Auf alten Pfaden XV

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Rikal

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(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Es waren knapp zwei Tage vergangen seit die Blutschwinge sich ein Gefecht mit dem fremden Schiff geliefert hatte. Anfangs hatte es so ausgesehen, als wenn die Blutschwinge sehr glimpflich davon gekommen war. An Bord waren keine Toten zu beklagen gewesen, auch wenn es reichlich Verletzte gegeben hatte, von denen sich einige noch immer in einem kritischen Zustand befanden. Schäden waren nur wenige gemeldet worden, und die, die gemeldet worden waren, waren nicht sonderlich gravierend gewesen. Diese Einschätzung hatte sich schlagartig geändert als vor nicht ganz vier Stunden die automatische Diagnose der Backbordwarpgondel eine Fluktuation des Energieflusses registriert hatte. Fluktuationen waren nichts ungewöhnliches, aber dies hatte den erlaubten Grenzwert erheblich überschritten. Danach hatten sich die Energiewerte wieder normalisiert.
Keine Stunde später beginn die Leistung der Warpgondel immer weiter abzusinken. Dies veranlasste den Leih dazu ein Reparaturteam auszuschicken um die Gondel reparieren zu lassen. Bis die Techniker die Warpgondel erreichten, war die Leistung bereits weiter gesunken. Seit einiger Zeit waren sie nun an der Arbeit und der Leih saß in seinem Sessel und wartete angespannt auf eine Meldung aus der Backbordwarpgondel.

=/\= Backbordwarpgondel =/\=

Seit fast drei Stunden arbeitete ein achtzehnköpfiges Reparaturteam in den Eingeweiden der Gondel. Schnell hatten sie festgestellt, dass durch die von den Treffern des vergangenen Gefechts ausgelösten Erschütterungen die Warpgondel erheblich beschädigt worden war. Die Energieversorgung der Warpspulen funktionierte nicht mehr einwandfrei und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Gondel endgültig ausfallen würde. Zwei der Techniker blickten in eine Wartungsluke, und was sie sahen, das gefiel ihnen ganz und gar nicht. Durch die Erschütterungen waren die bioneuralen Gelpacks beschädigt worden, die die Energieversorgung der Gondel regelten. Die Beschädigung hatte sich schleichend entwickelt, daher war sie auch den Überwachungssystemen entgangen. Man könnte sagen, den Gelpacks war quasi schlecht geworden. Eigentlich könnte man sie einfach austauschen, nur waren fast alle betroffen und ihre Leistung nahm immer weiter ab, daher war es nicht möglich sie auszutauschen während die Gondel in Betrieb war. Logische Schlussfolgerung war, dass die Schwinge stoppen mußte um die notwendigen Reparaturen durchzuführen. Allerdings würde die Reparatur mindestens zwanzig Stunden dauern, was dem Leih vermutlich zu lange sein würde.
Stumm schüttelte Donatra den Kopf, auch der Ingenieur der neben ihr kniete reagierte ähnlich.
„Das wird nichts. Wir können sie nicht austauschen, solange wie die Blutschwinge mit Warp unterwegs ist“, stellte der Ingenieur fest.
„Richtig. Ich werde das melden“, sprach Donatra und setzte ihre Ankündigung gleich in die Tat um. Die junge Erein stand auf und ging zur stellvertretenden Chefingenieurin Dhael t'Knamhae, die mit ihrem Kopf in einer anderen Wartungsluke steckte. Neben der Luke blieb Carolyn stehen.
„Rekkhai.“
„Ie?“ kam es dumpf aus der Luke.
„Wir können die Gelpacks nicht tauschen solange wir mit Warp unterwegs sind. Die Schwinge muss stoppen und die Warpgondeln von der Energieversorgung trennen.“
Nun zog die ältere Rihanna ihren Kopf aus der Luke und stand auf.
„Erein, sie wissen wie lange es dauert, bis die Warpgondeln wieder einsatzbereit sind, wenn sie völlig außer Funktion waren?“
„Mindestens sechs.
„Eben, dass heißt, dass wir einen ganzen Tag lang keinen Warpantrieb haben werden. Hier in dieser Region, wo das fremde Schiff wieder zurückkommen könnte. Ein fehlender Warpantrieb würde unsere taktischen Fähigkeiten erheblich einschränken.“
„In der Tat, aber früher oder später wird die Gondel ausfallen. Spätestens, wenn der Computer die Notabschaltung initiiert.“
„Wann wird das sein?“
„Nach unseren aktuellen Prognosen in vier bis fünf Stunden.“
„Gut, ich informiere den Leih.“

=/\= Brücke =/\=

„Rekkhai, in maximal fünf Stunden wird die Warpgondel ausfallen und die Reparatur wird mindestens einen Tag in Anspruch nehmen.“
„Danke, Arrain. Halten Sie sie solange wie möglich am laufen. Brücke Ende.“
Schnell überdachte Rikal seine Optionen, und es waren nicht gerade viele. Früher oder später würden sie stoppen müssen und dann wie ein toter Vogel im Raum liegen. Die andere Option war ein System aufzusuchen und dort die Reparaturen durchzuführen. Die Planeten würden ihnen zumindest etwas Deckung bieten, außerdem konnten sie sich tarnen.
„Erein Tarsis, suchen sie uns ein System, dass wir erreichen können bevor die Gondel ausfällt.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Es dauerte nicht lange, da meldete sich die Steuerfrau wieder.
„Rekkhai, in drei Stunden Entfernung befindet sich System. Fünf Planeten, einer davon der Klasse M.“
„Setzen sie einen Kurs.“
„Kurs liegt an.“
„Ausführen.“
Die Blutschwinge änderte ihren Kurs und schleppte sich mehr als das sie flog zu dem System. Während des Fluges kam Rikal in den Sinn, dass sie die Reparaturzeit für einen kurzen Landurlaub nutzen könnten. Zumindest wenn der Planet sich als einladend erweisen würde. Die ersten Sensorscans deuteten darauf hin, daher kündigte Rikal die Möglichkeit des Kurzurlaubes an.

-tbc-
 

Ehae

New Member
- Krankenstation -

Ehae stand vor der Tür zur Krankenstation, durch die man das Treiben in dem Raum erkennen konnte, und überlegte. Sie war sich gar nicht mehr sicher, ob ihr Vorhaben richtig war. Je näher sie der Krankenstation kam, umso mehr beschlichen sie Zweifel.
Sie verharrte vor dem Aktionskreis des Öffnungssensors.
Was mache ich eigentlich hier? Als ich von Dr. Chaz’ Unfall hörte, hat mich das sehr betroffen. Aber als sich dann herausstellte, dass sie das Gedächtnis verloren hatte, hat sie mir regelrecht leid getan. Als Trill unter grünhäutigen und spitzohrigen Fremden, die ihr alle einreden, sie schon lange zu kennen, das ist schon hart. Aber wieso...? sie sah auf den Behälter in ihrer Hand und sie erinnerte sich mit Vergnügen an den Tag, an dem der momentane Inhalt des Gefäßes zum ersten Mal zum Einsatz kam.
Plötzlich erhielt sie von hinten einen Stoß und stolperte in den Erfassungskreis des Sensors, worauf sich augenblicklich die Tür öffnete.
„Bitte verzeihen Sie, Meisterin. Ich habe Sie nicht gesehen. Es tut mir leid“ klang es an ihr Ohr und ein Schatten wischte vorbei. Es war einer der Pfleger, der es offensichtlich eilig hatte und niemanden im Weg vermutete. Ehae folgte ihm in die Krankenstation. Als sie am Büro des Psychologen vorbeikam, sah der von seiner schriftlichen Arbeit auf und lächelte sie an.
„Ist das für mich?“ fragte er und wies auf den Behälter.
„Nein, tut mir leid, das ist heute nicht für Sie. Das ist für Dr. Chaz“ antwortete Ehae, und sie strebte, neuen Mut fassend, auf das Büro des CMO zu. Durch das Fenster konnte sie Ezri erkennen, die an ihrem Schreibtisch saß und irgendwelche Akten durchsah.
„Aefvadh, Dr. Chaz. Ich...“ weiter kam Ehae nicht in ihrer Ansprache, der erschrockene und ängstliche Blich in Ezris Augen ließ sie verstummen. Man sah ihr an, dass sie sich weit fort wünschte.
„Ich bin Ehae, die Köchin des Leih und ich habe Ihnen etwas zu Essen gebracht, wie schon so oft in der letzten Zeit, wenn Ihr Dienst es nicht zuließ, dass Sie am Mittwochdinner der Führungsoffiziere teilnehmen oder zu anderen Gelegenheiten. In diesem Behälter ist Ihre Lieblingsspeise: Milchreis mit Zucker und Zimt. Das letzte Mal habe ich das für Sie gekocht während N'nhaeirhus Rekonvaleszenz. Wie saßen zu viert in der Schwimmhalle und haben diesen süßen Brei gelöffelt. Erinnern Sie sich?“ Keine Antwort abwartend fuhr Ehae fort: „Als Sie mich das erste Mal baten, dieses Gericht für Sie zu kochen, hat es mir große Probleme bereitet. Der Reis mit Milch und Butter war ja noch einfach. Aber es hat eine ganze Weile gedauert, ehe Sie mit dem Zimtgeschmack zufrieden waren. Das eigentliche Problem war aber der Zucker. Wir Rihannsu vertragen keinen Zucker. Besser gesagt, in unserer Physiologie wirkt er sogar wie ein Gift. Synthetische Süßstoffe haben Ihnen nicht geschmeckt und so habe ich ein paar Proben von außerhalb des Reiches beschaffen lassen. Am besten fanden Sie braunen Rohrzucker von Terra. Probieren Sie, es wird Ihnen schmecken.“
Ehae hob den Deckel und ein aromatischer Duft füllte den Raum. Dann nahm sie Teller und Löffel aus dem Deckelfach und stellte beides vor Ezri hin. Dann nickte sie ihr aufmunternd zu und ging, eine verblüffte Chefärztin zurücklassend.


