Auf alten Pfaden XVI

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Rikal

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(Rikal)

=/\= Auf dem Planeten =/\=

Dunkelheit.
Nicht als Dunkelheit um ihn herum.
Ihm ist kalt.
Dann dringt etwas an sein Ohr. Sind das Stimmen? Er kann es nicht erkennen. Nach einer Weile erst gelingt es ihm. Es sind Stimmen. Rihannische Stimmen, aber er versteht nicht was sie sagen. Er spürt eine Hand auf seiner Brust, die zu seinem Hals wanderte und seinen Puls prüfte. Die Hände waren kalt, zu kalt für einen Rihannsu. Es mussten Trillhände sein. Ezri, sie war hier. Nur wo war hier? Seine Augen waren geschlossen. Der Versuch seine Augen zu öffnen scheiterte. Seine Lider, sie waren so schwer. Er konnte sie einfach nicht bewegen. Sie schienen Tonnen zu wiegen. Erst nach einer Weile gelang es ihm sie zu öffnen.
Blendende Helligkeit.
Sofort schloss er sie wieder. Dann öffnete er sie erneut, nur diesmal langsam und vorsichtig. Seine Augen gewöhnten sich an die Helligkeit, aber langsamer als sonst. Sehr langsam. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Langsam verschwand die gleißende Helligkeit und machte Schemen platz. Er sah nur sehr verschwommen. Irgendetwas oder jemand war vor seinem Kopf. Langsam nahm dieses etwas Konturen an, und er erkannte dieses etwas. Es war Ezri. Aus ihrem Blick sprach Besorgnis. Vorsichtig hob er den Kopf und bereute es sofort. Sein Schädel dröhnte.
„Vorsichtig Rikal, du bist scheinbar unglücklich gefallen als sie uns gefangengenommen haben.“
Gefangengenommen? Ja, sie, dass heißt Ezri und er waren am Stand geblieben und hatten sich auf gemacht zu einer der anderen Gruppen, während Ehae und N'nhaeirhu in den Dschungel gegangen waren. Dort wollten sie nach Ergänzungen für Ehaes Speisekammer suchen. Auf dem Weg zu den anderen waren sie einem Fremden begegnet. Er hatte einen seltsam glänzenden Körperpanzer getragen, und bevor Rikal auch nur etwas sagen konnte warf der Fremde einen länglichen Gegenstand. Dann gab es einen grellen Lichtblitz und ein lautes Zischen. Seine nächste Erinnerung war, dass er aufwachte.
„Du musst auf einen Stein oder etwas anderes hartes gefallen sein, sonst hättest Du wohl keine so große Beule am Hinterkopf.“
Ihre Hand wanderte seinen Kopf entlang und strich vorsichtig über eine Stelle an seinem Hinterkopf. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihn.
„Aua.“
„Entschuldige. Dank der Selbstheilungskräfte deines Körpers hat die Blutung sich praktisch sofort gestillt. Für das Hämatom wird er noch etwas länger brauchen. Also sei etwas vorsichtig.“
Erneut versuchte Rikal sich aufzurichten, und mit Ezris Hilfe gelang ihm dies auch. Nun hatte er endlich die Gelegenheit seine Umgebung zu betrachten, und was er sah gefiel ihm nicht. Er befand sich, gemeinsam mit etwa zwanzig anderen Rihannsu und einer Trill, in einem quadratischem Raum. In diesem befanden sich keine Möbel, und er verfügte über kein einziges Fenster. In die Decke waren mehrere Leuchtelemente integriert, die für eine helle, fast weiße Beleuchtung sorgten. Boden, Decke und Wände waren von schwarzer Farbe und bestanden aus einem kalten Material, dass ihn an ein Metal erinnerte. Vielleicht war es auch ein Kunststoff. Die Tür, offensichtlich der einzige Weg den Raum zu verlassen, hatte weder ein Fenster noch eine Klinke. Wie es schien wurde sie komplett in eine Wand gefahren, wenn sie sich öffnete. Auf den ersten Blick schien es so, als wenn sie in der Falle saßen, aber Rikal wäre nicht Rikal, wenn er sich von seinem ersten Eindruck täuschen lassen würde.
„Wie geht es den anderen?“
„Soweit ganz gut. Niemand ist ernstlich verletzt worden.“
„Wird jemand vermisst?“
„Ie, Rekkhai. Wir waren zu fünft, aber drei aus unserer Gruppe fehlen“, die Stimme gehörte zu einem Besatzungsmitglied, das er noch nicht Mal vom Sehen kannte. Nun erst viel ihm auf, dass auch N'nhaeirhu und Ehae fehlten.
„Hat jemand die Meisterköchin oder die CIS gesehen?“
Allgemeines Kopfschütteln beantwortete seine Frage. Rikal stand auf und sah sich erneut um. Alle Blicke ruhten auf ihm, dem Kommandanten, und er würde seine Leute hier wieder rausbringen. Jeden, und wenn es das Letzte wäre was er tun würde.
„Hat schon jemand versucht die Tür zu öffnen?“
„Ie, Rekkhai. Wir hatten aber keinen Erfolg gehabt.“
„Haben unsere Entführer sich schon sehen lassen?“
„Ka, haben sie nicht. Seitdem wir wach sind ist niemand aufgetaucht.“
Wir sitzen also fest und haben keine Ahnung wieso.
„Hat jemand etwas bei sich, was wir als Werkzeug oder Waffe einsetzen können?“
Erneut erntete er auf diese Frage nur allgemeines Kopfschütteln. Was auch nicht allzu verwunderlich war, schließlich waren sie alle mehr oder wenige spärlich bekleidet. Er selbst trug auch nur eine kurze Hose, Schuhe und ein T-Shirt.
Mit einem leisen Zischen verschwand die Tür in der Wand und etwas füllte die Öffnung sofort aus. Rikal erkannte das etwas wieder, es war eine der Fremden in ihren seltsamen Panzern.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
Zufrieden saß Relu vor den Monitoren und beobachtete ihre Gefangenen, wie sie in ihren Zellen saßen und sich über Fluchtmöglichkeiten – die praktisch nicht existierten, weil die Gruppe um die Wissenschaftlerin ihren Job schon zu lange machte, um Nachlässigkeit sich ankreiden lassen zu müssen – unterhielten. Auch andere Dinge wurden besprochen. So hatte sie noch die genauen Worte der kleinen rothaarigen Frau – einer Trill – im Ohr, die sie gesagt hatte, als sie den vermeintlichen Anführer der Gruppe untersucht hatte. Dank der Selbstheilungskräfte deines Körpers hat die Blutung sich praktisch sofort gestillt. Mit der Trill selbst würde sie nichts anfangen können. Aber was diese Worte von den grünblütigen Spitzohren erwarten ließ, klang erfreulich und viel versprechend.
Bevor sie jedoch zur Tat schreiten würde, mussten noch einige Tests ran.
Zu diesem Zweck hatte Relu in drei der Zellen einen ihrer Wächter mit etwas Essbarem geschickt – jedoch teilweise vergiftet. Sie wollte sehen, wie sie darauf reagierten, denn auch das gehörte zu ihrem Repertoire.

Die Inhaftierten der anderen Zellen, mutmaßlich Offiziere niederen Ranges oder Mannschaftsmitglieder, kamen unterdessen in den Genuß, nicht länger die Wände anstarren zu müssen, sondern die Rohstoffe, die dieser wunderschöne Planet zu bieten hatte, gemeinsam mit den anderen hunderten Gefangenen in den Minen abzubauen.
Keiner sollte Kost und Logie erhalten und dafür nichts tun zu müssen.
Was jene Rihannsu da unten vorfinden würden, würde sie sicherlich überraschen. Denn das eine oder andere bekannte Gesicht aus ihren Heimatquadranten würden sie dort treffen – Crews von Schiffen, die sich wie die Rihannsu in diesen Sektor des Weltraumes hervor gewagt hatten und die alle gleichermaßen begeistert gewesen waren, von der Schönheit des Planeten ... bis sein wahrer Zweck sich enthüllt hatte.

=Y= ChR Blutschwinge =Y=

Ehae und N'nhaeirhu waren unterdessen zum Schiff zurückgekehrt, um die Gesamtheit der Lage zu überblicken. Auch die restlichen Außenteams beziehungsweise Urlauber hatte man schnellstmöglich zurück beordert. Tatsächlich fehlten 83 Besatzungsmitglieder, inklusive Rikal, Ezri und Sanra – ein Umstand, der alle beunruhigte. Daß die Zahl der Vermissten von zweihundert auf jene zweistellige gefallen war, war dem Umstand zu schulden, dass es zunehmend Sensorinterferenzen gab, die eine Erfassung von Lebensformen in manchen Gebieten nahezu unmöglich machte. Die restlichen hundertzwanzig waren lediglich noch in den Wäldern unterwegs gewesen, weshalb man sie hatte nicht aufspüren können.
„Es sind aber immer noch 83“, erwiderte N'nhaeirhu, die gemeinsam mit Tahl eine Sitzung der restlichen Führungsoffiziere anberaumt hatte. Selbstverständlich hatte sich Lyirrhu hierbei nicht in den Weg gestellt, denn auch ihm ging es darum, die fehlenden Besatzungsmitglieder wieder zu finden.
„Sehen Sie zu, dass Sie die Sensoren verfeinern können. Ich will, dass diese Interferenzen ausgeglichen werden können und unser Nachteil damit verschwindet!“ Der Io’Saehne hatte dabei Telek und Carolyn Taris angesehen.
„Wir werden gemeinsam mit den Marines unterdessen ein Suchmuster kreieren, um uns gegebenenfalls durch die Wälder zu schlagen.“
„Selbst bei der Masse an Sicherheitspersonal, die uns zur Verfügung steht, kann das Wochen dauern“, erwiderte N'nhaeirhu auf Tahls Einwurf. Der Sicherheitschef zuckte daraufhin nur mit den Schultern – was blieb ihnen im Zweifelsfall auch anderes übrig?

Nachdem noch weitere Aufgaben verteilt worden waren, hatten alle den Besprechungsraum wieder verlassen. Lediglich N'nhaeirhu war zurück geblieben und blickte auf die so friedlich wirkende Kugel unter der Schwinge.
Hatte ihr siebter Sinn sie doch nicht getäuscht? Hätte sie sich auf dieses Gefühl verlassen sollen? Im Endeffekt wäre gar nichts passiert und sie hätte dagestanden wie eine Paranoide – was sie ohnehin war. Doch welcher der beiden Umstände war besser?
Ein Abwägen im Nachhinein war müßig. Einzig froh war sie über den Fakt, dass sie durch einen Zufall dem entging, was auch immer den anderen widerfahren ist.
Tot waren sie sicher nicht, soviel stand fest. 83 Personen, die einfach so und nahezu gleichzeitig verschwanden war einfach zu ungewöhnlich, als des es sich um einen Unfall oder einen globalen Zwischenfall handeln konnte, von dem die anderen nichts bemerkt haben sollen.

