,“ konterte Tahl darauf.

„Es wird keine überschüssige Energie geben, ich schicke den Föderationschiff zuerst mal einen Plasmaimpuls den Traktorstrahl entlang und anschließend, werde ich noch einen Poleronausstoss initiieren, dann kuppeln Sie den Antrieb wieder an, durch den Poleronausstoss werden wir ganz losgerissen werden, und wir irritieren dadurch auch noch ihre Sensoren. Warten Sie mit dem Einkuppeln bis ich es sage,“ antwortete Alidar.

„Die Kupplung wird dabei ja in Fetzen gerissen,“ sagte Tahl darauf laut.

„Nicht unbedingt, da das Shuttle bei der letzen Wartung eine neue bekommen hat, wird diese das aushalten,“ konterte Alidar darauf.

„Na gut, dann probieren wir es halt,“ meinte dann Tahl skeptisch.

Hastig wurden daraufhin die nötigen Eingebungen gemacht und es zeigte sich ein Erfolg, als der Plasmaimpuls hell aufleuchtend dem Traktorstrahl entlangglitt, und diesen deaktivierte. Nachdem Alidar noch den Poleronausstoss gab, startete Tahl wieder den Antrieb und das Shuttle konnte kurzzeitig, Spitzengeschwindigkeit erreichen.

Tahl steuerte das Shuttle ebenfalls Richtung Astereoidenfeld, „kontaktieren Sie die Blutschwinge, denn ohne Waffensysteme ist eine Verfolgung Sinnlos,“ befahl er.

„Die Waffensysteme sind nicht die Einzigen die Ausgefallen sind, unsere Sensoren funktionieren nun gar nicht mehr, und durch eine Kontaktaufnahme würden wir nun doch die Aufmerksamkeit der Föderationsschiffe erregen und blind durch den Nebel zu fliegen, das käme Selbstmord gleich. Wir können versuchen mit den Reparaturen zu beginnen, oder warten bis uns wer abholt,“ antwortete Alidar darauf.

„Na das ist ja ganz toll,“ sagte Tahl zornig, „warum haben Sie das Schiff nicht vorher bemerkt, bevor es auf uns geschossen hat.“

„Auch wir hatten Probleme mit den Sensoren, und um die Spuren von Irgehs Shuttle zu verfolgen, musste ich die Sensoren bündeln, und dieses Schiff tauchte genau im toten Winkel auf. Außerdem nützen uns Selbstvorwürfe in dieser Situation auch nichts, und ich habe sicher nicht vor, hier zu sitzen und Däumchen zu drehen,“ antwortete der Angesprochene und ging in den hinteren Bereich des Shuttles.

„Was haben Sie nun jetzt vor,“ fragte Tahl in einem scharfen Ton.

„Was werde ich wohl hier vorhaben, ich sehe mir die Schäden vor Ort an, vielleicht ist es möglich diese zu beheben,“ konterte Alidar und begann nun die Sicherungen zu Checken.

„Glauben Sie, dass das noch etwas wird,“ warf Tahl skeptisch ein.

„Wenn Sie dauernd dazwischenquatschen sicher nicht, ich muss erst einmal feststellen, ob ich überhaupt etwas machen kann, einige Sicherungen sind durchgebrannt, vielleicht haben wir sogar Ersatz an Bord, und zum Diskutieren habe ich im Moment keine Lust,“ kam die prompte Antwort.


-tbc-
 

Rikal

Active Member
(N'nhaeirhu, Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Krankenstation =/\=

