Ein neuer Sternengigant entsteht

Ezri

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Astronomen entdecken neuen Monsterstern in der Milchstraße

In der Milchstraße wächst ein neuer Sternengigant. Der Himmelskörper sei schon jetzt 500 Mal so schwer wie die Sonne, teilte die Europäische Südsternwarte (Eso) am Mittwoch in Garching mit.

Es sei damit der größte Protostern, der jemals in der Milchstraße beobachtet wurde - und er wachse noch immer, hieß es.
«Diese Sterne sind nicht nur selten, ihre Geburt verläuft extrem schnell und ihre Kindheit ist kurz. Also ist der Fund eines so massereichen Objektes so früh in seinerEntwicklung ein spektakuläres Ergebnis», sagte ein Mitglied des Eso-Forscher-Teams. Die Astronomen beobachteten den Himmelskörper mit dem Super-Teleskop «Alma» von der chilenischen Atacamawüste aus.

Die Wissenschaftler versprechen sich von der Entdeckung neue Erkenntnisse über die Entstehung der Mega-Sterne, denn derzeit gebe es verschiedene Theorien. Sicher sei: Die größten und hellsten Sterne der Galaxie bilden sich in kühlen, dunklen Wolken aus interstellarer Materie. Deren Vorläufer, die Protosterne, fressen in der Wolke alles an Materie in sich hinein, was auf sie zuströmt.

«Irgendwann bricht diese Wolke zusammen», erklärt der Astrophysiker Jan Bolte von der TU Berlin. «Dabei gibt der Protostern Materie ab, aus der zum Beispiel Planeten entstehen, die den Stern später umkreisen.» Der fertige Stern werde deshalb am Ende nicht mehr ganz so schwer sein, wie im Moment. Laut Eso wird er etwa auf ein Fünftel seiner derzeitigen Größe schrumpfen: «Wir schätzen, dass aus diesem Objekt ein Stern mit bis zu hundertfacher Sonnenmasse wird. Nur ungefähr einer aus 10 000 Sternen in der Milchstraße erreicht so eine hohe Masse», sagte der Leiter der Eso-Forschergruppe, Nicolas Peretto.

Der Himmelskörper befindet sich laut Eso in der Dunkelwolke «Spitzer Dark Cloud», ungefähr 11 000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Milchstraße hat einen Durchmesser von 100 000 Lichtjahren. Mit bloßem Auge wird der Stern deshalb trotz seiner immensen Größe von der Erde aus nicht zu erkennen sein, sagte Bolte. Mit einem Teleskop habe man aber gute Chancen.

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Die Geburt eines Monstersterns in der Milchstraße© European Southern Observatory/DPA
 
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