- Physiklabor -

Der Physiker hatte noch immer dieses Gänsehautgefühl, wenn er daran dachte, wie N'nhaeirhu ihm angeboten hatte, die Funktion der Mentalsonde am eigenen Leib zu demonstrieren. An seinem, wohlgemerkt. Er schüttelte sich und konzentrierte sich wieder auf die Ausführungen des Neurologen. Den Mediziner hatte er zu Rate gezogen, um die Mentalsonde richtig justieren zu können. Schließlich hatte ihm die CIS unmissverständlich klargemacht, dass sie Ergebnisse wollte. Und zwar solche, die ihr gefielen.
Im Beisein des Neurologen verstellte er die Frequenzen der Wellen so vorsichtig, wie es nur ging. Den beeindruckenden Anblick der schwebenden Pfeilspitzen ignorierte er völlig. Es war ein Werkzeug, eine Art Computerspeicher, wenn auch mit überragenden Fähigkeiten, mehr nicht. Dann kontrollierte er noch einmal den korrekten Sitz der Mentalsonde und schaltete den Generator ein. Ein bekanntes Bild tauchte auf dem Monitor auf, dem anders als beim letzten Mal weitere folgten.
Das fremde Schiff, das so bizarr aussah und dadurch so fremdartig wirkte, dass es bei dem Betrachter Beklemmung auslöste, hing scheinbar bewegungslos im All. Das Design glich in keiner Weise den aus dem Alpha-Quadranten bekannten Mustern, die sich trotz aller Unterschiede doch ziemlich ähnelten und deren Ausführung von der Zweckmäßigkeit, der Warpfeldgeometrie und den technischen Möglichkeiten des Herstellers diktiert wurde. Das unbekannte Schiff musste aus den Tiefen des unerforschten Raums kommen, obwohl die Terbon es offenbar.
Dem Physiker kroch erneut die Gänsehaut über den Rücken. Jetzt würde sich offenbaren sich, was dem Planeten zugestoßen war, von dem die Pfeilspitzen kamen.
Das Bild zeigte den großen Raum mit der Glasröhre, in der die Teilchen schwebten. Die Aufnahme musste von einer Überwachungskamera stammen und Teil einer Protokolldatei sein, denn der Ausschnitt umfasste einen ziemlich großen Sektor des Raums. Plötzlich erschienen überall im Raum aufrechte längsfasrige Lichtblitze, die wie der Beginn der Rematerialisierungsphase beim Beamen wirkten. Die Silhouetten verdichteten sich, so dass Konturen erkennbar wurden, blieben aber doch mehr oder weniger unsichtbar beziehungsweise durchsichtig. Danach begannen vereinzelte Konsolen auszufallen, Bildschirme erloschen und die Personen an den entsprechenden Plätzen fielen einfach so zu Boden. Einige dieser Unsichtbaren näherten sich der Glasöhre und als sie heran waren, verteilten sie sich gleichmäßig auf dem Umfang. Erst passierte gar nichts, die Kamera zeichnete weiterhin leidenschaftslos auf. Dann zuckten Blitze durch die Röhre, die Pfeile sanken herunter und das Bild verlosch.
Der Physiker atmete tief durch. Er fühlte sich, als ob er soeben aus einer tiefen Trance erwachte. Das gesehene machte einen gespenstischen Eindruck. Wenn diese Geister eine solche Macht besaßen, dann war die Blutschwinge ja noch relativ glimpflich davon gekommen. Vielleicht waren sie bloß nicht kompatibel, wer weiß das schon. Er jedenfalls wollte es so genau gar nicht wissen.
Er seufzte kurz, schaltete die Anlage aus, kopierte die Aufnahme und schickte sie an die CIS. Er hoffte, dass sie jetzt endlich zufrieden war, obwohl sie eigentlich sehr schwer zufrieden zu stellen war. Jetzt blieb nur noch Warten.
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

Immer und immer wieder ließ ich die Daten über den Bildschirm huschen. Ich suchte nach irgendeiner Lücke, irgendeinen Anhaltspunkt, nach irgendwas, was mir bestätigte, daß ich eine Gefangene war, mit der man ein übles Experiment machte.

Aber hauptsächlich beschäftigte ich mich mit irgendwelchen Krankenakten der aktuellen Fälle.
Am Rande erscheint noch eine Meldung an mich, daß die linke Warpgondel beschädigt ist.
Wieso bekomme ich solche Nachrichten? fragte ich mich in Gedanken. Weil ich Führungsoffizier bin, das sieht das Protokoll so vor. gab ich mir selber die Antwort.
Ich spielte mit dem Gedanken, Ezri I zu aktivieren, da ging die Tür auf und eine Person stolpert rein. Ein kurzes panisches Gefühl und dann hatte ich mich im Griff.
Die Person sprach so hastig, daß ihre Lippen nicht mehr synchron mit dem Universalübersetzer war.
Ehae.. Ehae... sagt mir der Name was? Milchreis? Zucker und Zimt?
Es riecht verführerisch.
Noch bevor ich was sagen kann, war die Person schon wieder verschwunden.
Sie hatte einen Thermobehälter, Teller und Löffel einfach auf meinem Schreibtisch stehen lassen.
Routiniert greife ich zu einem Handscanner und führe das kleine handliche Gerät über den "Milchreis".
.:UNBEDENKLICH; keine giftigen Substanzen vorhanden:.
Ich starre auf meine Hand, die den Scanner hält. Betrachte den Scanner ganz genau. Die fremden Zeichen auf dem Display und auf dem Bedienelement. So fremd und doch hatte ich ein seltsames vertrautes Gefühl.
Woher kenne ich die Bedeutung der Zeichen?
Ein aufmerksamer Sklave sieht, daß der Teller noch nicht gefüllt ist. Leise und rasch kommt er näher, und füllt den Teller auf, mit dem Zucker und Zimt Streuer streut er sogar ein freundliches Muster auf die Oberfläche des Milchreises.
Ich will was sagen, aber der Sklave hatte sich schon umgedreht und beschäftigte sich mit der Reinigung eines empfindlichen Gerätes.
Zögerlich führe ich den Löffel zum Mund. Speichel hatte sich gesammelt, es riecht aber auch wirklich köstlich.
Milchreis mit Zimmert und Zuckt Wer hatte das noch immer gesagt?
In meinem Kopf befinden sich zur Zeit nur noch ungelöste Rätsel, Spuren die sich im Nichts verlaufen und meine Fähigkeiten als Arzt zu agieren

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

„Fast jeden Tag“, war die Antwort, während sie ihre Kleider ablegte und sich ein Handtuch griff. „Sofern es meine Pflichten natürlich zulassen.“ Dann sprang die junge Rihanna kopfüber ins Wasser und hinterließ eine kleine Wellenfront an der Oberfläche, die sich an N'nhaeirhus Körper brach. Einen Moment wartete sie, bis Carolyn wieder auftauchte und mit langsamen, gleichmäßigen Bewegungen ihre Bahnen durch das Becken zog – als wäre nichts, als würde sie niemand beobachten.
Das war etwas, was sie an jener Person irgendwie faszinierend fand. Sie schien nicht zu beunruhigen, wenn die CIS auch nur in der Nähe weilte, während andere stellenweise vor Angst erstarrten, wenn sie auch nur einen Schatten in ihrem Rücken spürten. Carolyn stellte, zumindest gegenüber Personen, die sie nicht privat kannten, eine so eigentümliche Gleichgültigkeit zur Schau, dass es fast schon an Ignoranz hätte grenzen können. Vielleicht schenkte ihr das die Eignung, die sie für ihren Job brauchte. Und vielleicht war die Ursache dafür ihr merkwürdiger Name, der so ganz untypisch für Rihannsu war – und das, wo die Rihannsu größten Wert auf Namen legten.
Sie hatte auch schon ein wenig nachgeforscht und herausgefunden, dass jener Name terranischen Ursprungs war. Ein schlechter Griff ihrer Eltern, wie sie meinte. Doch vielleicht ließ diese Erkenntnis noch mehr zu, als sie gegenwärtig vermutete. Denn wer wohl fühlte sich nicht gestört, wenn ein Tal’Shiar Agent in seiner Nähe weilte?