Jedes Mal wenn er sich auf der Krankenstation befand, vor allem wenn er als Patient dort war, wurde ihm wieder bewusst, wie wenig er diesen Ort mochte. Voller Ungeduld wartete der Leih darauf das Ezri die Behandlung seiner Beinwunde abschloss. Seine Anwesenheit auf der Brücke war erforderlich. Dringend erforderlich. Sein Schiff war in Gefahr.
Die wenigen Siuren bis Ezri mit dem Ergebnis ihrer Behandlung zufrieden war kamen ihm wie eine Ewigkeit vor. Doch der ersehnte Augenblick kam. Das Licht des Hautgenerators erlosch und auch das typische Summen verschwand. Rikal lies Ezri den Satz nicht beenden, mit dem sie ihn aus der Krankenstation entließ. Die letzten Worte hörte er, als sich die Tür der Krankenstation hinter ihm schloss. Später, falls es ein später geben würde, würde er sich bei Ezri bedanken. Im Moment hatte er wichtigeres zu tun.
Ohne sich um seine zerrissene, blutverschmierte Hose zu kümmern begab er sich auf die Brücke. Dort angekommen nahm er ihm Sessel des Kommandanten platz und stellte zufrieden fest, das ein Techniker an einer Konsole arbeitete. Vermutlich war auch sie durch die Sabotage in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Spannungsstoss war eventuell doch stärker gewesen als sie zu erst angenommen hatten.
Kaum das er saß, verlangte Rikal einen Bericht seines 2. Offiziers. Auch wenn er vor einigen Wochen noch gesagt hätte, dass er dies niemals auch nur denken würde, so mußte er zugeben, dass dieser Offizier sich positiv entwickelt hatte. Offensichtlich war er mit den Anforderungen gewachsen. Leider konnte er ihm noch immer mühelos auf die Nerven gehen. Zu seinem Glück benahm er sich im Moment vorbildlich und schonte die Nerven seines Leih. Diese waren zwar stark, aber im Augenblick waren sie sehr belastet. Auch er hatte bereits erlebt, wie es aussah, wenn der Leih wirklich wütend wird.
Der Bericht enthielt wenig erfreuliches. Transwarpantrieb, Warpantrieb, Tarnung und Interphasentarnung waren ausgefallen und erheblich beschädigt worden. Keiner der Schäden war nicht zu beheben, aber die Reparaturen würden mehr Zeit in Anspruch nehmen als ihnen zur Verfügung stand. Dies bedeutete, dass in weniger als zwei Tarim zehn Schiffen der Föderation ihre Position erreichen würden. Nicht den Hauch eines Zweifels hatte Rikal, was die Loyalität und Fähigkeiten seiner Besatzung betraf, auch kommandierte er das beste Schiff der Flotte, aber gegen zehn Schiffe? Ihre Chancen dieses Gefecht zu gewinnen waren sehr gering. Vorsichtig formuliert. Aber er würde sein Schiff nicht kampflos übergeben. Die Blutschwinge würde nicht kapitulieren.
Der einzige Lichtblick war der Umstand, dass in der Tat durch die Sabotage keine weiteren Primärsysteme beschädigt worden waren. Einige Sekundär- und Tertiärsysteme waren ebenfalls ausgefallen, aber diese waren entweder für die bevorstehende Konfrontation unwesentlich oder würden bis zum Eintreffen ihrer Gegner repariert sein.
Auch meldete Lai, das es den Marines und der Sicherheit gelungen war sich Zugang zur Shuttlerampe 2 zu verschaffen, in der sich Iregh’s Tal’Shiar Kommandoeinheit verschanzt hatte. Bedauerlicherweise hatten die abtrünnigen Soldaten gewusst, das sie nicht auf Dauer die Shuttlerampe würden halten können. Deshalb hatten sie vorgesorgt. Eine Sprengladung zerstörte das Tor der Shuttlerampe, eine weitere das Sicherheitskraftfeld hinter dem Tor. Die explosive Dekompression riss alles aus der Shuttlerampe war nicht befestigt war. Vor allem die kostbare Atemluft. Dies war den Tal’Shiar Kommandos in ihren Kampfanzügen egal. Nicht aber den Computern der Blutschwinge. Diese waren darauf programmiert einen Druckverlust zu verhindern. Ein neues Kraftfeld baute sich auf, und es trennte die Kommandosoldaten von den Marines und der Sicherheit, die die Shuttlerampe stürmten. Ohne Eile bestiegen die Kommandosoldaten ein Langstreckenshuttle und verließen mit ihm die Blutschwinge. Sobald das Shuttle genug Distanz zur Blutschwinge aufgebaut hatten beschleunigte es auf Warp. Es ging so schnell auf Warp, das die Blutschwinge nicht in der Lage war ihre Waffen, die das Shuttle mit einem einzigen Treffer hätten vernichten können, einzusetzen. Tahl und Alidar hatten unverzüglich, mit einigen Marines und Sicherheitsleuten, die Verfolgung von Iregh aufgenommen. Bisher hatten sie sich noch nicht wieder gemeldet.
Rikal machte sich nicht gerade große Hoffnungen, dass es ihnen gelingen würde, Irgeh einzuholen und gefangen zunehmen. Er kannte seinen Freund zu gut, um zu wissen, dass er nicht alles bis ins Detail geplant hatte. Deshalb rechnete er auch damit, das Iregh die Möglichkeit einer Verfolgung einkalkuliert hatte. Sein Instinkt sagte ihm, dass Iregh sich bereits in ein sicheres Versteck zurückgezogen, z.B. einen der vielen Nebel oder Asteroidenfelder in den umgebenden Sektoren, hatte.
Sein Schiff konnte nicht mehr entkommen, aber seine Mission konnte er noch erfüllen. Ohne zu zögern gab er den Befehl das befreite Ehepaar, mit einigen Besatzungsmitgliedern, die sie beschützen sollten, an Bord eines Shuttles zu bringen. Mit diesem sollten sie sich auf den Weg ins Reich machen. Dort würden sie sicher sein, zumal ein Langstreckenshuttle sehr schnell war und über eine Tarnvorrichtung verfügte.
Danach spielte Rikal seinen letzten Trumpf aus. An Bord seines Schiffes, in einer Arrestzelle befand sich der Captain der Norway. Bei diesem handelte es sich um einen echten Sternenflottencaptain, wie N'nhaeirhu bestätigt hatte. Ihrer Meinung nach war er der Föderation gegenüber loyal und hatte nichts den Vorgängen gewußt, die sich ereignet hatten. Würde es ihm gelingen Captain McDonough zu überzeugen, könnten eventuell auch andere Führungsoffiziere in den Reihen ihrer Gegner überzeugt werden. Dies könnte das Verhältnis zu ihren Gunsten ändern. Bevor Rikal sich eine neue Hose in seinem Quartier anzog ordnete er an, dass der Captain in die Beobachtungslounge gebracht wird.
Dort wartete der Leih bereits am Fenster als Captain McDonough von zwei Sicherheitsoffizieren hereingeführt wurde. Mit schnellem, geübtem Blick schätzte er den Menschen ab.
„Guten Tag, Captain.“
„Guten Tag.“
Mit einer Kopfbewegung gab Rikal den Wachen zu verstehen, dass sie gehen sollten. Captain McDonough war in der Mitte des Raumes stehen geblieben und musterte den ihm gegenüberstehenden Romulaner.
„Setzen sie sich doch.“
Bei diesen Worten deutete Rikal auf einen der Sessel am Tisch. Kurz zögerte der Mensch, dann setzte er sich. Direkt dem Captain gegenüber nahm Rikal platz und schwieg kurz.
„Was kann ich für Sie tun?“ fragte der Captain. Es war offensichtlich, dass er neugierig war und wissen wollte, was sein Gegner von ihm wollte. Schließlich war er bereits mehr Mals verhört worden.
„Ich möchte mich für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die sie erlitten haben.“
Deutlich verwundert hob McDonough eine Augenbraue.
„Denn ich habe den Eindruck, dass sie nicht ganz wissen, was hier vor sich geht.“
„Nun, nicht wirklich, aber ich glaube langsam eine Vorstellung davon zu bekommen.“
„So?“ Sollte er doch mehr wissen, als ich dachte? fragte sich Rikal und lies langsam eine Augenbraue in die Höhe wandern.
„Wie ist denn ihre Vorstellung?“
„Dass beispielsweise die Sternenflotte als Marionette eingesetzt wurde.“
„Der Gedanke gefällt ihnen nicht, nehme ich an.“
„Würde er Ihnen gefallen, wenn Sie an meiner Stelle wären?“
Kurz lächelte der Leih und schüttelte den Kopf.
„Nein, ganz sicher nicht.“
„Annehmen zu müssen, daß sich niemand um einen kümmern wird? Obwohl man sein Leben und das seiner Crew riskiert hat?“
„Sicher nicht. Ist ihnen bekannt, dass diejenigen, die sie als Marionette eingesetzt haben, rihannische Geiseln genommen haben?“
„Einer Ihrer Offiziere meinte, die Sektion 31 habe Geiseln genommen. Weiteres ist mir jedoch unbekannt.“
McDonough hielt es für günstig, zu kooperieren, da er eine Chance sah.
„Der Sohn und Erbe eines großen Hauses, und seine Ehefrau. Sie befanden sich auf ihrer
Hochzeitsreise.“
„Oh.“ Sofort wußte Rikal, das die Überraschung seines Gesprächspartners echt war.
„Das Schiff, auf welchem sie reisten, und seine Begleitschiffe wurden zerstört. Üer 2.000 Rihannsu sind getötet worden. Die beiden Geiseln sollten als Druckmittel gegen das Reich eingesetzt werden.“
Nun spiegelte sich deutlich in den Zügen des Sternenflottencaptains die Verachtung wider für diejenigen, die derartiges taten.
„Die Geiseln wurden körperlich misshandelt. Von denjenigen, die sie benutzten, Captain.“
„Da versucht man, auf einen Frieden hinzuarbeiten und nun das!“ stellte McDonough empört fest.
Stumm nickend stimmte Rikal der aussage des Captains zu. Zorn brodelte in dem Menschen gegen diejenigen, die alle Bestrebungen zunichte machen.
„Es ist uns gelungen die Geiseln zu befreien.“
Bei diesen Worten wurde der Captain hellhörig, und begann sich zu fragen, wieso er in diesem Raum, in einem bequemen Stuhl saß und nicht in seiner Zelle.
„Aber auf dem Rückweg ins Reich wurde unser Antrieb sabotiert."
Die Mine des Leih verfinstert sich, als er an den erneuten Verrat seines ehemaligen Freundes dachte.
„Das ist schlecht.“
„In der Tat. Vor allem, weil die restlichen Schiffe, sowohl die der Sternenflotte als auch die der Sektion 31, die Verfolgung aufgenommen haben. In etwa drei Stunden werden sie hier ankommen.“
„Dann haben Sie offensichtlich ein Problem.“
„Richtig. Die Geiseln befinden sich in einem Shuttle und sind auf dem Weg ins Reich. Wir werden, da wir sie nicht begleiten können, ihnen so viel Vorsprung wie möglich verschaffen.“
Die Stimmlage und Wortwahl des Leih machten deutlich, wie er dies meinte.
„Offenbar gehen Sie von einer Niederlage Ihres Schiffes aus.“
„Gegen zehn gegnerische Schiffe? Ich fürchte lange wird die Blutschwinge nicht standhalten.“
Der Captain verzichtete auf jeden Kommentar. Er teilte die Einschätzung des Leih.
„Aber der Preis, den unser Gegner wird zahlen müssen, wird hoch sein, dafür werden wir sorgen.“
„Das glaube ich Ihnen aufs Wort. Und was wollen Sie nun von mir?“ fragte der Sternenflottencaptain, dessen Neugierde geweckt worden war.
„Sie sollen mir helfen, unnötiges Blutvergießen zu vermeiden.“
„Und wie das?“
„Wie viele Sternenflottenschiffe befinden sich in der Flotte, die in diesem Sektor anwesend ist? Schiffe von deren Loyalität zur Föderation sie ausgehen?“
„Mit Sicherheit? 4! Die Kommandanten kenne ich persönlich.“
„Wäre es möglich, dass sie sich aus dem Gefecht heraushalten oder vielleicht sogar auf der Seite der Blutschwinge in den Kampf eingreifen?“
„Dazu müßten Sie gute Argumente liefern!“
„Wie wäre es mit den Argumenten, die ich gerade ihnen vorgetragen habe? Inklusive Bildern von den Geiseln. Wenn sie wünschen, können sie diese auf ihre Echtheit überprüfen.“
„Nun, zugegeben, nicht jeder hat eine solche Einstellung gegenüber ... Rihannsu wie ich. Aber einen Versuch wäre es wert.“
„Wie würden sie wohl reagieren, wenn sie diese Argumente vortragen?“
„Zu allererst muß sicher sein, daß ich dies aus freien Stücken tue. Sie könnten beispielsweise einige Mitglieder meiner Crew freilassen. Dass würde sicherlich einen positiven Effekt auf ihr Vorhaben haben.“
„Ich habe keines Wegs vor, sie zu zwingen. Captain, wenn wir dieses Gefecht überstehen werde ich überlegen, ob ich nicht alle Gefangene frei lasse.“
„Wer sagt mir, daß ich Ihnen glauben kann? Wer soll den anderen Kommandanten deutlich
machen, daß es dir Wahrheit ist, was ich sage?“
Kurz blickte Rikal zur Seite und dachte nach.
„Wie viele Personen schlagen sie vor freizulassen?“
„Die Hälfte.“
Erneut wanderte eine Augenbraue des Leih in die Höhe. Diese Forderung war gewagt, beinahe frech. Das gefiel ihm.
„Wie soll ich diese Masse von Individuen von Bord bekommen?“
„Sie haben doch einen Transporter.“
„Auf die Sternenflottenschiffe beamen?“
„Ja. Sie brauchen für keine zwei Sekunden die Schilde senken.“
„Kurz vor einem Gefecht? Die Schilde senken? Die Sternenflottenschiffe müssten dies auch tun. Die Sektion könnte die Situation ausnutzen?“
„Dies sollte allerdings nach der Argumentation geschehen. Damit ebendies abgestimmt wird.
Natürlich sollte die Kommunikation abhörsicher sein.“
„Würde es helfen, wenn wir ein Shuttle starten lassen, mit einigen ihrer ranghöchsten Offiziere an Bord? Um dies alles zu arrangieren?“
„Wenn Sie darauf aus sind, meine Besatzungsmitglieder zu töten, hilft es sicher. Ein Shuttle wäre wehrlos.“
Abwehrend hob Rikal die Hände.
„Ich habe nicht vor auf dieses Shuttle zu feuern.“
„Sie nicht. Aber alle anderen vermutlich schon ... es ist ein Shuttle, daß von dem Gegner kommt.“
„Sie könnten frühzeitig sich zu erkennen geben.“
„Gut, andererseits kann man auch in dem Versuch, sie an Bord zu beamen, eine Falle sehen.“ McDonough wurde nachdenklich.
„Ich hätte eine Idee.“
„Ie? Ich höre.“
„Schicken Sie sie jetzt in einem Shuttle fort, den anderen Schiffen entgegen. Dann hat keiner das Problem, während des möglichen Gefechts die Schilde senken zu müssen. Und die Sternenflotte kann sich darauf vorbereiten, was sie eventuell erwartet in Bezug auf die freigelassenen Gefangenen.“
Nun dachte der andere Kommandant kurz nach.
„Dieser Plan gefällt mir. Ich denke, so werden wir es versuchen.“
Der Mensch lächelte etwas, und Rikal lächelte zurück.
„Es ist nur bedauerlich, dass unsere Völker nur zusammen arbeiten, wenn wir kurz vor einem Krieg stehen.“
„Das ist es. Aber es ist schon immer so gewesen. Hoffen wir, daß es nicht immer so sein wird.“
Stumm nickte der Leih. Dem hatte er nichts mehr hinzuzufügen. Nach einigen Augenblicken erhob sich der Captain.
„Ich vertraue darauf, daß Sie tun, was Sie sagen!“ Auch wenn es unlogisch wäre, etwas anderes zu tun, da er schließlich ein eigenes Interesse an der Auslieferung hat.
Rikal erhob sich auch.
„Die beiden Wachen werden sie zu ihrer Besatzung begleiten“
Der Captain nickte und wandte sich zur Tür.
„Damit sie die Mitglieder ihrer Besatzung auswählen können, die mit dem Shuttle starten
sollen.“
„In Ordnung.“
„Viel Glück, Captain.“
„Das wünsche ich Ihnen ebenfalls, Riov.“
„Danke.“
Die beiden Wachen betraten die Beobachtungslunge und geleiteten den Captain hinaus. Der Leih blieb alleine zurück und schöpfte Hoffnung, vielleicht hatten sie ja doch eine Chance. Sie sahen sich nun noch sechs Schiffen gegenüber. Wenn die Elemente mit ihnen waren. Würden sie ihnen sehr gewogen sein, würden die Sternenflottenschiffe sogar an ihrer Seite in den Kampf eingreifen. Das einzige Problem an seinen Überlegungen war, dass nach seinem Geschmack das Wort vielleicht zu oft vorkam.
Stumm schickte der Leih ein kurzes Gebet zu den Elementen, dann drehte er sich auf dem Absatz um und kehrte auf die Brücke zurück. Um auf das Unvermeintliche zu warten.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Diese Ruhe war idyllisch, nahezu perfekt. Völlig lautlos wirbelten bunte Farben anregend durcheinander und die Gedanken verharrten in absolutem Stillstand, trieben unbeachtet und frei von jedem Zwang durch die Existenzlosigkeit.
Doch irgendetwas gönnte ihr diese Ruhe nicht. Fern entstand ein seltsames Kribbeln, was jedoch rasch näher kam und die ungetrübten Eindrücke störte. Ein Wille entstand, sich an der angenehmen Ruhe festzuhalten, sich an sie zu klammern, sie weiter zu genießen und die Welt einfach sich selbst zu überlassen. Aber langsam zerfaserte der Nebel, der die Barriere nach außen hin darstellte. Diffuses Licht vertrieb die Farben und leise, immer lauter werdende Stimmen erklangen.
Und schließlich schlug sie träge die Augen auf.

Um sie herum herrschte normale Betriebsamkeit, die sie erkennen ließ, wo sie war. Schnell wurden die Erinnerungen, wie sie hierher gekommen war, wieder hochgespült. Iregh hätte sie getötet, er stand nur wenige Sekunden davor und sie hatte sogar erkannt, daß er abwog, was ihm wichtiger war – seine Flucht oder ihr Tod und mit ihm sein eigener. Daraus reifte die Erkenntnis, daß er wirklich sehr großen Hass auf sie haben musste – war ihm seine Tat, Rikal aus dem Weg zu schaffen wirklich so wichtig gewesen? Offensichtlich ja. Und sie nahm sich vor, herauszufinden, weshalb. Es musste einen Grund geben, der über das Persönliche hinaus ging, selbst wenn er ohne Auftraggeber gearbeitet haben sollte. Es würde eine knifflige Aufgabe werden, doch sicher nicht unlösbar.