Schließlich verließ sie den Raum und machte sich auf den Weg zu Tahls Büro. Sie würde sich an den Bemühungen zur Zusammenstellung der Suchmannschaften beteiligen. Denn immerhin gehörte auch sie de facto zur Sicherheitsmannschaft.
 

Tahl Tahlek

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=A= Tahls Quartier =A=

Ihm war schwindelig und schlecht: 83 fehlende Besatzungsmitglieder waren immerhin nicht wenig und die Tatsache das die Mitglieder unter seiner "Aufsicht" verschwanden machten das Problem nicht leichter akzeptabel für ihn. Immerhin war er für die Sicherheit zuständig und ein solch grober Schnitzer war ihm noch nie passiert. Er ging noch einmal alle Aufzeichnungen der Systeme durch ob er nicht irgendetwas übersehen hatte was vielleicht von Bedeutung hätte sein können und war gerade dabei sich die Personalakten seiner Sicherheitscrew durchzusehen um eine Suchmannschaft zusammenzustellen als es an seiner Tür klopfte. Er erhob sich von seinem Schreibtisch und öffnete die Tür...
 

Ehae

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Nach zwei Stunden steckten sie mitten im Dickicht, obwohl es sich schlimmer anhört, als es war. Die Sonne kam immer noch durch die Baumwipfel, zumindest stellenweise, und hier unten herrschte eine angenehme gedämpfte Helligkeit. Die Luft war nicht extrem brütend heiß, obwohl die Feuchtigkeit des Waldes ihnen schon den Schweiß aus den Poren trieb. Interessanterweise gab es keine aufdringlichen Blut saugenden Viecher. Ehae mochte so etwas überhaupt nicht. Vermutlich gab es in diesem Wald keine größeren offenen stehenden Gewässer, in denen Moskitos und Co ihre Eier ablegen konnten und außerdem trieb der ständige Wind über der Insel alles geflügelte Kleingetier ins Meer. Sie würde die Zoologen fragen, ob ihre Vermutung stimmte.
Inzwischen hatte sich ihr Korb schon mit allerlei für Rihannsu geeigneten Früchten gefüllt. Einige hatte sie gekostet und als absolut wohlschmeckend eingestuft, wie zum Beispiel die eiförmige, gelbe Frucht mit einem aufreizenden Mund wässernden, an ein fruchtiges Parfüm erinnernden Duft, die sie zuletzt entdeckt hatten. Das Fruchtfleisch ließ sich zwar schlecht abbeißen, es hatte eine leichte Faserstruktur, besonders dichter am großen, flachen Kern, aber man konnte es nach dem Schälen in flachen Schnitzen abschneiden. Auch N'nhaeirhu hatte sie probiert, ihr war sie aber zu süß. Ehae wischte sich den Mund ab und verstaute ihr Messer wieder im Korb, der mittlerweile schon ganz schön schwer geworden war. Aber sie beklagte sich nicht. Ganz im Gegenteil, sie freute sich sehr, dass N'nhaeirhu mit gegangen war, sie hätte es ihr gar nicht zugetraut, dass sie sich für die Botanik interessiert.
Schließlich meinte N'nhaeirhu, dass es an der Zeit wäre, sich auf den Rückweg zu begeben.
„Wieso Rückweg?“ wollte Ehae wissen. „Können wir nicht gleich von hier beamen?“
N'nhaeirhu meinte aber, das würde wegen Interferenzen im Wald nicht gehen. Also schickte sie sich drein und sie machten sich auf den Rückweg zum Strand. Ehae war dankbar, als N'nhaeirhu ihr den Korb abnahm, denn sie war schon ein bisschen erschöpft.
Als sie am Strand ankamen und mit der Blutschwinge Kontakt aufnahmen, erfuhren sie eine bestürzende Neuigkeit. Der Kontakt zu 200 Besatzungsmitgliedern war abgebrochen, darunter auch Rikal und Ezri. Da sie im Moment nicht unternehmen konnten, ließen sie sich erst einmal an Bord holen. N'nhaeirhu war schweigsam geworden, Ehae störte sie nicht, denn sie nahm an, dass sie schon dabei war, eine Rettungsstrategie zu entwerfen.
„Vielen Dank, N'nhaeirhu“ mit diesen Worten nahm Ehae ihren Korb an sich. „Wenn ich helfen kann, würde ich das gern tun.“
N'nhaeirhu sah sie stumm an, nickte und eilte davon. Bedrückt ging Ehae in ihre Küche und machte sich an die Arbeit.
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Labor 3 =/\=

Seit Stunden arbeitete Telek mit seinem Team an der Modifikation der Sensoren, und noch immer war es ihnen nicht gelungen die Interferenzen zu beseitigen. Allerdings war es ihnen zwischenzeitlich gelungen herauszufinden, dass diese Interferenzen ganz sicher nicht natürlichen Ursprungs waren. Es schien viel mehr so zu sein, dass ein Störfeld die Bereiche des Planetens abdeckte, die von den Sensoren nicht einwandfrei erfasst werden konnten. Die Frage war nun, was sie gegen dieses Störfeld unternehmen konnten. Bisher war jeder ihrer Versuche gescheitert.
„Und wenn wir es nicht mehr über die Sensoren versuchen sondern aktiv gegen das Feld vorgehen?“ schlug Carolyn vor. Die Steuerfrau der Blutschwinge half den Wissenschaftlern, weil sie zurzeit auf der Brücke nichts zu tun hatte. Der Warbird umkreiste in einem hohen Orbit den Planeten und war, weil die Warpgondeln wieder aufladen mussten, für die nächsten Stunden nicht in der Lage auf Warp zu gehen. Ihr Platz auf der Brücke wurde von der Steuerfrau der Betaschicht warm gehalten.
„Und wie?“ fragte einer der Wissenschaftler. Sein Tonfall machte deutlich, dass er von ihrem Vorschlag nicht allzu viel hielt. Vielleicht gefiel es ihm auch einfach nicht, dass sie, als Nichtwissenschaftlerin, diesen Vorschlag gemacht hatte. Auf jeden Fall brachte ihm sein Tonfall einen zurechtweisenden Blick seines Vorgesetzten ein.
„Wäre es möglich, dass Tachyonstrahlen die Störfelder beeinträchtigen? Tachyonstrahlen wirken sich zumindest auf unsere Tarnsysteme negativ aus, also könnte es doch auch sein, dass dieses Störfeld durch sie beeinflusst wird. Ein kurzer Ausfall würde unseren Sensoren genügen um die Entführten zu lokalisieren.“
Dieser Vorschlag stammte von einer Wissenschaftlerin, Telek hatte ihr aufmerksam zugehört und stimmte ihr mit einem Nicken zu.
„Lassen sie es uns versuchen.“

=/\= Büro des Sicherheitschefs =/\=

Gerade hatte Tahl die Mitglieder der Suchteams zusammengestellt, als sich jemand vor seiner Tür bemerkbar machte. Der Sicherheitschef stand auf und bat den Ankömmling herein. Zu seiner Überraschung wurde in der Tür Lyirru tr'Khaetthaetreh, der Io Sahene, sichtbar. Wieso suchte der erste Offizier der Blutschwinge, ihn persönlich auf? War nicht jetzt, wo der Leih verschwunden war, sein Platz auf der Brücke? Wenn er zu ihm kam, dann mußte es wichtig sein.
„Setzen sie sich ruhig wieder, Arrain.“
Der erste Offizier durchquerte sein Büro und setzte sich auf einen der Stühle, die vor seinem Schreibtisch standen. Nachdem Tahl sich gesetzt hatte, begann Lyirru zu sprechen.
„Wie sie wissen ist der Leih verschwunden. Wir gehen davon aus, dass irgendetwas auf dem Planeten ist, dass ihn und die anderen 82 Personen entführt hat.“
Mit einem Nicken bestätigte Tahl, dass er dies bereits wußte. Er war schließlich in der Sitzung der Führungsoffiziere gewesen.
„Gut. Zum einen möchte ich, dass sie sich Gedanken darüber machen, wie wir die vermissten Personen gegebenenfalls befreien können. Beziehen sie in ihre Überlegungen auch die Kommandotruppen der Tal’Shiar und die Marineinfanterie ein. Diese Truppen sind auf solche Situationen spezialisiert. Deshalb bin ich aber nicht hier. Wie sie wissen ist der Leih auf dem Schiff, wie soll ich sagen, trotz seiner Eigenarten sehr angesehen, fast sogar beliebt. Sollte er nicht zurückkommen, könnten manche auf die Idee kommen sich an seinen Entführern, sofern es welche gibt, rächen zu wollen. Das muss unter allen Umständen verhindert werden. Das wird ihre Aufgabe sein. Haben sie dazu Fragen?“
„Ka, Rekkhai.“
Die Befürchtungen, die der 1. Offizier ausgesprochen haben, waren durchaus begründet. Natürlich nicht nur wegen des Leihs, auch andere der Entführten, z.B. Ezri, waren beliebt. Sogar beliebter als der Leih, aber der Verlust von Rikal tr’Drevoux könnte in der Tat zu unerwarteten Reaktionen führen. Darauf mußte er sich und seine Untergebenen vorbereiten. Keinem Gefangenen sollte ein Leid geschehen bevor er in einem der Verhörräume N'nhaeirhus verschwinden würde.

=/\= Küche der Offizierslounge 1 =/\=

Mit einem leisen Knistern erwachten die Lautsprecher zum Leben und es erklang die Stimme des ersten Offiziers.
„Meisterin Ehae, ich mache mir auf Grund der letzten Ereignisse Sorgen um die Moral der Besatzung. Sie ist besorgt um ihre Kameraden und um den Leih. Vielleicht würde ein etwas anderes Mahl die Stimmung etwas heben. Wie wäre es, wenn sie sich darum kümmern?“
„Ich werde mich sofort darum kümmern, Rekkhai.“
Nun stand Ehae vor einem kleinen Problem. Wie sollte sie für die über 2.000 Personen auf diesem Schiff ein Essen zu bereiten? Der einzige Lichtblick war, dass nicht alle gleichzeitig Dienst taten. Dennoch würde für diese Aufgabe die Küche der Offizierslounge nicht ausreichen. Glücklicherweise gab es aber noch eine große Küche auf dem Schiff, für den Fall, dass einmal ein großes Essen erforderlich sein würde. Dennoch war auch diese Küche nicht groß genug um alle Rihannsu an Bord mit echtem Essen zu versorgen. Daher beschloss Ehae die Replikatoren aufzuwerten und so auch den Mannschaften etwas besonderes präsentieren zu können.