Mit diesem Gedanken zog sie sich aus dem Wasser und verabschiedete sich. Sie hatte noch einiges zu tun, unter anderem die Informationen, die das Physiklabor ihr übermittelt hatte, durchzusehen und entsprechend das Gespräch mit dem Abteilungsleiter der Wissenschaft vorzubereiten.

„Es sieht so aus, als hätte der „Geist“ zu weiteren anderen gehört“, sagte Telek, kurz nachdem er Platz genommen hatte. Eine Tatsache, die auch N'nhaeirhu nach dem Betrachten der Aufzeichnungen aus dem Labor auf dem fremden Planeten festgestellt hatte. „Die Antwort auf die Frage, warum der Geist allein dort geblieben war, die Blutschwinge auf doch recht verheerende Weise heimgesucht und nahezu mit dem Eintreffen des fremden Schiffes uns wieder verlassen hat, ließe sich nur spekulieren.“ Damit würde sich die CIS zufrieden geben müssen, denn das eine Befragung des Wesens nicht in Frage gekommen war und nun auch nicht mehr kam, hatte sie selbst und persönlich in Erfahrung bringen können. Höchstens mithilfe der überspielten Erinnerungen in ihrem eigenen mentalen Chaos ließe sich einiges rekonstruieren. Aber bis sie dazu in der Lage sein würde, brauchte es Zeit.
Gegenwärtig war der Stand der Dinge jener, dass sie des nachts schweißgebadet aufwachte und sich krampfhaft versuchte an ihre Träume zu erinnern, die ihr die fremden Bilder gezeigt hatten. Begleitet wurde diese Erscheinung mit einer unterschwelligen Angst zurück an jene Tage, als sie halluzinierte und sich Tag um Tag mehr einreden ließ, welch nutzlose Existenz sie führte. Sie hatte sich bereits auf dem Weg der Besserung befunden und nun schien alles von vorn zu beginnen. Doch sie war klar genug, um erkennen zu können, nicht denselben Fehler zu wiederholen, sondern sich von ihren Freunden und Vertrauten helfen zu lassen.
„Ich habe ein wenig recherchiert“, fuhr Telek schließlich fort, als er glaubte, N'nhaeirhus Aufmerksamkeit wieder zu haben. „Übliche Geistererscheinungen treten gemeinsam mit Fluktuationen elektrischer Felder auf, ebenso wie ektoplasmatischen Rückständen, die sich recht einfach scannen lassen, oder Erscheinungen wie kalten Flecken, deren Temperatur deutlich unter jener der Umgebung liegt.“
„Ersteres und letzteres ließen sich auch recht einfach erfassen“, merkte die CIS an.
„Ja. Nur haben wir die Aufzeichnungen der internen Sensoren und der Überwachungskameras vom Computer darauf checken lassen, ob sich was im EM-Band finden lässt.“ Und er schüttelte den Kopf.
„Nun, wie es scheint, haben wir eine völlig neuartige, nicht unbedingt freundlich gesinnte Spezies entdeckt“, und N'nhaeirhu lehnte sich zurück.

Tags darauf stellte die technische Crew das Versagen der Backbordgondel in Aussicht. Die Folgen davon wären inmitten dieser ungastlichen Region, in der man sogar von seinen Verbündeten belogen und missbraucht wurde, vermutlich fatal gewesen. Und die restlichen Einheiten der Flotte befanden sich zu weit entfernt, um Hilfestellung leisten zu können.
So schleppte sich das Schiff in ein Planetensystem, der allerhand faszinierende Dinge zu bieten hatte. Mehrere Planeten mit einem ungewöhnlich dichten Vorkommen natürlicher Rohstoffe – und einer davon der Klasse M angehörend.
Der Landurlaub klang verlockend, sogar noch mehr, als auf der Brücke die entsprechenden Spezifikationen des Planeten bekannt gegeben wurden: üppige Vegetation, die an einen Dschungel erinnerte, keine untergegangenen Kulturen, was auch Entspannung für die Wissenschaft bedeutete, und keine gegenwärtig dort lebenden, höher entwickelten Spezies, die in irgendeiner Weise unangenehm auffallen konnten.
Selbst für N'nhaeirhu war der Gedanke mittlerweile verführerisch – einmal wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren.

-tbc-

[NRPG: @Telek: Wenn du möchtest, kannst du das Gespräch im Büro gern fortsetzen und beenden.]
 
C

Carolyn Taris

Gast
= Schwimmhalle =

Der Kampf mit dem fremden Schiff war schon lange her und beschäftigte jetzt mehr die Wissenschaftler als die Krieger an Bord. Nach ihrem Dienst hatte Carolyn noch etwas mit Telek verbracht und mit diesem über den Tag gesprochen. Müde hatte sie sich nach einiger Zeit von ihm verabschiedet und sich in ihr Quartier zurück gezogen.
Wie jeden Morgen hatte sie sich früh wecken lassen um noch einige Runden zu schwimmen. Als sie in der Schwimmhalle angekommen war sah sie das sie heute Morgen nicht die einzige hier war. Nachdem N'nhaeirhu und sie sich kurz begrüßt hatten, antwortete Carolyn, weit davon entfernt, sich durch die Anwesenheit einer Mitarbeiterin des Tal‘Shiar unsicher zu fühlen, viel zu lange hatte sie selber...... > aber das war eine andere Geschichte < Carolyn rief sich still zur Ordnung. „Am liebsten komme ich allerdings am frühen Morgen hier her,..“ sagte sie mit einem leichten lächeln, „...diese Vorliebe teile ich nur mit wenigen, deshalb ist es dann hier auch noch nicht so voll.“ Nach diesen Worten sprang Carolyn mit einem Hechtsprung ins Wasser und begann ihre Bahnen zu Schwimmen. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie N'nhaeirhu jedoch weiter und sah wie diese nach einiger Zeit die Schwimmhalle verließ. Carolyn hielt sich am Beckenrand fest und sah hinter der Frau her, > ich möchte wissen was in ihrem Kopf vorgegangen ist, < dachte sich Carolyn, die sehr wohl bemerkt hatte das
sie von der Agentin aufmerksam beobachtet wurde. >Jetzt bin ich neugierig, wie lange sie braucht um sich Gedanken über meine Personalakte zu machen,< dachte sich Carolyn Hoffentlich hat khre´rionel Suran Taris, ein Onkel von Carolyn, den sie nicht nur ihren menschlichen Namen verdankte, ihre Biographie Wasserdicht gemacht. Mit einem Schulter zucken begann Carolyn wieder zu Schwimmen, mal sehen was die Zeit bringt.


= Quartier von Carolyn =

Als sie, nach dem Schwimmen wieder in ihrem Quartier angekommen war, lag dort eine Nachricht von Telek.
‘‘Hallo Carolyn, erwarte dich in einer Stunde, zum Frühstück in der Offiziersmasse. Gruß Telek‘‘ Carolyn warf einen Blick zur Uhr, sie würde sich beeilen müssen, wenn sie nicht zu spät kommen wollte.


-tbc
 
D

Donatra

Gast
= Maschinenraum =

Lange hatten sie an der Tarnvorrichtung erfolglos gearbeitet, Test hatte sich an Test angeschlossen, immer mit dem gleichem Ergebnis, „Negativ, Rekkhai“ bekam sie nach jedem Test zu hören.“ Donatra fluchte leise vor sich hin, das war einfach nicht möglich, immer wenn sie einen Fehler Lokalisiert und beseitigt hatten gab es Sekunden später einen neuen Fehler an einer anderen Stelle.
„Als würde jemand darauf warten uns immer den Strom abzustellen,“ sagte Rival gerade Donatra lachte auf „Ich denke da haben sie gar nicht mal so unrecht.“ Stumm arbeiteten die beiden weiter. „OK machen wir einen neuen Test“ sagte Donatra gerade „Rekkhai, das Feld der Tarnvorrichtung baut sich auf und arbeitet ohne Störung“ gab Rival verblüfft bekannt. Donatra war zwar genau so überrascht, meldete ihren Erfolg jedoch erst einmal an die Brücke. Weder Rival noch Donatra war zu diesem Zeitpunkt bekannt, daß der Geist das Schiff soeben verlassen hatte.

= Quartier von Donatra =

Donatra war froh, als ihr Dienst zu ende war, nach einem kurzen Abendessen, begab sie sich in ihr Quartier. Legte sich auf ihr Bett und begann noch etwas zu lesen. Als sie wach wurde, stellte sie fest, sie hatte Gestern nicht einmal das Licht abgeschaltet. Donatra ging unter die Dusche, nahm ein kurzes Frühstück ein und machte sich auf den Weg in den Maschinenraum,. Nach dem Besuch des Geistes gab es dort noch fiel zu reparieren.