Im selben Moment trat jemand an sie heran und sie wandte den Kopf. Arrhae stand plötzlich neben ihrem Bett und blickte auf sie herab, Dankbarkeit in ihrem Blick. Sie hatte tatsächlich, wie sie ihr befohlen hatte, sich zur Krankenstation begeben.
„Wie geht es Ihnen?“ fragte sie besorgt, hatte sie gesehen, in welchem Zustand sie hierher transportiert worden war. Allmählich verflüchtigte sich die Benommenheit und sie versuchte sich, aufgestützt auf die Ellebogen, aufzurichten, doch ihr linker Arm verweigerte aufgrund einer nicht gerade angenehmen Taubheit den Dienst.
„Es ging mir schon besser“, beantwortete sie schließlich die Frage. „Aber es wird wieder.“
Ein sanftes Lächeln zeigte sich in Arrhaes Gesicht und steckte N'nhaeirhu damit an.
Ein kleiner Moment der Friedlichkeit binnen Augenblicken der Ruhe vor dem Sturm.
Schließlich gesellte sich auch noch Dr. t’Ptraval zu ihnen, sie hatte bemerkt, daß die CIS aus der Narkose erwacht war.


=A= Andernorts =A=

Unaufhaltsam näherte sich die kleine Flotte dem mittlerweile verwundbaren Schiff. Im Herzen des Admirals, welcher das Kommando nun führte, regte sich das Gefühl der Rache. Er hatte eine herbe Demütigung durch diese verdammten Spitzohren erfahren und dies wollte er nun ausgleichen. Daß die Blutschwinge dazu vor kurzem urplötzlich auf ihren Schirmen aufgetaucht war und sich keinen Zentimeter mehr von der Stelle rührte, würde einen positiven Aspekt dafür liefern und die Sache vermutlich erheblich einfacher machen.
In Gedanken ging er die Umstände alle noch einmal durch, kam aber wieder zu dem Schluß, daß tatsächlich etwas mit diesem Schiff nicht in Ordnung sein konnte. Es grenzte an Lebensmüdigkeit, sich bei der offensichtlichen Überlegenheit der Sternenflottenschiffe einfach so zu enttarnen und die Flucht zu unterbrechen. Er ging davon aus, daß sie ernsthafte technische Probleme hatten, dennoch war allerhöchste Vorsicht geboten.

Kurze Zeit später, sie waren ihrem Ziel schon ein ganzes Stück näher gekommen, erschien ein weiteres Flugobjekt auf ihren Sensorschirmen. Es war recht klein, doch schon bald war erkennbar, daß es sich um ein rihannisches Shuttle handelte – die Signatur war absolut eindeutig. Merkwürdig war nur, daß sich die Besatzung des Shuttles offenbar als Sternenflottenoffiziere ausgab und dies auch noch von einem seiner eigenen Schiffe aus der näherkommenden Flotte bestätigt wurde. Der Captain dieses Schiffes, das mit dem Shuttle kommunizierte, meinte sogar, er würde dafür bürgen, daß es keine Falle sei und es sich hundertprozentig um Sternenflottenoffiziere handeln würde – offensichtlich war die Identifizierung absolut eindeutig.
Der Admiral ließ den Kommandanten das seines Erachtens nach geringe Risiko eingehen, auch wenn ihm persönlich das nicht in den Kram passte. Er witterte eine potentielle Gefahr dabei und dies nicht zu unrecht. Doch feuerte er jetzt auf das Shuttle und zerstörte es damit, stellte sich später heraus, daß die Besatzung tatsächlich die eigenen Leute waren, würde es Ärger geben. Selbst für ihn.

Als das Shuttle endlich eingesammelt war, konnten sie ihre Jagd endlich fortsetzen. Kaum zehn Minuten trennten sie noch von der Blutschwinge und es würde eine kurze, aber heftige Schlacht geben. Die Rihannsu würden sich wehren das stand nicht zur Debatte. Und die Sternenflotte und die Sektion würde Verluste einstreichen müssen, die jedoch längst nicht so hoch ausfallen würden.

Und bald schon erreichten sie die Blutschwinge.
Dunkel zeichneten sich ihre Konturen vor der Schwärze des Alls ab und in einigen Sektionen fehlten hell erleuchtete Fenster, was auf einen Schaden hindeutete. Sonst war äußerlich nichts zu bemerken. Und als die Flotte aus dem Warp fiel, ging sie unmittelbar in den Angriffsmodus über.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Nach der Unterredung mit dem Sternenflotten Captain hatte Rikal sich zurück auf die Brücke begeben um sein Schiff auf die bevorstehende Schlacht vorzubereiten. So gut es denn ging. Durch die Sabotage seines Freundes waren ihm einige taktische Möglichkeiten genommen worden, die er nun schmerzlichst vermisste. Sein Schiff konnte nicht auf Warp gehen, also sich auch nicht seinem Gegner entziehen. Dies hatte ihm auch die Möglichkeit genommen dieses Gefecht zu vermeiden. Was ihm sehr gelegen gekommen wäre. Aber diese Option stand ihm nicht zur Verfügung. Deshalb trauerte er der Möglichkeit auch nicht weiter nach. Seine Aufgabe war es dieses Gefecht zu gewinnen, und wenn dies nicht möglich war ehrenhaft zu fallen und möglichst viele Gegner mitzunehmen. Vor allem aber wollte er den beiden befreiten Geiseln, die vor eineinhalb Tarim das Schiff verlassen hatten, so viel Vorsprung wie möglich verschaffen. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass die Sektion 31 auch versuchen würde wieder ihrer ehemaligen Geiseln habhaft zu werden.
Nicht nur die Überlichtantriebe waren ausgefallen, auch die beiden Tarnsysteme. Was ihn weitere taktische Möglichkeiten gekostet hatte. Wenigstens arbeiteten alle übrigen Systeme einwandfrei. Aber sein taktischer Offizier war bisher nicht zurückgekehrt. Was kein großes Problem darstellte, aber er hätte sich wohler gefühlt, wenn Tahl hinter seiner rechten Schulter an der taktischen Konsole gestanden hätte. Aber er hatte genug Vertrauen zu Tahl’s Stellvertreterin, die seinen Platz eingenommen hatte.
Auf seinen Befehl hin waren alle Offensiv- und Defensivsysteme aktiviert und mehrfach überprüft worden. Das ganze Schiff bereitete sich auf den Kampf vor. Sämtliche Besatzungsmitglieder befanden sich auf ihren Gefechtsposten, vor allem die medizinische und die technische Abteilung wurden vor einem Gefecht, durch die Besatzungsmitglieder die wissenschaftliche Aufgaben hatten, verstärkt. Auf der Brücke waren fünf Marineinfanteristen in vollem Panzer und schwer bewaffnet aufmarschiert. Ihre Aufgabe war klar, den Leih und die Brücke verteidigen. Weitere Marines und Sicherheitsangehörige sicherten die Zugänge zur Brücke und alle anderen vitalen Systeme des Schiffes, also beispielsweise den Maschinenraum und die Krankenstation.
Dennoch machte er sich Sorgen, das Gefecht betreffend. Die zehn Schiffe, die mit Warp 9,8 auf die Blutschwinge zu folgen, waren der Blutschwinge von der Feuerkraft her dreifach überlegen. Die gegnerische Flotte bestand aus zwei Raumschiffen der Defiant Klasse, einer Nebula, drei Saber, einer Akira, einer Steamrunner, einer Nova und einer Neukonstruktion, die zum Teil aus Borgtechnologie bestand.
Einen Teil der Überlegenheit konnten sie durch das verbliebene Thrai, wie sehr er sich Naruk mit dem zweiten Angriffsschiff zurückwünschte, und die sechsunddreißig Jäger ausgeglichen werden. Dadurch war ihr Gegner ihnen nur noch etwa zweifach an Feuerkraft überlegen. Aber die zahlenmäßige Überlegenheit bereitete ihm zusätzlich Sorgen. Ihr Gegner würde sein Feuer auf die Blutschwinge konzentrieren, lange würde sie einem solchen Bombardement nicht standhalten. Hier kamen nach seinem Plan ihre Begleitschiffe ins Spiel, diese sollten Feuerkraft binden und auf sich ziehen. Zumindest nach seinem Plan. Leider überlebte kein Plan den ersten Feindkontakt, dass wußte auch Rikal.
Dennoch hielten die siebenunddreißig Einheiten sich bereit. Getarnt hatten sie Position um die Blutschwinge bezogen, die ihre Position im Raum hielt. Noch einen weiteren Trumpf hatte Rikal in der Hand. Die Blutschwinge hatte standardmäßig Raumminen an Bord. Die konnte man praktisch immer gebrauchen. Bei diesen Minen handelte es sich nicht um klassische Minen, die auf ein Schiff zu steuerten und detonierten, sondern um Kleinstkampfstationen. Diese waren mit einem Disruptor bewaffnet, verfügten über Hochleistungdeflektoren und modernste Steuerdüsen. Durch diese wurden sie in die Lage versetzte praktisch jedes Ziel in weniger als einem zwanzigstel Ewa zu erfassen. Während ihre Schilde in der Lagen waren zwei oder drei Treffer auszuhalten ohne zu kollabieren. Ihr Disruptor war stark genug um auch die Schilde eines Föderationsschiffes beschädigen zu können. Bis es zu einem Hüllenschaden kommen würde, würde es eine ganze Weile dauern, aber das sollten sie auch nicht. Sie sollten nur für Ablenkung und Entlastung sorgen.
Aber auch diese Minen würden das Unvermeidliche nur hinaus zögern. Sollten die Sternenflottenoffiziere, die sie freigelassen hatten, erfolglos sein, würde die Blutschwinge dieses Gefecht nicht überstehen, denn in die Hände des Gegners würde er sein Schiff niemals fallen lassen.
Seine ganze Hoffnung ruhte auf diesen Offizieren. Wenn die Sternenflotte ausscheren würde, sich nicht am Kampf beteiligen würde, dann würden sie eine Chance haben. Dann standen sie nur noch sechs Schiffen gegenüber. Wenn die Elemente ihnen sehr gewogen seien würden, würden die Sternenflottler sogar auf ihrer Seite in den Kampf eingreifen. Für groß hielt er diese Chance aber nicht. Dennoch ein Kampf gegen sechs Schiffe würde ihnen leichter fallen, als ein Kampf gegen zehn Gegner. Würden die Akira, die Saber, die Nova und die Defiant sich aus dem Gefecht heraushalten, hätten sie sogar eine Siegchance. Mochte sie auch recht klein sein, so hatten sie zumindest eine echte Chance.
In wenigen Ewa würden die gegnerischen Schiffe unter Warp gehen, dann würde sich auch zeigen, ob und wie groß der Erfolg der Freigelassenen gewesen war. Rikal saß im Sessel des Kommandanten und gab letzte Befehle. Dann war es soweit. 100.000 km vor dem Bug der Blutschwinge gingen die zehn Schiffe unter Warp. Im Zentrum ihrer Formation befand sich die unbekannte Konstruktion, die ihnen bereits bei ihrem ersten Gefecht mit der Föderation begegnet war. Die Formation, die die Schiffe eingenommen hatten, war eine Offensivformation. Ihr Kommandant wußte, dass er aus einer Position der Stärke heraus operieren konnte.
„Wir werden gerufen“, meldete die Rihanna an der taktischen Konsole.
„Auf den Schirm“, befahl der Leih.
Die Darstellung auf dem Hauptbildschirm wechselte von der gegnerischen Flotte zur Brücke eines Föderationsschiffes. Das Brückendesign war Rikal nicht vertraut, daher vermutete er, dass es sich um die Brücke der Neukonstruktion handelte. Im Zentrum des Bildes befand sich ein großgewachsener, schlanker Mensch mittleren Alters. Dieser trug eine Admiralsuniform der Sternenflotte. Mit einem Blick schätzte Rikal seinen Gegenspieler ein und kam zu dem Ergebnis, das dieser grauhaarige Mann mit dem faltigen Gesicht, die Selbstsicherheit und Ruhe ausstrahlte, die ein Soldat nur durch unzählige Gefechte erwirbt. An den Augen des Menschen erkannte er, dass dieser wohl einen ähnlichen Gedanken im Bezug auf Rikal gehabt haben mußte. Sie schienen sich ähnlich zu sein, wenn es um bevorstehende Kämpfe ging.
„Hier spricht Admiral James MacAllister. Ich fordere sie hiermit ihm Namen der Föderation der Vereinigten Planeten zur Kapitulation auf.“
Wenigstens kommt er sofort zur Sache, stellte Rikal trocken fest. Auf dem in der Armlehne seines Sessels integrierten Bildschirm erschien eine Nachricht, sie stammte von der Rihanna, die Tahl ersetzte. Sie informierte ihn auf diese Weise darüber, dass die Föderationsschiffe ihre Waffen und Schilde aktiviert und die Blutschwinge erfasst hatten. Diese Information überraschte ihm nicht im Geringsten. Schnell gab er seine Antwort ein. Er wies die Rihanna an, mit allen Waffen auf das Schiff zu zielen, auf welchem er den Admiral vermutete. Nachdem er den Befehl abgeschickt und die Bestätigung erhalten hatte blickte Rikal dem Admiral direkt in die Augen.
„Betrachten sie dies als meine Antwort. Feuer.“
Eine volle Breitseite feuerte die Blutschwinge auf das Schiff im Zentrum der Formation. Mehr als dreißig grüne Disruptorimpulse und ebenso viele Torpedos schossen auf ihr Ziel zu, das bewegungslos im Raum lag. Die Augen des Admirals weiteten sich kurz, aber sofort hatte er sich gefangen. Sein Befehl ein Ausweichmanöver einzuleiten war sinnlos, zu gering war die Distanz und zu knapp war die Zeit. Das Schiff hatte nicht genug Zeit um auszuweichen. Deutlich war die Erschütterungen zu erkennen, die die Treffer auf dem anderen Schiff anrichteten. Die Beleuchtung flackerte und aus einigen Konsolen stoben funken.
Guter Schuss, lobte der Leih gedanklich seinen taktischen Offizier.
Bevor der Admiral etwas sagen konnte trat Captain McDonough in den Aufnahmebereich der Kameras und keine drei Wimpernschläge später scherten vier Raumschiffe aus der Formation aus und zogen sich eine Million Kilometer zurück.
Eine Zornesfalte erschien auf der Stirn des Admirals. Offenbar waren sie sich doch nicht so ähnlich, wie Rikal vermutet hatte.
„Gut. Sie haben es nicht anders gewollt.“
Die Verbindung wurde unterbrochen und die verbliebenen sechs Schiffe setzten sich in Bewegung und eröffneten das Feuer auf die Blutschwinge. Die ihrerseits feuerte und ein Ausweichmanöver durchführte. Zeitgleich enttarnten sich das Thrai, die Jäger und die Raumminen und griffen die restlichen Schiffe von der Seite an. Deren Formation geriet durcheinander, als einige Schiffe auszuweichen versuchten.
Der Kampf hatte begonnen. Oder wie ein altes menschliches Sprichwort sagte, die Kapelle war bestellt, die Gäste waren anwesend und nun wollte man wissen, ob sie tanzen konnten. An diesen Tanz würden sie sich noch lange erinnern, dafür würde Rikal sorgen.
Mit gelassenen Zügen und kalten Augen saß der Leih in seinem Sessel und gab mit ruhiger, beinahe kalter Stimme Befehle. Die Blutschwinge wendete und drang ebenfalls aus allen Rohren feuernd in die gegnerische Formation ein, um sie noch weiter durcheinander zu bringen.
Während sich unmittelbar neben den zur Sternenflotte loyalen Schiffen einige Shuttles der Blutschwinge enttarnten, auf denen sich die restlichen Gefangenen Sternenflottenangehörigen befanden. Sie hatten Wort gehalten und Rikal hielt seines ebenfalls.
Der Feind meines Feindes ist mein Freund, heißt ein altes Sprichwort. Sie hatten ihm einen großen Gefallen getan, indem sie sich aus diesem Gefecht heraushielten. Eine sehr großen sogar. Dafür verdienten sie es, dass alle Gefangenen, bis auf Captain McDonough, frei gelassen wurden. Nach dem Gefecht würde auch der Captain seine Freiheit zurückerhalten, falls sie dann noch am Leben sein sollten.

