Auf alten Pfaden I

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Rikal

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(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum des Leih =/\=

Während sein erster Offizier die Startvorbereitungen einleitete replizierte Rikal sich einen Tee und kehrte mit selbigem zu seinem Schreibtisch zurück um die nächsten Siuren mit der heiß geliebten Büroarbeit zu verbringen. Wer immer die Bürokratie erfunden hatte, war ganz sicher kein Raumschiffkommandant gewesen, denn diese haben sich in Rikals Augen um wichtigere Dinge zu kümmern, als Berichte über die Ladung an Hlaifleisch zu bestätigten. Es gab gewisse Angelegenheiten, um die mußte sich ein Raumschiffkommandant selbst kümmern, aber es gab auch Angelegenheiten, die mußte er nicht persönlich erledigen. Die Kontrolle und Bestätigung der Ladelisten gehörte seiner Meinung dazu. So war er auch nicht allzu bekümmert, als Lyirru die Blutschwinge bereit zum Auslaufen meldete. Unverzüglich erhob Rikal sich und begab sich auf die Brücke, in das Kontrollzentrum seines Schiffes, um auf dem Sessel des Leih platz zu nehmen, der die Schaltzentrale der Schaltzentrale war. Auch wenn es viele Aspekte seiner Tätigkeit gab, die er nicht sonderlich schätzte, das Gefühl auf diesem Stuhl zu sitzen und über dieses wundervolle Schiff zu gebieten mochte er nicht missen.
Als wenn er nicht bereits wissen würde, dass das gesamte Schiff bereit zum Auslaufen war, verlangte er nach einer Auskunft über den Status des Schiffes. Einem Befehl, dem der rechts hinter ihm stehende 1. Offizier umgehend nachkam.
„Alle Stationen sind bereit zum Auslaufen, die Quantensingulairitäten sind mit dem Energieversorgungsnetz verbunden und alle Systeme sind voll einsatzbereit.“
„Erlaubnis zum Ablegen?“
„Wurde uns von der Werfkontrolle bereits erteilt.“
„Gute Arbeit. Erein t’ Faehht“, die junge Rihanna, frisch von der Akademie auf die Blutschwinge versetzt hatte Tariks Posten übernommen, „lösen sie die gesamte Verankerung.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Flink flogen ihre Finger über die Kontrollen und nach wenigen Augenblicken meldete sie, dass die gesamte Verankerung gelöst sei.
„Setzen sie Kurs auf den offenen Raum, ein Viertel Impuls.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Zunächst siegte die Disziplin und sie gab Kurs und Geschwindigkeit ein, doch als sie die Impulstriebwerke aktivieren wollte, regte sich Widerstand in ihr. Langsam drehte sie sich auf ihrem Stuhl um.
„Rekkhai, darf ich sie untertänigst darauf hinweisen, dass nach den Vorschriften im Raumdock nur die Manövertriebwerke verwendet werden dürfen?“
Wieso überraschte es ihn nicht, dass dieser Einwand kam? Jeder neue Steuermann erhob ihn bei der ersten sich bietenden Gelegenheit. Schweigend blickte Rikal die junge Rihanna an, legte seinen Kopf leicht auf die Seite und beobachtete, wie sie etwas blasser wurde. Er hatte sich einen gewissen Ruf erarbeitet, wenn es um die Toleranz von Widersprüchen ging, zumindest wenn es um ungerechtfertigte oder in der Situation unpassende Widersprüche ging.
Vor seinem inneren Auge sah er wie Tahl, der diese Situation bereits erlebt hatte schmunzelte, während der Offizier an der OPS starr auf seine Instrumente blickte. Auch die restlichen Mannschaften und Offiziere gingen ihren Aufgaben nach, zumindest schien es so. Rikal aber war sich sicher, dass im Moment jeder sehr genau auf die nächste Reaktion wartete. Diese kam von der Peson, die bisher noch nicht reagiert hatte. Sein erster Offizier mischte sich mit einem fast freundlichem Tonfall ein.
„Erein, der Leih kennt die Vorschriften genau, aber sie haben seinen Befehl gehört und verstanden, oder?“
„Natürlich, Rekkhai.“
„Dann führen sie ihn auch aus“, bei diesen Worten wich die Freundlichkeit in der Stimme einer gewissen Schärfe, die Rikal durchaus für angemessen hielt. Sein junger erster Offizier, hatte wirklich dazugelernt. Leicht schmunzelnd war Rikal Lyirru einen bösen Blick zu, den dieser mit einem Achselzucken quittierte.
„Wir verlassen das Dock mit ein Viertel Impuls, Rekkhai.“
„Sehr gut.“
„Tahl, beschwert sich die Dockleitung über unsere Geschwindigkeitsübertretung?“
„Ka, Rekkhai.“
Das hätte mich auch gewundert, sie sind es schließlich nicht anders gewöhnt. Es gehörte zu den großen Mysterien der Galae Rihanna, wie auch der vieler anderer Flotten, dass Raumschiffkommandanten immer Probleme mit Vorschriften hatten, vor allem wenn es um Geschwindigkeitsbegrenzungen ging.
Langsam verließ der große Warbird mit grün glimmenden Impulstriebwerken das offene Raumdock, in dem er in den letzten dreieinhalb Wochen in Rekordzeit Überholt und neu Ausgerüstet worden war. Für Rikal war diese Geschwindigkeit ein Indiz dafür, dass das Oberkommando ihrer Mission eine große Wichtigkeit zusprach.
Auf dem Hauptbildschirm konnte man noch die aus einer Unzahl von Verstrebungen bestehende Werft sehen, aber mittig wurde die große von unzähligen kleinen Lichtpunkten durchsetzte Schwärze des Alls immer Größer. Zwischen ihnen und der unendlichen Weite standen nur noch die Vereidigungsanlagen des Eisn Systems, dann aber würde die Blutschwinge wieder in die Tiefen des Weltalls vorstoßen und seine Pflicht für das Rihannische Imperium erfüllen, und ihm zur Ehre gereichen.
Kein ganzes Siuren später meldete die Rihanna an der CONN, dass die Blutschwinge sich im freien Raum befand. Umgehend gab Rikal den Befehl einen Kurs zu setzen, der sie binnen kürzester Zeit, durch einen militärischen Flugkorridor, der fast Senkrecht zur Umlaufbahn ch’Rihans verlief, aus dem System bringen würde. Während die Blutschwinge die nötige Distanz zu ch’Rihan aufbaute um gefahrlos auf Warp gehen zu können, gab Rikal den Befehl auf alle Bildschirme der Station, die nicht gerade für etwas anderes genutzt wurden, die Rücksicht zu schalten. Auf ihren Bildschirmen konnten die Rihannsu an Bord nun verfolgen wie ch’Rihan kleiner und kleiner wurde, ein letzter Blick auf die Heimat und die Frage, die alle vereinte, würde ich diesen Planeten jemals wieder sehen?
Die Schwinge war ein Schiff auf dem man binnen kürzester Zeit viel Ruhm erwerben konnte, aber der Preis für diesen Ruhm war hoch, dessen waren sich alle an Bord bewusst. Am besten wußte dies aber ihr Leih.

=/\= Beobachtungslounge, ein achtel Tarim später =/\=

Die Blutschwinge hatte das Eisn System verlassen und flog mit Warp 9 in die ungefähre Richtung des Artefaktes, natürlich nicht auf einem direkten Kurs, eventuellen feindlichen Überwachungsinstallationen wollte man es nicht zu leicht machen. Stattdessen hielt die Blutschwinge Kurs auf einen Treffpunkt mit einem Teil der kleinen Flotte, die sie durch das Artefakt begleiten sollte. In der Beobachtungslounge hatten sich zwischenzeitlich die Führungsoffiziere versammelt, neben den üblichen Personen war auch Naruk unter ihnen, da er für die Einsatzbereitschaft des Transwarpantriebes persönlich verantwortlich war. In seinem Sessel am Kopf des schwarzen Tisches saß Rikal und blickte auf den Tisch und sah kurz seinem Spiegelbild in dem auf Hochglanz poliertem Gestein in die Augen.
„Ich nehme an, sie möchten wissen, wieso unser Urlaub eher endete als erwartet, und wohin uns dieses Mal unsere Reise führen wird?“ Natürlich war dies keine Frage sondern eine Feststellung, daher wartete Rikal nicht auf eine Antwort.
„Wie sie alle wissen, haben wir während unserer letzten Mission ein Artefakt entdeckt, ein sehr altes Artefakt. Unseren Wissenschaftlern sind einige entscheidende Durchbrüche gelungen, und sie hoffen es in wenigen Tagen erstmals testen zu können. Bis wir dort eintreffen hoffen sie herausgefunden zu haben, was es tatsächlich ist, und wenn es das ist wofür sie es halten, dann werden wir die ersten Rihannsu sein, die in diesen Bereich des Weltraums vorstoßen.“
Kurz sah Rikal sich um und blickte in fragende Gesichter. Wie er es erwartet hatte.
„Bei diesem Artefakt handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Art von Transwarptor. Ähnlich denen der Borg, nur viel älter. Die Blutschwinge wird es durchqueren und dann werden wir schauen, was wir dort finden. Dabei werden wir gemeinsam mit der ChR Takar für die Rückendeckung für fünf Aufklärer und zwei Wissenschaftsschiffe sorgen, falls erforderlich. Es klingt also alles nach einem ruhigen Forschungsauftrag.“ Wer Rikal gut kannte konnte eine gewisse Ironie in seiner Stimme heraushören.
Natürlich hatten seine Führungsoffiziere Fragen, die er geduldig und so ausführlich wie möglich und nötig beantwortete.

-tbc-
 

Tahl Tahlek

New Member
=A= Beobachtungslounge der ChR Blutschwinge =A=

Nach dem doch sehr abenteuerlichen Urlaub, einigen Besuchen bei alten Freunden und Frontpartnern und sehr aufschlussreichen Besuchen bei Romulanern mit sehr großen Ohren in Richtung aller möglicher Rassen, saß Tahl nun einigermassen entspannt in der Lounge und lauschte dem doch recht kurzen Vortrag den Rikal den versammelten Offizieren hielt. Als er jedoch vernahm das es darum ging ein unbekanntes uraltes Artefakt als Tor zu benutzen kamen ihm doch bedenken: "Auch wenn der Einwand vielleicht ein wenig unwichtig erscheinen mag aber wir wissen weder wo wir landen werden, was sich dort aufhält, welche Gegebenheiten wir vorfinden werden und ob es überhaupt möglich ist dort unsere Waffen und Systeme einzusetzen. Wenn wir Pech haben werden wir dort auf dem Trockenen sitzen und wir werden dem Feind (immer vorausgesetzt es gibt dort einen) hilflos ausgeliefert sein. Ich würde es überdenken gleich eine ganze Flotte zu schicken insbesondere wo das Tor ja sehr stark umworben wurde. Offensichtlich sind wir nicht die einzigen die sich für eine Reise interessieren..." Fragend sah er seinen Vorgesetzten an...
 

Ezri

Administrator
(Ezri)

=/\= Blutschwinge =/\=

Ein bisschen war mir der Abschied schon schwer gefallen von diesem mondänen Urlaubsdomizil. Aber nur ein bisschen, denn die Berge lösten ein beklemmendes Gefühl in mir aus. Auch wenn ihr Anblick einfach überwältigend war, so hatte ich immer das Gefühl des Eingesperrtseins. Ich war die Weite der See gewöhnt, wenn das Meer am Horizont mit dem Himmel verschmolz und man den Eindruck hatte, dass die Sonne in das Wasser eintauchte oder wieder auftauchte.
Und so war ich nicht sehr unglücklich, als mich die Nachricht erreichte, dass ich auf der Krankenstation der Blutschwinge gebraucht wurde.
Der Gleiter brachte mich ohne Umwege zum Raumhafen von Ra’thleifi und innerhalb eines ¼ Parem befand ich mich an Board eines Pendelshuttles, welches mich, einige andere Crewmitglieder, Techniker und empfindliche Fracht auf die Blutschwinge brachten.
Die Blutschwinge, nur durch wenige zerbrechlich wirkende Andockklammern und Versorgungsschläuche war das mächtige Schiff mit dem Hangar der orbitalen Station verbunden. Ihr Anblick, auch wenn sie jetzt gefangen schien, war majestätisch, stolz und kraftvoll. Auch ich als Trill konnte mich dem Zauber dieses Anblickes nicht erwehren.
Nicht allzu häufig kam es vor, dass ich das Schiff zu Fuss betrat und daher genoss ich es jetzt besonders. Ich trug wieder die Uniform, die mir Sicherheit vor den kritischen Blicken des Sicherheitspersonals, aber auch den Zivilisten der Station bot, die andere Rassen meist nur als Feind oder Sklaven sahen.
Gut sichtbar trug ich auf meinem Gurt die Insignien des Hauses s’Drevoux und des Schiffes ChR Blutschwinge. Auf dem Weg ins Schiff begleitete ich den Transport eines neuartigen Biobettes, weswegen ich vorzeitig aus dem Urlaub zurückberufen war.