= Maschinenraum am nächsten morgen =

Donatra machte sich auf den Weg zu T’Vahl, dem Cheftechniker, der zusammen mit drei weiteren Technikern versuchte eine Plasma Leitung zu reparieren. Die Männer versuchten die Plasma Leitung wieder anzuschließen, als Donatra um die Ecke trat, dabei stolperte T’Vahl zerstörte die gerade hergestellte Verbindung aufs neue. Leider fiel T’Vahl unglücklich und bekam Kontakt mit der Leitung. Hochkonzentriertes Plasma begann mangels eines anderen Mediums durch seinen Körper zu fließen. „Plasma - Fluß sofort unterbrechen“ rief Donatra, aber auch die Techniker, die bei T’Vahl waren, lagen jetzt am Boden und konnten ihren Befehl nicht mehr ausführen. Donatra machte zwei schnelle Schritte auf ein Schaltpult zu, mit einigen Handgriffen unterbrach sie den Plasma - Fluß. „Maschinenraum an Krankenstadion Medizinischer Notfall, durch Plasmaverbrennungen, wir haben mehrere verletzte, sofort ein Ärzteteam in dem Maschinenraum. Rival machen sie eine Meldung an die Brücke.!“ Nach diesen Befehlen kniete sie sich neben T’Vahl wurde aber bereits wenige Sekunden Später von einem Arzt auf die Seite geschoben. Nach einer kurzen Untersuchung hörte sie nur noch „Der mann muß sofort auf die Krankenstadion.“ Donatra blickte erschrocken auf ihren Vorgesetzten der Regungslos zu ihren Füßen lag.
„Geht es ihnen gut Erein?“ Dontra wurde durch die Worte von Rival aus ihren Gedanken gerissen, „Ja, Ja mir geht es gut,...“ Donatra schluckte, sah sich kurz um „Ared Rival stellen sie fest welche Schäden wir haben und machen sie mir Meldung.“ „Ssuay“ sagte der Mann nur und machte sich, sichtlich froh etwas zu tun zu haben an die Arbeit. Donatra beobachtete wie die drei Verletzten Techniker abtransportiert wurden, „Ich denke zwei ihrer Mitarbeiter werden in 5 Tagen ihren Dienst wieder aufnehmen können beim den anderen Männern besteht allerdings Lebensgefahr.“ Nach diesen Worten verließ der Arzt den Maschinenraum, erst jetzt bemerkte Donatra, daß T’Vahl nicht mehr auf dem Boden lag. „Erein Donatra,...“ Rival riß sie aus ihren Gedanken, „der Unfall hat folgende Systeme beschädigt,...“ darauf folgte die Aufzählung einiger Systeme die für den Betrieb des Schiffes keine negativen folgen haben konnten. „..ich schätze wir werden etwa 10 Stunden für die Reparatur brauchen.“ Donatra holte tief Luft, „Ie, dann lassen sie uns anfangen...“

-tbc-


[ Log auf bitte von Rikal geändert... ]
 
S

Silbermagier

Gast
^ Büro der CSI ^

„Nun, wie es scheint, haben wir eine völlig neuartige, nicht unbedingt freundlich gesinnte Spezies entdeckt“ sagte N'nhaeirhu gerade und lehnte sich zurück. Telek sah N'nhaeirhu an und rieb sich dabei das Kinn, „Nun,... ich habe mit meinem Stab, soweit das bisher möglich war die Schäden und Störungen analysiert, die wir hatten.“
„Mit welchem Ergebnis?“ Fragte N'nhaeirhu als Telek eine Pause machte. „Es sieht so aus, als hätte das fremde Wesen jedes System im Schiff heimgesucht, der Schaden war aber nie so das unser Schiff dabei ernstlich beschädigt wurde. Nach Prüfung aller Fakten sind wir mit 90% Wahrscheinlichkeit der Meinung, daß, das Fremde Wesen nur Versucht hat uns aufzuhalten damit uns das fremde Schiff, auf das es letztlich übergewechselt ist, finden und erreichen konnte.“ Telek konnte sehen das N'nhaeirhu ihm Aufmerksam zuhörte. „Alles in allem würde ich die fremde Spezies als gefährlich aber nicht in jedem Fall feindlich einstufen. Um nähere Informationen zu sammeln reichen unsere bisherigen Erkenntnisse leider nicht aus.“
„Ich danke ihnen für ihren Bericht R’Mor, wenn sie noch weitere Ergebnisse bekommen informieren sie mich bitte“ sagte N'nhaeirhu daraufhin und sah nachdenklich zu wie Telek den Raum verließ.

[ sorry habe gerade wenig Zeit deshalb gibt es heute nur einen kurzen Log von mir. ]
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu, Rikal)

Die Antwort auf ihre Frage, die sie sich beim Anblick der ungerührt ihre Handlungen fortsetzenden CONN gestellt hatte, hatte sich förmlich aufgedrängt. Agenten untereinander konnten gemeinsam in einem Raum verweilen, ohne auch nur im Geringsten irgendwie aufgeregt zu sein. Sie hatten voreinander nichts zu befürchten – außer es war einer unter ihnen, der für die Abteilung I – innere Angelegenheiten – arbeitete. N'nhaeirhu, die als offizielle Vertreterin an Bord war, um die Loyalität und Effektivität der Streitkräfte zu überwachen, fiel in diese Kategorie.

Mit einigen Überlegungen fiel auch sofort der merkwürdige Name wieder ins Auge, der nur einen Schluß übrig ließ. Carolyn war einst Außendienstmitarbeiterin gewesen. Ob sie das jetzt noch war, lag an N'nhaeirhu es festzustellen.
Sicher war nur, dass, sollte die junge Frau verdeckt hier eingesetzt worden sein, ihre Tarnung mit einem solchen Namen denkbar schlecht gewählt war.
Erst heute, einen Tag nach dem ersten Gedanken über die Sache, hatte sie Gelegenheit gefunden, Nachforschungen anzustellen. Nach einigem Suchen zeigte sich ihr Verdacht schließlich bestätigt, als der Computer auf ihre Suchanfrage nach einigen Namen unter anderem die Personalakte – wenngleich nur schwer zugänglich – von khre’Rionel Taris preisgab. Zumindest ein Mitglied des Hauses musste er sein, wenn nicht gar ein naher Verwandter. Denn es stimmten noch einige andere Daten überein.
Daraufhin begab sie sich zu Rikals Büro. Sie wusste aus Erfahrung, dass er verdeckte Agenten nicht mochte. Und ehe irgendjemand eine unangenehme Überraschung erfuhr, wollte sie ihre Verdachtsmomente lieber geäußert wissen.

Als N'nhaeirhu sich an der Tür bemerkbar machte, war Rikal gerade inbegriffen, sich am Replikator eine Tasse Tee zu bestellen.
„Herein“, tönte seine neutrale Stimme. Wie es schien war er trotz der gegenwärtig angespannten Situation um die Blutschwinge recht ausgeglichen.
„Aefvadh, Rikal.“
„Aefvadh, N'nhaeirhu“, erwiderte er und deutete ihr, näher zu treten.
„Haben Sie einen Moment Zeit für mich?“
„Ja, natürlich.“ Er griff nach der Tasse im Ausgabefach und musterte sie kurz. „Möchten Sie auch etwas?“
„Nein, danke.“
„In Ordnung.“ Damit ging er mit seiner dampfenden Tasse in der Hand zurück zu seinem Schreibtisch und setzte sich.
„Nehmen Sie doch Platz“, schlug er vor und N'nhaeirhu okkupierte daraufhin einen der sehr bequem wirkenden Stühle vor dem Schreibtisch.
„Ich habe über einige Nachforschungen etwas herausgefunden, das Sie vielleicht wissen möchten.“
„So? Was denn?“ Neugierde funkelte in seinen Augen.
„Sagt Ihnen der Name khre’Rionel Taris etwas?“
„Hm“, war vorerst die einzige Antwort und der Leih lehnte sich zurück, um nachzudenken. „Tal’Shiar Agent, war zu meiner Zeit Leiter der Abteilung für Sondereinsätze für den Bereich der Föderation.“
„Es gibt eine Verbindung zu unserer CONN, mindestens über das Haus Taris.“
Die Reaktion ihres Gegenüber bestand in einem Heben einer Augenbraue.
„Inwiefern?“
„Nun, die Namensgleichheit allein ließe einen solchen Schluß nicht unbedingt zu. Aber Carolyn und der khre’Rionel stammen aus derselben Gegend, was bei einem identischen Namen schon sehr unwahrscheinlich ist – es sei denn, beide gehören zu einem Haus. Meine Vermutung besteht darin, dass Carolyn bei einem so hochrangigen Familienmitglied möglicherweise selbst Agentin gewesen ist oder sie diesen Beruf womöglich immer noch ausübt.“
„Sie nehmen an, die Tal’Shiar könnten Agenten an Bord haben, von denen Sie nichts wissen?“
„Ich halte das für möglich. Es wäre nicht das erste Mal. Und Sie wissen, ich bin selbst nicht gerade ein angesehener Offizier unter meinesgleichen. Aber ich nehme gegenwärtig nur an, daß Carolyn zu früheren Zeiten Agentin war. Ob sie es noch ist, müßte ich noch näher prüfen.“
„Ich halte Sie für einen sehr angesehenen Offizier“, kommentierte Rikal und entlockte N'nhaeirhu damit ein flüchtiges Lächeln.
Das genau ist wohl der Punkt.
„Und ob sie noch aktiv ist oder mal war, ich denke, dass bekommen Sie doch sicherlich heraus.“
„Natürlich, rekkhai.“
„Genau die Antwort, die ich hören wollte. Seien Sie aber diskret, wie immer.“
„Selbstverständlich. So diskret wie nur möglich.“
„Sehr gut.“
„Sonst gibt es keine weiteren Vorkommnisse“, meldete die CIS. „Und sobald ich näheres weiß. Werde ich Sie informieren.“ Rikal nickte nur und N'nhaeirhu erhob sich daraufhin.
„Einen schönen Tag noch, N'nhaeirhu.“
„Danke, Ihnen ebenfalls. Jolan’tru, rekkhai.“ Eine kurze Verbeugung folgte.
„Jolan’tru, N'nhaeirhu.“
Dann ging sie und ließ einen grübelnden Leih zurück in seinem Büro.