-tbc-
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

Da Sora den Bereitschaftsalarm noch nicht aufgehoben hatte, überraschte uns der Gefechtsalarm überhaupt nicht. Außer der warnende Ton und das Aufleuchten des Gefechtsalarmes herrschte fast schon gespenstische Ruhe. Das aktive Personal als auch das passive Personal hielt inne. Irgendwie schienen alle erstarrt und zu lauschen. Zu lauschen, ob sich der Feind anschleicht. Als ob man ihn durch die Schiffswände hören könnte, wie er sich der Blutschwinge unaufhaltsam nähert. Dann war es so weit.
Urplötzlich und doch nicht überraschend wurde die riesige Blutschwinge von Erschütterungen geschüttelt. Alles was nicht befestigt war fiel der künstlichen Schwerkraft entgegen. Auch mich riß es von den Beinen, weil ich mich unvorsichtigerweise nicht festgehalten hatte. Zum Glück hatte ich mich nicht verletzt und ein Pfleger reichte mir die Hand und zog mich wieder auf meine Füße.
Kurz nach den ersten Erschütterungen kamen auch schon die Notrufe ein. So konfus auch die Meldungen hereinkam, so geordnet reagierten wir und schickten Erste-Hilfe-Trupps los. Sora, Ezri I, und drei weitere Ärzte verblieben auf der Krankenstation. Zwei Kollegen und ich begaben uns auf die Decks unter und über der Brücke beziehungsweise auf die Brücke. Sora hatte mich für die Brücke eingeteilt und ich bezog an der OPS Stellung. Von dort aus, war ich ebenfalls in der Lage die Einsätze der medizinischen Einheiten zu koordinieren. Auf dem Sichtschirm war ein Wust von Föderationsschiffen, Phaserfeuer, Plasmatorpedos, Disruptorfeuer und was weiß ich noch alles zu sehen. Mit ruhiger fast gelassener Stimme gab Rikal seine Kommandos. Sein Blick wanderte stets vom Hauptschirm zu den taktischen Anzeigen hin und her, aber seine Mine blieb starr und unbeweglich, fast so wie die eines Vulkaniers. Die Marine-Infantristen bildeten einen äußeren Ring um den Kern der Brücke und die anwesenden Brückenoffiziere trugen nun ebenfalls sichtbar Waffen. Auch ich spürte den Disruptor im Holster an meinem Gürtel und meine linke Hand umkrampfte die Kante des OPS-Sensorfeldes, während die rechte ein Medikit festhielt. Meldungen über Beschädigungen kamen herein und Befehle diesbezüglich gingen heraus. Die Finger des OPS-Offiziers flogen nur so über das Sensorfeld um Hilfsenergien in die Waffen zu leiten und Teile verschiedener Decks abzuschotten oder Hilfstrupps in die Maschinenräume zu entsenden. Ordnung im scheinbaren Chaos. Selbst ein Gefecht dieser Art unterliegt offensichtlich gewisser Gesetze. Mein Blick wanderte wieder zu Rikal und sein Gesicht zeigte eine Entschlossenheit, die ich schon einmal gesehen hatte und irgendwie hatte dieser Blick eine beruhigende Wirkung auf mich…



-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Vermutlich hatten ihre Verletzungen weitaus schlimmer ausgesehen, als sie sich im Nachhinein heraus gestellt hatten. Es ging lediglich um die Schnelligkeit der Behandlung, um ein Verbluten zu verhindern, doch ein gesplitterter Knochen und ein paar durchtrennte Gefäße sind an sich ohne größeren Aufwand versorgt. Wohl auch aus diesem Grund hatte man sie recht zeitig wieder entlassen, andererseits aber auch wegen dem Gefechtsalarm und Soras Bemühen, möglichst große Kapazitäten zu erlangen. Ergo musste N'nhaeirhu ihr Bett räumen, da sie nicht mehr kritisch war.
Offensichtlich ging der Konflikt nun in die heiße Phase, weshalb sie sich schnellstmöglich über alles informieren wollte und daher den Ort aufsuchte, an dem für sie alle Informationen zusammenliefen. Sie fand dabei heraus, daß der Riov mit Captain McDonough offenbar einen Deal ausgehandelt hatte, wonach die Sternenflottenschiffe aus dem Gefecht gehalten werden sollten. N'nhaeirhu zweifelte nicht daran, daß es funktionieren konnte, zumindest nicht nach den Intentionen des Captains. Doch stand die Frage offen, wie die Sektion 31 darauf reagierte.
Etwas anderes, für sie weitaus interessanteres, war der Umstand, daß Iregh mitsamt einiger seiner getreuen Kumpanen geflohen war. Der Zeitpunkt hätte wirklich nicht besser gewählt worden sein können – die Schwinge befand sich auf der Flucht vor einer Übermacht und mit der Auslieferung an eben diese durch die Sabotage wichtigster Systeme waren die Verfolger Ireghs einerseits für ihn außer Gefecht gesetzt und andererseits der Vernichtung durch die eigenen Verfolger preisgegeben. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Für sie selbst blieb damit nur zu hoffen, daß sie Iregh nie wieder begegnete, denn ihre Rechnung stand damit immer noch offen – sollte sie das hier überleben.