<> einige Tage später <>

Das Leben auf dem Schiff schien zu erstarren, jeder der nicht gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt war, schaute auf einen der Bildschirme, die sich fast überall befanden.
Ich sass gerade in meinem Quartier und genoss ein kühles Getränk und sanfte Musik als mein privater Bildschirm zum Leben erwachte. Eine grüne Kugel mit weissen verwischten Flecken füllte ihn für einen Moment fast völlig aus, dann wurde die Kugel sehr rasch immer kleiner, bis sie nur noch ein Punkt war und schliesslich völlig verschwand. Zu sehen war nur noch die glitzernde Schwärze des Alls.
Wir waren wieder unterwegs. Unser Auftrag war ein bisschen geheimnisvoll und spätestens jetzt war jedem von uns klar, dass der Ausgang dieser Mission völlig im Ungewissen lag…

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Beobachtungslounge =/\=

Innerlich musste Rikal über den Einwand seines taktischen Offiziers schmunzeln, es war typisch für ihn. Immer um die Sicherheit des Schiffes bedacht, genau wie er selbst.
„Machen sie sich keine Sorgen, die Wissenschaftler haben nicht vor uns als Testobjekte zu gebrauchen. Die Planungen sehen vor zunächst das Tor zu öffnen und es gründlich zu scannen, dann werden mehrere Sonden hindurch geschickt werden, um herauszufinden, ob es ungefährlich für uns und unsere Ausrüstung ist. Außerdem werden wir dann wissen, was uns auf der anderen Seite erwartet. Sie sehen also, Tahl, wir werden wissen, was uns dort erwartet und ob unsere Technik funktionieren wird. Erst wenn wir sicher sind, dass es ungefährlich ist, werden wir ein Shuttle mit einem Freiwilligen hindurchschicken. Diesem wird, wenn alles gut geht ein Aufklärer folgen und danach erst der Rest der Flotte. Was ihren Einwand angeht, dass das Tor begehrt ist, da haben sie recht. Aber seien sie unbesorgt, die Föderation kann offiziell nicht agieren, da dieser Teil des Raumes von uns beansprucht wird und nicht von der Föderation. Außerdem“, bei diesen Worten lächelte der Leih kurz, „sind in der letzten Zeit dort einige Veränderungen vorgenommen werden. Die Verteidigungsanlagen sind ausgebaut worden und auch ist dort ein Geschwader der Flotte, bestehend aus D’Deridex Warbirds, Griffins und Raptoren, stationiert. Zum einen um ungebetenen Besuch abzuhalten oder notfalls abzuwehren, aber auch um zu verhindern, dass jemand das Tor zu uns durchquert, aber wird werden uns wohl oder übel überraschen müssen. Ist ihre Frage hinreichend beantwortet?“ fragend blickte Rikal seinen taktischen Offizier an.

-tbc-

[Leider nicht allzu lang, aber ich wollte auf Tahls Frage antworten. :)]
 

Tahl Tahlek

New Member
=A= ChR Blutschwinge, Beobachtungslounge =A=

Nachdenklich legte Tahl sich in seinem Sessel zurück. Er dachte über die Erklärungen des Leih nach und der größte Teil seiner Einwände schien mit guten Erklärungen abgedichtet. Allerdings sass ihm noch ein Stachel im Fleisch der, sollte er sich als wahr erweisen, äußerst unangenehm werden konnte. "Nein, soweit habe ich keine weiteren Fragen, würde allerdings später mit Ihnen noch einmal unter vier Augen etwas besprechen was mich etwas beunruhigt hat seit der letzten Mission. Wäre dies möglich ?" Tahl wusste genau das ihn der Stachel erst wirklich erwischt hatte als er sich mit Freunden und Frontpartnern aus alten Tagen getroffen hatte. Viele Neuigkeiten aus den Grenzbereichen wurden ihm zugetragen und die Tatsache das die Förderation sowie die Klingonen in der letzten Zeit überraschend inaktiv waren. Er erinnerte sich noch an einen Satz den sein guter alter Partner Mordar nebenbei fallen ließ, der allerdings gewaltig Zündstoff beinhaltete: "In letzter Zeit ist es sehr ruhig geworden. Fast scheint es so als wenn sich Klingonen und die förderierten Hunde auf ein und dieselbe Sache einschiessen würden. Ich habe von Deinem kleinen Zusammenstoß auf Deiner letzten Mission gehört..." Tahl hob die Augenbrauen: "Woher hast Du diese Informationen ???" "Frag nicht, aber Du kennst mich: Wenn jemand wichtige Infos hat, dann landen diese zuerst bei mir... Andererseits, wenn ich diese Infos habe ist es da nicht möglich das auch jemand anderes diese Infos bekommen kann ? Ich bin treuer Romulaner, habe für unsere Ehre und für unser Reich gekämpft und würde es auch jetzt noch tun, aber ich habe mich hier sehr gut eingelebt und ehrlichgesagt..." Er sah sich lächelnd in seinem Club um, "...wüsste ich auch keinen Grund hier alles aufzugeben..." "Was kannst Du mir an Infos geben ?" "Nun, schwer zu beantwortende Frage, ich sage Dir nur eins: Wir spazieren zur Zeit auf einer sehr dünnen aber verdammt scharfen Klinge und keiner weiss ob wir uns schneiden oder ob wir die Klinge zu unserem Zweck einsetzen können. Fakt ist, jede Klinge sehnt sich früher oder später nach Blut und es interessiert die Klinge nicht wessen Blut sie trinkt..." Diese Worte hallten in Tahls Kopf nach und mit einem Schlag war er wieder zurück in der Beobachtungslounge...
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Immer weiter entfernte sich die Blutschwinge von Eisn, jenes Gestirn, das so heiß brannte wie die Leidenschaft der Rihannsu selbst. Und immer mehr verflüchtigte sich das entspannte Gefühl aus dem Urlaub, von dem sie gehofft hatte, es würde länger anhalten. Nun blickte sie beinah lethargisch aus dem Fenster auf der anderen Seite des Konferenzraumes und verfolgte die langen Streifen, verzerrte Bilder der Sterne, an denen sie vorbei flogen, bis zum nicht existenten Horizont. Die Stimmen um sie herum nahm sie nur am Rande wahr, denn das meiste, was gesagt wurde, kannte sie schon.
Unterdessen schweifte ihr Blick auch ab in die Gesichter der einzelnen Anwesenden. Sie schauten interessiert, gleichermaßen ruhig und entspannt, noch erholt vom Urlaub. Es war nur teilweise die Crew, die sie kannte und mit der sie bisher zusammen hier gesessen hatte. Ezri, Naruk, Tahl und Tarik waren die ihr Vertrauten, auch wenn sie jetzt nicht mehr alle die Positionen ausfüllten, die sie einst innehatten. Der Io Saehne dagegen ebenso wie der OPS waren zwar keine neuen Gesichter, doch sie waren durch ihre Leistungen in der letzten Mission aufgerückt auf die begehrten Posten. Und sie waren stolz darauf, was man deutlich an dem Glitzern in ihren Augen erkennen konnte.
Tahl warf schließlich einen nicht unwichtigen Kommentar ein, die Sicherheit des Schiffes betreffend, doch mit einer kurzen taktischen Darstellung war dies auch geklärt. Ansonsten hatte keiner weiter Fragen, wodurch die Besprechung recht schnell beendet war. N'nhaeirhu selbst würde wohl die Gelegenheit bekommen, auch während der Mission ein wenig auszuspannen und sich mal um andere Dinge zu kümmern, da es für sie ohnehin recht wenig zu tun geben würde. Von daher gab es auch für sie keine offenen Fragen.
Auf dem Weg zurück zu ihrem Büro machte sie sich einige gedankliche Notizen, was in den nächsten Tagen zu erledigen war. Neben der Software-Installation für die Holoemitter und die Durchsicht einiger Programme stand eine Kontrolle der Crewliste der Blutschwinge an, insbesondere bezüglich der neu an Bord gekommenen Mitglieder. Sicherheitstechnisch gab es auch einige Protokolle, die zu beachten waren, ebenso wie die medizinischen. Nur das hierbei alles im Hintergrund ablief und die jeweilige Person von der Überprüfung selbst nichts mitbekam.
Zurück in den ihr angetrauten Gefilden marschierte sie geradewegs in ihr Zimmer, ließ alles andere unbeobachtet und machte es sich in ihrem Sessel bequem, bereit, für die Lektüre unzähliger Akten, die, wie nicht verwunderlich, bereits auf ihr Terminal übertragen worden waren. Sanra hatte ihre Zeit an Bord, die offensichtlich im Überfluss vorhanden gewesen war, unter anderem damit genutzt, eine Vorauswahl zu treffen. Obwohl diese nicht sonderlich hilfreich ausfiel. Sie unterscheid lediglich in unauffällig und genauer zu überprüfen, was sich nicht als sehr hilfreich herausstellte, aber auch ihren Erwartungen entsprach. Denn wer auf die Blutschwinge versetzt wurde, war bereits gründlich durchleuchtet worden. Doch die zweite Überprüfung durch das Bordpersonal kam nicht einfach nur einer Routine gleich, ab und an fand man trotzdem Individuen, die man im Auge behalten sollte.
Schließlich nahm sie sich die erste vor und begann zu lesen. Es war ein junger Ared, der sich vielfach ausgezeichnet hatte für sein junges Leben und nun in die technische Abteilung versetzt worden war. Vielleicht würde er im Laufe der Mission befördert, vielleicht würde er sich im Laufe der kommenden Jahre auch sein Offizierspatent verdienen. Vielleicht aber würde er auch in wenigen Wochen sterben, bei einer Mission, die nichts weiter als Ungewissheiten für alle an Bord parat hielt.
Die verschiedensten Dinge gingen ihr durch den Kopf, sie spielte regelrecht mit den Möglichkeiten, die sich angesichts der Zukunft ergaben, bis sie feststellte, daß sie seit über fünf Minuten auf den Bildschirm gestarrt hatte. Sie empfand diesen Umstand als merkwürdig, immerhin war sie nicht so müde, daß sich diese Ablenkbarkeit erklären lassen würde. Und persönlich interessieren tat sie diese Person auch nicht. Doch sie schob diese forschenden Gedanken beiseite und widmete sich wieder den Akten.
Einige Stunden später, doch umso weniger Akten, beendete sie schließlich ihre Arbeit. Immer wieder hatte sie sich durch irgendwas ablenken lassen, verstand aber nicht, warum und wodurch. Es waren Banalitäten. Doch sie erkannte, daß es nun nichts mehr brachte weiter zu machen und wollte trotz fehlender Müdigkeit lieber ins Bett gehen.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Wie sie am folgenden Morgen feststellen mußte, war ihr Drang ins Bett zu gehen lediglich mit ihrer Unkonzentriertheit zu begründen gewesen. Denn auch nach mehrstündigen Versuchens, das Gehirn zu entspannen und sich dem Schlaf hinzugeben, lag sie noch immer wach. So hatte sie die gesamte Nacht damit verbracht, an die Decke in ihrem Quartier zu starren, ab und an den leisen Stimmen und ihren eigenen Gedanken zu lauschen, die ein völliges Wirrwarr bildeten. Die Sprünge, die dabei entstanden, waren zumeist nach wenigen Minuten schon nicht mehr nachvollziehbar. N'nhaeirhu selbst fand es merkwürdig, was vor sich ging, doch einen Grund dafür konnte sie noch immer nicht entdecken. Vielleicht lag es ganz einfach daran, daß ihr Geist mal eine längere Pause nötig hatte. Doch solange sie ihren Dienst auf der Blutschwinge verrichtete, war daran nicht zu denken. Von daher raffte sie sich am Morgen schließlich auch auf und begab sich nach einem kurzen Frühstück zum Verhörraum, um die neu installierte Technologie und ihre beigefügten Programme einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Willkürlich startete sie eines, welches unter der Rubrik „Verhöre ohne Hilfsmittel“ stand und der Raum veränderte sich. Es war nichts Besonderes, das Licht wurde dunkler, die Wände schienen im Nebel zu verschwinden und ein greller Lichtschein fiel von Decke auf einen Punkt im Raum herab, doch ansonsten unterschied sich die Simulation nicht groß von dem Original.
Doch je länger sie das Bild auf sich wirken ließ, desto mehr stellte sie fest, daß es doch etwas Besonderes zu sein schien. Zunehmend breitete sich ein beklemmendes Gefühl in ihr aus, denn sie kannte diesen Ort nur zu gut. Solche Räume waren von der Grundkonstruktion zwar immer ähnlich, doch sie alle hatten charakteristische Details durch die Agenten erhalten, die sie nutzten. Und dieses Hologramm bildete den Raum nach, den Serok bevorzugt verwendete. Jener Rihannsu, der sie vor langer Zeit Tage, gar Wochen lang in diesem Raum hatte sitzen lassen. Über die Endlosigkeit hinweg hatte sie jegliches Gefühl für die Zeit verloren und wusste bis heute nicht, wie lange sie hier zugebracht hatte. Doch offenbar hatte sie ausgereicht, um jede Kleinigkeit zu kennen – jede Ritze in der Wand, jede noch so kleine Lampe an der Decke, jeden verborgenen Schrank mit seinen zahlreichen Instrumenten und sogar den Geruch, den dieses alte Gemäuer ausstrahlte. Nein, sie kannte es nicht nur, jedes einzelne Merkmal hatte sich tief eingebrannt, um nie wieder vergessen zu werden. Und jetzt erinnerte sie sich daran, in aller Deutlichkeit.