=/\= Auf dem Planeten, tief unter einem Bergmassiv =/\=

In der Tür stand einer der Fremden in einem tiefroten Panzer, der Rikal an die Kampfanzüge der Marines oder der Kommandotruppen erinnerte. In seiner Hand, die über sieben Finger verfügte, hatte er eine Waffe, die ihn stark an eine Strahlenwaffe erinnerte. Aus diesem Grund machte er mit einem Blick in die Runde klar, dass niemand sich rühren und den Fremden provozieren sollte. Der Fremde trat in den Raum hinein und ein weiterer folgte ihm. In seinen Händen trug er ein großes Tablett, auf dem sich genauso viele Becher befanden, wie Personen in diesem Raum anwesend waren. Jeder Becher war mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt. Dem Fremden mit den Bechern folgte noch ein Fremder, dieser trug ebenfalls ein Tablett. Auf diesem befanden sich tiefe Teller, die wie Suppenschüsseln aussahen, und in denen sich eine dampfende Flüssigkeit befand. Neben jeder Suppenschüssel befand sich ein Löffel, auf dem ersten Blick bestand er aus Kunststoff. Den drei Gepanzerten folgten zwei weitere, die sich ebenfalls neben der Tür postierten. Schweigend stellten die beiden ihre Tablette auf dem Boden ab und gingen zur Tür zurück. Ihnen folgten umgehen, aber rückwärts gehend die drei Bewaffneten. Mit einem dumpfen Geräusch schloss sich die Tür. Die Rihannsu waren wieder allein mit der Nahrung und den Getränken.
Wie es schien hatten einige Rihannsu Hunger, denn sie gingen sofort zu den Tabletten. Noch bevor Rikal einschreiten konnte hatte der erste einen Löffel im Mund und eine andere einen Becher an den Lippen. Gedanklich notierte Rikal sich, dass er seinen Untergebenen klar machen würde, dass man keine Nahrung in Gefangenschaft anrührt ohne sie vorher zu überprüfen.
„Halt!“ rief der Leih, aber es war bereits zu spät.
Die Befürchtung des Leihs bestätigte sich, denn der Rihannsu brach zuckend zusammen. Weißer Schaum bildete sich vor seinem Mund. Der Rihanna geschah nichts, dennoch viel ihr vor Schreck der Becher aus der Hand. Sofort eilte Ezri zu dem Rihannsu, doch viel konnte sie nicht für ihn tun. Sie hatte schließlich keinerlei medizinisches Gerät bei sich und auch keine Medikamente. Rikal war zu dem Rihannsu gegangen. Bei ihm handelte es sich um einen jungen Nrrin und jeder seiner Muskel krampfte völlig unkontrolliert. Ezri redete beruhigend auf ihn ein, mehr konnte sie nicht tun. Sie konnten nur darauf hoffen, dass die Selbstheilungskräfte seines Körpers ausreichen würden um ihn zu retten. Gleichzeitig war Rikal von nun an entschlossen nicht nur seine Leute hier heraus zu bringen, sondern auch ihren Entführern das Handwerk zu legen.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Mittlerweile war ein Tag vergangen, seit Relu ihre Leute in die Zelle geschickt hatte, um Essen und Getränke zu verteilen. Auch wenn ihrer Meinung nach hochrangige Offiziere in der einen Zelle weilten, gab es unter ihnen auch einige, die keinerlei Erfahrung hatten, was Gefangenschaften anging. Sie hatten zugegriffen und den Köder im wahrsten Sinne des Wortes geschluckt. Das Gift hatte seine volle Wirkung entfaltet. Beeindruckend daran war jedoch, dass es den betreffenden Personen heute wieder soweit gut ging, dass sie keine Krämpfe mehr aufwiesen und auch schon wieder voll bei Bewusstsein waren. Relu hegte die Hoffnung, endlich den finalen Fang getätigt zu haben.

Unterdessen waren die anderen der Grünhäuter aus den Minen zurückgekehrt und hatten von ihren Erfahrungen berichtet. Es war dunkel und stickig da unten, es wurden Erze abgebaut, die keiner der Gefangenen kannte noch wusste, wofür sie eingesetzt werden konnten. Das faszinierendste jedoch war die Reaktion der neuesten Gefangenen auf die übrigen Arbeiter. Wenngleich sie sich gegenüber keinen freundlichen Eindruck erweckten, so schienen die Klingonen, Andorianer, Menschen und anderen Spezies die Rihannsu zu kennen. War natürlich nicht weiter verwunderlich, immerhin entstammten diese Spezies alle demselben Raumbereich. Und alle hatten sie sich über Jahrzehnte hierher verirrt, unterwegs auf Tiefenraummissionen, auf der Suche nach unentdeckten Welten.

Doch im Gegensatz zu jenen, die schon lange auf diesem Planeten weilten, hegten die Rihannsu Gedanken zum Ausbruch. Selbstverständlich würde das auch ihnen nicht gelingen, wie es bereits Hunderten zuvor nicht gelungen war. Doch andererseits gab es etwas, dass sie an diesen Rihannsu anzog. Überdies hatten sie eine Eigenschaft, der sie auf den Grund gehen wollte, weshalb sie gemeinsam mit vier Wachen sich zum entsprechenden Arresttrakt aufmachte.

Dort angekommen bewegte sich die Tür lautlos beiseite und die Sicherheitsleute traten ein. Die Inhaftierten waren allesamt beiseite gewichen und warteten nun, was passieren würde. Als Relu eintrat wuchs das Interesse scheinbar, denn sie trug als Einzige keinen Schutzanzug. Somit offenbarte ihre schöne Physiologie, die geschmeidigen Rundungen ihres zarten Körpers und die seltsamen großen runden Augen, die genauso tiefgründig wie anziehend wirkten. Ein dunkles Violett schimmerte dabei über ihre Wangen.
Ihre Finger wirkten mehr wie dünne Ranken, als sie sie in die Richtung einer Person ausstreckte, die gestern von dem Essen gegessen hatte. Unmittelbar darauf setzten sich zwei der Wächter in Bewegung und griffen nach der Person. Relu hatte unterdessen immer den Anführer im Blick, der scheinbar wortlos mit seinen Leuten kommunizierte. Doch ein stechender Blick in seine Richtung genügte, mögliche Versuche, die Wachen zu überwältigen, zu unterbinden. Anschließend schleppten sie den Mann ohne Begründung heraus und die Tür schloß sich wieder. Die Folge waren wilde Spekulationen über das Folgende. Was sie jedoch tatsächlich taten befand sich nicht unter den Vermutungen.

[NRPG: Ich hoffe, ihr verzeiht mir die Kürze meiner Logs, aber meine Kreativität steckt derzeit in einer Hausarbeit, die hoffentlich bald fertig sein wird.]
 

Arfeh

Ghostwriter
Weit von der aktuellen Position der Blutschwinge entfernt kämpfte sich ein kleiner Aufklärer der D’Rent Klasse durch einen mittelschweren Ionensturm. Die zehn Besatzungsmitglieder hatten schnell gelernt, dass Ionenstürme in diesem Teil des Weltalles besonders häufig vorkamen. Den Elementen sei dank, waren die Aufklärer konstruktionsbedingt aber auch auf solche Ereignisse vorbereitet, daher bestand keine Gefahr für die Besatzung, selbst wenn die Schilde ausfallen würden, würde die Besatzung durch die Beschichtung der Hülle geschützt werden. Zwar war die Besatzung der „ChR Atrion“ gut geschützt, aber auch quasi zur Untätigkeit verdammt, denn sie konnten sich, auf Grund des Sturmes, nur mit Impulsgeschwindigkeit fortbewegen und deshalb würde es Stunden dauern, bis sie den Sturm hinter sich gelassen haben würden. Dementsprechend mies war die Stimmung im kleinen Cockpit des Aufklärers. Nicht ganz unschuldig daran war auch, dass sie bisher praktisch nichts Bedeutendes entdeckt hatten, und das war eigentlich ihre Aufgabe. Sie sollten hier, in einem Teil des Raumes in dem noch nie ein Rihannsu gewesen war, nach neuen Rohstoffquellen und Verbündeten suchen, eventuell auch nach Völkern zum Unterwerfen, aber bisher hatten sie nur einige Asteroiden gefunden, die sich eventuell ausbeuten ließen. Allerdings wäre der Aufwand etwas sehr groß, berücksichtigte man die geringen Mengen an interessanten Metallen, die sich in ihrem Inneren befanden. Man konnte den Eindruck haben, dass dieser Teil des Alls bereits ausgebeutet worden war.
„Wie lange noch bis wir endlich aus diesem Sturm heraussind?“
„Bei dieser Geschwindigkeit sieben Stunden und 43 Minuten. Der Sturm wird sich erst in zwei Tagen völlig aufgelöst haben, Rekkhai.“
Nach dieser Erklärung murmelte der Arrain, der das Schiff kommandierte, etwas unverständliches.
„Können wir die Leistung des Antriebes noch etwas erhöhen?“
„Möglich aber nicht ratsam, wir könnten den Antrieb überlasten, und dann würden wir hier festsitzen.“
Erneut grummelte der Arrain vor sich hin. Die Mission verlief nicht sonderlich erfolgreich, und das wirkte sich deutlich auf die Stimmung des Kommandanten aus. Ein Erfolgserlebnis würde der ganzen Besatzung gut tun, nur zurzeit sah es nicht danach aus. Der Sturm schränkte sie sehr ein, auch die Sensoren arbeiteten nur eingeschränkt und deshalb konnten sie im Moment noch nicht einmal weiter diesen Teil des Weltraumes erforschen. Nun waren sie für weitere acht Stunden ausgeschaltet.