Schwer erzitterte das Deck, als destruktive Energie in die Schilde der Schwinge schlug, wieder und wieder. Sie verfolgte wie sonst auch das Gefecht von ihrem sicheren Platz aus, betrachtete, was sich im All um den Warbird herum abspielte und las Schadensmeldungen, die durch die offenen Kommunikationskanäle des Schiffes hin zur Brücke liefen. In voller Konzentration und mit ganzer Kraft feuerte der Deridex auf seine Gegner, ohne äußerlich an den eigenen Treffern Anstoß zu nehmen. Die Waffensysteme waren zu gut geschützt und die Schilde hielten noch – noch. Nur wie lange, war die Frage.
Immerhin feuerten sechs nicht unwesentlich bewaffnete Sternenflottenkreuzer auf den grünen Raubvogel und die kleineren Schiffe der Blutschwinge konnten nur wenig Ausgleich schaffen. Feuer, welches sie auf sich zogen und sie zumeist schnell darin verglühen ließen.
Immer wieder bebte es unter ihren Füßen, die Energien des Schiffes gingen fühlbar mit jedem Treffer weiter nur Neige bis es plötzlich still war. Totenstill.
Einzig die blinkenden Lichter des Alarms und die Erinnerung von vor wenigen Momenten waren Zeugen der Schlacht, ansonsten konnte man glauben, nichts sei passiert. Es gab keine Treffer mehr, das Schiff lag wie leblos im Raum. Bis N'nhaeirhu plötzlich eine schreckliche Gewissheit überkam. Und eine Statusmeldung ließ ihren Verdacht Wirklichkeit werden.
Die Blutschwinge hatte unter dem schweren Beschuß ihre Schilde kurzzeitig verloren und vermutlich hatten sie Entertrupps an Bord gebeamt, bevor sich die Deflektoren regeneriert hatten. Offenbar konnte sich ihr Gegner kaum mit der einfachen Vernichtung der Schwinge hingeben, nein, wie es aussah, wollte er den Rihannsu einen demütigenden Verlust beibringen. Doch wenn er glaubte, daß sie klein bei gaben, hatte er sich enorm getäuscht.
Für solche Fälle war die Stationierung von Marines an Bord sehr sinnvoll, auch wenn sie von diesen Personen eher weniger hielt. Aber sie erfüllten wie auch die Flottenoffiziere ihre Pflicht – in diesem Moment, die Besatzung der Blutschwinge vor dem Untergang zu bewahren.
Als N'nhaeirhu ihr Büro verließ und in den Vorraum dessen trat, stand Sanra längst bereit und reichte ihr einen Disruptor. Sonst war die CIS weitgehend unbewaffnet, kam es zu einer Auseinandersetzung beispielsweise mit einem zu verhörenden Gefangenen, würde er sich so einer Waffe bedienen können. Da sie aber derartiges so gut wie nie bei sich trug, konnte auch niemand Unautorisiertes sich solcher bemächtigen. Doch in diesem Falle war es etwas anderes. Hier ging es nicht um Nahkampf, würde man ihr bei einer Enterung die Waffe abnehmen, dann nur aus ihren kalten, toten Fingern. Denn wer enterte, führte selbst zum töten bestimmte Waffen mit sich.
Die CIS justierte ihre Waffe und zog daraufhin ihre Uniformjacke aus. Ihre Mitarbeiterin betrachtete sie dabei verwundert, begriff aber sogleich, daß es nur dazu diente, keine Zielscheibe abzugeben. Die dunklen Pullies, die die Offiziere unter den Jacken trugen, waren nur schwer in der Dunkelheit des Gefechtsalarms auszumachen. Die Uniformen der Tal’Shiar dagegen, heller als jene der Galae und daher in der Masse immer heraus stechend, boten ein geradezu perfektes Ziel. Und N'nhaeirhu war nicht gewillt, ein solches abzugeben. Letztlich bewegte sie ein wenig ihren linken Arm und musste feststellen, daß die unangenehme Taubheit noch immer vorhanden war, wodurch sie als Linkshänderin auf rechts ausweichen musste.
Schließlich nickten sich beide Frauen zu, verließen die schützenden Räume und machten sich auf den Weg zu den Einsatzräumen der Kommandosoldaten. N'nhaeirhu hatte ein ungutes Gefühl bei der Tatsache, daß noch immer möglicherweise illoyale Rihannsu an Bord waren. Es konnte gut sein, daß die wenigen, die Iregh bei seiner Flucht begleitet hatten, nur die engsten seiner Vertrauten gewesen waren. Daß die anderen, immer noch treu zu ihrem einstigen Anführer, hier an Bord für das gerechte Schicksal der Crew sorgen sollten und die Enterung dafür ausnutzten. Ganz weit ausgeholt konnte es sogar sein, daß die Soldaten, sollten sie die Gesinnung hegen, die N'nhaeirhu ihnen momentan zusprach, für die Möglichkeit des Anbordkommens der Föderierten selbst gesorgt hatten und das sie nun den Feinden Unterstützung gewährten.
Nach einem kurzen Weg, ohne auf jemanden zu treffen, erreichten sie ihr Ziel ... und fanden niemanden in den Räumen vor. Die CIS glaubte ihren Verdacht bestätigt und sie rückten wieder ab, nun auf dem Weg, sich einer Truppe der Gegenwehr anzuschließen, als sie an einer Ecke vorsichtig vorbeigingen und jemand ihr plötzlich einen Disruptor an die Schläfe hielt. War er darauf aus, sie zu töten, hätte sie keine Chance gehabt und in ihrer Einstellung bereitete sie sich mental darauf vor, nun ihr Ende zu erleben. Doch verwundert stellte sie fest, daß derjenige die Waffe sinken ließ. Behutsam drehte sie ihren Kopf in die entsprechende Richtung und erkannte einige Gesichter der Kommandosoldaten wieder. Sie hatte falsch gelegen und diesmal war sie mehr als glücklich darüber. Aber dieser Moment hielt nur kurz an, denn noch immer wüteten Feinde auf dem Schiff und stellten eine Bedrohung dar – was auch immer die erreichen wollten.
Und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg, die Eindringlinge zu stellen.

-tbc-
 

Tahl Tahlek

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"Ihre Ignoranz und worauf Sie Lust haben das interessiert mich nicht im geringsten. Ich habe das Gefühl das Sie hier vergessen oder verdrängen wer hier der Ranghöhere ist. Vielleicht können Sie sich das bei anderen erlauben aber ich bin TAC/SEC... Ich könnte Sie ohne weiteres wegen Meuterei einsperren lassen. Unterschätzen Sie mich nicht. Wenn Sie sich in Ihr Lehrzeit so benehmen konnten dann waren Sie wahrscheinlich am falschen Ort, Sie haben es aber nun mit jemandem zu tun, dem Rangfolge und militärische Regeln noch etwas bedeuten," zischte Tahl. Er musste sich sehr zurückhalten. In den letzten Tagen hatte sich sein Gegenüber sehr viel herausgenommen und nun wo beide allein in diesem lädierten Shuttle feststeckten sah er die passende Gelegenheit Probleme auszuräumen, auf welchem Weg auch immer...
"Sie haben Recht... Streitereien bringen uns nicht weiter. Die Tatsache das uns diese verfluchten Förderationshunde reingelegt haben sollte uns nicht auch noch gegeneinander aufbringen. Ich entschuldige mich bei Ihnen," sagte Alidar und nahm Haltung an.
"Sollte ich von Ihnen noch irgendwelche Bemerkungen gegenüber Ranghöheren mitbekommen, dann werden Sie meinen Einflussbereich direkt zu spüren bekommen. Ich werde es nicht zulassen das Sie Autoritäten auf der Blutschwinge untergraben."
"Ie," war die kurze aber knappe Antwort...
"Und nun wenden Sie sich den Reparaturen zu. Wenn die Shuttles gewartet wurden sollten sich hier Sicherungen befinden und ich werde mir währenddessen die technischen Pläne des Shuttles ansehen. Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit technische Kreisläufe zu überbrücken oder umzupolen und noch etwas Energie aufzubringen. Ich habe schon einige Situationen mitgemacht und habe nicht vor hier draufzugehen...", sagte Tahl mit einem Blick auf die nahe Zukunft.
 