Hastig drehte sie sich herum, wollte dem Spuk entkommen, doch da vernahm sie ein leises Geräusch. Es war ein Schluchzen, mehr ein Wimmern, das aus der Richtung des Lichtes kam, wo auch ein Stuhl stand. Langsam ging sie darum herum und erblickte auf der Sitzgelegenheit eine junge Rihanna, die zusammengekauert dort hockte, am Ende ihrer Kräfte, und sich den Tod sehnlicher denn alles im Universum wünschte. Nur zu gut erinnerte sich N'nhaeirhu daran, daß Serok, nachdem sie diesen Wunsch vielfach geäußert hatte, dazu entschlossen war, ihn ihr nach ewiger Qual schließlich zu erfüllen. Doch selbst zu diesem Zeitpunkt zeigte das Schicksal keine Gnade, als man sie kurz darauf, wenige Stunden bevor der Exekutionsbefehl vollstreckt worden war, begnadigte und freiließ. Ein Zusammenbruch war die Folge dessen, von dem sie sich nur schwer erholt hatte, zumal sie nun wusste, daß sie nicht einmal über ihr eigenes Leben hatte frei entscheiden können.
Heute sah vieles davon anders aus, aber die Erinnerungen kehrten so real zurück, als wäre es gestern gewesen. Schließlich versuchte sie sich zu fassen, verdrängte die aufschäumenden Ängste und blickte der Person, die einst sie selbst und zu diesem Zeitpunkt nach rihannischen Maßstäben noch ein Kind gewesen ist, ins Gesicht. Es war nicht real, es war nicht einmal eine Projektion und sie fuhr ihr durchs Gesicht, woraufhin die bildliche Vorstellung verschwand. Doch dieses Hirngespinst, welches es eindeutig gewesen war, hatte ihr Angst gemacht, soviel stand fest.
Doch gerade als sie sich herumdrehte und das Programm deaktivieren wollte, stand plötzlich ein großer, stämmiger Rihannsu vor ihr, trug dieselbe Uniform wie sie und hatte ein hämisches Lächeln auf den Lippen. Der Eindruck seiner Augen komplettierte seine diabolische Erscheinung und N'nhaeirhu wich erschrocken einen Schritt zurück.
„Warum so erstaunt, meine Liebe? Ich habe Ihnen damals schon versprochen, daß Sie mich niemals wieder loswerden und daß ich Sie begleite, bis an Ihr Totenbett und darüber hinaus ...“
„NEIN!“ schrie N'nhaeirhu verzweifelt und floh aus dem Raum. Heute konnte sie dies, anders als damals, als Angriff die beste Verteidigung dargestellt hatte. Doch heute erwies es sich von der logischen Seite aus betrachtet, als unsinnig, denn ihre Gedanken und Vorstellungen blieben nicht in dem Raum zurück, sondern folgten ihr auf Schritt und Tritt.

Völlig verstört war sie schließlich in ihr Büro gestürmt, hatte sich eingeschlossen und war in der hintersten Ecke versunken, sich einredend, daß alles nur eine Einbildung war. Es waren fünfzig Jahre vergangen und nichts davon war real gewesen.
Solange hatte sie gebraucht, um Parem hinter sich zu lassen, um wenigstens zu verdrängen, was diese Vorfälle zurück ans Tageslicht geholt hatten. Und nun das.
Wenn Serok davon erfahren würde ... vermutlich würde es ihn diebisch freuen. Aus diesem Grund durfte niemand davon wissen. Keiner.

Als sie einige Stunden später sich weitgehend wieder beruhigt hatte, löschte sie das Programm unwiderruflich aus der Datenbank, um zu verhindern, daß es erneut zu einem solchen Zwischenfall kommen konnte. Benutzen konnte sie es ohnehin nicht, ansonsten würde N'nhaeirhu während eines Verhörs wohl selbst zum Opfer werden. Und obwohl es irrsinnig war zu glauben, daß khre’Rionel Serok an der Erschaffung dieses Programms mitgewirkt hatte, kam ihr dieser Gedanke. Abwegig war es für sich nicht.
Schließlich widmete sie sich wieder ihrer Arbeit, die Akten der Crewmitglieder durchzusehen.

-tbc-
 

Rikal

Active Member
(N'nhaeirhu, Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Quartier des Leih =/\=