Und als gäbe es nicht genug zu tun zur Zeit erhielt sie, kaum, dass sie das Büro verlassen hatte, eine Nachricht der Sicherheitsabteilung. Es hatte einen Unfall im Maschinenraum gegeben, bei dem mehrere Personen mindestens schwer verletzt worden waren. Näheres konnte man ihr noch nicht sagen. Doch für sie standen jetzt andere Dinge im Vordergrund.
Ihre Aufgabe war es, gemeinsam mit Tahl die Unfallursache herauszufinden und die Zeugen zu befragen. Und als erste kam für sie Donatra in Frage.
„Erein, würden Sie mir bitte folgen?“ sagte die CIS, die die ehemalige CONN, die erst vor wenigen Tagen in die technische Abteilung gewechselt hatte, an einer der Konsolen stehend fand.
„Bei allem Respekt, aber ich habe hier zu tun. Wir müssen das Schiff wieder in Gang bringen und die Schäden beheben.“
„Wollen Sie mich bei meiner Arbeit behindern?“ fragte die CIS freundlich und winkte einen anderen jungen Rihannsu heran, der Donatras Arbeit an ihrer Konsole fortsetzen sollte. „Ich möchte von Ihnen nur alles über den Unfallhergang wissen. Und je besser Sie kooperieren, um so schneller können Sie wieder den Reparaturen nachgehen.“
Etwas mürrisch blickte die junge Frau sie an, folgte ihr aber schließlich in einen der Vernehmungsräume.
Der Urlaub wird wohl etwas warten müssen, dachte sich N'nhaeirhu und seufzte innerlich.
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Die Blutschwinge humpelte durch das Weltall auf ihr Ziel zu. Bei diesem handelte es sich um ein System, das über fünf Planeten verfügte. Zwei dieser Planeten waren Gasriesen, zwei andere kaum mehr als große Felsen, die praktisch über keine Atmosphäre verfügten und so nahe an der Sonne waren, dass sie so heiß wurden, dass dort selbst Metall schmolz. Der fünfte Planet war ein Schmuckstuck seiner Art. Bei ihm handelte es sich um einen Planeten der Klasse M. Neben einigen großen hell- oder tiefblauen Meeren war fast der ganze Planet von einem dichten Dschungel oder Mischwäldern bedeckt. In einem der Meere gab es eine lange Inselkette, die neben einigen sensationellen Bergketten, die regelrecht zum Klettern einluden, über lange Sandstände verfügten. Das Meer um sie herum war hellblau und sehr klar, man konnte praktisch bis auf den Grund sehen. Zwischen den Ständen und Bergen erstreckten sich dichte Wälder, die für Biologen ein gefundenes Fressen gewesen wären. Dort wimmelte es regelrecht von Tieren und Pflanzen, und kein Rihannsu hatte sie jemals gesehen.
Dies alles hatten die Sensoren der Blutschwinge bisher über den Planeten und das System herausgefunden während sie sich näherte. Aber eigentlich interessierte dies Rikal nur am Rande, er suchte kein Urlaubsziel, auch wenn es angenehm war, dass sie zufällig eins gefunden hatten, stattdessen suchte er einen Rückzugsort um sein Schiff reparieren zu können. Diesen hatte er allerdings auch gefunden, und diesen hatte die Schwinge auch dringend nötig, denn sie würde einem Gegner nicht entkommen können und war allein. Das nächste Schiff der Galae war mehrere Tage entfernt, deshalb hatte Rikal auch darauf verzichtet den Aufklärer zur Schwinge zu beordern. Bis er ankommen würde, wäre die Schwinge lange wieder einsatzbereit.
Zumindest schien der Planet sicher zu sein, bisher waren keine Spuren von intelligentem Leben oder dessen unliebsame Hinterlassenschaften entdeckt worden. Soweit schien der Planet sicher zu sein. Auch das ungewöhnlich starke Magnetfeld des Planetens würde sie vor fremden Sensoren etwas abschirmen, und sollte sich dennoch jemand nähern, dann würde die Blutschwinge einfach ihre Tarnung aktivieren und für nahezu alle Sensoren unsichtbar werden.
„Wir erreichen unser Ziel, Rekkhai“, meldete Carolyn, die an der Steuerkonsole saß.
„Gut, bringen Sie die Blutschwinge in einen niedrigen Orbit.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Langsam änderte der Warbird seinen Kurs und die Impulstriebwerke beschleunigten ihn in Richtung des Planetens. In einer Höhe von 150 km über der Planetenoberfläche stoppte das große Schiff und schwenkte in den Orbit ein.
„Wir sind im Orbit auf einer stabilen Höhe von 150 km, Rekkhai.“
„Gut. Maschinenraum, deaktivieren sie den Warpantrieb und leiten sie die erforderlichen Reparaturen ein.“
„Ssuay, Rekkhai“, kam es aus den Brückenlautsprechern. Rikal kannte die Stimme, es war die Stimme der amtierenden Chefingenieurin. Der eigentliche Chefingenieur befand sich seit einem schweren Unfall auf der Krankenstation und lag dort in Stasis. Auf Grund einer geplatzten Plasmaleitung hatte er sich schwerste Verletzungen zugezogen. Diese waren so schwer, dass er erst auf ch’Rihan würde behandelt werden können.
„Lyirru, bilden sie ein Außenteam und erkunden sie die Örtlichkeiten, die als Urlaubsorte in Frage kommen könnten.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Sofort verließ der erste Offizier seinen angestammten Platz rechts von Rikal und ging zum Turbolift. Im Gehen beorderte er die Mitglieder seines Außenteams zum Transporterraum. Zwischenzeitlich gab Rikal eine Nachricht in dem Bordrechner ein, die an alle Besatzungsmitglieder weitergeleitet wurde. In dieser wurden die Besatzungsmitglieder, sofern sie dienstfrei hatten und nicht in Reparaturarbeit eingespannt waren, darüber informiert, dass die Möglichkeit besteht einen kurzen Landgang auf dem Planeten zu machen und sich für diesen anmelden können. Es überraschte Rikal nicht sonderlich, dass sich viele Besatzungsmitglieder meldeten. Seitdem die Blutschwinge Kaltona verlassen hatte, waren mehrere Wochen vergangen und dieser Planet stellte eine willkommene Möglichkeit dar sich mal wieder die Beine auf echter Erde vertreten und unter einem echten Himmel stehen zu können.

-tbc-

[Wer möchte, der kann sich an der Außenmission beteiligen und natürlich kann jeder einen Landgang auf den Planeten machen.]
 

Ezri

Administrator
+/\+ Krankenstation +/\+

"...ermitteln Sie, welches Zeremoniell T’Vahl in seinem Todesfalle angeordnet hat und verfassen Sie eine Botschaft an seine Angehörigen auf ch'Havran."

Professionell gehe ich meiner Arbeit nach, stelle den digitalen Totenschein aus, weil man es von mir erwartet.

Was mache ich hier eigentlich? Ich spiele das Theater mit, diese Schmierenkomödie. Warum?
Mein Gesicht zeigt eine steinerne Gleichmütigkeit.
Weil ich nicht anders kann, weil es mir zu langweilig wäre, weil ich irgendwann mal die Wahrheit erfahren werde.
Antworte ich mir selber.
"Computer: Krankenakte T’Vahl schließen."
Ich bin schon so verwirrt, daß ich nicht mehr weiß in welcher Sprache ich denke und rede.
DEr Bildschirm wird dunkel, Schichtende. Ich sitze noch eine kleine Weile so da. Kann mich nicht dazu aufraffen aufzustehen und in mein Quartier oder woanders hin zu gehen.

...

.: Private Message an Rikal tr'Drevoux :.

In privaten Worten schildere ich nochmals, warum T’Vahl auch in der Stasis nicht überleben konnte. Bei aller Sterilität, mehr als 60% seiner Haut und mehr als 40% des darunterliegenden Gewebes war verbrannt, beziehungsweise verkocht. Da auch ein Rihannsu innerlich nicht keimfrei ist und auch nicht keimfrei sein kann, bot seine Verletzung zu viel Angriffsfläche für Entzündungsherde. Was an gesundem Gewebe nicht vom Plasma zerstört wurde, daß wurde von seiner Abwehrkraft vernichtet.
Er kam nicht wieder zu Bewußtsein. Alles was mir blieb ihm zu hlefen, war die Verabreichung starker Schmerzmittel.

Es tut mir leid.

.: Ende der Nachricht von Dr. Ezri Chaz :.