Rikal

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(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Das Gefecht verlief nicht so gut wie er erhofft hatte, allerdings auch nicht so schlecht wie er befürchtet hatte. Noch immer sahen sie sich sechs Schiffen der Sektion 31 gegenüber, die die Blutschwinge umkreisten wie ein Rudel Hatham seine Beute. Die Beute wußte sich allerdings zu wehre, so dass einige der Schiffe, deren Defensivpotential für sich genommen geringer war als das der Blutschwinge, bereits Schäden davon getragen hatten. Allerdings keine schwerwiegenden, nur leichte Schäden an der äußeren Hülle oder Treffer in Subsysteme. Aber die Waffen der Blutschwinge hatten Wirkung gezeigt und die Kommandanten waren vorsichtiger geworden.
Sein Schiff hielt sich hervorragend. Die Schilde waren stabil, auch wenn sie an Leistung eingebüßt hatten. Was aber nicht verwunderlich war, schließlich lagen sie praktisch unter ständigem Beschuss. Glücklicherweise verfügte die Blutschwinge aber über regenerative Schilden, so dass sie sich konstant wieder aufluden, was bisher ausgereicht hatte um die Verluste durch das gegnerische Waffenfeuer größtenteils zu kompensieren. Rikal war sich allerdings mehr als bewusst, dass die Schildgeneratoren dieser Belastung nicht unendlich lange standhalten würden.
Auch waren einige Kratzer in die Panzerung hineingeschlagen worden, aber bisher gab es keine Hüllenbrüche. Durch die Treffer waren einige Systeme durch Überlastungen ausgefallen, wenn das Energieversorgungssystem kurzfristige schwankte und zu viel Energie in ein System geleitet wurde. Eigentlich sollten die Sicherheitssysteme dies verhindern, aber in einem Gefecht wurden auch diese überfordert.
Erheblich schlechter war es um die Begleitschiffe der Blutschwinge bestellt. Diese hatten bisher ihre Aufgabe, einigen Teil der gegnerischen Schiffe von der Blutschwinge abzulenken, vorbildlich erfüllt, aber dabei hatten sie Verluste hinnehmen müssen. Von den sechsunddreißig Hatham Jägern waren neun zerstört worden und das Thrai wurde von einem Raumschiff der Saber Klasse gejagt. Diesem war es gelungen sich in eine günstige Position zu manövrieren und nun gelang es dem Thrai nicht es abzuschütteln, da beide Schiffe in etwa gleich manövrierfähig waren. Auch von der Bewaffnung und den Schilden her entsprachen sie sich nahezu. In einem Gefecht einer gegen einen wäre der Ausgang ungewiss gewesen, hier allerdings wurde das Thrai zusätzlich von einem Raumschiff der Defiant Klasse attackiert, was dazu geführt hatte, das es sich in erheblicher Bedrängnis befand.
Die Blutschwinge versuchte ihrem Tochterschiff zur Hilfe zu kommen. Was sich angesichts des Umstandes, dass sie selbst von vier anderen Raumschiffen angegriffen wurde, als nicht sonderlich leicht herausstellte. Als alle verbliebenen Jäger, auf den Befehl des Leihs der Blutschwinge hin, das Raumschiff der Steamrunner Klasse angriffen, welches daraufhin seinen Angriff auf die Blutschwinge abbrach, kam es zu einer kurzen Angriffspause. Für einen Moment hörte der Beschuss auf, da alle anderen Schiffe einen erneuten Anflug vorbereiteten. Diese Gelegenheit wollte Rikal nicht ungenutzt verstreichen lassen. Er gab den Befehl die Blutschwinge zu wenden und Abfangkurs auf das Thrai und seine beiden Kontrahenten zu setzen. Bedachte man den Umstand, dass die Blutschwinge ständig Ausweichmanöver durchführte, war es kein einfaches Unterfangen auf einen bestimmten Punkt einen Kurs zu halten. Die drei Schiffe befanden sich etwa sechzehntausend Kilometer entfernt und befanden sich in einem Gefecht, welches einem klassischen Luftkampf alle Ehre gemacht hätte. Gewagte Manöver wurden geflogen, Salven ausgetauscht und jeder wartete auf die Gelegenheit um Gegner seinem Gegner den Garaus zu machen.
Während die Blutschwinge mit vollem Impuls auf die drei Schiffe zu hielt, selbst von den vier anderen Schiffen verfolgt und unter Feuer, nahm das Schicksal seinen Lauf. Mit einem geschickten Manöver gelang es der Defiant sich hinter das Thrai zu setzen und in eine ideale Feuerposition zu gehen. Aus Kernschussweite feuerte es seine Impulsphaser und Quantentorpedos ab. Sofort wich das Thrai aus, ein Teil der Schüsse verfehlte es. Der größte Teil allerdings schlug in die Schilde des Begleitschiffes der Blutschwinge ein. Mit Entsetzen verfolgte Rikal, wie die destruktiven Energien der Waffen die Schildenergien aufzerrten und schließlich auf die Hülle trafen. Phaserimpulse rissen die Flanken des Schiffes auf und verzerrten sein Inneres, während eine Warpgondel von mehreren Torpedos getroffen und regelecht abgesprengt wurde. Weitere Phasersalven, miterweile beteiligte sich auch die Saber, trafen das Schiff und drangen bis zur Quantensingularität vor. Ein Schuss durchschlug deren Eindämmung und das kleine Schwarze Loch, welches bisher das Thrai mit Energie versorgt hatte, wurde freigesetzt. Praktisch sofort zerfiel es, dabei wurden erhebliche Energien freigesetzt. Energien von unglaublicher destruktiver Kraft. Das Thrai verging in einer gewaltigen Explosion, deren Ausläufer die Saber erfassten, die dem Thrai zu nahe gekommen war, und diese aus seinem Kurs warfen. Außer Kontrolle taumelte es durch den Raum. Seine Schilde hatten erhebliche Schäden davon getragen. So konnte das Thrai seinen Tod zumindest zum Teil rächen.
Für den Bruchteil einer Ewa schloss Rikal seine Augen, als er das Ende des Thrai erleben mußte. Zwanzig weitere Rihannsu hatten ihr Leben im Kampf für das Reich gelassen.
„Ich kann keine Rettungskapseln oder Lebenszeichen orten, Rekkhai“, meldete Rekar. Damit hatte Rikal auch nicht gerechnet.
„Erfassen sie das Saber mit allen Waffen und bringen sie uns in Schussposition“, befahl er mit kalter Stimme. Schwarze Augen aus Eis blickten auf den Schirm. Nun würde er die Sektion zahlen lassen. Der erste Offizier erhob einen Einwand: „Das gibt den anderen Schiffen die Gelegenheit in Schussposition zu gehen.“ Womit er recht hatte, denn die Blutschwinge mußte ihre Ausweichmanöver, die sie seit Beginn des Gefechts ständig geflogen hatte, dafür abbrechen. Aber sie lagen sowieso ständig unter Beschuss, einige Ewas mit erhöhter Intensität würden nicht sehr viel ausmachen.
„Dessen bin ich mir bewusst. Führen sie meinen Befehl aus.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Die Finger des Steuermanns berührten einige Tasten und die Blutschwinge brach ihr Ausweichmanöver ab und flog in einem eleganten Bogen auf die noch immer trudelnde Saber zu. Diese intensivierte augenblicklich ihre Bemühungen die Fluglage zu stabilisieren, aber die Zeit war einfach zu knapp. Aus weniger als 1.000 Meter Distanz eröffnete die Blutschwinge mit ihren Bugwaffen das Feuer. Disruptorsalven und Torpedos trafen sich an dem Punkt, an dem sich die Saber befand. Deren geschwächte Schilde hielten diesem Inferno nicht stand. Eine weitere Explosion erhellte kurz das Schwarz des Weltalls.
Geschickt wich Tarik der sich schnell ausdehnenden Trümmerwolke aus wendete das Schiff. Alle ihrer Gegner befanden sich hinter ihnen und diesen würden sie sich nun stellen. Grün leuchteten die Impulstriebwerke auf, als die Blutschwinge Fahrt aufnahm. Wie antike Ritter preschten die Blutschwinge und ihre Gegner aufeinander zu und sie schossen mit allem was sie hatten. Unter den Einschlägen der Salven ihrer Gegner schüttelte die Blutschwinge sich, aber sie hielt ihren Kurs. Ihre Schilde wurden zusehends schwächer und die Schadensmeldungen zusehends länger. Bereits zwei Schildgeneratoren hatten der Last nicht mehr standgehalten und waren ausgefallen.
Aber der Stolz der Thi Galae blieb seinen Gegnern nichts schuldig. Nun lernte die Sektion 31, was die Waffenschmieden des Reiches in den Jahrzehnten seit dem Dominionkrieg hervorgebracht hatten. Unablässig feuerten die Disruptoren der Blutschwinge und schleuderten ihren Gegnern tödliche Energien entgegen, so schnell sie konnten feuerten die drei vorderen Torpedowerfer zielsuchende Plasmatorpedos ab, die ihren Vettern aus der Föderation in nichts nachstanden. Genau wie ihrer Gegner konzentrierte die Blutschwinge ihr Feuer, in dem Wissen, dass sie mehr einstecken konnte als ihre Gegner, immer auf ein Schiff. Bevor die Flugbahnen der Kontrahenten sich kreuzten hatten drei der Schiffe ihren Kurs geändert und waren zur Seite ausgebrochen um dem Feuer der Blutschwinge zu entgehen. Dies stellte sich nun als Fehler heraus, denn die Blutschwinge folgte dem Schiff, der angeschlagenen, das ihr am nächsten war. Mit wilden Ausweichmanövern versuchte die Steamrunner das unvermeidliche zu verhindern, aber die Salven der Blutschwinge verfehlten ihr Ziel nicht. Dennoch entging das Schiff der Vernichtung, denn die anderen vier kamen ihm zur Hilfe und nun wirkte sich unerwartet und plötzlich der Schildblockierer der Neukonstruktion aus. Wie es schien war die gestohlene Borgtechnologie in der Lage, nur Schilde bis zu einer bestimmten Leistung zu blockieren. Durch das hitzige Gefecht waren die Schilde der Blutschwinge unter diesen Wert gefallen und urplötzlich fielen sie aus.
Deutlich konnte man die Überraschung in den kalten Augen des Leih sehen als die Brücke plötzlich dunkel wurde, als die Computer Energien abzogen um die Schilde wieder zum Laufen zu bringen.
Was ihn aber noch viel mehr überraschte, war der Umstand, das ihrer Gegner nicht mehr auf sie feuerten. Dies konnte nur eins bedeuten.
„Rekkhai, die Schilde… sie sind ausgefallen…“, deutlich war die Überraschung und das Entsetzen in der Stimme der jungen Rihanna an der taktischen Konsole zu hören.
„Bringen sie die Schilde wieder hoch.“
„Es geht nicht…“
Nun hielt ihn nichts mehr auf seinem Sessel, Rikal sprang auf und sprintete zur taktischen Konsole, dort stieß er die Rihanna zur Seite und versuchte selbst die Schilde wieder zum Laufen zu bringen. In diesem Moment ertönte der Eindringlingsalarm. Bevor er die blauen Energiesäulen der Transporter sah, hörte er das typische Geräusch der Föderationstransporter.
Sein Schiff wurde geentert.
„Tribun…“
Mit der rechten Zog er seinen Disruptor und schoss auf die sich materialisierenden Soldaten, während er mit der Linken versuchte die Schilde wieder zum Laufen zu bringen. Sein erstes Ziel würde die Brücke der Blutschwinge nicht mehr zu sehen bekommen, die Energiesäule hatte sich unter der Liebkosung des Disruptorschusses aufgelöst. Die Hand des Leih zuckte zur Seite und ein weiterer grüner Energieimpuls verließ den Disruptor.
Aus den Brückenlautsprechern drang die ruhige Stimme des Tribuns, gemeinsam hatten sie viele Schlachten geschlagen und die meisten gewonnen.
„Ssuay, Rekkhai. Keiner von ihnen wird das Schiff lebend verlassen.“
Das war genau die Antwort die er hören wollte. Ein weiterer Schuss, noch ein Soldat der Sektion 31, mittlerweile hatten sie sich materialisiert, ging zu Boden.
Auf der Brücke entbrannte ein heftiger Schusswechsel, ebenso in den anderen Sektionen des Schiffes, während versucht wurde die Schilde wieder hochzufahren, um den Angreifern den Nachschub abzuschneiden.

-tbc-
 

Ezri

Administrator
=/\= Brücke der Blutschwinge =/\=

Gäbe es keine Trägheitsdämpfung und keine künstliche Schwerkraft, so wäre mir wohl schlecht geworden. Der Riov ließ die Schwinge die aberwitzigsten Manöver fliegen und innerhalb einer Atmosphäre, wäre das Schiff allein schon dadurch zerrissen worden. In immer kürzerer Folge wurden Schadensberichte gemeldet und die Brückenoffiziere agierten immer verbissener an ihren Stationen. Auch ich hatte Mühe die Noteinsätze noch zu koordinieren.
Und dann plötzlich trat Stille ein. Sie war nicht so plötzlich in das Bewußtsein eingedrungen, aber dennoch kamen für einen kurzen Moment alle Aktivitäten zum Erliegen. Gerade so, als würde das große Schiff samt seiner Crew einen Moment innehalten um nachzudenken. Dann, fast synchron, griffen alle zu ihren Waffen. Die Haltung der Marines straffte sich und ein grünliches Schimmern huschte über die Außenhaut ihrer Laehval-Kampfanzüge, ein Zeichen, dass sie ihre Schilde aktiviert hatten. Der Leih, die Finger seiner linken Hand huschten hektisch über die taktische Konsole, hielt schussbereit in seiner rechten Hand seinen Disruptor. Grün zischte ein Strahl aus der Mündung des Disruptors und das Blau des Föderations-Transporters zerfaserte ins Nichts.
Auch ich hatte mittlerweile meinen Disruptor gezogen, den Finger schußbereit am Abzugssensor. Irgendwie wunderte ich mich darüber, dass die Föderation eine Enterung der Blutschwinge wagte. Wußten die denn nicht, wieviel Soldaten sich an Board befanden? Bis zu 10.000 Soldaten konnte die Blutschwinge befördern und die Quartiere waren gegen Scanns abgeschirmt, damit der Feind nie abschätzen konnte, wieviel Rihannsu sich an Board befanden. Nach dem ersten blauen Transporterstrahl der Föderation, blitze es auf der Brücke immer wieder blau auf. Einige wurden von den Disruptoren erfasst, bevor man eine humanoide Silhouette ausmachen konnte, andere wurden erst erfasst, wenn sie schon fast vollständig materialisiert waren. Und auch einige Phaser-Strahlen zerschnitten die Luft auf der Brücke. Grün strahlten die Körperschilde der Marines auf, wenn sie getroffen wurden. Und bewegungsunfähig stürzte der OPS-Offizier neben mir zu Boden. Ich ließ mich ebenfalls fallen und schoß in die Richtung aus der der OPS-Offizier getroffen wurde. In Sekundenbruchteil zerfraß der Strahl meines Disruptors einen Andorianer. Die Zerstörung des Körpers geschah so schnell, dass der Andorianer nicht einmal mehr Zeit hatte, sein Gesicht vor Schmerz zu verziehen. Mir kam es allerdings so vor, als würde die Zeit einen Moment stillzustehen. Als nichts mehr von dem Andorianer zu sehen war, wendete ich mich dem OPS-Offizier zu. Sogar in diesem eigentlich tödlichen Gefecht, hatten die Föderations-Soldaten ihre Phaser auf Betäubung gestellt. Was für eine Logik, aber irgendwie typisch für die Föderation. Mit ihren Schiffen schossen sie gnadenlos auf ihre Gegner bis zur vollständigen Zerstörung desselben und im Kampf Mann gegen Mann betäubten sie ihre Gegner nur. Meistens.
Einige allerdings, so musste ich beobachten, hatten ihre Phaser nun doch auf Töten gestellt.
Sogar im Kampf konnte man den Rihannsu, die für mich mittlerweile meine Familie geworden waren, eine gewisse Eleganz nicht absprechen. Mit einer Hechtrolle brachte sie der Riov aus der Schussbahn eines Föderations-Soldaten, der noch nicht einmal vollständig materialisiert war. Einige Brückenoffiziere griffen mittlerweile zu ihren Hieb- und Stichwaffen, so sehr geschärft, dass sie einen menschlichen Arm abtrennen konnte, als hätte er keinen Knochen.
Ich robbte über den Boden zu einer kleinen Klappe an der Wand der Brücke. Dahinter, so wusste ich, befand sich ein Vorrat an Energiezellen. Gelang es mir diese zu erreichen und zu verteilen, so konnte die Schlacht auf der Brücke zu unseren Gunsten beendet werden. Wie üblich bei Eindringlingsalarm waren alle Sektoren, wo die Sensoren Eindringlinge ausmachten, mit Kraftfeldern abgeriegelt, um zu verhindern, dass die Invasoren in andere Bereiche gelangen konnten. Und so waren wir auf der Brücke auf uns alleine angewiesen. Einige Föderations-Soldaten hatten es geschafft sich zu materialisieren und lieferten sich ein Feuergefecht mit den Brücken-Offizieren.
Endlich gelang es mir an die Energiezellen zu gelangen. Vorsichtig und langsam robbte ich in Richtung des Riovs. Auch er hatte mittlerweile seinen fast schon schwertartigen Dolch gezogen und seinen Disruptor achtlos zu Boden geworfen. Drei Marines hatten sich schützend vor ihn gestellt, aber ihre Schilde verloren immer mehr an Energie, so wie ihre Waffen selber auch. Nur zwei Schritte von mir entfernt lag ein leerer Disruptor. Vorsichtig robbte ich an ihn heran. Einer der Föderations-Soldaten erblickte mich. Er legte an, aber er zögerte. Offensichtlich wunderte er sich über eine Trill in rihannischer Uniform und ich nutzte sein Zögern aus. Im grünen Strahl meines Disruptors zerfaserte der Benzit und sein letzter Gesichtsausdruck hinter seiner Atemhilfe war ein ungläubiges Staunen. In dem Moment fiel einer der drei Marines, die mit ihren Körpern den Riov schützen. Hastig versuchte ich den leeren Disruptor zu laden, aber meine Finger schwitzen etwas und die Energiezelle entglitt mir. Endlich schnappte der Verschluß am Disruptor ein und eine kleine blaue Diode zeigte mir, dass der Disruptor schussbereit war.