Seit über einer Woche waren sie unterwegs zurück zum Artefakt, aber sie würden, da sie ihren Transwarpantrieb nicht einsetzen konnten, die Spule funktionierte noch immer nicht richtig, noch mehrere Wochen brauchen. Was aber nicht sonderlich tragisch war oder sich auf den Zeitplan auswirken würde, die Mehrzahl der Schiffe, die die Blutschwinge durch das Tor begeleiten würden, hatten keinen Transwarpantrieb, würden also genauso oder länger zum Artefakt brauchen. Die Blutschwinge wurde sogar durch die beiden D’Renet Scouts, die sich der Blutschwinge am vereinbarten Treffpunkt angeschlossen hatten, auf Warp 7 abgebremst.
Auf der Blutschwinge funktionierten bis auf den Transwarpantrieb alle Systeme einwandfrei, auch gab es sonst keine Probleme oder Besonderheiten, so dass Rikal, genau wie der Rest der Besatzung, nur Routineaufgaben nachging. Der positive Nebeneffekt war, das es dem Leih so gelang, die ungeliebten bürokratischen Aufgaben zu erledigen.
Ganz neben bei hatte er begonnen mit N'nhaeirhu den unbewaffneten Nahkampf zu trainieren, schließlich hatten sie beide ihren Trainingspartner verloren. Während ihrer ersten gemeinsamen Trainingsstunde nach ihrer kleinen Auseinandersetzung im Urlaub war ihm erneut bewusst geworden, dass sich ihre Fähigkeiten seit ihrer aller ersten Auseinandersetzung erheblich verbessert hatten. Aber auch Iregh hatte ihr nicht die Erfahrung vermitteln können, die Rikal sich in den Jahrzehnten erworben hatte, seit er begonnen hatte sich mit verschiedenen Kampfsportarten zu beschäftigen. So war es ihm gelungen sie zu bezwingen, wenn man denn bei einen freundschaftlichem Gerangel überhaupt von einem Sieg sprechen konnte. Fakt war nur, dass er sich nach diesem Kampf eine ausgiebige Ultraschalldusche gegönnt hatte um seine verspannten und angeschlagenen Muskeln zu entspannen. Nachdem er eine Kleinigkeit gegessen hatte, nicht ohne zum wiederholten Male festzustellen, dass im Arrhaes Kochkünste fehlten, nahm er an seinem Schreibtisch platz und aktivierte den Tischcomputer. Da er zurzeit nichts Besseres zu tun hatte, tat er etwas, was er nur selten tat. Er arbeitete vor. Zumindest hatte er das vor gehabt, bis sein Blick, auf das standardmäßig mit eingeblendete Sensorbild der Umgebung fiel. Seine Augen entdeckten mehrere Lichtjahre entfernt einen Warbird, dieser wurde von einer guten, alten Freundin kommandiert. Ohne auch nur eine Ewa zu zögern, nutzte er eine der Privilegien seines Postens aus und er lies eine Verbindung zu diesem Warbird herstellen. Bereits nach wenigen Augenblicken verschwand des Wappen des Reiches vom Bildschirm und machte einer gut aussehenden Rihanna mittleren Alters platz.
„Aefvadh Rikal, Sie glauben gar nicht, wie es mich freut, Sie zu sehen."
Sichtlich erfreut lächelte Rikal seine langjährige Freundin an.
„Aefvadh, Arrhae. Auch ich freue mich sie zu sehen. Wie sieht es auf der Aehallh aus? Alles in Ordnung?“
„Nun ja, darüber kann man geteilter Meinung sein.“
Langsam hob Rikal eine Augenbraue. Eine Mimik, die Arrhae seit Jahrzehnten vertraut war.
„So? Klär mich bitte auf, Arrhae.“
Für einen Moment war ein Anflug von Besorgnis in seiner Stimme zu hören.
„Wir hatten einige kleinere ... Differenzen mit dem Tal'Shiar.“
„Hmm... Ich hoffe, du hast den Tal'Shiar gezeigt, wer sie sind und wer wir sind, und wo sie hingehören.“
„Ie, das habe ich. Doch ich habe auch prompt eine Antwort erhalten. So wie es halt für sie typisch ist.“
Erneut wanderte eine Augenbraue in die Höhe.
„Was haben sie getan?“
„Es ist nicht erwiesen, daß die Tal'Shiar dahinter steckten, aber es hat eine Explosion auf der Aehallh gegeben, die ich ihnen zurechne. Wer sonst sollte ein Interesse daran haben, uns zu schaden?“
„Viele... wir sind Rihannsu, wir haben viele Feinde, sowohl außerhalb als auch innerhalb des Reiches. Leider“, fügte er halblaut hinzu.
„Ich habe mir in letzter Zeit nur einem zum Feind gemacht, und das war der Geheimdienst.“
„Hmm... Nun ja, ich denke die Tal'Shiar können auch mit Niederlagen umgehen. Schließlich haben sie einige Übung darin.“
Bei diesen Worten grinste Rikal seine Gesprächspartnerin an.
„Nicht, wenn es um Technik geht, die uns besser werden lässt.“
Ein leichtes, hintergründiges Lächeln erscheint auf ihren Lippen und Rikal lächelte zurück.
„Aber wenigstens haben sie es momentan aufgegeben, uns nachzustellen.“
„Das freut mich zu hören. Ich muss aber meiner Neugierde nachgeben. Ich habe nur gehört, dass sie etwas ganz besonderes erbeutet haben. Leider weiß ich nicht was. Alle meine Anfragen diesbezüglich wurden nicht beantwortet.“
Das Lächeln im Gesicht seiner Kollegin breitet sich zu einem Grinsen aus, als wolle sie ebenfalls ein Geheimnis daraus machen bzw. es dabei belassen.“
„Es hat dir schon immer gefallen, dich in Geheimnisse zu hüllen“, stellte Rikal mit gespielter Enttäuschung fest.
„Fürwahr war der Auftrag gut gehütet durch das Oberkommando, und nicht ohne Grund, wie es schien.“
„Stimmt, aber wenn du mir nicht mehr vertrauen kannst, wem dann?“
„Ich vertraue dir, das ist nicht das Problem. Das Problem ist nur, daß die Geheimhaltung des Oberkommandos dem Tal'Shiar Tür und Tor geöffnet hat. Dadurch erst wurde es ihm möglich, uns als Köder einzusetzen, und dazu, wie du vermutlich nachvollziehen kannst, war ich nicht bereit. Aus diesem Grund kann ich nun die neueste Tarnvorrichtung der Föderation mein Eigen nennen. Und wie ich das sehe, schadet es nicht, daß du davon erfährst. Im Gegenteil: Dein Einfluss ist weitaus weitreichender, und dieses Ränkespiel muß aufgedeckt werden.
Aufmerksam hörte der Leih der Blutschwinge seiner Freundin zu und hoffte inständig, dass es nicht schon wieder zu innerpolitischen Schwierigkeiten kommen würde.
„Aber nicht heute“, stellte sie lächelnd fest.
„Nun gut, belassen wir es bei diesem leidigen Thema.“
Zustimmend nickte Rikal.
„Ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit, dir zu deiner Hochzeit zu gratulieren, was ich hiermit nachholen möchte.“
„Danke sehr.“
Noch immer lächelte der Rihannsu, kurz schweiften seine Gedanken zu seiner kleinen Familien ab, die er in der relativen Sicherheit des heimatlichen Anwesens wußte. Bald würde er wieder eine Nachricht nach Hause senden, ihnen sagen, wie sehr er sie vermisste.
„Und auch zum Nachwuchs.“
Bei diesen Worten wuchs ihr Lächeln noch und auch ihre Augen leuchteten.
„Willkommen im Kreis der Eltern.“
Nun wurde aus dem Lächeln ein Grinsen.
„Danke sehr. Wo wir gerade davon sprechen, was machen deine Kinder? Ich hoffe es geht ihnen gut.“
„Das hoffe ich auch. Seit wir Rhedhi verlassen haben, hatte ich keinen Kontakt mehr.“
„Oh.“
„Aber ich gehe davon aus, daß mein Mann und mein Vater alles Nötige veranlassen werden.“
„Das denke ich auch.“
Dennoch beschloss er seinen Vater zu bitten, zu prüfen, ob er nicht etwas für ihre Sicherheit würde tun können. Vor allem aber sollte er versuchen herauszufinden, von welchem Ränkespiel Arrhae sprach.
„Wieso nutzt du nicht die moderne Technik aus und führst ein kleines Gespräch via Subraumfunk.“
„Könnte ich, da hast du Recht.“
„Aber?“
„Aber sie sind alt genug um zu wissen, was mein Job mir abverlangt und ich, wenn ich auf Achse bin, wenig Zeit habe. Derzeit muß ich mich um meine Kinder hier um mich herum kümmern.“
„Ie, das Gefühl kenne ich nur zu gut. Sind deine Kinder wenigstens artig?“
„Naja ...“, wieder grinste sie, „An sich schon, aber ich komm mir trotzdem vor, als würde ich ein Akademieschiff kommandieren.“
„Das freut mich zu hören.“
„Aber wie sieht’s mit deinen aus?“
„Glaubst du, mir geht es besser? Die Schwinge wurde nach unserem letzten Auftrag überholt und die Besatzung wieder aufgefüllt“, bei diesen Worten fiel kurz ein Schatten auf sein Gesicht, „Wir sind unterwegs zu unserem nächsten Einsatzgebiet.“
„Oh, wohin geht es denn?“
„Wenn ich das so genau wüsste. Sind dir die Gerüchte über ein altes Artefakt, tief im Raum zu Ohren gekommen?“
„Nicht wirklich.“
„Nun, dieses haben wir der Sektion 31 abgenommen“
„Oha.“
„Und unsere Wissenschaftler sind der Meinung, dass es ein Tor ist.“
„Ein Tor?“
„Ie, sie vermuten, dass sich hinter ihm ein Transwarpkanal befindet, ähnlich denen, die die Borg verwenden.“
„Da scheint allerhand Potential drin zu stecken.“
„In der Tat. Aber wir wissen noch nicht einmal ob es funktioniert. Geschweige denn wohin es führt. Nun ja, ich denke, das werden wir wohl bald herausfinden.“
„Dann wünsche ich dir und deiner Crew maximale Erfolge.“
„Danke sehr. Ich denke, wir werden das schon schaffen.“
„Bei dem Kommandanten, den die Blutschwinge hat, geh ich von aus.“ Wieder erschien ein ehrliches Lächeln.“
„Danke. Für die Aehallh gilt nichts anderes, soweit ich weiß.“
Erneut erwiderte er ihr Lächeln.
„Danke.“
„Bitte.“
„Ich gebe mir zumindest größte Mühe.“
„Wer tut das nicht?“
Wieder lächelten die beiden sich an. Es tat so gut, endlich wieder einmal miteinander zu sprechen.
„Nun denn, Jolan'tru, Enarrain. Die Arbeit ruft. Ich hoffe bis bald und dann zu einem gemeinsamen Essen.“
„Jolan'tru, Riov. Das hoffe ich auch. Du weißt doch, dieses Schiff hat einen Transwarpantrieb und deines auch. So schwer ist ein Treffen da nicht.“
Noch immer lächelte Arrhae an.
„Es ist so schwer, wie man es sich macht - oder wie andere es einem machen.“
Stimm nickte Rikal.
„Aber gut, auf Wiedersehen.“
Leicht verneigte sie sich bei diesen Worten, eine Geste die Rikal umgehend erwiderte.
„Aber wir werden das schon schaffen. Auf Wiedersehen.“
Stumm nickte Arrhae, dann wurde der Bildschirm dunkel und das Wappen des Reiches erschien wieder. Nachdenklich lehnte Rikal sich in seinem Sessel zurück. Für eine Weile schwelgte er in den gemeinsamen Erinnerungen, dann machte er sich auch wieder an seine Arbeit. Beide waren Kommandant eines Warbirds, sie wussten, was dieser Posten für Pflichten mit sich brachte, hinter denen oftmals eigene Wünsche zurückstehen mussten.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Die letzten Tage waren ruhig vergangen für die CIS. Zwischenzeitlich hatte sie auch die eine oder andere Nacht geschlafen, was allerdings auch nicht dazu geführt hatte, daß sie ausgeruhter war. Denn wenn sie schon mal ein Auge zudrücken konnte, hatte sie Alpträume. So zog sie es zumeist doch vor, wach zu bleiben, bis die Müdigkeit sie übermannte und sie nach wenigen Stunden ohnehin wieder hoch schreckte. Natürlich hatte sie diesbezüglich schon daran gedacht, sich von Ezri ein Sedativum geben zu lassen, doch dadurch würde sie vielleicht nur auf etwas aufmerksam werden, was ihr unangenehme Fragen bescheren konnte. Und da Ezri bisher nicht auf N'nhaeirhus Bitte zurück gekommen war, wollte sie es auch vorerst damit bewenden lassen. Vermutlich würde die Antwort der Trill ohnehin negativ ausfallen. Doch kam die Rihanna nun mit einem Schlafproblem, konnte Weitreichenderes vermutet werden.
Ansonsten gelang es ihr, sich relativ normal zu verhalten. Es war ja an sich auch nichts weiter, als das sie zur Zeit offenbar einen Tiefpunkt erreicht hatte, der an ihr nagte und ihre Konzentration schwinden ließ. Lediglich Sanra und Jol schauten sie manchmal etwas merkwürdig an, doch die beiden führten es auf die allgemeinen Exzentrizitäten der CIS zurück, auch wenn Jol noch nicht wirklich damit vertraut war. Doch Sanra beruhigte ihn dahingehend, daß es für sie normal war, ab und an geistesabwesend zu sein.

Während dieser Tage hatte sie auch die Akten zu Ende durchgesehen und einen Bericht darüber geschrieben, den sie auch Tahl zugesandt hatte. Immerhin war er ebenfalls für die Sicherheit zuständig. Wie erwartet hatte es dort keine Auffälligkeiten gegeben.
Kurz hatten sie sich während eines Mittagessens auch mal darüber unterhalten. Weiter wurde dieses Thema allerdings nicht beachtet. Es war abgearbeitet.
Doch zu lange hatte sie ihrer Meinung nach daran gesessen – nur um ein paar Akten durchzusehen. Immer wieder ließ sie sich ablenken, fand Dinge, die interessanter waren.
Daß ihre Konzentration schwand machte sich auch im Training mit Rikal bemerkbar, zu dem sie sich geeinigt hatten, es wöchentlich ein bis zwei Mal durchzuführen – sofern beide die Zeit aufbringen konnten. Erneut hatte er sie geschlagen, nachdem es während des Urlaubs eigentlich gut für sie ausgesehen hatte. Doch List allein reichte nicht und wenn diese durch mangelnde Konzentrationsfähigkeit auch noch verloren ging, standen die Chancen ohnehin schlecht.

Und so saß sie die restliche Zeit meistens in ihrem Büro herum, machte sich mit den Gerätschaften vertraut, die der Tal’Shiar vor der Abreise geschickt hatte.
Doch weiter geschah nichts. Sie langweilte sich richtiggehend. Ein Zustand, der nicht häufig vorkam. Doch wenn dem mal so gewesen war in der Vergangenheit, kam in nächster Zukunft etwas, daß ihre volle Aufmerksamkeit beanspruchte und sie zwischen der vielen Arbeit kaum mehr verschnaufen ließ.
Doch sie wartete ...

-tbc-
 

Arfeh

Ghostwriter
=/\= Rihannisches Imperium, Planet Konsa 3 =/\=

Über den Planeten Konsa 3 war nicht viel bemerkenswertes zu berichten. Er war der dritte von fünf Planeten, die eine gelbe Sonne umkreisten. Vor zwei Jahrhunderten von den Rihannsu nur wegen seines Reichtums an Erzen, die für den Raumschiffbau benötigt wurden, besiedelt, hatte sich nur langsam entwickelt. Bis auf mehrere, moderne und hoch produktive Minenkomplexe gab es kaum Industrie. Bis auf die nötigsten Bedarfsgüter musste praktisch alles, zu machen Zeiten selbst Lebensmittel, importiert werden.
Die Hauptstadt war auch gleichzeitig die größte Siedlung des Planetens, dort befand sich neben der spärlichen Industrieb, die größtenteils nur die gewonnenen Erze veredelten, auch der einzige Raumhafen des Planetens. Die Mehrzahl der gut 10.000 Einwohner arbeitete entweder in der Industrie, im Raumhafen oder in irgendwelchen anderen Betrieben oder Dienstleistungsunternehmen der Stadt. Im allgemeinen führte man auf Konsa ein ruhiges Leben, in Mitten des Reiches fernab wichtiger Handelsrouten und damit außerhalb des Interessengebietes von Piraten, Klingonen oder anderem Gesindel. Abgesehen von den üblichen Auseinandersetzungen unter den Rihannsu, wie sie aber auch auf jedem anderen Planeten vorkommen, hatten auch die Sicherheitsbehörden selten etwas zu tun. Selbst die Mitarbeiter des hiesigen Tal’Shiarbüros langweilten sich. Auf diesem Planeten war einfach nichts los. Wie auch, lebten hier doch kaum 50.000 Rihannsu.
Eines Tages ändert sich dies schlagartig und ohne Vorwarnung. Der Tag hatte wie jeder anderer begonnen, aber gegen Mittag verstummte die Tierwelt schlagartig. Auch den Rihannsu blieb diese Veränderung nicht verborgen, doch sie dachten sich nichts dabei. Bis die Erde unter ihren Füssen zu beben begann. Das Beben hatte eine ungeahnte stärke, vor allem weil die Rihannsu bisher geglaubt hatten, dass ihre Heimat geologisch inaktiv sei. Aber sie hatten sich geirrt. Fast ein halbes Siuren hatte die Erde gebebt. Den Elementen sei Dank bauten die Rihannsu seit Jahrhunderten ihre Gebäude so, dass sie auch starken Beschuss standhielten. Wie es schien hatten die Architekten die Häuser nicht nur so konstruiert, dass sie einem erheblichen Beschuss standhielten sonder auch einem starken Erdbeben. Viele Häuser überstanden das Erdbeben ohne nennenswerte Schäden, einige, vor allem ältere Gebäude, waren beschädigt worden. Zum Teil sogar erheblich, aber diese Gebäude waren in der Minderzahl. Auch die Rettungskräfte wurden sehr schnell aktiv und erreichten die Unglücksstellen. Insgesamt gab es nur wenige Tote und auch kaum Verletzte. Die meisten waren von ihren Möbeln, Haushaltsgegenständen oder herabfallenden Gegenständen getroffen und verletzt oder erschlagen worden. An der Oberfläche hielten sich Schäden und die Verluste an Leben in Grenzen. Was für den Gouverneur sehr angenehm war, seine Laune, die unter dem Schock des Bebens erheblich gelitten hatte, erreichte einen weiteren Tiefststand als sein Privatsekretär mit einem PADD regelrecht in sein Büro stürzte und es ihm überreichte. Der Ausdruck in den Augen des jungen Rihannsu sprach Bände. In ihnen stand Entsetzen. Nachdem er den Bericht gelesen hatte, verstand er wieso und auch sein Gesichtsausdruck hatte sich deutlich verändert.
„Ist dieser Bericht bestätigt?“
„Ie“, bestätigte der Sekretär mit einem heftigen Nicken.
„Sind unsere Subraumsendeanlagen einsatzbereit?“
„Ie, Rekkhai. Die letzten Überprüfungen sind abgeschlossen worden, die Sendeanlagen arbeiten einwandfrei.“
„Wenigstens etwas. Bereiten sie einen allgemeinen Notruf vor.“
„Sofort, Rekkhai.“
Auf dem Absatz machte der Rihannsu kehrt und verlies das Büro um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Nach nicht ganz zwei Siuren meldete er sich und der Gouverneur aktivierte seinen Tischcomputer um die Nachricht aufzuzeichnen. Kurz räusperte er sich, dann begann er zu sprechen.
„Hier spricht der Gouverneur von Konsa 3. Heute Mittag ereignete sich hier ein schweres Erdbeben. Diese führte zu einer Katastrophe in einem Bergwerk. Dort sind mehrere Stollen zusammengebrochen und eine bisher unbekannte Anzahl von Bergleuten wurde eingeschlossen oder verschüttet. Zusätzlich hat das Beben einen unserer Fusionsreaktoren in Mitleidenschaft gezogen, die Techniker befürchten, dass die Eindämmung versagen könnte. Dies würde zu einer verheerenden Explosion führen, von der auch Teile der Hauptstadt betroffen sein könnten. In diesem Teil befinden sich industrielle Anlagen, die, sollten sie beschädigt werden, weitere Verwüstungen anrichten könnten. Dieses Unglück überfordert unsere Rettungsmannschaften, daher bitten wir alle, die diesen Notruf empfangen um Hilfe. Konsa 3 Ende.“
Mit einer sanften Berührung des Bildschirms übertrug er die Nachricht an die Sendeanlagen des Raumhafens. Dann lehnte er sich zurück und seufzte schwer. Stand auf und blickte aus den Fenstern seines Büros. Auf den Straßen war einiges los, die Evakuierung der bedrohten Stadtteile war angelaufen. Mehrere Siuren stand er am Fenster und blickte einfach auf seine Stadt hinab, bis ein leises Piepen seine Aufmerksamkeit weckte. Er kehrte zu seinem Schreibtisch zurück und aktivierte das Interkom.
„Ie?“
„Soeben ging ein Warbird der D’Deridex Klasse unter Warp und schwenkte in den Orbit ein. Es ist die ChR Blutschwinge. Sie haben uns ihre Hilfe angeboten.“
So schnell, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war noch nicht ein Mal sicher, ob uns überhaupt jemand würde helfen kommen. Aber wo kamen die so schnell her?