...

Gedankenverloren drehte ich an einer Haarlocke. Urlaub, es geht das Gerücht rum, daß wir Landurlaub bekommen können. Warum nicht.

- tbc -
 
S

Silbermagier

Gast
^ Büro von Telek R’Mor ^

Im Büro von Telek herrschte, ein ruhige entspannte Atmosphäre, drei Offiziere saßen locker um einen Schreibtisch versammelt, jeder hatte eine Kaffeetasse vor sich, nichts erinnerte daran daß man sich an Bord eines Warbirds befand, es schien eher als währe man in einem kleinen Privatlabor irgendwo in der Galaxis.
Telek saß an seinem Schreibtisch, vor ihm stand eine Tasse Kaffee und daneben lag ein Padd, auf daß er nachdenklich blickte, mit den Neusten Ergebnissen, seiner Abteilung, zum Thema Geist. Telek hob den Kopf auf und sah seiner Stellvertreterin Kimara Bochra, die ihm gerade den Bericht gebracht hatte und jetzt vor ihm saß in die Augen. Kimara spielte mit ihrer Kaffeetasse, Donatra hatte wie jeden morgen Telek vor ihrer Schicht in seine Abteilung begleitet, hörte den beiden zu.. „Telek wenn du mich fragst, läßt sich mit dem vorhandenen Material nicht mehr heraus holen, wir sollten die Untersuchung erst einmal als abgeschlossen betrachten, bis wir vielleicht nochmals mit dieser Spezies zusammen treffen,“ sagte Kimara gerade. „Hm, ich kann nicht sagen, das mir diese Empfehlung gefällt, aber im Anbetracht der Tatsachen bleibt uns wohl nichts anders über. Also zurück zur Routine. Wir werden bald unser Ziel, erreichen Kimara stelle bitte ein Team zusammen, um die Planeten etwas unter die Lupe zu nehmen.“ Kimara lächelte, stellte ihre Kaffeetasse ab, „Ich werde mich gleich darum kümmern.“ Nach diesen Worten verließ sie das Büro.
Telek sah zu Carolyn, „Sag mal, was ist los mit dir? Du machst den ganzen morgen schon so einen nachdenklichen Eindruck.“ Carolyn sah ihn überrascht an, „Beruhige dich wieder, ich glaube nicht, das es auf diesem Schiff jemanden, außer mir, gibt der so etwas bemerken würde, wahrscheinlich erlaubst du dir eh nur bei mir so einen Gesichtsausdruck. Also was ist los?“
Carolyn mußte unwillkürlich lächeln, „Na ja, es ist so...“ setzte sie mit ihrer Erzählung an.

-tbc-
 

Ehae

New Member
Der Physiker trottete müde, aber mit sich und der Welt zufrieden durch die Gänge der Blutschwinge. Er hätte auch die Turbolifte nutzen können, aber er hatte es nicht eilig. Im Geist ging er noch einmal die Ergebnisse durch, die der erneute Scan der Speicherelemente mit besserer Empfangstechnik gebracht hatte. Eine Interpretation des Gesehenen wagte er nicht. Einerseits stand es ihm nicht zu und andererseits interessierte es ihn nicht sonderlich. Außerdem brachte so was ohne Kenntnis der Hintergründe überhaupt nichts Da unten in den Labors bekamen sie ohnehin kaum etwas von den Vorgängen „weiter oben“ mit, es sei denn, jemand von ihnen ging auf eine Außenmission mit. Aber meistens hatten sie sich nur mit den „Souvenirs“ dieser Missionen zu befassen. Den Rest der Zeit nutzten Sie, um neue Technologien zu entwickeln, die mit mehr oder weniger Erfolg während des Fluges getestet wurden. Es waren durchaus nützliche Dinge für die Blutschwinge, die bei solchen Gelegenheiten herauskamen.
Wegen der Tatsache jedoch, dass sie fast nie aus ihren Räumen herauskamen, wurden die Wissenschaftler von den meisten auch als weltfremd und etwas sonderlich eingestuft. Nun, es kümmerte sie nicht, sie hatten ihre Arbeit.
Nun war der Physiker gespannt, was wohl die CIS zu den Ergebnissen sagen würde. Immerhin hatte sie ihm dazu Equipment geliehen, das sonst unter Verschluß gehalten wurde. Und genau dieses gedachte er jetzt zurück zu bringen. Hin und wieder begegnete der Mann Besatzungsmitgliedern, die sich Mühe gaben, ihre Verblüffung zu verbergen, dass sich doch mal einer von ihnen aus seinem Käfig herausgetraut hatte. Er quittierte es mit einem Schmunzeln und erwiderte ihre Grüße freundlich.
Es dauerte eine ganze Weile, bis er zum Büro der CIS kam. Er warf noch einmal einen kurzen prüfenden Blick auf das Päckchen in seiner Hand, vergewisserte sich, dass nichts fehlte und klingelte. Augenblicklich schob sich die Tür auf und gab den Blick in den Vorraum frei. Er trat ein und eine junge Frau am Schreibtisch vor dem Durchgang zum nächsten Büro, dem Raum der CIS, sah von ihrer Arbeit auf. Er war ihr in der letzten Zeit häufiger begegnet, als Stellvertreterin der CIS. Zum ersten mal sah er ihr bewusst ins Gesicht und stellte fest, dass sie ausgesprochen hübsch war. Daß er das bis jetzt übersehen hatte, nicht zu fassen. So ein Mädchen musste doch an jedem Finger mindestens einen Verehrer haben. Sie lächelte ihn freundlich an und er war auf einmal nicht mehr müde
Vielleicht sollte ich sie mal fragen, ob sie ein Ale mit mir trinkt? schoß ihm blitzartig durch den Kopf, bevor es ihm richtig bewusst wurde, dass er sie anstarrte. Du Blödmann schalt er sich kurz darauf, sie ist eine Tal’Shiar, mit denen kann man sich doch nicht in der Öffentlichkeit zeigen.
Er stellte fest, dass Sanra ihn fragend anschaute, offenbar hatte er ihre Frage überhört.
„Aefvadh, ich bringe die Mentalsonde zurück, die mir ihre Chefin geliehen hat. Ist sie da?“ versuchte er die peinliche Situation zu retten.
„Sie ist nicht da, ich kann Ihnen das abnehmen“ erwiderte sie und streckte die Hand aus, in die er gehorsam das Päckchen legte. Dann drehte er sich um und ging, im Stillen die verpasste Gelegenheit bedauernd. Er bemerkte nicht, dass ihm Sanra nachsah.
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Endlich war es festgelegt worden – es würde Urlaub geben. Und irgendwie freute sich N'nhaeirhu über diesen viel zu seltenen Umstand, wenngleich es das erste Mal sein würde, dass sie seit ihrer Genesung wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren bekam. Selbstverständlich wurde jener Gedanke von anderen, stillen Gefährten begleitet, die immerfort ihren Geist beseelten. Doch langsam hatte sie diese Angst unter Kontrolle.
Und sie hatte sich dazu entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen und ein wenig auszuspannen. Die Scanergebnisse der wissenschaftlichen Abteilung wirkten sehr verlockend, geradezu perfekt hätte man sagen können. Doch die CIS unterdrückte die warnenden Alarmglocken, die in ihrem Hinterkopf begannen zu schrillen.
Es ist nichts weiter als ein friedlicher, unbewohnter Planet mit extremem Reichtum an Flora- und Faunaelementen. Es gibt nichts da unten zu befürchten.
Das dem wirklich so war, darum kümmerte sich gegenwärtig ein Außenteam, dass die Lage sondieren sollte. Sie hatten als Erste einen Fuß auf diese unberührte, zauberhafte Welt gesetzt und es musste ein unbeschreibliches Gefühl sein, im Wissen darum eine Außenmission zu machen.

Verträumt saß die CIS an ihrem Schreibtisch und überlegte darüber, was sie alles würde unternehmen wollen. Ein Spaziergang durch die wild wuchernde Dschungelwelt ... schwimmen gehen im azurblauen, tiefen Ozean, in dem echte Welle gegen die Brandung schlugen ...

Daß die Blutschwinge beobachtet wurde, entging unterdessen den neugierigen grünhäutigen Wesen mit ihren spitzen Ohren, die bewaffnet durch die dichten Wälder stapften. Und sie näherten sich sogar jenen, die zusahen, was nicht groß verwunderlich war. Immerhin wurde der Aussichtspunkt so gewählt, dass er wie eine Venusfliegenfalle fungierte. Er sah bezückend aus, für jegliches Auge der Galaxis, und zog alles intelligente Leben an, dass durstig war und danach lechzte, seine Neugier auf jene unentdeckte Welt zu stillen.

Relu beglückwünschte sich zum wiederholten Male innerhalb einer langen Zeitspanne, dass ihre Wahl perfekt auf diese Welt gefallen war. Hier waren sie völlig abgeschieden von allem, in absoluter Ruhe, völlig ungestört. Und so sollte es auch bleiben ...

Schließlich verschwanden die Fremden wieder, jedoch nur, um in noch größerer Zahl einzufallen. Sie hoffte inständig, dass niemand etwas von ihrer Pracht zerstören würde.