„Rikal!!!“

Nur ein Ruf von mir und zeitgleich warf ich ihm den Disruptor zu. Geistesgegenwärtig fing er ihn auf. Und in dem Moment wo seine Hand den Disruptor berührte, blitzte dieser schon auf und ließ einen Menschen zerfasern. Irrwitzigerweise machte ich mir Gedanken, ob Rikal es mir verübeln würde, dass ich ihn auf der Brücke mit seinem Vornamen angeredet hatte. Vielleicht braucht man in diesem Gefechtswahnsinn ein paar alltägliche Gedanken um nicht verrückt zu werden. Ich zuckte kurz mit den Schultern und suchte nach weiteren leeren Disruptoren um diese mit den Energiezellen zu laden und den Kämpfenden zukommen zu lassen. Ich lag auf dem Bauch und versuchte gerade über meine Schulter zu schauen, als ein Phaser-Strahl über meinen rechten Schuh leckte. Eiskalt kroch vom Fuß ein Kribbeln blitzschnell über mein Bein zu meiner Hüfte hinauf. Phaser auf Betäubung war der letzte Gedanke, dann dachte ich gar nichts mehr…

-tbc-
 

Xena

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(Alidar tr’Aurata)
=A= Shuttle =A=

Nach der mehr als deutlichen Zurechtweisung, zog er sich zurück um sich mit den Reparaturen zu beschäftigen. Dass Rikal ihn ja noch immer seines Ranges enthoben hatte, schien er verdrängt zu haben. Es ärgerte ihn auch, dass er sich nun von jemanden, der deutlich jünger ist, als er zurechtweisen lassen musste. Aber ihn blieb im Grunde gar nichts anderes übrig, als sich zu fügen.


Als er sich im hinteren Teil des Shuttles befand, öffnete er den
Sicherungskasten. Er wusste auch, welche Sicherungen er Entnehmen konnte, ohne wichtige Systeme zu gefährden, waren doch schließlich alle Blöcke durch dementsprechende Symbole gekennzeichnet. Außerdem schienen noch genug Reservesicherungen vorhanden zu sein. Was er jedoch in diesem Moment vergaß, da er mit seinen Gedanken, nicht Ganz bei der Sache war, war, dass er die Leitungen, auf eventuellen Kriechstrom scannte. Durch den elektrischen Schlag, den er durch den Kriechstrom erlitt, zog er reflexartig seine Hand zurück und schnitt sich dabei an einer Kante.

Grünes dickflüssiges Blut quoll langsam aus der tiefen Schnittwunde hervor. Ein deutliches Anzeichen dafür, dass er schon eine fortschreitende Blutvergiftung hatte. Innerlich fluchte er, dass er doch nicht die Krankenstation, nach der Geiselbefreiung aufgesucht hatte.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Nach einem kurzen aber heftigem Schusswechsel waren alle Eindringlinge auf der Brücke eliminiert worden. In der Mitte der Brücke stand der Leih und sah sich um. Auch einige Rihannsu waren zu Boden gegangen, die meisten von ihnen würden aber überleben, da das Enterkommando überwiegend nur mit auf Betäubung gestellten Phasern gefeuert hatte. Einige der Marines hatten weiter weniger Glück gehabt, sie lagen mit geschmolzenen Panzern am Boden. Aus einigen Löchern stieg Rauch auf und der unangenehme Geruch von verbranntem Fleisch lag in der Luft. Neben der OPS Konsole entdeckte Rikal Ezri, die regungslos am Boden lag. Zwei schnelle Schritte brachten ihn zu ihr, und mit einer routinierten Bewegung überprüfte er ihren Puls und ihre Atmung. Erleichtert stellte er fest, das sie lebte und vermutlich in einem Vierteltarim mit einem Brummschädel wieder aufwachen würde. Auch Rekar lag betäubt am Boden. Tarik hatte bereits wieder an der CONN Konsole platz genommen, und auch die junge Rihanna stand wieder an ihrem Platz, während Marines und Sicherheit sich daran machten die Verletzten und Toten von der Brücke zu schaffen, die dort zum einen nicht versorgt werden konnten und zum anderen schlicht weg im Weg waren.
Ohne ein Wort zu sagen nahm Rikal wieder im Kommandantensessel platz und warf einen schnellen Blick auf die Statusanzeigen. Befriedigt stellte er fest, dass die Schilde wieder arbeiteten und sich bei etwa 60 % ihrer Maximalleistung stabilisiert hatten. Offensichtlich hatte sein Befehl, die Schildgeneratoren abzuschalten und sie neu, gespeist von der gesamten Energie einer Quantensingularität, zu starten, den erhofften Erfolg gehabt. Der gegnerische Schildblocker war nicht in der Lage gewesen diese Energien zu unterdrücken.
Des weiteren fiel ihm angenehm auf, dass sein Schiff nicht mehr beschossen worden war, seit sich die Entertrupps an Bord befanden. Außerdem waren die Entertruppen nun von Verstärkungen abgeschnitten und befanden sich in einer mehr oder weniger aussichtslosen Lage, da sie sich einer deutlichen zahlenmäßigen Überlegenheit gegenübersahen. Sein Blick löste sich von der Statusanzeige und er verlangte einen Bericht. Diesen gab ihm die junge Rihanna.
„Rekkhai, die Schilde konnten reaktiviert werden und haben sich bei 59,3 % stabilisiert. Es befinden sich 438 Eindringlinge an Bord. In einigen Sektionen wird noch gekämpft, aber Marines und Sicherheit haben die Angreifer zurückdrängen können. Brücke, Krankenstation, Jägerleitzentrale und Hauptmaschinenraum befinden sich unter unserer Kontrolle. Alle einsatzbereiten Disruptoren sind feuerbereit und die Torpedowerfer geladen.“
Ein grimmiges, kaltes Lächeln erschien auf den Zügen des Leih. Dieses Gefecht war noch lange nicht vorbei.
„Können wir manövrieren?“
„Ie, Rekkhai. Die Blutschwinge ist vollmanövrierfähig“, meldete Tarik.
„Status unserer Gegner?“
„Die fünf verbliebenen Schiffe weisen alle Beschädigungen auf. Ihre Einsatzbereitschaft wird dadurch allerdings bisher nicht eingeschränkt. Vier von ihnen halten in achttausend bis elftausend Kilometern Distanz ihre Position. Alle Waffensysteme sind aktiviert und haben uns erfasst. Das Raumschiff der Defiant Klasse wird von unseren Jägern attackiert und ist etwa 25.000 Kilometer von uns entfernt.“
„Von wie vielen Jägern wird es angegriffen?“
„Von 21 Jäger.“
Das wird uns vermutlich also in Ruhe lassen, stellte Rikal gedanklich fest.
„Erfassen sie die unbekannten Konstruktion und bringen sie uns in Schussposition.“
Mit einem Ssuay bestätigten Tarik und die Rihanna an der Taktik fast gleichzeitig den Befehl. Grell leuchteten die gewaltigen Impulsmotoren der Blutschwinge auf als der Warbird beschleunigte und ein Wendemanöver einleitete. Keiner der Kommandanten war so leichtsinnig gewesen, sein Schiff in der Nähe des Bugs der Blutschwinge zum Halten zu bringen. Aber seine Kontrahenten reagierten ebenfalls und nahmen die Verfolgung auf und eröffneten das Feuer. Mehrere Treffer schüttelten die Blutschwinge durch, aber noch immer weigerten sich die Schilde beharrlich zu versagen und alle Primärsysteme arbeiteten.
Tarik hatte die Blutschwinge auf 25.000 Stundenkilometer beschleunigt und dann das Schiff gewendet ohne die Flugrichtung zu ändern. Der Warbird folg nun quasi rückwärts und seine Bugwaffen waren auf die ihn verfolgenden Schiffe gerichtet. Diese feuerten unablässig so schnell sie konnten. Grüne Disruptorsalven und gelborgane Phaserschüsse kreuzten sich, blaue, rote und grüne Torpedos schossen durch den Raum auf ihre Ziele zu. Immer häufiger wurden die Einschläge in die Schilde der Blutschwinge, die nun mit beängstigender Geschwindigkeit an Energie verloren. Aber auch die Schilde ihrer Gegner litten unter dem Beschuss des Warbirds. Gelegentlich kam es auch zu direkten Hüllentreffern, aber zum Bedauern des Leih zeigten diese kaum Wirkung.
Als die fünf Schiffe, die Defiant hatte sich den Jägern durch einen Kurzstreckenwarpsprung entzogen, ihre Taktik änderten kam die Blutschwinge in arge Bedrängnis. Ihren Gegnern war es gelungen den größeren Warbird, trotz der energischen Ausweichmanöver, einzukreisen. Nun erwies es sich als großer Nachteil, dass fast die gesamte Bewaffnung im Bug konzentriert war, und die Föderationsschiffe über Phaserbänke verfügten, die es ihnen ermöglichten in nahezu jede beliebige Richtung zu feuern, während die Geschütze der Blutschwinge bei weitem nicht so flexibel waren. So war es der Blutschwinge nicht möglich auf mehr als einen, im günstigsten Falle auf zwei, Gegner zu feuern, da die fünf Schiffe sie aus verschiedenen Richtungen angriffen. Lange würde die Blutschwinge den unablässigen Angriffen nicht mehr widerstehen können. Unter normalen Umständen hätte Rikal sich der Umklammerung durch einen Warpsprung entzogen. Da aber dieser, dank Irgeh’s Sabotage, ausgefallen war stand ihm diese Option nicht zur Verfügung.
Die Situation war aussichtslos. Sie waren eingekreist, ihre Schilde wurden schwächer und ihre Gegner waren ihnen nach wie vor deutlich überlegen. Für Rikal kam es aber auch nicht in Frage sein Schiff in die Hände des Feindes fallen zu lassen, so bereitete er sich nun endgültig innerlich darauf vor seinen letzten Kampf zukämpfen. Vor seinem inneren Auge sah er, wie er mit Arrahe im Tempel der Elemente den Bund der Ehe einging, und wie er als stolzer Vater seine beiden Kinder in den Armen hielt. Dazu würde es wohl nie kommen.
Aber seine Feinde würden seine Namen so schnell nicht vergessen, weder seinen noch den Namen seines Schiffes.
„Computer, hier spricht Enarrain Rikal tr’Drevoux, Leih der ChR Blutschwinge. Selbstzerstörungssequenz Alpha aktivieren. Countdown: ein achtel Tarim. Code Drevoux Epsilon Gamma 42.“
„Autorisation bestätigt. Erwarte Bestätigung durch den ranghöchsten Offizier“, meldete die weibliche Stimme des Computers.
Auf der Brücke war es still geworden, alle wussten was dies bedeutete. Ihnen war aber auch klar, dass ihre Situation aussichtslos war. Es bestand keine Aussicht auf Rettung, sie wussten nicht, ob man ihnen Verstärkung gesandt hatte. Selbst wenn, so wussten sie doch nicht, wo sich diese befand. Der amtierende 1. Offizier, der eigentlich nur der 2. war, saß an der OPS und hatte Rekars Platz eingenommen. Er straffte seine Schultern und gab seinen Code ein. Woraufhin der Computer die Selbstzerstörung aktivierte. In fünfzehn terranischen Minuten würde die Blutschwinge in einem gigantischem Feuerball vergehen. Die Aktivierung der Selbstzerstörung war auch den Angreifern nicht entgangen, die nun noch energischer als bisher versuchten die Schilde der Blutschwinge auszuschalten. Vielleicht sahen sie noch ein Chance die Selbstzerstörung zu stoppen, vielleicht wollten sie auch nur die verbliebenen 265 Eindringlinge retten. Rikal und der Besatzung der Blutschwinge war dies egal. Sie würden für das Reich sterben und die Blutschwinge würde mit feuernden Geschützen untergehen.
Zwei Siuren später waren die Schilde der Blutschwinge auf unter 20 % gefallen und der notdürftig reparierte Disruptor war durch einen Treffer ausgefallen, aber auch ihre Gegner hatten einen weiteren Verlust zu beklagen. Die Defiant Klasse trieb antriebslos durch das All, ein Treffer hatte ihre Hüllen durchschlagen und die Impulsmaschinen schwer getroffen.
Dennoch schien es so, als sei die Blutschwinge ein Günstling der Elemente. Zumindest schoss Rikal dies durch den Kopf, als die junge Rihanna, die trotz einer Platzwunde am Kopf noch immer an der taktischen Konsole stand, meldete, das die Blutschwinge gerufen wurde und zwar von einem rihannischen Schiff. Es war die ChR Reas Helm, das Schwesterschiff der Blutschwinge. Sofort wurde die Nachricht auf den Bildschirm übertragen und zwischen leichten Störungen, offenbar war das Bilderzeugungssystem beschädigt, erschien die Brücke der Reas Helm. Auf dem Kommandosessel saß eine alte Bekannte des Leih, die wie er die Rangabzeichen eines Enarrain trug, und ihm freundlich zu nickte. Sofort kam sie zur Sache, für Höflichkeitsfloskeln fehlte ihnen einfach die Zeit.
„Halten sie noch drei Siuren aus. Dann sind wir bei ihnen.“
In Rikal’s Augen blitzte Erleichterung auf, aber seine Mine blieb ruhig wie immer. Er nickte, bevor er antwortete.
„Das werden wir, Ael. Das werden wir.“
„Gut. Reas Helm Ende.“
Der Bildschirm wurde schwarz und zeigte sofort wieder die Bugsicht. Augenblicklich gab Rikal den Befehl mit allen verfügbaren Waffen auf den nächsten Gegner zu feuern. Offenbar war er etwas voreilig gewesen. Die Blutschwinge wendete und eröffnete auf die unbekannte Konstruktion das Feuer, diese feuerte zurück und brach nach einigen Ewas zur Seite weg und verschwand aus dem Feuerbereich des Warbrids. Noch immer waren die Schilde der Blutschwinge bei 14 %. Noch immer konnten ihre Gegner ihre Enterkommandos nicht zurückbeamen, aber auch ihr Schildblocker war ausgefallen, denn die Schilde der Schwinge litten nur unter dem beständigen Beschuss.
Die drei Siuren kamen Rikal wie eine Ewigkeit vor, doch dann waren sie endlich vorbei. Vier Warbrids und zwei Shrikes beendeten ihren Transwarpflug und eröffneten sofort das Feuer auf ihre Gegner. Diese brachen sofort ihre Angriffe auf die Blutschwinge ab und stellten sich den sechs Schiffen. Das Blatt hatte sich gewendet, aber das Gefecht war noch nicht vorbei. Aber auch die Blutschwinge war noch nicht am Ende. Rikal dachte noch nicht einmal daran sich aus dem Kampf zurückzuziehen. Er wählte ein neues Ziel aus, und mit feuernden Waffen beteiligte die Schwinge sich weiterhin am Kampf.