Was die Rihannsu nicht wussten war, dass sie beobachtet wurden. Außerhalb ihrer Sensorreichweite folgte ihnen ein Schiff, dass sie während des Ionensturmes entdeckt hatte, weil die Rihannsu aus Sicherheitsgründen ihre Tarnvorrichtung deaktiviert hatten. In Mitten des Ionensturmes wären sie eine leichte Beute gewesen, aber noch wollten sie nicht zuschlagen. Aus ihren Datenbanken wussten sie, dass das Schiff nur ein kleiner Aufklärer war, der für sie in einem Gefecht keine ernsthafte Bedrohung darstellen würde, aber sie wussten auch, dass ein solches Schiff nie weit entfernt von einer Basis operiert. Gleichzeitig wussten die Beobachter auch, dass die Rihannsu keine Basis in diesem Teil des Raumes hatten. Damit blieb nur eine Schlussfolgerung, dieses Schiff konnte nicht alleine hier sein. Irgendwo mussten sich weitere Rihannsu befinden, die Frage war nur wo und darauf hofften sie eine Antwort zu finden. Früher oder später würde der Aufklärer eine Nachricht absetzen und diese würde ihnen zeigen, wo sich die anderen Rihannsu befinden. Dann würden sie sich zu diesen begeben, und gegebenenfalls ihre Suche nach der Hauptstreitmacht der Rihannsu fortsetzen. Denn die Fremden wünschten nicht, dass die Rihannsu sich in diesem Teil des Raumes ausbreiteten, schließlich betrachteten sie ihn als Teil ihres Herrschaftsbereichs, und die Rihannsu könnten versuchen daran etwas zu ändern. Denn eins wussten die Fremden auch, Rihannsu waren für sie gefährlich. Sie verfügten über hochentwickelte Schiffe und Waffen und hatten ihnen schon die ein oder andere Niederlage zugefügt, sie waren erheblich gefährlicher als die anderen, hier heimischen Spezies. Diese waren für sie noch nicht einmal von Interesse, ganz im Gegensatz zu den Rihannsu. Aus diesem Grund würde dem Aufklärer das kugelrunde, schwach grünleuchtende Schiff, dessen Besatzung keine Individualität kannte, weiter folgen, bis sie die nächste Spur aufnehmen würden.

-tbc-
 

Ehae

New Member
Der Techniker näherte sich zügig seinem Ziel ohne besondere Eile zu zeigen. Noch war genügend Zeit bis zum Schichtbeginn und er wollte vorher essen gehen. Er bog um die Ecke und blieb wie vom Blitz getroffen stehen. Das war nicht zu fassen: Der Gang vor der Kantine war gedrängt voll. Bei den Elementen, was ist denn hier los. Gibt’s was umsonst? Seine Vermutung kam der Wahrheit ziemlich nahe. Er zwängte sich durch die Massen, weil er weiter vorn seinen Teamkollegen entdeckt hatte. Nach einigem Drücken und Schieben, mehr oder weniger bösen Blicken, einigen beschwichtigenden Worten hatte er sich zu ihm durchgekämpft.
„Sag mal, was ist denn hier los?“ keuchte er leicht außer Atem. „Ich wollte vor der Schicht noch etwas essen.“
Sein Kollege wandte sich ihm zu und grinste lüstern, so schien es zumindest. Alle Umstehenden hatten den gleichen freudigen Ausdruck auf ihren Gesichtern. Dem Techniker wurde mulmig zumute. Kursierten hier irgendwelche Drogen?
„Ich hab gehört, aus den Replikatoren kommen neuerdings die feinsten Sachen. Das muß man doch mal probieren.“
„Aha“, war der kurze Kommentar.
„Na klar doch. Komm mit, wir sind sonst zu spät dran“, forderte der länger da stehende und zog seinen Kollegen mit.
Sie drängelten sich weiter vor, immer mit dem Hinweis auf den Schichtbeginn und die meisten ließen sie auch widerspruchslos passieren. Logisch, wer nicht zum Dienst musste, konnte warten.
Endlich hatten sie sich bis zum Replikator vorgearbeitet und musterten kurz das Angebot.
„Wow, unglaublich“, murmelte der eine, während der andere schon bestellte.
So schnell konnte man sich gar nicht entscheiden.
„Sag mal, was ist denn das? HSPRT“ es klang wie Husten.
Der andere dreht sich um, seinen Teller balancierend. „Ach das, das schmeckt toll, phantastisch gewürzt.“
„Woher weißt du denn das schon wieder.?“
„Hab ich heute früh schon probiert.“
„Was?“
„Na du weißt doch, dass ich verfressen bin. Ich hab schließlich einen Ruf zu verteidigen.“ Das war der Witz des Tages, denn der Sprecher war spindeldürr und lang und hatte keineswegs die Figur eines Vielfraßes.
Inzwischen hatte er einen Tisch okkupiert und winkte seinen Kollegen heran. Dieser hatte sich für das Gericht mit dem unaussprechlichen Namen entschieden. Schließlich war man für Neues offen, auch wenn das der allgemeinen Charakteristik der Rihannsu widersprach. Aber Raumfahrer waren schon immer anders als die Erdgebundenen, die meisten zumindest, mehr oder weniger.
Sie hatten noch genügend Zeit bis zum Schichtbeginn und konnten ihr Essen genießen. Das seltsame Gericht schmeckte wirklich toll, man sah es an dem verklärten Blick.
Momentan hatten sowieso alle verklärte Blicke, die meisten hatten solche leckeren Sachen noch nicht gegessen. Zu den berühmten Banketten der Blutschwinge gab es zwar auch immer tolle Sachen, aber das hier war etwas Neues.
Nun mussten sie sich langsam sputen, es gab mehr zu tun als sonst, weil auch aus ihrer Truppe ein paar Leute auf dem Planeten verlorengegangen waren. Aber sie waren trotzdem froh, dass sie keine Triebwerkstechniker waren, die hatten jetzt ordentlich Streß. Die offenen Fragen konnte er seinem Kollegen auch während der Arbeit stellen. Denn es interessierte ihn doch, wie es zu diesem tollen Speisenangebot kam.
Die beiden Techniker bewegten sich etwas vorsichtiger als sonst, als sie mit ihren Werkzeugkoffern die vertraute Route abliefen. Sie dachten wohl mit Grausen an die engen Wartungsluken, die meistens tief unten in Bodennähe waren und nur mit bücken und hineinkriechen zu erreichen waren. Und diese Bewegungen sollten den beiden noch eine kleine Weile schwer fallen, hatten sie doch überreichlich gegessen.
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu, Rikal)

Mittlerweile waren einige Tage vergangen seit dem Eintreffen der Neuzugänge. Und diese Tage hatten sich als durchaus stressig erwiesen, denn die Rihannsu probten regelmäßig den Aufstand und vielen ständig durch ihr Benehmen auf.
Aus diesem Grund hatte es Relu für sinnvoll erachtet, die unstillbare Neugier, die wohl einer der Gründe für das merkwürdige Verhalten der Spitzohren war, zu befriedigen und zudem sich ein Bild über den Anführer ihrer Gruppe zu machen.
Sie hatte zwei Soldaten geschickt, die ihn herbringen sollten, in ihr kleines Privatlabor, wohin sie sich normalerweise für ihre speziellen Forschungen zurückzog. Schließlich öffnete sich die Tür, die beiden Wächter führten ihn herein und stießen ihn dabei unsanft in die Mitte des Raumes.
„Setzen Sie sich doch bitte“, meinte sie zuvorkommend.
Kurz blickte sich Rikal um und entdeckte dabei etwas, das wie ein Stuhl aussah und auf dem er schließlich Platz nahm.
„Nun, Sie haben meine Wachen ja reichlich auf Trab gehalten“, kommentierte sie die allgemeine Situation. „Ich mag es nicht, wenn es unnötig stressig wird.“
„Was erwarten Sie?“ war die unfreundliche Reaktion – ein Gemütszustand, mit dem sie sich wohl würde abfinden müssen. „Daß wir uns friedlich in unserer Schicksal fügen?“
„Jeder andere hat das früher oder später auch getan“, konterte sie mit einem Lächeln.
„Wir sind nicht wie die anderen!“ Stolz und Trotz schwangen in seiner Stimme mit.
„Nein, das sind Sie wahrlich nicht.
„Das haben Sie also auch schon bemerkt, sehr schön“, merkte er zynisch an.
„Aber so anders sind Sie, charakterlich zumindest gesehen, auch nicht“, beschwichtigte sie.
Rikal ignorierte diese Bemerkung einfach. „Was wollen Sie von uns?“
„Wie Sie schon selbst feststellten sind Sie anders als alle anderen.“
„Inwiefern?“
„Einige biologische und chemische Eigenschaften zeichnen die Rihannsu aus, die bisher keine andere Spezies hatte, die wir trafen. Sie haben Selbstheilungskräfte, die mich sehr interessieren. Überdies zeichnet sich die Biologie der Rihannsu als resistent gegen diverse Gifte aus.“
„Aha. Und wieso?“
„Wieso?“ Ihre glatte Stirn wurde leicht kraus. „Was glauben Sie denn, wieso? Warum sammeln wir aus der halben Galaxie verschiedene Spezies ein, die alle besondere Eigenschaften haben?“
„Weil Sie etwas Besonderes schaffen wollen ...“ Ein geheimnisvolles Lächeln begleitete diese Worte. ... wie alle Wahnsinnigen, setzte er gedanklich hinzu.
„Ihr Blick verrät mir, dass Sie ahnen, um was es geht. Und das Sie mich für ziemlich durchgedreht halten.“
„Auch wir haben uns an so etwas versucht, wie viele andere Spezies auch. Alle haben früher oder später eingesehen, dass es sinnvoll ist, solche Versuche besser zu unterlassen.“
„Ja, andere sind gescheitert ... Aber wir sind kurz vor dem Ziel. Ich werde Ihnen zeigen, was wir hier tun.“
„Na, da bin ich aber gespannt.
Daraufhin verließen die beiden das kleine Labor, um sich in ein größeres zu begeben, wo zahlreiche Wissenschaftler an dem großen Projekt arbeiteten. Daß jemand hereingekommen war, interessierte sie nicht. Rikal unterdessen nutzte jede Möglichkeit, nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau zu halten oder die Wissenschaftlerin, die ihm alles zeigte, gefangen zu nehmen. Doch die Wachen blieben ihm dicht auf den Fersen. Als der Rihannsu bei seinem visuellen Streifzug auf einem der Untersuchungstische das fehlende Crewmitglied sah, weiteten sich kurz seine Augen.
Relu begab sich unterdessen zu einer Konsole, die an ein großes Wanddisplay angeschlossen war, rief einige Dateien ab. Die Schriftzeichen, die über den Bildschirm liefen, waren für Rikals mangels Kenntnis ihrer Bedeutung unwichtig. Viel mehr sah er immer wieder zu dem reglosen Körper seines Besatzungsmitglieds.
„Als Schwierigkeit hat sich die Dekodierung so mancher DNS herausgestellt.“
Ich hoffe auch, die der unseren ...