-tbc-

[NRPG: Die Beobachter werden vorerst nicht entdeckt.]
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Transporterraum 3 =/\=

Nachdem Sensoren und Außenteams nichts gefährliches auf dem Planeten, abgesehen von seiner Flora und Fauna, vorgefunden hatte, war es für Rikal klar gewesen, dass er den Urlaub tatsächlich genehmigen würde. Kaum hatte er dies getan, da hatten bereits zweihundert Besatzungsmitglieder ihren Antrag eingereicht, und binnen einer Stunde hatte sich fast die halbe Besatzung gemeldet. Offensichtlich sehnten sich viele nach einwenig Sonnenschein und echter Erde unter den Füssen. Auch wenn der Aufenthalt der Blutschwinge in diesem System keine zwei Tage dauern würde, so würde dennoch jedes Besatzungsmitglied, dass es wünschte, den Planeten besuchen können. Für die Reparaturen an der Warpgondel wurden nicht sonderlich viele Personen benötigt und das Hochfahren erfolgte vollkommen automatisch.
Bereits wenige Minuten nach der generellen Genehmigung des Urlaubs waren die ersten aufgebrochen, unter ihnen waren aber nicht nur Urlauber sondern auch Wissenschaftler, denn dieser Planet mit seiner üppigen Flora und Faune war ein wahres Paradies für jeden Botaniker und auch Geologen kamen auf ihre Kosten, denn es gab einige bemerkenswerte geologische Formationen und aktive Vulkane, die es zu untersuchen galt. Daher wimmelte es nach kurzer Zeit überall auf dem Planeten von Rihannsu.
Auch der Leih hatte sich zu einem Kurzurlaub entschlossen. Genau genommen war er von Ehae, und auch von N'nhaeirhu, dazu überredet worden. Die beiden hatten ihn nacheinander, und angeblich auch ohne vorherige Absprache, angesprochen und zu überzeugen versucht, dass auch der Leih der Blutschwinge einen kurzen Urlaub vertragen würde. Nachdem ihn die zweite Dame versucht hatte zu überzeugen, hatte Rikal kapituliert und sich zu einem kurzen, einige Stunden dauerndem Ausflug auf eine der Inseln bereit erklärt. Auch Ezri hatte sich ihnen, nach einiger Überredung angeschlossen.
Kurz vor der vereinbarten Aufbruchszeit hatte Rikal sich vor dem Transporterraum 3 eingefunden. Es überraschte ihn nicht im geringsten, dass er der erste war, und natürlich war keine der drei Frauen pünktlich. Als erstes erschien Ezri, die außer einer Stofftasche nichts bei sich hatte und natürlich zivil trug. Kurz darauf kam Ehae aus der anderen Richtung und trug einen großen Korb. Rikal hatte den starken Verdacht, dass sich in diesem viele Leckereien verbargen. Als letztes war N'nhaeirhu angekommen. Auch sie hatte nur eine Tasche bei sich, allerdings war Rikal sich ziemlich sicher, dass sie irgendwo, so wie er auch, einen Disruptor und einen Tricorder bei sich hatte. Nach einer kurzen Begrüßung waren sie in den Transporterraum gegangen und auf den Planeten gebeamt worden.
Dort hatten sie sich auf einem langen Sandstrand wiedergefunden. Auf der einen Seite wurde er von einem Palmendickicht begrenzt, auf der anderen liegen kleine türkise Wellen auf. Als Rikal seinen Blick nach unten richtete, stellte er fest, dass er in dem hellen, fast weißen und sehr weichem Sand einige Zentimeter eingesunken war. Der Blick nach oben zeigte ihm, dass er alleine war. Die drei Frauen hatten sich ihrer Kleidung entledigt und waren ins Wasser geeilt. Sinnvollerweise hatten sie unter ihrer Kleidung bereits Badezeug getragen. Rikal, der die selbe Idee gehabt hatte, folgte den drei umgehend. Das Wasser hatte eine herrliche Temperatur und die vier planschten eine Weile vergnügt herum. Schließlich aber verließen sie das Wasser und ließen sie sich auf dem warmen Sand nieder. Nun war es an der Zeit, dass Eheae ihren Koffer öffnete und die kleinen Leckerein an das Tageslicht beförderte, die sie gezaubert hatte. Rikal wurde nicht enttäuscht, und es wurden viele Leckerein aufgetischt. Nachdem diese vertilgt worden waren hatte Rikal sich auf seinem Handtuch ausgestreckt und war bald eingeschlafen. Unsanft wurde er geweckt, weil irgendjemand ihm eine größere Menge kalten Wassers auf den Rücken gekippt hatte. Rikal schreckte hoch und wirbelte herum, aber die drei Frauen saßen im Sand, grinsten regelrecht vor sich hin und blickten ihn wie die personifizierte Unschuld an.

-tbc-
 

Ehae

New Member
Ehae war kribbelig, sie konnte ihre Ungeduld kaum zügeln. Ein Juwel lag zu ihren Füßen, lockte sie mit prächtigen Schätzen.
Sie stand in der Beobachtungslounge und sah hinunter auf den blaugrünen Planeten, von dem es hieß, er gliche in seiner Schönheit ch’Rihann, übertraf ihren Heimatplaneten jedoch in seiner Üppigkeit. Während sie schweigend stand und die überwältigende Pracht des Anblicks aufsaugte, spürte sie einen Anflug von Heimweh. Sie seufzte leise. Solange waren sie unterwegs und hatten bisher noch keine Welt gesehen, die der ihren so sehr glich. Da war es leicht, zu widerstehen. Doch dieses Bild berührte eine Saite in ihrer Seele und ließ sie klingen.
Eine kleine Weile gab sie sich den wehmütigen Anwandlungen hin, dann rief sie sich zur Ordnung. Es würde neue Nahrungsmittel geben, die ihre ohnehin schon umfangreiche Datenbank weiter füllen würden. Sie war sich sicher, wenn sie nicht in die Kochlehre geschickt worden wäre, hätte sie Exobiologie studiert. So fasziniert war sie von fremdem Leben, dass sie lange nach ihrer Meisterprüfung ein externes Studium dieser Fachrichtung absolviert hatte, wenn auch nur mit dem Aspekt, Methoden zu entwickeln, Fernexpeditionen in die Lage zu versetzen, alles für ihr Überleben zu nutzen, was sie unterwegs finden würden.
Als sie sich vorerst satt gesehen hatte, ging sie daran, sich dem Ziel ihrer Begierde zu nähern. Auf dem Weg in ihr Quartier ging sie in der Küche vorbei, um 4 Sätze Geschirr mitzunehmen. Sie hatte die Absicht, bei ihrem Ausflug auf den Planeten keinesfalls Hunger zu leiden. Mit einem Schmunzeln dachte sie daran, wie sie Rikal vorgestern beim Abendbrot mitgeteilt hatte, dass sie auch zum Landurlaub wolle. Er hatte die Nachricht mit einem Nicken quittiert und sich wieder seinem Teller zugewandt. Ehae beobachtete ihn, wie er die Lachsröllchen, gefüllt mit Dillsahne, vertilgte. Dann fragte sie ihn, ob er nicht Lust hätte, mitzukommen. Er blickte kurz ungehalten auf und murmelte etwas von „keine Zeit“. Ehae konterte: „Dazu ist immer Zeit, und bis jetzt ist mir nicht bekannt, dass Sie Warptriebwerke reparieren können.“
Das saß. Ehae beobachtete stumm, wie er mit sich rang und sie konnte es sogar nachvollziehen. Ein Kommandant lässt sein Schiff in der Not nicht allein. Schließlich blickte er auf und sah sie mit einem schelmischen Grinsen an.
„Sie haben sich wohl abgesprochen?“
Ehae tat ganz unschuldig, und sie war sich sicher, dass es ihr überzeugend gelang. „Wie meinen Sie das, abgesprochen?“
„N'nhaeirhu hat mich auch schon bekniet, mitzukommen. Ich sehe wohl, dass ich gegen diese Verschwörung nichts machen kann. Ezri wird auch mitkommen, sie hatte es an die Bedingung geknüpft, dass ich auch gehe. Somit wären wir also vier. Hm, Klasse, ein Harem ganz für mich allein.“
Ehae war versucht, etwas nach ihm zu werfen, wegen dieser Frechheit, beherrschte sich aber.
Während sie nun den Picknickkorb packte, die Salate, Fleischbällchen, Spieße, Röllchen und Kanapees in Dosen verpackte, die Kühlmanschette um die Flasche blauen Wein wickelte und das Geschirr verstaute, musste sie an dieses Gespräch denken. Sie war der Überzeugung, dass Seine Lordschaft, wenn es hart auf hart käme, wenig Vergnügen an diesem Harem haben würde.
Das Lächeln stand ihr noch auf dem Gesicht, als sie im Transporterraum eintraf und feststellte, dass Rikal und Ezri schon warteten. Er verdrehte kurz die Augen, was wohl heißen sollte, die Frauen werden wohl nie fertig, und musterte dann neugierig den großen Korb. Ehae ließ ihn schmoren. Schließlich kam auch noch N'nhaeirhu.
Sie rematerialisierten auf einem Strandstreifen von so atemberaubender Schönheit, dass Ehae erst einmal nur schauen konnte, bevor sie ins Wasser ging. Ja, sie traute sich tatsächlich, ihre neu erworbenen Künste zu probieren, aber erst, nachdem sie gesehen hatte, dass das Wasser auf weite Strecken flach und sanft abfallend an Tiefe gewann. Auch hatte sie dieses Mal einen besser geeigneten Badeanzug an, nachdem sie für Gelächter gesorgt hatte, weil sie bei ihren ersten Schwimmversuchen seit Jahrzehnten in einem Kampfschwimmeranzug aufkreuzte. Ezri hatte sich damals regelrecht gekringelt und sie hatte mitgelacht, als ihr erklärt wurde, was sie da anhatte. Der Psychologe hatte verständnisvoll genickt, als Ehae erklärte, sie hätte Angst vor dem Wasser und wollte deshalb so wenig wie möglich davon an ihre Haut lassen, deshalb dieses langbeinige, langärmlige Modell. Und außerdem hatte sie gedacht, das wäre normale Badekleidung, weil es der Computer so angeboten hatte. Als sie dann gefragt wurde, was sie denn verlangt hätte und sie geantwortet hatte: „Schwimmanzug“, war alles klar.
Nun befand sie sich in einem echten Meer, das erste Mal in ihrem Leben, und sie genoss es, wie sie zugeben musste. Das war doch etwas anderes, als die Schwimmhalle, so komfortabel sie auch sein mochte.
Nach einer Weile hatte sie genug und so geübt war sie schließlich auch noch nicht, außerdem war Schwimmen anstrengend und sie spürte Hunger. Sie wankte zurück an den Strand, trocknete sich ab und öffnete ihren Korb. Anscheinend war dies das Stichwort, denn plötzlich waren alle da und wollten auch etwas. Ehae verteilte die Teller und jeder langte zu. Als der Korb leer war, klappte sie ihn zu und meinte: „Ich geh jetzt auf die Pirsch, neues Obst und Gemüse suchen.“
Dabei zog sie sich wieder an und nahm dann den Korb auf.
N'nhaeirhu stand auf und sagte: „Ich komme mit, wenn Sie nichts dagegen haben.“
Ehae schaute sie an, nickte schließlich und erwiderte: „Ist mir recht.“
„Mir ist es auch recht“, echote es von Rikal.
Er war wohl besorgt um seine Köchin, sah sie schon verspeist von irgendwelchen wilden Tieren und die Vorstellung behagte ihm nicht sonderlich, hatte er sich doch an die feinen Leckereien gewöhnt und wollte auf keinen Fall wieder nur Replikatorfutter.
„Wir kehren dann direkt zur Blutschwinge zurück“, sagte Ehae noch im Gehen.
„Und wir gehen zu den anderen, mal sehen was sie so treiben“, sagte Rikal.
Ehae und N'nhaeirhu zwängten sich in das Dickicht und waren kurz darauf den Blicken entschwunden.
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Als sie rematerialisierten überkam N'nhaeirhu ein wohliger Schauer, der ihr den Rücken herunter lief. Sie spürte den warmen und weichen Sand unter ihren Füßen, nachdem sie sich ihrer Schuhe entledigt hatte. Hell und zugleich nicht blendend schien die Sonne vom Himmel und verwandelte das Meer in ein tiefblaues Glitzern. Diese Bucht war einfach traumhaft.
Und nicht nur ihr erging es so. Auch Ehae schaute verträumt in die Weite des Horizonts und ließ die Eindrücke auf sich wirken.