-tbc-
 
(Taroc tr`Rikor)



=/\= ChR Blutschwinge, Nahe Maschinenraum =/\=

„Ihr da, mitkommen.“ Sagte ein Offizier der direkt aus dem Maschinenraum kam und meinte die ganze Gruppe um Taroc, welche gerade dabei gewesen war einige kleine Wartungsarbeiten zu machen. Seit Abflug von ch`Rihan gab es nichts für sie zu tun. Taroc hatte den Urlaub genutzt um einfach mal auszuspannen auf seien Art und Weise, aber seit er wieder an Bord war gab es für die Schadensteams nichts zu tun. Deswegen erledigten sie oft zu mehreren die kleinen Standard arbeiten, um wenigstens etwas zu tun zu haben.
Der Offizier führte sie zu einem Besprechungsraum wo schon ein ziemlich großer Teil der Technikercrew wartete. Kaum war Taroc im Raum als es schon ein Missionsbriefing gab. Kurz gesagt gab es Probleme in einer Minenkolonie und sie sollten bei der Suche nach Vermissten helfen und bei der Reparatur der Fusionsreaktoren.

Taroc wurde einem Team zugeteilt welches in den Minen suchen sollte. Er nahm sich zu seiner Ausrüstung, dem Atemschutz und der Suchausrüstung auch noch einige Notrationen und Wasser mit. Denn er befürchtete das er wohl nicht zum essen wieder auf der Schwinge sein würde.

Von der Schwinge aus wurden sie alle möglichst nah an die Unglücksstelle gebeamt, aber noch so weit weg das sie nicht sofort in Gefahr gerieten. Den Rest des Weges zu den Verschütteten Bereichen mussten sie zu Fuß gehen da die Unterirdischen Transportmöglichkeiten ausgefallen waren. Als das Team angekommen war und sich das erstemal alles ansah erkannten sie das ihre Planungen falsch waren. Es war schlimmer als man angenommen hatte und so wurde beschlossen einen Stillgelegten Stollen als Zentrale zu verwenden von wo aus alles Koordiniert wurde. Auf Tarocs und einiger älterer drängen wurde der Stollen und der Bereich vor ihm zusätzlich abgestützt. Dafür wurde von der Schwinge und der Oberfläche Material angefordert. Erst als die Stützen verstärkt waren wurde einiges Gerät zum koordinieren samt Energieversorgungseinheiten herab gebeamt. Taroc half dabei sie Sinnvoll aufzustellen, während vor dem Zugang schon damit begonnen wurde den Gang zu räumen. Gegen den Staub spannten sie Planen vor den Zugang. Während im hinteren Teil Die Kommandozentrale entstand, welche ständig Kontakt zur Schwinge hielt, wurde im vorderen Bereich ein Erholungs- und Versorgungsbereich eingerichtet. Umschichtig ruhten sich die Teams schon bald aus, da man sehr schnell erkannte das kurze Arbeitszeiten besser waren für die Moral und die Durchhaltekraft der Suchteams. Immer wieder rutschte das Gestein nach oder brach ein gerade geräumtes Stück Gang wieder ein. Mühsam wurde immer wieder abgestützt und mit Platten vor nachdrückendem Gestein gesichert. Die arbeiten gingen langsam voran, aber man fand bisher nur die Unterkörper von 2 Arbeitern. Ihre Oberkörper steckten noch unter dem Gestein. In der Nähe der Körper verwandte man Altmodische Schaufeln und Hacken, den mit Laserschneidern und anderen Hilfsgeräten bestand die große Gefahr die Körper zu zerteilen oder aufzulösen. Irgendjemand hatte befohlen das die Leichen unversehrt an die Oberfläche kommen sollten. Außerdem musste man Vorsichtig arbeiten um nicht mögliche Nischen oder Lücken zu zerstören worin Arbeiter überlebt haben konnten. Stunden vergingen im ständigen Wechsel. Suchen, Ausruhen, Kommunikation mit der Koordinationsbasis aufrecht halten und Nachrichten überbringen, wieder suchen. Da auch die Klimageräte ausgefallen waren wurde es mit jeder Siure wärmer und die Luft stickiger. Doch die Atemgeräte sollten sie für den Notfall aufbewahren, immer mehr der Retter zogen sich ihre Kleidung soweit als möglich aus um sich etwas Erleichterung zu schaffen. Die Wetterführung klappte durch die Einstürze auch nicht richtig und somit wurde das suchen immer mühseliger.


-tbc-


NRPG: So bin wieder da, ich will nicht zu weit vorgreifen deswegen jetzt nur den Anfang der Rettung. Die Kommunikation und Koordination stimmt noch nicht auch wenn wir uns schon seit Stunden unten befinden. Und wenn ich schreibe Mühselig dann mein ich das auch ;-).
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Es war dunkel, egal wohin sie blickte, es gab nichts. Kein einziger Lichtschein zeigte ihr an, wo sie war, wo sich die Enden dieses Raumes befanden. Daß es sie gab, dessen war sie sicher, immerhin war sie eine Gefangene.
Es war bitterkalt, nichtsdestotrotz schwitze sie – aus Angst. Seit Tagen saß sie hier, hatte das Zeitgefühl verloren, hatte Hunger und Durst, wogegen man ihr nur die nötigste Ration Wasser gab, damit sie nicht verendete, was ihre Peiniger zwar gern gesehen hätten, aber zur Zeit noch nicht von Nutzen war.
Und Sie war einsam. Selten zuvor hatte sie ihre Einsamkeit so sehr gespürt wie jetzt in dieser dunklen Kälte. Ihr Leben lang hatte sie kaum feste Freundschaften geschlossen. Diejenigen, an die sie sich erinnern konnte, waren entweder durch die Vertreibung vor langer Zeit durch das Urteil der Sternenflotte gegen sie kaputt gegangen, oder weil sie aufgrund mangelnden Vertrauens ihrerseits den Kontakt abgebrochen hatte. Bis auf eine.
Natürlich waren die Freundschaften zu den Vulkaniern, mit denen sie nach der Akademie zusammen gearbeitet hatte, nicht innig – nicht so innig, wie man sich eine gute Freundschaft unter Rihannsu vorstellte. Denn wie sollte ein Ausgestoßener unter Fremden sich heimisch fühlen. Aber es hatte ihr ein wenig Rückhalt gegeben.
Doch jetzt war sie ganz allein. Niemand war hier, der ein freundliches Wort an sich richtete, um sie aufzubauen. Niemand berührte sie, um ihr zu zeigen, daß es da jemanden gab, der ihr beistand.
Nur die zwei Augen, die sie beobachteten, durch die Dunkelheit hindurch, die zwei Ohren, die begierig nach Informationen lauschten.
Dies waren die Momente, in denen die Erschöpfung über den Widerstand siegte, in denen sie schwach und nachzugeben bereit war.
Momente, müde der Gegenwehr.
Momente der Verzweiflung.
Die Zeit, vollends zu resignieren und das Leben aufzugeben.
Gelegenheiten, die ihre Peiniger immer wieder versuchten zu nutzen.

Dann ging das Licht an und sie saß mitten in dessen Kegel. Binnen kurzer Zeit wurde ihr darunter ziemlich warm und die Hitze zog ihr das Wasser aus dem Körper. Längst hatte sie aufgegeben, ihre spröden Lippen zu benetzen.
Doch sie rührte sich nicht. Der Rihannsu in der Ecke interessierte sie nicht. Sie starrte einfach irgendwo vor sich auf den Boden.
Sie dachte an nichts. Nicht an die Blutschwinge, an ihre Mitarbeiter, an ihren Halbbruder oder sonst jemanden. Nicht an zu Hause, an ihre Vergangenheit oder Zukunft, die es nach ihrer Ansicht ohnehin nicht mehr geben würde.
Das einzige, was ihr durch den Kopf ging, war der junge Offizier, der vor kurzem ... oder schon vor ein oder zwei Tagen, genau an jener Stelle verstorben war, wo ihr Blick nun das Gestein traf. Und sie dachte daran, daß sie wohl nicht das Glück hatte und ihr dasselbe Schicksal vergönnt sein würde. Binnen weniger Minute war er auf den dunklen, fein behauenen Steinplatten verblutet, wobei das Letzte, was er mitbekommen hatte, die kalte Klinge an seinem Hals gewesen war.

Ein Schmerz durchzuckte ihre Schultern ob der seit einiger Zeit auf dem Rücken zusammen gebundenen Hände und erinnerte sie unsanft daran, daß sie doch noch am Leben war.
Und dann begann alles von vorn.
Die Rihanna, die sich mit dem Alten ablöste, kam herein und aktivierte zur Begrüßung den Emulator in ihrem Nacken. Nach einigen Minuten, die N'nhaeirhu vorgekommen waren wie Stunden, löste sie den Knopf wieder und ihr Körper entspannte sich, sank zur Seite beinah von dem unbequemen Stuhl, was jedoch einer der Wächter hinter ihr verhinderte.
Wo sie die Kraft hernahm, diese Qual zu ertragen, wusste sie selbst nicht. Auch das warum war ihr unbekannt.
Ab und an war ihr durch den Kopf gegangen, daß Rikal tr’Drevoux den Planeten möglicherweise ohnehin zerstören würde, gelang es ihm und der Crew der Blutschwinge nicht, den Terrorismus einzudämmen.
Vielleicht war es dem Selbsterhaltungstrieb zu verdanken.