„Aber die Neukodierung unserer Schöpfung wird mit der Rihannsu-DNS komplett sein. Der Rest ist Schönheitschirurgie auf molekularer Ebene.“
„Und was ist ihre "Schöpfung"?“ Rikal hegte Zweifel.
„Das perfekte Wesen“, schwärmte sie und ihre Haut dunkelte um einige Nuancen ab. „Es vereint die besten Eigenschaften aller Rassen, die Sie hier gesehen haben.“
„Passen Sie nur auf, dass Ihr perfektes Wesen sich seinen Schöpfern irgendwann nicht überlegen fühlt. Schon einigen anderen Spezies ist es so ergangen.“ Es war nicht echte Sorge um die Wissenschaftler, vielmehr Hohn und Spott.
„Diese Wandlung ist einkalkuliert.“ Ein kaltes Lächeln ihres gegenüber die einzige Antwort.
„Das dachten viele“, setzte er schließlich noch hinzu.
„Selbstverständlich sind auch Genome meiner Spezies vertreten.“
„Aha.“ Und wieder wanderte der Blick zu dem Crewman.
„Und im Gegensatz zu vielen anderen, die dieses Experiment vor uns wagten, ist es uns gelungen, einen Teil des Verhaltens im Genom festzulegen.“
„Interessant, und wie?“ Relu bemerkte schließlich seinen Blick in Richtung des anderen Rihannsu und ignorierte schließlich diese Frage. Er musste auch nicht zu viel wissen.
„Es tut mir leid, aber Ihr Crewmitglied hat im Namen der Wissenschaft sein Leben lassen müssen.“ Ein kurzes Blitzen in seinen Augen war vernehmbar. „Eine ausgiebige Untersuchung seiner gesamten biochemischen Eigenschaften bedurfte dieses traurigen Schrittes.“
„Ich hoffe sie können noch ruhig schlafen.“
„Tatsächlich benötigt meine Rasse extrem wenig Schlaf. Aber Sie würden staunen, wie gut ich schlafe, wenn ich denn mal dieser Tätigkeit nachgehe.“
„Das freut mich für Sie.“ Schon bald werden Sie für immer schlafen.
„Ihnen ist sicherlich bewußt, dass unser Raumschiff noch im Orbit ist?“
„Natürlich.“ Doch Relu störte das nicht weiter. „Es stellt für uns aber kein Problem dar.“
„Unterschätzen sie mein Schiff nicht. Die Besatzung wird nach uns suchen. Unser Kommandant lässt uns nicht im Stich.“
„Ihr Kommandant steht vor mir.“
„Ich wünschte ich wäre es, aber ich bin es nicht.“
„Der Versuch in allen Ehren ... Aber ich habe mitverfolgt, wie Ihre Besatzungsmitglieder Sie ansehen, Sie ansprechen, größten Respekt vor Ihnen haben. Ich bin nicht nur Wissenschaftler, ich bin auf dem gesamten Gebiet der Medizin recht versiert, was die Psychologie ebenso umfasst, weshalb man mir dieses Projekt auf anvertraute.“ Sie machte eine kurze Pause. „Wenn Sie nicht der Kommandant sind, sind Sie zumindest der Erste Offizier.“
„Ich bin nur ein Offizier.“
„Kein anderer Ihrer Gruppe wird von Ihren eigenen Leuten so zuvorkommend behandelt. Egal, was passiert, Ihnen wird Bericht erstattet. Also versuchen Sie mir nicht etwas weiszumachen, was nicht stimmt.“
„Wenn sie meinen, dass ich der Kommandant bin, dann werde ich sie wohl kaum vom Gegenteil überzeugen können, aber ich bin es nicht.“ Rikal zuckte mit den Schultern, musste aber für sich zugeben, dass sie ihn offenbar durchschaut hatte.
„Ich frage mich, warum Sie derart darauf beharren, nicht der Kommandant dieses Schiffes zu sein. Und ob Sie es sind oder nicht, es spielt ohnehin keine Rolle. Ihre Gene sind deswegen kein Stück besser als seine“, und sie deutete auf den Toten. „Nun, Sie haben jetzt erfahren, was hier geschieht. Die Vorführung ist damit vorbei.“ Daraufhin winkte sie die Wachen heran.
„Fragt sich nur, wieso.“
„Wieso was?“ Die Sicherheitsleute hielten auf eine winzige Handbewegung hin inne.
„Wieso haben sie mir dies mitgeteilt? Wünschen sie Anerkennung?“
Nein, das brauche ich nicht. Ich wollte nur Ihre Neugier befriedigen. Meine Anerkennung ist meine Zufriedenheit.“
„oh, dann danke ich Ihnen.“
„Gern geschehen.“
Er atmete kurz durch. „Was wird mit uns?
„Nun, Sie werden noch ein bisschen unsere Gäste sein.“ Daraufhin näherten sich die Wachen und griffen seine Arme, ihn zurück in seine Zelle bringend.
„Genießen Sie den Aufenthalt.“
„Das werden wir, dass werden wir.“
Relu war sich sicher, das war nicht das Letzte, was sie von diesem aufständischen Mann gehört hatte. Doch sie hatte ihre Mittel und Wege, solcherlei Wesen unter Kontrolle zu bekommen.
 

Ezri

Administrator
Panische Gedanken wechselten sich mit stoischer Ruhe ab. Wie weißes Rauschen wurden Gefühle geblendet und desorientiert.
Ein Mechanismus, der Panik etwas zu kontrollieren vermag, aber nicht völlig. Es ist eine so… so unheimliche Situation. So völlig anders wie damals, als ich in rihannischer Gefangenschaft war. Oder später in der Sklaverei. Aber alles kommt mir im Nachhinein nicht so schlimm vor, wie diese seltsame Ungewissheit.
Auch meine vorangegangenen Wirte hatten nie eine derartige Situation erlebt. Nichts, aber auch gar nichts ist mir irgendwie bekannt. Lediglich die vertrauten rihannischen Gesichter der Mitgefangenen. Sie sind das, woran ich mich klammere. Rikal, so unerschütterlich. Jedenfalls kommt es mir so vor und das ist das, was ich brauche. Natürlich weiß ich, dass er auch nur ein Rihannsu ist, der emotional ist und auch Ängste hat. Aber irgendwie liegt es ihnen allen im Blut, nach Außen hin, Stärke zu zeigen.

Die Tür öffnet sich und Rikal eskortiert von zweien dieser Wesen erscheint. Ich beherrsche mich, springe nicht auf. Langsam stehe ich auf, warte bis die Tür sich schließt und schaue Rikal fragend an. Meine Augen drücken Angst und Besorgnis aus und mit geschultem Auge taste ich seinen Körper nach äußeren Verletzungen ab.
 

Ehae

New Member
Der leitende Physiker tr’Laval nickte und bestätigte damit die Anweisung seines Vorgesetzten. Er sollte mit seinen Assistenten den Vorschlag der Steuerfrau umsetzten und einen Tachyonenstrahler einrichten, um damit aktiv gegen das Störfeld vorgehen zu können, das immer noch wie ein undurchdringlicher Schleier über Teilen des Planeten lag und von dem angenommen wurde, dass dahinter ihre vermissten Kameraden verborgen wurden.
Er tat seine Arbeit gern, wie immer, denn sie war das, was er immer gewollt hatte, interessant, abwechslungsreich und fordernd. Trotzdem war ihm beklommen zumute, es war ein völlig neues, unbekanntes Gefühl, das ihm Angst machte. Nicht die Angst, zu versagen und vielleicht keine Lösung zu finden, nein, es war etwas, was er in dieser Intensität noch nie zuvor gespürt hatte. Er machte sich Sorgen. Sorgen, die aus einer tief empfundenen Zuneigung entsprangen.
Er war noch jung, wenngleich schon sehr erfolgreich auf seinem Gebiet, deshalb wurde er auch Leiter des Physiklabors auf der Blutschwinge, wie die Abteilung allgemein genannt wurde, aber wesentlich mehr war, als nur ein Labor. Und er hatte noch keine eigene Familie, deshalb ängstigte ihn dieses neue Gefühl schon sehr, als er von N'nhaeirhu erfahren hatte, warum Sanra ihrem ersten Rendezvous ferngeblieben war.
Er hatte gefürchtet, sich lächerlich zu machen, als er sich endlich überwunden und sie zaghaft eingeladen hatte, mit ihm zu essen. Sie hatte lächelnd zugesagt und seine Befürchtungen waren zerstoben wie Blütenstaub im Wind. Aber die letzten Nachrichten zerrissen ihm das Herz. Er fühlte sich richtig elend, besonders, weil er nichts tun konnte.
Halt, das stimmte so nicht, er konnte sehr wohl etwas für seine Kameraden tun, das erkannte er jetzt. Er verbannte seine Gefühle in die hinterste Ecke seiner Seele und widmete sich mit der ihm eigenen Effizienz dem anstehenden Problem. Eigentlich war es ja ganz einfach, sogar fast simpel, wie alle genialen Ideen, die nahezu von selbst entstanden, wenn man erst einmal das Prinzip entdeckt hatte. Und bei den Tachyonenstrahlern war es genauso. Bekanntlich sind Tachyonen überlichtschnelle Teilchen oder Wellen, je nach dem, wie die Wechselwirkung ausfällt, genau wie beim Licht. Und da sie masselos sind, können sie auch schneller als das Licht sein. Da sie aber nicht zu sehen sind, sind sie nur über ihre Wechselwirkung an Feldern oder Materie nachzuweisen. Und die kegelförmige Lichtschleppe der Tachyonen ist so charakteristisch wie der Überschallknall eines Flugzeuges, das mit Mach 1 oder schneller fliegt. Wenn die Tachyonen auf ein Tarnfeld prallen, werden die Konturen desselben praktisch beleuchtet, so einfach ist das.
Die Erzeugung der Tachyonen erwies sich als genau so einfach, nachdem ein findiger Wissenschaftler auf die Idee kam, in eine Laseranordnung statt des NeYAG-Kristalls einen Dilitiumkristall einzusetzen. Der nach dem Pumpvorgang in Richtung der Längsachse durch die Spiegelschicht durchgebrochene kohärente monochromatische Strahl wurde in einem vorgeschalteten Mini-Subraumfeld bis zum Überschreiten der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Dass der Wissenschaftler bei dieser Gelegenheit sein Labor abfackelte, war nicht weiter tragisch, da er doch einen entscheidenden Durchbruch in der Waffentechnik geschaffen hatte. Das Militär nahm sich seiner an und er bekam ein neues Labor mit Technik vom feinsten, wo er an der Verbesserung seiner Tachyonenkanone arbeiten konnte. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Wechselwirkung mit Tarnfeldern entdeckt, die man tunlichst geheim hielt. Aber irgendwie kam die Föderation doch dahinter. Schließlich wurde deshalb die Interphasentarnung entwickelt, von der man annehmen konnte, dass noch keiner eine Nachweismethode entdeckt hatte.
Die Physiker holten eine größere Antigraveinheit und luden die etwa 2,5 m lange Vorrichtung auf. Dann meldeten sie deren Fertigstellung. Nach ein paar Minuten kamen 4 Waffentechniker, um das Gerät abzuholen. Tr’Laval erklärte ihnen noch kurz, wo sie die Kühlung anschließen mussten, dann wurden die Wandsegmente beiseite geschoben und die Männer schoben die Kanone aus dem Labor. Der Physiker sah ihnen wehmütig nach, nicht wegen seiner Entwicklung, die war jetzt in guten Händen. Er hoffte nur, dass ihr Vorhaben von Erfolg gekrönt sein würde und ihre Kameraden wohlbehalten zurückkehren könnten. Er malte sich aus, was er mit den Entführern anstellen würde und diese Gedanken erschreckten ihn.
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= Auf dem Planeten =/\=