-tbc-
 
=/\= Blutschwinge, nach der Enterung =/\=


Taroc war mit den anderen des Schadenskontrollteams ständig unterwegs seit sie unter Dauerbeschuss lagen. Als die Schilde ausfielen versicherte sich jeder das er seien Waffe Griffbereit trug und arbeitet dann angespannt weiter. Als sie ein paar Plasmaleitungslecks weiter waren kamen plötzlich Fremde um die Ecke und eröffneten kurz darauf das Feuer. 2 Rihannsu gingen tödlich getroffen zu Boden während Taroc und 2 weitere Techniker sich auseinander warfen, so gut es in dem gang ging, und das Feuer erwiderten. Da die Angreifer Schutzanzüge trugen benötigten sie mehrere Schüsse um sie zu erledigen. Als der letzte Gegner zu Boden ging waren sie nur noch zu dritt. Taroc, ein weiterer Techniker und ein Schwerverletzter. Der Techniker begann sofort damit weiter zu arbeiten und Taroc brachte den verletzten zum nächstgelegenen Verbandplatz.
Auf dem Weg zurück traf er auf eine Gruppe Sicherheitswachen die einige Eindringlinge aufzuhalten versuchten und so war er zu einem Umweg gezwungen. Unterwegs kam er an einer Waffenkammer vorbei und wurde plötzlich beschossen. Ein unbestimmtes Geräusch hatte ihn sich ducken lassen und so ging der Schuss über ihn hinweg. Da die Türen nicht mehr verriegelt waren seit beginn der Enterung warf er sich einfach in die Waffenkammer und verriegelte die Tür manuell von innen.
Er hörte draußen Flüche und wie versucht wurde die Tür zu öffnen. Während er tiefer in den Raum ging hörte er wie mit Phasern versucht wurde ein Loch in die Tür zu schneiden. Da es aber extra gepanzerte Türen waren würde es noch eine Weile dauern bis sie durchkamen. Trotz der knappen Zeit, bis die Tür nachgab, ließ er sich Zeit und wählte mit bedacht die Waffen die er mitnehmen wollte. Als erstes schnallte er sich einen Waffengürtel mit Disruptor, einigen Energiezellen und Granaten und einem Messer um. Anschließend band er sich 2 Messer an die Unterschenkel, so das die Griffe auf Höhe des Knies standen. Zudem schulterte er ein Disruptorgewehr und nahm eins der Projektilgewehre in die Hände und schnallte sich einen Beutel mit Munition um.

Hinter einem Regal ging er in Deckung. Kurz darauf gab es eine Explosion die ein Loch in die Tür riss und ebenfalls ein Loch in die Wand gegenüber machte. Noch während Rauchschwaden und Staub aufwallten stürmten 2 der Eindringlinge in den Raum und feuerten sofort wahllos um sich. Als der Staub sich verzog blieben sie einen Moment erstaunt stehen, denn einen teil der hier gelagerten Waffen hatten sie noch nie gesehen. Genau in diesem Moment richtete Taroc sich auf, legte auf den ersten an und schoss. Nachdem er gefeuert hatte nahm er sofort den 2ten ins Visier, ohne danach zu schauen ob er getroffen hatte, denn er war sicher zu treffen wenn es ums nackte Leben ging. Wie jetzt.
Auch den 2ten Gegner streckte er mit einem Schuss in den Hals nieder. Als er sich kurz zu ihnen niederbeugte erkannte er das seine Kugeln genau in dem Bereich zwischen Körperpanzer und Helm gefahren war, so wie er es gewollt hatte.

Sicherheitshalber warf er eine Granate in den Gang und sah dann erst hinaus. Und wirklich lagen dort 2 zerfetzte Leichen, sonst war kein Lebewesen mehr zu sehen. Nun nahm er sich die Zeit und untersuchte die 2 Toten in der Waffenkammer. Am interessantesten war das er noch einiges an ihrem Funk mithören konnte. So erfuhr er das sie das Deck wo er sich befand und das darunter liegende Deck bis jetzt erobert hatten und auf Verstärkung hofften.

Kurz entschlossen ging er auf den Gang und sicherte nach allen Seiten. Nun machten sich seine Erfahrungen mal wieder nützlich. Ab und an verhielt er in einer Nische und lauschte um sich. Auch spürte er eine leichte Taubheit in seinem rechten Arm. Als er um eine Ecke bog kam ihm ein Gegner entgegen, welcher seinen Helm am Gürtel trug und sich immer wieder nach Gefallenen bückte und mit den Verletzten sprach. Nach dem verhalten der sterbenden schien er ein Anführer zu sein. Als er sich zurückziehen wollte entfiel ihm das Gewehr und der andere kam um die Ecke. Im stillen verfluchte Taroc seine Lähmung die ihn gerade jetzt wieder überfiel. Der andere wunderte sich warum Taroc seine andere Waffe nicht zog und bemerkte dann das dieser seine rechte Hand nicht benutzen konnte. Mit einem Sadistischen Lächeln schlug er auf Taroc ein und brachte diesen zu Boden. Anschließend trat er zurück und betrachtete dessen Gewehr genau.

„Nettes Spielzeug. Ich werde es mitnehmen und mal schauen wie es Funktioniert. Du wirst es gleich nicht mehr brauchen.“ Nach diesen Worten trat er zurück und zielte mit seinem Phaser auf Taroc. Nachdem er gefallen war hatte er sich aber so gedreht das er mit der linken Hand an eines der Messer kam. In diesem Moment warf er es und sah deutlich wie es die Halsschlagader seines Gegners durchtrennte. Da das Messer einen Sekundenbruchteil vor abfeuern des Phasers einschlug verfehlte Taroc der Schuss. Noch einige Sekunden blieb der Eindringling stehen und fiel dann langsam, wie in Zeitlupe zu Boden. Taroc blieb erst einmal liegen und gönnte seinem Körper etwas Ruhe, auch wenn er wusste das er jederzeit entdeckt werden konnte.



-tbc-
 
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