„Warum reden Sie nicht mit uns, N'nhaeirhu?“ meinte die Frau, als sie etwas näher gekommen war. „Warum ersparen Sie sich das Ganze nicht?“
Keine Antwort kam. Die Minuten verstrichen. Apathisch blickte sie ins Nichts.
„Nun?“
Nach einiger Zeit hatte sie eingesehen, daß N'nhaeirhus Kehle vielleicht zu trocken war, woraufhin man ihr ein Glas an die Lippen setzte. Gierig trank sie das Wasser daraus, daran denkend, was schon einmal passiert war, nachdem man ihr Wasser angeboten und sie zugegriffen hatte. Doch das war ihr egal.
Schließlich, als das Glas alle war, nahm die Rihanna der CIS gegenüber wieder ihre fordernde Haltung ein und wartete. Vergeblich.
Und dann aktivierte sie wieder den Emulator.
Heiß brannten alle Muskeln, die sich verkrampften und sie atmete tief ein ob des Schmerzes, bis hin zur Bewusstlosigkeit ...


Dunkelheit empfing sie, als sie die Augen aufschlug.
„Computer: Licht!“ schrie sie ins Nichts und prompt erwachten die Leuchtkörper an den Wänden und gaben Helligkeit von sich. Doch sie nahmen ihr nicht die Angst, die sie zitternd und mit angezogenen Knien auf dem Bett sitzen ließ. Zu real war der Eindruck dieses Traumes gewesen. Sie hatte fast das Gefühl, den Schmerz noch immer zu fühlen.
Es war etwa zwei Uhr morgens, knapp vier Stunden, nachdem sie ins Bett gegangen war. Und nun saß sie da, wiegte sich hin und her, stundenlang.

Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, hatte sie ihr Quartier in zivilen Sachen verlassen und eine Wanderung durch das Schiff begonnen. Sie musste sich dringend ablenken und auf andere Gedanken kommen, was ihr, nachdem sie nach Stunden in ihr Büro gefunden hatte, schließlich auch gelang.
Gemächlich ging sie die Inventarliste aus den Beständen durch, eine Arbeit, die sie schon vor längerer Zeit einmal gemacht hatte. Doch nach etwas anderem war ihr nicht zumute.
Anschließend kontrollierte sie die Funktionsfähigkeit aller Überwachungssysteme auf dem Schiff, kam aber nur langsam voran.

Kurz nach Mittag passierte das, womit sie an sich bereits gerechnet hatte. Es gab einen Zwischenfall, der zwar nicht unmittelbar die Blutschwinge betraf. Doch sie wurde zu Hilfe gerufen, die Rikal auch bereit war zu gewähren.
Auf einer Kolonie hatte es ein heftiges Erdbeben gegeben und Hilfs- sowie Rettungskräfte waren vonnöten. Noch während man auf dem Weg dorthin war, wurde geplant, wie man vorzugehen hatte. Doch als man dort eintraf und die ersten Teams runter schickte, wurde deutlich, daß die Pläne wertlos waren.
Team um Team wurden auf den Planeten gebeamt, während N'nhaeirhu zusah.
Für sie gab es dort nichts zu tun, immerhin war es eine Naturkatastrophe gewesen.

-tbc-
 

Xena

New Member
(Alidar tr’Aurata)

Nachdem die Schwinge den Notruf von Konsa 3 erhalten hatte und über nähere Einzelheiten informiert worden ist, wurde alle nötige veranlasst, sich um die Probleme auf Konsa 3 zu kümmern.
Es wurden mehrere Teams gebildet, das Eine war dafür zuständig, sich um die verschütteten Bergleute zu kümmern, ein Anderes wurde damit beauftragt, sich mit der Gefahr des beschädigten Fusionsreaktors auseinanderzusetzen und ihn zu stabilisieren, und wieder andere Teams wurden für diverse Notfälle eingesetzt, die sich durch diese Ereignisse ergaben, aber es wurde trotz des Chaoses nicht vergessen auch Rihannsu damit zu beauftragen die rechtsstaatliche Ordnung auf Konsa 3 aufrecht zu erhalten, um eventuelle Plünderungsversuche sofort Einhalt zu gebieten.

=A=

Alidar war in dem Team von Arrain tr’Annan, dieses war für die Stabilisierung des Fusionsreaktors verantwortlich. Es gab aber einige Schwierigkeiten dabei, am Sichersten wäre es, wenn der Reaktor für die Dauer der Reparatur heruntergefahren werden würde, aber dies könnte die durch das Erdbeben schon schwer angeschlagene Energieversorgung auf Konsa 3 völlig zusammenbrechen lassen, und nur aus diesem Grunde musste die Reparatur im laufenden Zustand durchgeführt werden. Ein weiteres Problem war, dass dieser Reaktor schon total veraltert ist, ein Typ TS12, es gibt schon 3 Nachfolgegenerationen von diesem. Und die Schwinge hat überhaupt für die TS Typen keine Spezialerkzeuge und Ersatzteile vorrätig, da dieser Typ auch nicht dem Standard der Gale entsprach. Also müssen entsprechende Spezialwerkzeuge und Spezialbauteile repliziert werden.



=A=
Als Alidar die offizielle Komplettspezifizierung des Reaktors las und die vorhandenen Daten verglich, hatte er sofort das Gefühl, dass da etwas nicht stimmen konnte, denn einige Komponenten würden sich technisch gesehen gegenseitig ausschließen, weil sie etwa technisch nicht machbar oder technischer Nonsens wären.
Auch wenn es in der Übergagsfase bei einer Umstellung von Serien es vorkommt, dass die letzten der „alten“ hybride sind, denn der Reaktor auf Konsens 3 war einer der letzten des Typs TS12 und es könnte durchaus möglich sein, dass er schon Komponenten des Typs der ersten Baureihe von TS13 enthält. Deshalb forderte Alidar alle Informationen über die Ersatzteilbeschaffung der letzten Jahre an. Er hoffte dadurch Gewissheit über die technischen Daten zu finden, um nun endlich festzustellen über welche Art von Dämpfung der Reaktor nun wirklich verfügte. Das Tückische bei den Dämpfern ist es, dass unterschiedliche Typen zwar optisch gleich aussehen und auch passen können, aber unterschiedliche Toleranzen und Dämpfungseigenschaften haben, was fatale Folgen haben könnte.

Um 100%ig sicher gehen zu können, wäre ein Lokalaugenschein notwendig und er wandte sich daher an seinen Vorgesetzten tr’Annan, „Rekkhai, ich bitte Sie um die Erlaubnis zum Reaktor runterbeamen zu dürfen, um dort Messungen durchzuführen, damit wir wegen der Ersatzteile sicher gehen zu können, was genau benötigt wird.“

„KÖNNEN SIE NICHT LESEN, was auf der Anforderungsliste steht,“ brüllte tr’Annan ihn lautstark an, sodass auch sich andere Rihannsu sich kurz aufmerksam zu ihnen umdrehten, aber sich dann wieder ihrer Arbeit widmeten.
Alidar musste sich sehr zusammenreißen, um ruhig zu bleiben, es ist ihm auch nicht entgangen, dass es nun mal tr’Annans Art war mit seinen ihm unterstellten Leuten herumzuschreien und zu behandeln, als ob sie der letzte Dreck wären.

„Hören Sie Rekkhai, es ist aus den vorhandenen Dateien nicht ganz eindeutig….“

„HALTEN SIE EINFACH DEN MUND,“ unterbrach ihn tr’Annnan lautstark und warf Alidar noch 2 Pads entgegen, dieser konnte sie zwar noch auffangen, aber das Zweite entglitt ihm jedoch und fiel zu Boden. „Ich gebe Ihnen einen Tarim Zeit um das Zeug auf der Liste durchzugehen und den erforderlichen Kram anzufordern, Verstanden,“ setzte tr’Annan noch hinzu.

„Ie, Rekkhai,“ antwortete der Angesprochene, hob noch das zu Boden gefallene Pad wieder auf und ging.

„Und jetzt machen Sie endlich Ihre Arbeit und verplempern die Zeit nicht mit unnötigen Dingen,“ rief tr’Annan ihm noch nach.

Alidar gab den aber keine Acht mehr und reagierte darauf nicht, aber er ärgerte sich sehr darüber, dass der Arrain ihn nicht mal angehört hatte, welches Problem er hatte. Und nun musste er noch zwei weitere Anforderungslisten durchgehen und bearbeiten, und Dinge, auf die verzichtet werden können streichen. Tr’Annan war ein Rihannsu, dem man überhaupt nichts recht machen konnte, und Alidar was sich diesmal so gut wie sicher, dass er nach tr’Annans Meinung wieder viel zu wenig von der Liste streichen würde. Er ging diese Zwei Pads durch uns war damit in 20 Siuren fertig, er bestätigte diese Anforderung zum Größtenteils und widmete sich dann wieder damit, herauszufinden, welche Dämpfer er nun wirklich anordnen sollte. Zwischenzeitlich erhielt er eine Auftragsbestätigung über die bearbeitete Materialanforderung der Pads. Das Meiste davon konnte den Elementen sei Dank, dem Reparaturteam sofort zur Verfügung gestellt werden, der Rest musst in die Warteschleife der Replikatoren, und dies musste er, wie es der Dienstweg vorschrieb, wieder separat beantragen.

Einen viertel Tarim später erschien schon tr’Annan und wollte von Alidar wissen, ob er schon mit den Pads fertig sei. Der Angesprochene überreichte tr’Annan die Auftragsbestätigung und teilte ihm mit, dass er dies schon bestellt hätte. Tr’Annan schaute sich die Auftragsbestätigung durch und fing dann plötzlich wieder an herumzuschreien, „SIND SIE WAHNSINNIG, so viel zu bestätigen, den halben Mist könnten man sich sparen. Sollen doch diese Idioten zuerst genauer schauen, ob sie die Sachen auch wirklich brauchen. Und Außerdem, WER HAT IHNEN GESAGT, DASS SIE DAS GLEICH BESTELLEN SOLLEN. SOETWAS TU NUR ICH, VERSTANDEN,“ schrie er weiter. „Wenn man doch nicht alles selber macht, dann haut doch gar nichts hin,“ murmelte er noch hinzu.

Alidar versuchte sich zu rechtfertigten, „Rekkhai, bei allen Respekt, ich dachte…,“

„LASSEN SIE EINFACH DAS DENKEN“, unterbrach ihn tr’Annan.

Er traute sich danach kaum etwas zu Fragen, aber diese Frage musste geklärt werden, „Und was soll ich nun wegen der technischen Daten machen? In dem Datenblatt sind einige Ungereimtheiten, die noch abgeklärt müssen.“

„Ich sehe schon, mit Ihnen kommt man gar nicht weiter,“ quittierte tr’Annan darauf und riss ihm das Pad mit den Daten aus der Hand und ging. „Ich muss hier wohl alles selber machen,“ murmelte dieser noch beim Hinausgehen.


=A=
Ein Tarim später erhielt Alidar vom eine Transmission von Hru’Ared Hiren, dieser wollte wissen, wer für die Bestellung der Dämpfer verantwortlich gewesen ist. Alidar teilte dem Hru’Ared mit, dass das wahrscheinlich tr’Annan gemacht hat, und er verband den Hru’Ared mit tr’Annan, nachdem dieser ihm mitgeteilt hatte, dass die Falschen geliefert wurden. Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, dann hätte er auch darüber vor Schadenfreude lachen können.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Mit den Sensoraufnahmen aus dem Schiff verblassten allmählich die Bilder in ihrem Kopf, doch zu deutlich war noch immer die Erinnerung. Wenn sie es nicht besser gewußt hätte, hätte sie geschworen, daß sie erst gestern von Parem befreit worden war. Doch sie hatte sich eingeredet, daß es nur Erinnerungen – Hirngespinste – waren, die sie jagten, und das es wohl das Beste sei, sich der Arbeit zu widmen.
So hatte Stunde um Stunde vor den Monitoren und Terminals gesessen und die Technik auf ihr Funktionieren hin überprüft, wobei keinerlei Probleme aufgetreten waren. Wie nicht anders erwartet liefen die Systeme alle einwandfrei.