Ziemlich verärgert wurde Rikal von den Wachen zurück in die Zelle gebracht. Auch auf dem Rückweg suchte er weiterhin nach einer Möglichkeit seine Begleiter zu überwältigen, aber sie boten ihm keine. Stets ging einer der beiden vor und einer hinter ihm, und sie waren immer wachsam. Wieder in der Zelle wurde er von seinen Untergebenen umringt, aus ihnen stach die Trill heraus. Diese lächelte ihn zaghaft an und in ihren Augen sah er Besorgnis und einen Hauch von Angst. Auch die Rihannsu um ihn herum wirkten besorgt. Noch immer fehlte ein Besatzungsmitglied und der Leih brachte keine guten Neuigkeiten.
„Es geht mir gut, Ezri“, Rikal war nicht der prüfende Blick entgangen mit dem die Ärztin ihn abgetastet hatte. Wie es schien hatte die Gefangenschaft dazugeführt, dass Ezri sich wieder mit ihren Kameraden von der Blutschwinge verbunden fühlte, und das obwohl sie sich noch immer nicht wieder an die letzten Jahre erinnern konnte.
„Aber ich bringe eine schlechte Nachricht. Khre'Nrrin tr’Leinarh ist tot. Unsere Gastgeber haben ihn anlässlich einer Untersuchung getötet.“
In den Augen des Leihs blitzte es bei diesen Worten, seine Besatzung ging ihm über alles und er hasste es Besatzungsmitglieder zu verlieren. Dafür würden ihre Entführer zahlen, dass stand fest.
Der Blick in die Runde zeigte ihm, dass seine Untergebenen ähnlich dachten und betroffen waren. Nun war Rikal endgültig entschlossen seine Leute hier herauszubringen und ihren Entführern die Rechnung zu präsentieren. Die Frage war nur wie, denn dazu mussten sie erst aus ihrer Zelle heraus. Schnell durchdachte Rikal ihre Möglichkeiten und kam zu der Erkenntnis, dass sie bei einer günstigen Gelegenheit die Wachen überwältigen würden. Es kamen immer nur zwei Wachen, eine brachte Nahrung und Getränke, während die zweite die erste sicherte. Natürlich waren sie bewaffnet, mit Strahlenwaffen ähnlich den Phasern der Föderation, und trugen rote Ganzkörperpanzer. Aber Rikal war sich recht sicher, dass ihre Gastgeber ihnen körperlich unterlegen waren, schließlich hatte er eine von ihnen gesehen und festgestellt, dass sie eher feingliedrig waren, was normalerweise einen Rückschluss auf eher schwache körperliche Kräfte zuließ.
Damit ihr Plan gelingen kann müssten aber auch die anderen Gefangenen gleichzeitig zuschlagen. Die Frage war nur wie, denn sie hatten keinen Kontakt zu den anderen Rihannsu. Ärgerlicherweise trennten ihre Wärter die Gefangenen strikt von einander. Allerdings hatte die Wissenschaftlerin, die Rikal für die Leiterin dieser Einrichtung hielt, angedeutet, dass ihre Forschungen beendet waren. Damit gab es keinen Grund mehr sie ihr weiterhin zu isolieren, eigentlich müssten sie bald mit den anderen Rihannsu zusammen treffen können. Er hoffte zumindest, dass dies geschehen würde, denn es bestand auch die Möglichkeit, dass alle Rihannsu nun eliminiert werden könnten. Allerdings würde dies ganz sicher nicht widerstandslos geschehen.

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Auf der Brücke hatten sich alle in Freiheit befindlichen Führungsoffiziere versammelt. Neben dem ersten Offizier Lyirru tr'Khaetthaetreh, waren die CIS N'nhaeirhu t´Sshionsha und der Sicherheitschef Tahl Tahlek anwesend. Beinahe ungeduldig warteten sie auf die Meldung der Ingenieure, die die Tachyonenkanone installierten. Die Rihannsu hofften mit dieser den Tarnschirm der Entführer ihrer Besatzungskameraden ausschalten zu können. Die Installation der Tachyonenkanone erwies sich als recht kompliziert, denn sie mußte in die primäre Sensorenphalanx eingebaut werden. Diese war allerdings im Falle der Blutschwinge sehr komplex und darin lag die Schwierigkeit, denn die Tachyonenkanone würde nur ihre maximale Wirksamkeit erreichen, wenn der Sensorstrahl der aktiven Sensoren ihren Salven folgen kann. Eigentlich wollten die Techniker bereits fertig sein, aber vor zehn Minuten hatten diese der Brücke mitgeteilt, dass es noch einige Minuten dauern würde.
Die Zeit verahn nur langsam, sie war regelrecht zäh, so kam es zumindest Lyirru vor, der auf dem Platz des Kommandanten saß. Irgendwann wollte er dauerhaft auf diesem Stuhl sitzen, aber im Moment wünschte er sich, dass Rikal hier sitzen würde und er nur zu seiner rechten stehen würde. Er wurde ungeduldig und verspürte eine gewisse Nervosität. Es hing viel davon ab, ob die Tachyonenkanone so wie gewünscht funktionieren würde. Dann war es endlich soweit. Die Brückenlautsprecher erwachten zum Leben.
„Brücke, hier Arrain tr’Khaeus, die Tachyonenkanone ist installiert und betriebsbereit. Wir haben die abschließenden Tests beendet. Sie können beginnen, wir werden die Kanone überwachen und uns melden, wenn eine Fehlfunktion sich abzeichnet.“
„Verstanden, tr’ Khaetthaetreh Ende.“
Lyirru blickte zum OPS Offizier und gab ihm den Befehl zu beginnen.

=/\= Auf dem Planeten, Kommandozentrale der Fremden =/\=

In der Kommandozentrale befanden sich acht der Fremden, die an verschiedenen Arbeitsplätzen saßen und ihren Aufgaben nachgingen. Natürlich wussten sie, dass sich im Orbit um ihren Planeten ein sehr großes, schwer bewaffnetes Schiff befand, aber sie wähnten sich sicher, denn bis heute war es niemandem gelungen den Tarnschirm zu durchbrechen, der sie abschirmte. Auch waren einige der abgeschirmten Bereiche leer, es waren Ablenkungen, falls jemand auf die Idee kommen sollte mit Gewalt gegen die abgeschirmten Bereiche vorgehen, was auch schon vorgekommen war. Die Sicherheit der Anwesenden löste sich auf wie eine platzende Seigenblase als ein Alarm ausgelöst wurde.
„Was ist los?“ verlangte der Wachhabende zu wissen.
„Das Schiff bombardiert das Tarnfeld 2b mit einem Energieimpuls. Es bricht partiell zusammen, wo es getroffen wird. Die Sensorstrahlen des Schiffes sind hindurch gedrungen.“
„Informieren sie sofort Relu und geben sie Alarm.“

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Fasziniert beobachtete Relu ihr Geschöpf, wie es atmete, wie sich langsam der mächtige Brustkorb hob und senkte. Schließlich schlug es die Augen auf und blickte sie an. Doch sein Blick war nicht leer, wie man hätte vermuten können, denn neben den genetischen Forschungen hatte man an einer Methode gearbeitet, Bewusstsein zu übertragen. Das Versuchsobjekt war dabei einer ihrer engsten Vertrauten gewesen, der sein Leben gegeben hatte – und es hatte funktioniert. Nie hatte er an ihrer Genialität gezweifelt.
Doch man gönnte es ihr nicht, diesen Moment zu genießen – zu triumphieren über die Natur. Denn es gab Ärger.

Leise öffnete sich die schwere Tür zum Labor und einer der Wächter trat ein.
„Relu, es gibt Probleme mit dem Schutzschild.“
Kurz weiteten sich ihre Augen und ihr Körper war sofort auf Gefahr eingestellt. Sie folgte der Wache unverzüglich in den großen Überwachungsraum, fast zentral innerhalb des Laborkomplexes, damit sie als Leiterin der Einrichtung jederzeit den Überblick haben konnte. Und was sie zu sehen bekam, gefiel ihr nicht. Die Schutzschilde gaben allmählich unter dem Beschuss aus dem Orbit nach. Offensichtlich hatte sie den Einfallsreichtum dieser Grünblüter doch unterschätzt, ebenso wie ihre Beharrlichkeit. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, dieses Schiff zu vernichten.
„Zieht alle Wachen im Arresttrakt zusammen, für den Fall, dass die uns einen Besuch abstatten. Ich wünsche keine ungebetenen Gäste!“ und Relu ließ dabei keinen Zweifel daran, wie sehr ihr die gegenwärtige Situation missfiel. Während die Sicherheitskräfte sich um die Gefangenen kümmerten wies die Wissenschaftlerin inzwischen ihre Mitarbeiter an, alle Materialien zusammen zu tragen, zu verstauen und zu sichern. Sie hatten ihre Arbeit getan und würden nun die Stellung räumen. Daß die Wachen am Ende nichts verteidigen würden, musste keiner von ihnen wissen. Jetzt noch nicht. Und würden sie es in Erfahrung bringen, waren die Wissenschaftler längst weg.