Das Bad in den sanften Fluten war ebenso erquickend wie der Anblick der üppigen Natur. Überall sproß Leben in einer Fülle und Artenvielfalt, wie sie es nie zuvor gesehen hatte.
Und N'nhaeirhu fühlte sich seit langem wieder einmal richtig wohl in ihrer Haut.
Als sie gemeinsam am Strand Platz genommen hatten, hatte sie ein Gefühl von Sicherheit und emotionaler Wärme, die sie das Vergangene für einige Minuten vergessen ließ. Es war, als wäre nichts geschehen, als hätte nicht der Umstand, einmal zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt und alles umgekrempelt.

Nach dem Essen legte sich Rikal in den Sand und streckte sich aus, bereit für ein Nickerchen, während Ezri noch eine Runde schwimmen gehen wollte. Ehae unterdessen dachte schon wieder an ihre Pflicht und wollte sich in der dschungelartigen Vegetation umsehen nach neuen Nahrungsmitteln. N'nhaeirhu war nicht danach, zu schlafen, also entschied sie sich, die Köchin zu begleiten. Daß diese Entscheidung diesmal ein positiver Wink des Schicksals sein würde, würde sich erst später herausstellen.

Zwei Stunden später waren die beiden Frauen tief in den dichten Wald vorgedrungen und Ehae hatte bereits die eine oder andere Frucht entdeckt, gescannt, als essbar befunden, gekostet und eingepackt. N'nhaeirhu war fasziniert von dieser Frau und sie ertappte sich gelegentlich dabei, wie sie den Wunsch hegte, dass ihr Leben so einfach gewesen wäre. Doch auch wenn sie nicht an Schicksal glaubte, so war ihres mit ihrer Geburt festgelegt worden. Letztlich war es auch eher eine Ereigniskette, die zumeist nur eine Wahl übrig ließ.
„Sehen Sie sich mal diese Pflanze hier an, N'nhaeirhu“, meinte Ehae, riß die CIS aus ihren Gedanken und verhinderte damit gleichzeitig, dass ihre Weggefährtin gegen ein kleines, junges Bäumchen lief.
„Was ist denn damit?“
„Sie sieht ausgesprochen hübsch aus. Vermutlich ist sie aber giftig.“
„Warum? Nur weil sie rot ist?“
„Ja, sicher.“ Sie hielt kurz ihren Tricorder an die mehrteilige Blüte, die fast einen Meter über dem Erdboden auf einem recht stabil wirkenden Stengel mit vielen feinen Blättern trohnte. „Nun, nicht giftig. Aber sie produziert einige Halluzinogene.“
„Dann schnuppern Sie nicht zu kräftig daran“, erwiderte N'nhaeirhu und stapfte weiter durchs Dickicht.

Zwischenzeitlich setzte allmählich die Dämmerung ein, die jedoch nach den Berechnungen der Wissenschaftler bis zu zwei Stunden dauern konnte.
„Wir sollten uns langsam auf den Rückweg machen“, meinte die CIS schließlich und blieb stehen.
„Können wir uns nicht von hier zurück beamen lassen?“ fragte Ehae und schaute sie verwundert an.
„Könnten wir. Aber nach meinen Kenntnissen ist die Erfassung der Transporter an Freiflächen besser, gerade was diesen Planeten betrifft. Es gibt innerhalb des Waldes einige Interferenzen, die eine genaue Erfassung erschweren.“
„Also gut“, erwiderte die Köchin und seufzte lautlos. Ihr Korb war mittlerweile voll und damit ziemlich schwer geworden.
„Ich trage das für Sie“, und N'nhaeirhu übernahm den Korb.

Als sie die Bucht nach zwei weiteren Stunden Marsch durch den Wald erreichten, war es bereits dunkel geworden. Es schien kein Mond, was die Nacht dunkler erschienen ließ, als sie beide es gewohnt waren. Doch Taschenlampen zeigten ihnen den Weg und den Strand, der leer war.
„Hm“, war von N'nhaeirhu zu vernehmen, die den Korb abstellte und sich umsah.
„Ich hätte gedacht, Rikal würde uns informieren, wenn er und Ezri sich zurückholen lassen“, meinte Ehae.
„Hätte ich auch gedacht.“ N'nhaeirhu hatte zwischenzeitlich ihren Kommunikator hervor geholt und rief die Blutschwinge. „Sind der Leih und die Daisemi’Maenek schon auf das Schiff zurückgekehrt?“ fragte sie den Transporterchef, der betroffen reagierte.
„Wir haben den Kontakt zu ihnen verloren, ebenso wie zu etwa zweihundert weiteren Crewmitgliedern, darunter ihre Stellvertreterin.“
„Was?“ entfuhr es N'nhaeirhu, deren Sinne plötzlich hellwach waren.

=Y= zwei Stunden früher =Y=

Ein Teil der Landurlauber hatte sich in der Nähe einer Bergkette materialisieren lassen, um zu wandern oder einfach nur sich auszuruhen. Mehrere andere Teilnehmer befanden sich in der Nähe der Bucht, die sich der Leih ausgesucht hatte, als sie plötzlich alle von Fremden überrascht worden waren. Niemand hatte so schnell auch nur eine Waffe gezogen, wie sie durch ein Gas, dass anscheinend die ungebetenen Störenfriede nicht beeinträchtigte, außer Gefecht gesetzt worden waren.

Wo sich diese Crewmitglieder jetzt befanden, war unbekannt und auch durch die Sensoren der Blutschwinge nicht zu ermitteln. Doch eines war nun klar: der Luxusplanet hatte sich als Falle entpuppt.

-tbc-
 
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