Gegen Abend, sie hatte ihre Beschäftigung mangels weiterem Interesse vorerst auf den nächsten Tag verschoben, verließ sie ihr Büro und wandte sich in dem davor liegenden Raum, in dem normalerweise ihre Mitarbeiter tätig waren, an den neu Dazugekommenen, der allerdings soeben Feierabend machen wollte.
„Erein tr’Pilhailhin, Sie begleiten mich!“ Sie wollte als Abwechslung sich das Katastrophengebiet auf Konsa 3 ansehen und ob dort alles seinen ordentlichen Gang hatte. Überraschenderweise blickte der junge Rihannsu sie verwundert an.
„Wohin, wenn ich fragen darf, rekkhai?“
„Auf den Planeten“, erwiderte sie, bereits im Gehen begriffen, woraufhin er seinen Krempel auf seinem Arbeitsplatz einfach stehen und liegen ließ und ihr eilenden Schrittes hinterher ging. Daß es keinen geregelten Feierabend für ihn gab, war ihm schon lange klar geworden, noch während der Ausbildung beim Geheimdienst. Und noch weniger galt dies für den Dienst an Bord eines Schiffes der Thi Galae. „Ich möchte ein bisschen Präsenz zeigen.“
Verwirrt hob Jol daraufhin eine Augenbraue, obwohl N'nhaeirhu diese Geste entging. Doch es gelang ihm, sein Gefühl in seiner Stimme widerspiegeln zu lassen.
„Bei allem Respekt ... aber Sie tragen keine Uniform!“
Für einen kurzen Moment stockte ihr ohnehin wirrer Gedankengang und sie wurde langsamer, so daß es Jol möglich wurde, aufzuholen und neben ihr Schritt zu halten. Schließlich aber blickte sie kurz an sich hinab und dann ihrem Weggefährten in die Augen.
„Ich weiß.“ Sie ging davon aus, Eindruck schinden zu können, indem sie als augenscheinlicher Zivilist, begleitet von einem Erein der Tal’Shiar-Vertretung der Blutschwinge, auftrat. Sicherlich würde der eine oder andere dadurch glauben, daß sie mehr war als sein einfacher Vorgesetzter, wobei die Crewmitglieder der Schwinge sie ohnehin alle kannten. Daß sie ihre Uniform einfach nur in ihrem Quartier vergessen hatte, vielleicht auch Absicht dahinter stand, als sie es in aller Herrgottsfrühe verlassen hatte, und jetzt nicht die Muße verspürte, ihre Jacke zu holen, war ein eher unbedeutender Fakt.
Schließlich setzten sie nebeneinander den Weg zum Transporterraum fort.

N'nhaeirhu hatte den Transporteroffizier angewiesen, die zu einem Platz innerhalb der Stadt zu beamen. Ihr war nicht danach, daß halb eingestürzte Bergwerk zu besichtigen, wo sie vermutlich ohnehin nur im Weg gestanden hätte. Statt dessen wollte sie sich vor allem in der Stadt umsehen und im örtlichen Tal’Shiar-Büro vorstellig werden, um Informationen einzuholen, wie die Lage im Allgemeinen aussah. Doch bis sie dort sein würden, würde noch einige Zeit vergehen. Denn sie waren ausgerechnet in einem der älteren Viertel materialisiert, wo diverse Gebäude, die sich nur durch eine geringe Stabilität auszeichneten, eingestürzt waren und Personen unter sich begruben hatten. Die Rettungsmannschaften, zumeist einheimische, waren noch vollauf damit beschäftigt, nach Überlebenden zu suchen, wobei sie erfreulicherweise doch recht oft Glück hatten und Verschüttete nur mit mehr oder minder schweren Blessuren retten konnten. Nach den Berichten, die sie bisher vernommen hatte, sah es da in dem Bergwerk etwas außerhalb der Stadt anders aus, doch Gesichertes würde es erst in der Koordinierungsstelle geben.
Die engeren Straßenzüge in dem älteren Teil der Stadt sorgten dafür, daß N'nhaeirhu und Jol einen größeren Umweg gehen mussten, als er ihnen lieb gewesen wäre. Doch sie kamen auch so ans Ziel, konnten unterwegs allerdings für einige Überlebende, die mit der nun einbrechenden Nacht noch kein Obdach hatten, noch etwas besorgen. Es war glücklicherweise nicht kalt, so daß es dadurch nicht noch mehr Opfer geben würde.

Nach einiger Zeit hatten sie ihr Ziel endlich erreicht, wobei sie unterwegs erstaunlich oft kontrolliert worden sind. Die Stromversorgung lief offensichtlich noch immer nicht zu voller Zufriedenheit und die örtliche Sicherheit, unterstützt von Teilen der Sicherheitsabteilung der Blutschwinge, tat ihr Möglichstes, um Gesetzesverstöße zu verhindern. Was N'nhaeirhus Meinung nach auch sehr wirkungsvoll geschah. Doch die beiden Rihannsu wurden enttäuscht, denn der Leiter des Büros befand sich zur Zeit bei dem Gouverneur, um Bericht zu erstatten und von dort aus mit einigen anderen Personen alles zu koordinieren. Und so machten sie sich dorthin auf.

Nach einer weiteren halben Stunde Fußmarsch trafen sie schließlich am Haus des Gouverneurs ein. Neugierig betrachtete N'nhaeirhu jenes und entdeckte einige Risse in den Wänden. Es war verwunderlich, wie klein dieses Gebäude wirkte – nichts im Vergleich zu dem Palast der Gouverneurin auf Parem IV.
Mit Sicherheitskräften und geschützt durch Laeh’val-Anzüge hatten sie den Palast betreten, wo es nichts weiter gab außer Tod. Alle Mitarbeiter des Palastes waren bei dem Angriff gestorben – ein hinterhältiger und gemeiner Angriff, durch Bakterien im Wasser. Aller Wahrscheinlichkeit nach in der Trinkwasserversorgung des Palastes eingespeist, wo die Sicherheitsvorkehrungen erstaunlicherweise nicht sonderlich gut waren.
Und dann hatte sie einen Widerstand auf der Brust gespürt, den Lauf eines Gewehres. Wie sehr die Anzüge davor schützten, zeigte sich, als einer ihrer drei Begleiter sich im Feuer des auf ihn gerichteten Disruptors in Nichts auflöste.
Da hatte alles begonnen ...

„Ist alles in Ordnung?“ drang eine Stimme fragend an ihr Ohr, bis sie begriff, daß sie auf dem Planeten Konsa 3, auf den Stufen des Hauses des hiesigen Gouverneurs unvermittelt stehen geblieben war. Besorgt blickte Jol tr’Pilhailhin ihr ins Gesicht und wollte gerade ansetzen, seine Frage zu wiederholen, als sie sich vollends in die Gegenwart zurück fand.
„Ich denke schon“, sie runzelte die Stirn, war sich eigentlich nicht sicher, ob diese Aussage der Wahrheit entsprach. Weiterhin stur in die Gegend blickend, schüttelte sie schließlich kurz den Kopf und verschnaufte, ehe sie beide den Weg in das Haus fortsetzten. Niemand hinderte sie daran, nachdem sie sich ausgewiesen hatten, und auch zum Gouverneur und dem Krisenstab ließ man sie durch.

„Guten Abend allerseits“, sagte sie, als sich die schwere Tür hinter den beiden Agenten schloß. Es wunderte sie nicht, wie chaotisch dieser große Konferenzraum anmutete, immerhin liefen hier alle Informationsstränge zusammen. Ein Mann mittleren Alters kam sogleich auf sie zu und reichte ihr eine Hand.
„Aefvadh, ich nehme an, Sie gehören zur Crew der Blutschwinge“, meinte er, leicht nervös, möglicherweise ob des Beiseins eines Tal’Shiar. Oder aber ganz einfach aufgrund der angespannten Lage. Denn wer mochte es schon und konnte vor allem damit umgehen, wenn eine solche Katastrophe auf dem von einem selbst regierten Planeten auftritt, der sonst die Ruhe selbst war.
„Aefvadh, ich bin erie’Rin t’Sshionsha, der Chief of Information Service. Ich dachte mir, Sie können vielleicht ein wenig Hilfe gebrauchen“, erwiderte sie freundlich.
„Die brauchen wir auf alle Fälle.“ Er führte die beiden unterdessen zu dem Tisch, an dem etliche zivile Rihannsu wie auch Flottenangehörige Platz genommen hatten, unter ihnen auch der Chef der Sicherheitsabteilung erei’Arrain Tahl tr’Tahlek. „Der Gouverneur berät sich soeben mit dem Leiter des Tal’Shiar-Büros und dem Kommissar der Sicherheitskräfte über das weitere Vorgehen.“
„Teilen Sie ihm bitte mit, daß ich mich in wenigen Augenblicken zu ihnen gesellen werde. Die Besatzung der Schwinge hat ... einige Erfahrung im Umgang mit ähnlichen Situationen.“ Jol schaute etwas verwundert und beschloß, herauszufinden, was seine Vorgesetzte damit meinte. Denn er bekam dadurch den Eindruck, daß die Blutschwinge eine Art Rettungsschiff war – eigentlich merkwürdig bei dem Ruf, den das Schiff innerhalb der Flotte genoß.
„So etwas deutete vorhin Ihr Kollege schon an“, und er deutete in Richtung Tahl, woraufhin sie nickte und sich zu ihm begab.
„Wie läuft es?“
„Schlecht“, antwortete er missmutig. Vermutlich war er ebenfalls seit heute morgen im Dienst, obwohl er N'nhaeirhu im zeitig Aufstehen des heutigen Tages wohl nicht würde schlagen können. „Verdammt schlecht, meiner Meinung nach.“ Er reichte ihr ein PADD. „Das sind die ersten Verlustlisten. Die Opfer aus der Stadt halten sich in Grenzen, aber das Bergwerk ... So wie es aussieht, besteht dort höchste Einsturzgefahr.“ N'nhaeirhus Gesichtsausdruck verdunkelte sich angesichts der Tatsache, daß dort viele Personen während des Unglücks gearbeitet haben mussten, denn immerhin war es der Hauptbeschäftigungszweig auf dem Planeten. „Die Rettungsarbeiten kommen dort reichlich träge voran.“
„Und wie steht es um den Reaktor?“
„Fragen Sie lieber nicht.“ Er wandte sich ab und nahm einen Bericht von einem seiner Mitarbeiter entgegen. „Scheinbar gibst da Kompetenzschwierigkeiten.“
„Na wunderbar ...“, antwortete sie und der Sarkasmus schwang deutlich mit in ihrer Stimme. Damit nahm sie sich vor, dem auf den Grund zu gehen. Doch vorerst musste sie mit dem Gouverneur sprechen.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Die halbe Nacht hatten die vier Rihannsu in dem Arbeitszimmer des Gouverneurs diskutiert, wie es nun weiter gehen sollte. Es stand nicht nur das Problem, daß es etliche Opfer gab, die versorgt werden mussten, und Stunde um Stunde neue hinzukamen. Zwar hielt sich deren Zahl in Grenzen, doch aus Sicherheitsgründen hatte man die Schwerstverletzten mittlerweile auf die Blutschwinge gebracht. Dort konnte sich das medizinische Personal in aller Ruhe um sie kümmern. Andererseits eröffnete sich allmählich für alle Beteiligten der Abgrund des Ruins, an dem sie sich befanden. Vor langer Zeit, als der Planet kolonialisiert worden war, hatte man die erste Siedlung – heute die Hauptstadt von Konsa 3 – an jener Stelle entstehen lassen, wo man die reichsten Vorkommen an Erzen ermittelt hatte. Demzufolge würde es folgend mit dem Beben und der Einsturzgefahr im Bergwerk Engpässe in der Förderung auf dem Planeten geben, die von den restlichen Bergwerken nicht ausreichend kompensiert werden könnten. Langfristig gesehen stand Konsa 3 damit vor dem wirtschaftlichen Aus.
Dieses Problem ebenso wie die Sicherheitsvorkehrungen und die Notversorgung wurden debattiert, bis man sich einigermaßen darauf geeinigt hatte. N'nhaeirhu hatte im Anschluß daran Tahl angewiesen, daß er, sollte es zu unvorhergesehenen Zwischenfällen kommen, einige Einheiten der Marines in Alarmbereitschaft versetzen sollte. Sie hoffte zwar nicht, daß es soweit kommen würde, daß sie Bodentruppen zur Wahrung der Sicherheit einsetzen mussten – doch was noch kam, konnte niemand erahnen.