Keine zwei Stunden später wimmelte es auf dem Planeten, rund um die Einrichtung von Rihannsu. Die Schilde waren zwischenzeitlich nahezu komplett ausgefallen und Bodentruppen rückten näher, um die verschwundenen Crewmitglieder zurück zu holen.
Bald entbrannten furchtbare Gefechte, die die Wachen der wissenschaftlichen Einrichtung wohl bald verlieren würden. Immer weiter mussten sie sich zurückziehen, flüchteten sich bald in den Laborkomplex, da es keinen anderen Ausweg mehr gab. Eine reelle Fluchtmöglichkeit war beim Bau der Anlage nicht eingeplant gewesen, da man mit einem solch massiven Angriff nie gerechnet hatte. Doch jetzt mussten die einstigen Sicherheitswächter feststellen, dass es nicht mehr zu sichern gab. Die Labore waren leer.

An Bord der Blutschwinge beobachtete N'nhaeirhu gemeinsam mit einigen der anderen Führungsoffizieren den Fortgang der Invasion. So wie es schien würden die Rihannsu wieder einmal erfolgreich sein. Verluste gab es bisher keine zu beklagen, nur reichlich Verletzte meldete der Tribun der Marines, der die Enterung persönlich leitete.
Und nach einiger Zeit kam endlich die erlösende Meldung:
„Wir haben die vermissten Besatzungsmitglieder der Blutschwinge gefunden!“
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= Forschungseinrichtung auf dem Planeten =/\=

In ihrer Zelle saßen die Rihannsu auf dem Boden herum, denn es gab keine Sitzgelegenheiten. Wenigstens war aber der Boden geheizt. Rikal saß in einer Ecke und wartete auf die Gelegenheit zum Ausbruch. Seit er den Toten im Labor gesehen hatte, war für ihn klar, dass er nicht warten würde, bis ihre Entführer den nächsten holen würden. Sobald wie möglich würde er seine Leute hier heraus bringen. Seit er diesen Entschluss gefasst hatte wartete er auf eine günstige Gelegenheit.
Irgendwann wurden durch den Boden leichte Vibrationen übertragen. Ein sehr schwaches Zittern. Kurz darauf wiederholte es sich.
„Was ist das? Ein Erdbeben?“ fragte eine junge Rihanna, mit furchtsamen Unterton.
„Ka, Erdbeben machen keine Pausen. Das ist etwas anderes“, sagte ein anderer Rihannsu.
Erneut bebete ihre Zelle. Die ersten Rihannsu, unter ihnen auch der Leih, meinten ein Muster entdecken zu können. Als die Erde zum vierten Mal vibrierte, waren sie sich sicher.
„Das ist Beschuss. Schwach zwar, möglicherweise entfernt, aber es ist Beschuss“, stellte einer der anwesenden Offiziere fest.
„Ie, das ist Beschuss“, Rikal hatte sich aus seiner Ecke, in der er alleine mit Ezri saß, in das Gespräch eingeschaltet.“
„Sie kommen uns holen!“ freute sich ein weiterer Rihannsu.
„Anzunehmen, aber freuen sie sich nicht zu früh, unsere Gastgeber“, der Tonfall mit dem er dieses Wort aussprach, machte mehr als deutlich wie es gemeint war, „könnten unter Umständen etwas dagegen haben. Bereiten sie sich vor die nächsten Personen, die diesen Raum betreten zu überwältigen.“
„Ssuay, Rekkhai“, erschall es ihm Chor. Die Leiterin dieser Station hatte natürlich recht gehabt, er war der Kommandant der Blutschwinge und seine Leute folgten ihm, denn sie wussten, dass er ihnen nicht egal war.
Kurze Zeit später zeigte sich, dass Rikal recht mit seiner Vermutung gehabt hatte. Vielleicht lag er mit ihr auch richtig, weil er nicht anders gehandelt hätte in der umgekehrten Situation.

=/\= Kontrollzentrum des Labors der Fremden =/\=

Auf einem der Monitore wurde die Leistung der Tarnschirme angezeigt und diese sank bedenklich schnell ab. Dies alleine beunruhigte den Sicherheitschef nicht, ihn beunruhigte viel mehr, dass um ihr Labor herum ständig Truppen materialisierten. Natürlich wußte er, dass es sich bei ihnen um Angehörige derselben Spezies handelte, die sie vor wenigen Tagen gefangen genommen hatten. Diese hatten in den letzten Tagen wiederholt die Bereiche abgesucht, in denen ihre Gefährten verschwunden waren. Daher kannte er auch ihre Ganzkörperpanzer.
„Bisher rücken sie noch nicht gegen uns vor“, stellte sein, neben ihm stehender, Stellvertreter fest.
„Das ist nur eine Frage der Zeit. Die Sensoren haben bereits registriert, dass der Tarnschirm durchbrochen wurde. Die wissen genau, wo wir sind.“
„Wieso greifen sie dann nicht an?“
„Vermutlich wollen sie ihre eigenen Leute nicht gefährden.“
„Hat Relu ihnen einen Befehl bezüglich der Gefangenen gegeben?“
Was damit gemeint war, war mehr als klar.
„Nein, bisher nicht.“
„Wissen sie, wo sie ist? Ich habe sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.“
Ja, aber das werde ich dir nicht sagen.
„Nein, das weiß ich nicht.“
„Sie scheinen vorzurücken, Sir“, meldete einer der Soldaten, der an einem Überwachungsmonitor saß. In der Tat, die vielen kleinen roten Punkte bewegten sich schnell und in einer langen Reihe auf ihre Einrichtung zu.
„Hier spricht Garto, der Feind greift an. Haltet ihn auf.“
Auf dem Hauptbildschirm war nun zu sehen, wie grüne Punkte Stellungen bezogen. Als erfahrener Offizier hatte er vor langer Zeit befohlen Verteidigungsstellungen anzulegen. Damals hatte Relu ihn dafür ausgelacht, heute dachte sie vermutlich anders. Diese Stellungen würden ihr, ihrem Team und ihrer Schöpfung die Gelegenheit zur Flucht bieten.

=/\= Außerhalb der Anlage =/\=

Gut fünfhundert Meter von dem Punkt entfernt, auf dem seine Truppen vorrückten, stand der Tribun der Blutschwinge, Hanaj tr'Liorae, und beobachte aufmerksam die Darstellung der Schlachtfeldes, die im Inneren seines Helmes direkt in sein Sichtfeld projiziert wurde. Nach den Sensoren der Blutschwinge, deren Scans ihm und den anderen Offizieren direkt übertragen wurden, befanden sich außerhalb der gut getarnten Anlage keine Fremden. Direkt im Inneren aber erwarteten sie die ersten in einer Art befestigen Stellung. Bisher hatten die Sensoren keine Selbstschussanlagen, Sprengsätze oder ähnliches entdeckt, aber dennoch, oder gerade deswegen rückten die Marines vorsichtig vor. Zwar hatten sie es eilig ihre Kameraden zu befreien, aber die Eigensicherung hatte dennoch eine gewisse Bedeutung.
„Tribun, hier Centurion t’Saltor. Wir haben den Eingang erreicht. Das massive Tor lässt sich von außen offensichtlich nicht ohne Gewalteinsatz öffnen.“
„Dann wenden sie Gewalt an, Centourion.“
„Ssuay, Rekkhai. Wir bereiten eine Plasmaladung vor. Einen Moment.“
„Verstanden.“
Wenig später befahl die Centourion alle in Deckung, dann gab es einen grellen, grünen Lichtblitz, auf den einen lauter Knall folgte.
„Das Tor ist offen, Rekkhai.“
„Stürmen sie die Anlage.“
„Ssuay.“
Auf seiner Anzeige sah er, wie einige Granaten in den dunklen Gang geworfen worden, aus dem mittlerweile goldgelbe Energiestrahlen hervorzischten. Wieder sah er, dieses Mal aber auf seiner Anzeige, mehrere grüne Explosionen, dann verschwanden die fünf Lebenszeichen, die sich in der Stellung befunden hatten.
„Wir sind in der Anlage, Rekkhai“, meldete t’Saltor. Das wußte er allerdings schon, denn auf seiner Anzeige bewegten sich grüne Punkte den Gang hinab, der unter die Oberfläche führte. Die Rihannsu rückten vor, bis sie an der nächsten Biegung stoppten. Weshalb konnte Hanja nicht sehen, vermutlich hatten die in die Anzüge integrierten Sensoren etwas entdeckt, was den Sensoren der Blutschwinge entgangen war. Die wissenschaftliche Abteilung hatte vermutet, dass die Zusammensetzung der Erde und die Felsen, in die die Anlage geschnitten worden war, die Sensoren der Blutschwinge zumindest stellenweise beeinträchtigen könnte. Nur einen Moment verharrten die Rihannsu, dann rückten sie weiter vor. Auch vom anderen Eingang wurde ihm gemeldet, dass dieser nun offen war und die ersten Rihannsu in die Anlage vordrangen. Bisher verlief alles nach Plan.

=/\= In der Zelle =/\=

Die Erschütterungen hatten vor einer Weile aufgehört, aber nach einiger Zeit hörten die Gefangenen außerhalb ihrer Zelle, also auf dem Gang davor, Geräusche. Sie glaubten Schritte zu hören, viele Schritte. Wer immer dort war, er hatte es eilig, und wie es schien liefen sie an der Zelle vorbei tiefer in die Anlage hinein. Dann herrschte Stille, aber nicht lange. Wenig später hörten sie langsam näher kommende Schritte. Die Schritte waren aus derselben Richtung gekommen, aus der die vorherigen Schritte gekommen waren. Das typische Zischen, der sich öffnenden Tür, erklang. Auf Rikals Zeichen hin waren die Rihannsu links und rechts neben der Tür, eng an die Wand gepresst, aber bereit zum Angriff in Position gegangen. Vielleicht war dies ihre Chance zur Flucht.
Durch die geöffnete Tür trat eine gepanzerte Person. Allerdings war ihr Panzer nicht rot, sondern dunkelgrün. Sofort erkannten die Rihannsu, dass einer der ihren, genau genommen ein Marine, ihre Zelle betreten hatte. Sie waren gerettet. Zumindest die neunzehn, die sich in dieser Zelle befanden.
Unter dem Schutz der Marines wurden sie aus der Anlage geführt und sofort auf die Blutschwinge gebeamt. Fast alle wurden zunächst auf die Krankenstation gebracht. Alle bis auf einen, dieser eine begab sich sofort auf die Brücke. Es war Rikal, er wollte wissen wie es um die Eroberung der Anlage stand, was Relu und ihren Leuten geworden war, vor allem aber wie viele Rihannsu diese Wahnsinnig das Leben gekostet hatte.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(Sanra)