Der Rest der Nacht verging langsam und ruhig, etliche der Mitarbeiter des Krisenstabes hatten sich eine Pause gegönnt, so auch Jol und Tahl, der sich auf die Blutschwinge hatte zurückbeamen lassen, um wohl auch einiges zu organisieren. N'nhaeirhu war unterdessen ein wenig draußen herumspaziert, hatte sich mit einigen Einwohnern unterhalten und ihnen Mut zugesprochen, daß es bald wieder aufwärts gehen würde.
Mit dem Aufgehen der Sonne hatte sie sich schließlich in die Zentrale der örtlichen Stromversorgung begeben, wo sie prompt auf einige bekannte Gesichter traf. Es war keineswegs so, daß sie die ganze Crew kannte, aber Leute wie tr’Annan aus der technischen Abteilung und tr’Aurata kannte sie gut ... Und hier bestand offensichtlich auch das Problem, von dem Tahl berichtet hatte. Wenn diese zwei Rihannsu zusammen arbeiteten war es eigentlich nicht weiter verwunderlich, daß es zu Reibereien kam. Der eine hatte ein großes Ego und Durchsetzungskraft und der andere gute technische Kenntnis, aber nicht die Fähigkeit, zu kommandieren. Dummerweise führte ausgerechnet Letztgenannter hier das Kommando. Und tr’Annan gehörte auch zu den Leuten, die sich von jemandem, der vielleicht ein besseres Organisationstalent hatte oder geübter war im Befehle erteilen, nichts sagen ließen. Daß tr’Aurata allerdings auf seine charmante Art und Weise, wie er sie auch N'nhaeirhu gegenüber praktiziert hatte, nicht einschritt, protestierte und die Dinge auf seine Art realisiert haben wollte, verwunderte sie. Doch sie ließ es darauf beruhen, es ging sie nichts an und es interessierte sie auch nicht großartig, wie er sich nach dem Verfahren und seiner Degradierung fühlte – in ihren Augen hatte er es sich redlich verdient gehabt.
„Ich habe gehört, es gab einige Lieferschwierigkeiten von technischen Geräten?“ sprach N'nhaeirhu tr’Annan an, nachdem sie sich ein wenig in den großen Hallen umgesehen hatte. Ihm war unterdessen nicht entgangen, daß die CIS hier herumspukte, weshalb er sich möglichst immer in ihrer Nähe aufgehalten hatte.
„Uns wurden zuerst falsche Dämpfer geliefert, die Nachlieferung dauerte sehr lange und dann gab es Schwankungen im Reaktor, die zu gravierend waren, um an ihm zu arbeiten. Und ich will ja nicht meine Leute riskieren“, antwortete er abwiegelnd.
„Natürlich wollen Sie das nicht“, und ein Lächeln zeigte sich mit diesen Worten. Tr’Annan war auch dafür bekannt, sich der Selbstprofilierung verschrieben zu haben, obgleich er durchaus gute Arbeit leistete. Andernfalls wäre er heute wohl kaum dort, wo er jetzt stand. Brüskiert hatte er auf ihre Antwort reagiert, jedoch keinen Einwand eingebracht. Möglicherweise fürchtete er Folgen.
„Sehen Sie zu, daß der Reaktor baldmöglichst wieder Bestleistungen vollbringen kann!“ wies sie ihn daraufhin an und machte sich auf den Rückweg zum Gouverneurspalast, als die Hölle losbrach.

Kaum vierundzwanzig Stunden nach dem ersten Beben fiel eine tödliche Stille über die Stadt. N'nhaeirhu hatte dergleichen zuvor nie erlebt und blickte gen Himmel, wo außer der hellen Sonne und dem leuchtenden Blau nichts zu sehen war. Sie glaubte, ein Angriff würde stattfinden, zumindest vermittelte ihr Unterbewusstsein diesen Eindruck in den ersten Millisekunden des absoluten Schweigens. Doch die destruktive Energie kam tief aus dem Planeten und wollte hinaus.
Mit einem recht lang andauernden Erdstoß riß einige Kilometer entfernt von der Stadt – zum Glück auf der anderen Seite als dort, wo sich das Bergwerk befand – die Erdkruste auf. Doch die Transversalwellen waren weithin zu spüren und machten das Chaos in der Hauptstadt perfekt. Überrascht rannten alle in Panik auf die Strassen und die Energieversorgung fiel endgültig aus. Als das Beben vorüber war ging N'nhaeirhu durch den Kopf, daß es bezüglich der Reparaturarbeiten am Reaktor Ärger geben würde. Denn wären diese abgeschlossen gewesen, hätte man nun ein Problem weniger.

Schnellstmöglich rannte sie zum Sitz des Gouverneurs zurück, drängelte sich dabei durch immer dichter werdende Mengen, in denen Panik ausbrach. Die Sicherheitskräfte hatten alle Hände voll zu tun, die Ordnung aufrecht zu erhalten und die Massen zu beruhigen, doch sie waren damit überfordert.
„Erie’Rin t’Sshionsha an Blutschwinge, schicken Sie zwei Einheiten der Marines nach Konsa 3, die Situation steht kurz vor der Eskalation!“ Ohne eine Antwort zu erhalten schloß sie wieder den Kanal und lief weiter.

Mit viel Mühe hatte sie es letztlich geschafft, dich zu ihrem Ziel vorzukämpfen als sie die Bestätigung für ihren Hilferuf sah. Ein großer Trupp in Theirr-Kampfanzüge gehüllter Marines hatte vor dem Regierungssitz Stellung bezogen und einer von ihnen wollte N'nhaeirhu gerade anhalten, als sie in das Gebäude herein wollte. Sie hatte vergessen, daß sie keine Uniform trug, wodurch sie nicht sofort als Crewmitglied erkennbar war.
„Verdammt noch mal, lassen Sie mich durch, ich bin die CIS der Blutschwinge!“ herrschte sie den khre’Ared an, der sie partout nicht vorbei lassen wollte, ehe sie sich nicht ausgewiesen hatte.
„Wir haben Befehl, den Regierungssitz zu schützen!“ antwortete tr'Aniou ihr.
„Wer hat den Befehl erteilt?“ fragte sie, während sie nach ihrem Ausweis suchte.
„Der Chef der Sicherheitsabteilung von Konsa 3!“
„Dieses Haus hier ist ausreichend geschützt, begeben Sie sich lieber in die Strassen der Stadt und sorgen Sie dort für Ruhe und Ordnung!“ Sie hielt ihm schließlich ihren Ausweis vor die Nase, woraufhin er nickte. Doch mit dem neuen Befehl war er nicht gerade einverstanden, wenngleich er keine Einwände erhob. „Und sehen Sie zu, daß Sie nicht Ihre Waffen sprechen lassen!“
Daraufhin verschwand sie im Gebäude.

Als sie den Sitzungssaal erreichte ging es dort noch chaotischer zu als tags zuvor, als Tahl auf sie zu kam und ihr einen Bericht der wissenschaftlichen Abteilung in die Hand drückte. Es handelte sich um eine kurze Abhandlung über Globaltektonik, die es auf diesem Planeten nicht gab, da er eine unbewegliche Kruste besaß. Dennoch war es zu Bewegungen innerhalb der Kruste gekommen, die sich wesentlich gravierender auswirkten als auf einem Planeten, dessen Oberfläche in mehrere Teile zerbrochen war. Zudem zeigte ein Modell, womit sie noch zu rechnen hatten. Glücklicherweise gingen die Wissenschaftler davon aus, daß das stärkste Beben nun weg war, da die Kruste aufgerissen war. Weitere Nachbeben konnte es aber immer noch geben.
Viel verstand die CIS davon nicht, doch ein Bild aus dem Orbit zeigte deutlich, was geschehen war und worauf sich die Bewohner zukünftig einstellen mussten. Der Riß erstreckte sich über mehrere hundert Kilometer und nach Auskunft der Wissenschaftler konnten binnen der nächsten Jahrzehnte mehrere hinzukommen.
Doch um eine langfristige Prognose für die Stabilität des Planeten ging es momentan nicht, Wichtiger war die Lage in dem Bergwerk. Doch darüber hatte Tahl, der mittlerweile zurückgekehrt war, schlechte Neuigkeiten.
„Wir haben den Kontakt dorthin verloren!“

-tbc-

[NRPG: khre'Ared tr'Aniou ist kein einfacher NPC, da steht ein Spieler dahinter. Nur für diejenigen, denen der Name nichts mehr sagt. :)]
 

Xena

New Member
(Alidar tr’Aurata)

Als er seine Arbeit getan hatte, meldete er sich wieder bei seinem Vorgesetzten tr’Annan, und rechnete schon damit, dass dieser sicher eine sehr schlechte Laune haben würde. Tr’Annan duldete keine Fehler, auch bei sich selbst nicht. Überraschenderweise verhielt sich sein Vorgesetzter zunächst recht ruhig und unterbrach Alidar diesesmal nicht.

Alidar ist ziemlich alles durchgegangen, das was er an Informationen über die Reaktortypen TS12 und TS 13 hatte finden können. Und bei der Durchsicht des Ersatzteilbedarfes der letzten Jahre fiel ihm auf, dass die Dämpfer schon relativ oft getauscht werden mussten. Allen Anschein nach hatte dieser Reaktor, die Dämpfer vom Typ TS13 obwohl es ein TS12 war. Der Fehler, der passiert ist, konnte sich leicht durch den Zeitdruck erklären lassen, unter den alle standen. Alidar erklärte was ihm aufgefallen ist, und auch, dass seiner Meinung nach die Dämpfer bei diesem Reaktor schon verhältnismäßig schon zu oft getauscht wurden, und wollte dieser Sache genau auf den Grund gehen. Er bat diesmal wieder darum einen Lokalaugenschein vornehmen zu dürfen und mit den Arbeitenden Technikern dieses Problem zu erläutern, um Unklarheiten auszuräumen. Und er war freudig überrascht, dass tr’Annan ihn es diesesmal, ohne lange Diskussion und Schreierei erlaubte.


=A=
Nachdem sich Alidar sich zum Reparaturteam runterbeamen hat lassen fragte er sofort nach dem zuständigen Techniker, es war Hru’Ared Hiren, mit den er bereits kurz gesprochen hatte.

„Ich bin Arrain Alidar tr’Aurata, ich bin in Vertretung von Arrain tr’Annan hier,“ stellte er sich zur bei Hiren von. Nach dem Austausch der üblichen Höflichkeitsfloskeln kam Alidar gleich zur Sache und erörterte ihm gleich dieses Problem. Hiren hörte sehr aufmerksam zu und dachte dann nach woran es liegen könnte. Es war recht nahe liegend, dass es einmal bei einem Austausch der Dämpfer, vor etlichen Jahren, jene verwendet wurden, die für die neueren Typen des TS13 vorgesehen waren. Und bei der nächsten Bestellung, wurden dieselben Bestellt, die fälschlicherweise drinnen waren. Die Ursache war, dass die zweite Generation andere Toleranzen hatte, als die Erste und vom Druck her nicht richtig beansprucht wurde, deshalb ließ sich auch der vorzeitige Verschleiß erklären. Alidar war über das Fachwissen und die Kompetenz des Hru’Ared angenehm überrascht und fragte nach, was der genaue Unterschied zwischen der ersten und zweiten Generation ist, denn er selbst hatte, abgesehen, von den technischen Daten, keinen finden können, optisch sahen sie ja gleich aus. Hiren schaute sich dann die technischen Zeichnungen genauer an, und der einzige Unterschied den er feststellen konnte war jediglich, dass das Sicherheitsventil anders abgesichert war, von daher kam auch die unterschiedliche Toleranzeigenschaft.

Nach den Erklärungen von Hiren wusste Alidar genau, was er nun zu ordern hatte, dass diese Dämpfer auch repliziert werden mussten, verstand sich von selbst. Alidar machte bei den zuständigen Technikern ein wenig Druck, damit diese in der Dringlichkeit vorgezogen wurden, damit die Arbeiten am Reaktor schneller einem Ende zugeführt werden konnten.

Alidar fühlte sich seit längerem wieder wohl bei der Arbeit. Hier beim Koordinieren der Arbeit am war er in seinem Element. Die Reparaturmannschaft arbeitete die ganze Nacht durch, das Beste daran, war wohl, dass in den Abend- und Nachststunden tr'Annan durch abwesenheit glänzte. Kaum einer merkte eigentlich, wie schnell nun die Zeit vergangen ist, und das war auch gut sodass die Arbeiten zügig vorangingen.

-tbc-
 
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