War es vorbei? War es endlich vorbei?
Mit Angst in den Augen saß die junge Rihanna auf einem Bett in der Krankenstation und um sie herum herrschte Chaos. Die letzten Tage waren geprägt gewesen von Furcht und Zorn, Emotionen, die sie mit den anderen Rihannsu ihrer Zelle geteilt hatte. Sanra hatte bisher noch nicht erlebt, wie es in Gefangenschaft war, viele der hier Anwesenden hatten das noch nicht. Und diese Erfahrungen würde sie wohl ihr Leben lang begleiten.
Und dann kamen die Erdstösse, die Feuergefechte, die deutlich zu hören gewesen waren, die Rettung. Alles ging so schnell, dass sich Sanra kaum an Details erinnern konnte – noch nicht. Und jetzt saß sie hier, wartete auf einen Arzt, der sich ihre Verletzungen ansehen würde, die sie sich bei den Arbeiten in den unterirdischen Minen geholt hatte. Diverse tiefere Schürfwunden und Prellungen, abgesehen von dem Trauma, welches sich in ihrer Seele festgefressen hatte. Niemand hatte gewusst, was sie erwarten würde, wer und warum man sie eingesperrt hatte und was all die anderen Gefangenen für eine Bedeutung besaßen in dem ganzen undurchsichtigen Komplott.
„Wie geht es Ihnen?“ fragte eine ruhige Stimme von hinter ihr kommend und Sanra zuckte zusammen. Erst im zweiten Moment erkannte sie die Stimme und entspannte sich etwas. Mit Sorge im Gesicht stand nun N'nhaeirhu vor ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Doch Sanra war nicht in der Lage zu antworten. Ihre Züge jedoch verrieten, was sie fühlte. Unbeschreibliche Angst, selbst jetzt noch, wo sie schon wieder an Bord der Blutschwinge, in Sicherheit, ist.
„Es wird Ihnen bald besser gehen. Das verspreche ich Ihnen“, sagte sie noch. Llhran würde sich mit seinen Kollegen um sie kümmern, wie um viele der anderen auch. Noch einmal würden sie den Fehler nicht machen, die ehemals Gefangenen mit ihren Erinnerungen allein zu lassen, wie es einst mit N'nhaeirhu geschehen war. Wie empfindlich die vermeintlich robusten Rihannsu sein konnten, hatte sich in ihrem Fall nahezu beispielhaft gezeigt.
„Wenn Sie möchten, sehe ich später noch einmal nach Ihnen.“ Und Sanra nickte verzweifelt als N'nhaeirhu fort ging. In vielen Gesichtern erblickte sie dieselben Gefühle wie bei ihrer Mitarbeiterin, als die CIS die Krankenstation verließ, um sich zum Transporterraum zu begeben. Sie hatte nun die Aufgabe, die Anlage der Fremden zu untersuchen und alle Daten und Materialien, die sie fanden, zu sichern und an Bord der Blutschwinge zu bringen. Begleitet wurde sie dabei von Soldaten der Tal’Shiar Einheiten.

Als sie auf dem Planeten materialisierten erinnerte sich die CIS daran, wie alles begonnen hatte. Sie waren eigentlich zu einem Landurlaub aufgebrochen und dann hatte alles beinah in einer Katastrophe geendet. Genaue Details der Abläufe auf dem Planeten kannte sie noch nicht. Sie hatte lediglich den Hinweis, dass es sich um eine Forschungsstation handelte, in der genetische Experimente betrieben wurden.
Als sie die Anlage betraten, gesichert von Marines, fühlte sich N'nhaeirhu beengt in ihrem dunkelgrünen Schutzanzug – seit Parem trug sie bei potentiell gefährlichen Außenmissionen keinen Kampfanzug mehr, der sich in der Farbe von den anderen unterschied – denn sie dachte darüber nach, mit wie viel Glück sie demselben Schicksal und damit einem sicheren Rückfall in die Schizophrenie entgangen war. Nur weil sie mit Ehae Beeren gesammelt hatte ...
Schließlich erreichten sie die Laboratorien der Anlage. Was sie dort fanden war allerdings kärglich. Bei der Räumung der Einrichtung war man ganz offensichtlich sehr umsichtig zu Werke gegangen, um ja nichts zu vergessen.
„Kopieren Sie alle Inhalte aus den Rechner“, wies sie einen der Tal’Shiar Soldaten an, der daraufhin nickte. „Wurde etwas von den Wissenschaftlern entdeckt?“ wandte sie sich an erei’Riov tr’Aipekh, der die Einheit ebenso begleitet hatte.
„Die Marines haben mittlerweile den halben Dschungel durchsucht, aber bisher keine Spur von irgendwem. Es wurden allerdings einige der hiesigen Wachen gefangen genommen“, antwortete er und wusste, was mit ihnen in Zukunft geschehen würde.

Der Einsatz der Tal’Shiar dauerte noch einige Stunden, war jedoch leider trotzdem erfolglos. Sie fanden nichts weiter, selbst nach dem Traktieren der Computer durch sämtliche Spezialisten. Es waren gründlich alle Spuren vernichtet worden, die darauf hindeuteten, was hier passiert war.
 
C

Carolyn Taris

Gast
= Quartier von Carolyn =

Es war vorbei, die vermißten Besatzungsmitglieder waren wieder an Bord, nachdem Rikal auf der Brücke wieder das Kommando übernommen hatte endete die Schicht für Carolyn. Und so machte sie sich, nach einem kurzen Abendessen, auf in ihr Quartier, um sich zu Duschen und Umzuziehen.
Sie warf einen Blick auf die Uhr, schon Acht, sie mußte sich beeilen, in 15 Minuten wollte Telek sie für ein gemeinsames Training auf dem Holodeck abholen.
Eilig zog sie einen romulanischen Kampfanzug an und befestigte einen Phaser am Gürtel. Telek und sie hatten sich für ein Programm, welches die Schlacht des Hauses T’Rul gegen eine klingonische Invasionsarmee auf dem Planeten Cru’el 7 spielte. Kaum war Carolyn angezogen stand Telek bereits, ebenfalls mit einem romulanischen Kampfanzug begleitet, vor ihrer Türe. „Hallo Carolyn, hast du alles? OK dann laß uns gehen.“
Als sie Holodeck erreicht, hatten sagte Telek „Computer Programm R’Mor Cru’el 7 abspielen.“ worauf ihm die Stimme des Computers „Programm läuft“ antwortete.
Vor den beiden Offizieren glitt die Türe zur Seite und sie betrat eine Andere Welt.



= Holodeck ``Planet Cru’el 7 – Angriff der Klingonen` =



Es war Nacht, am Himmel konnte man ein Sternbild erkennen, das bis heute nur wenige Romulaner gesehen hatten. Aber noch seltsamer waren die beiden Monde, der eine Strahlte in einem dunklen Rot und der andere in einem hellen Blau, was der Welt ein unwirkliches Geisterhaftes aussehen gab.

Telek und Carolyn standen auf einem kleinen Berg, zu ihren Füßen lag ein weites Tal in dem Man ein großes Anwesen erkennen konnte. Da waren Lagerhäuser, Nebengebäude Parkähnliche Garden anlagen zu erkennen und über allen Thronte ein riesiges Haupthaus, der Stammsitz der Familie T’Rul.
Alles erschien friedlich und ruhig zu sein, niemand konnte da unten ahnen, welches Gefahren und Grausamkeiten ein ungnädiges Schicksal die Bewohner dieses Hauses noch in dieser Nacht zu erwarteten hatten. Telek und Carolyn machten sich Seite an Seite auf den Weg zum Haupttor des Anwesens. „Aefvadh Erein R‘Mor, Erein Taris...............“ wurden sie von einem Wächter begrüßt, „Senator T’Rul erwarte sie bereits. Dieser Mann...........“ der Wächter zeigte auf einem Diener der im Hintergrund wartete und jetzt hervortrat, „......wird sie zum Senator bringen.“
Telek und Carolyn dankten dem Wächter und folgten dem Diener in Richtung des Haupthauses.

Langsam schritt der Diener durch die weite Parkanlage Carolyn wurde nicht müde die Schönheit der Anlage zu Bewundern. Vor einem kleinen Brunnen blieb sie kurz stehen, „Das Haus Taris ist sicher nicht Arm an Gütern und im Imperium eines der mächtigsten Häuser aber selbst der Stammsitz meiner Familie kann sich nicht mit der Pracht hier messen,“ sagte sie sichtlich bewegt und ließ erneut ihren Blick in die Runde schweifen.
„Ja Carolyn schon beim Programmieren war ich mehr als Verwundert.“

„Erein R‘Mor, Erein Taris, kommen sie der Senator erwartet sie..“ Telek und Carolyn wurden durch die Stimme des Dieners aus ihren Gedanken gerissen.

Beim näher kommen konnte man ein großes mehrstöckiges Herrenhaus im romulanischem Still sehen. Die einzelnen Stockwerke waren immer etwas zurückgesetzt und die dadurch entstehenden Terrassen waren von Dachgärten Teichen und Rasenflächen unterbrochen.
Am Eingang des Hauses, der über eine breite Treppe zu erreichen war standen Zwei Männer und eine junge Frau. Den beiden Männer konnte unschwer als Vater und Sohn erkannt werden der jüngere trug die Uniform des Tahl Shiar mit den Rangabzeichen eines erie´rin der ältere war mit einer weiten grauen schmucklosen Robe gekleidet. Aber selbst diese schmucklose Kleidung konnte nicht verbergen, hier stand einer der wichtigsten Männer seiner Zeit. Die junge Frau trug, so wie Telek und Carolyn die Uniform der Flotte die Rangabzeichen wiesen sie als Arrain aus.
„Telek, Carolyn,..“ begrüßte sie die junge Frau „ich freue mich, daß ihr meiner Einladung gefolgt seit.“ Die junge Frau drehte sich zu den beiden Männern, „Vater, Rikal, darf ich euch Erein Telek R‘Mor, und Erein Carolyn Taris vorstellen. Carolyn, Telek darf ich euch meinen Vater Senator Alitar T’Rul und meinen Bruder erie’rin Rikal T’Rul vorstellen.“
„Es ist mir eine Ehre sie kennen zu lernen Senator T’Rul, Centurio T’Rul und eine besondere Freude hier sein zu dürfen.“ Sagte Telek,“ nach der Vorstellung durch Kimara T’Rul, die als CONN auf der CHR Kazar Dienst tat.
„Die Freude ist ganz auf unserer Seite Erein, aber jetzt darf ich sie erst einmal bitten mir ins Haus zu folgen.“


-tbc-

NRPG: Nachdem ich länger nicht da gewesen bin habe ich mal einen Neutralen wieder einstieg gewählt.
 
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