In trüben Wassern III

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Geschrieben von Rikal am 06.09.2002, 00:53:

(Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Quartier des Leih =/\=

Es war früher Bordabend und die beiden Bewohner des Quartiers saßen nach dem Abendessen zusammen auf der Couch. Arrhae hatte festgestellt, dass er seit sie ihm vor zwei Tagen mitgeteilt hatte, dass sie ein Kind erwartet, sehr fürsorglich geworden war. Es war eine Weile her seit er ihr das letzte Mal Nacken und Rücken massiert hatte. Sie genoß es seine Finger über Hals und Rücken wandern zu fühlen. Nach einem langen Tag im Labor tat das gut. Sie hatte im berichtet, womit sie den Tag verbracht hatte. Allerdings hatte sie, obwohl er ihr aufmerksam zugehört hatte, den Eindruck, dass für ihn ihr Tagewerk ziemlich langweilig sein müsste. Sie war Wissenschaftlerin und analysierte Sternenstaub und er der Kommandant eines Warbirds. Interessierte es ihn wirklich, was eine Astrophysikerin tut? Sie hatte gelegentlich Zweifel. Das Rikal eher wenig über seinen Tagesablauf redete war nicht verwunderlich, schließlich waren viele seiner Befehle geheim. Ihre Kollegen hatten akzeptiert, dass sie trotz ihrer Beziehung zum Leih nicht mehr wußte als sie selbst. Allerdings neigte er auch dazu ihr Dinge nicht zu erzählen, über die er sprechen durfte. Selbst über Routinesachen oder Untergebene, die ihn ärgerten, sprach er so gut wie nie. Wenn er redete, dann lag es ihm wirklich schwer auf der Seele. Manchmal störte es sie, dass er sie aus seinem beruflichen Leben ausschloss. Aber was wollte sie machen, sie konnte ihn nicht zum Sprechen zwingen. Leider.
Rikal hatte die Massage beendet und hob sie von seinem Schoß. Er drehte sie so, dass sie danach in seinen Armen lag und kraulte ihr den Kopf. An diese Fürsorglichkeit könnte sie sich gewöhnen.
„Computer, die Nachrichtensendung von heute abend abspielen“, offensichtlich hatte der Leih doch noch nicht ganz Feierabend, stellte Arrhae fest. Ein Stück Wand teilte sich und ein Bildschirm wurde sichtbar auf dem der Computer, wie gewünscht, die 20.00 Uhr Nachrichten der planetaren Medien zeigte. Auf dem Schirm erschien das Logo der IRNN, des reichsweit arbeitenden staatlichen Nachrichtensenders. Wobei reichsweit arbeitender Sender nicht bedeutet, dass überall dieselben Nachrichten, geschweige denn zeitgleich, gezeigt werden. Das Logo wurde durch die adrett gekleidete Nachrichtensprecherin ersetzt. Entgegen der üblichen Sendepolitik begann die Übertragung nicht mit den Geschehnissen von allgemeiner Bedeutung für das Reich, sondern mit den lokalen Ereignissen:
„Guten Abend meine Damen und Herren, ich begrüße sie zu den 20.00 Uhr Nachrichten von IRNN Parem IV. Heute wurden die Aufräumarbeiten auf dem Raumhafen abgeschlossen und der Flugbetrieb wieder aufgenommen. Alle Verletzten wurden von der ChR Blutschwinge in planetare Hospitäler verlegt.“ Während die Rihanna sprach wurden Bilder eingespielt, die das aufgeräumte Raumhafengelände zeigten, während ein Shuttle der Blutschwinge landete. „Gouverneurin t’ Lhoell und Enarrain tr’Drevoux erklärten erneut, dass die für den hinterhältigen Anschlag Verantwortlichen zur Strecke gebracht und mit der gesamten Härte des Gesetzes bestraft werden würden. Die Suche nach dem während eines Sturmes verschwundenem Flugzeug wurde fortgesetzt…“
„Computer, Aufzeichnung beenden und Bildschirm deaktivieren.“ Der Schirm wurde dunkel und verschwand wieder hinter der Wand. „Gute Arbeit, N´nhaeirhu. Alles gesagt, aber nichts verraten“, murmelte Rikal. Arrhae verzichtete darauf nachzufragen. Ihr war klar, dass der CIS die Nachrichtentexte vor der Ausstrahlung vorgelegt wurden. Diese Aufgabe hatte sie nach dem Ausfall der planetaren TalShiaragenten übernehmen müßen. Selbst Arrhae wußte, dass der Bevölkerung einige Dinge verschwiegen wurden. Zum einen war da die unerklärliche Erkrankung eines Teils der Verletzten, die immer zum Tot der infizierten geführt hatte. Zum anderen wurden die kurzfristigen Ausschreitungen in der Hauptstadt mit keinem Wort erwähnt. Soweit sie wußte, war zurzeit alles ruhig in der Hauptstadt. Aber das konnte niemanden wirklich beruhigen. Alle wussten, dass bald wieder etwas geschehen würde. Selbst das Verschwinden des Flugzeuges war zuerst für einen weiteren Anschlag gehalten worden. Bis es auf dem Grund des Meeres entdeckt worden war. Allerdings wurde die Bevölkerung im Moment nur über positive Dinge unterrichtet. Arrhae wußte von dem Flugzeug nur, weil ein Bekannter es ihr erzählt hatte. Er hatte ihr auch anvertraut, dass selbst der Gouverneurspalast nicht über alles informiert wurde und dass es Gerüchte gab, dass die gefangenen Kollaborateure bald öffentlich hingerichtet werden würden sobald ihre Verwandten und Freunde eingehend von der CIS befragt worden sind.
Der Verdacht, dass nicht nur die drei sondern auch ihr Umfeld Kontakt mit den Terroristen haben könnte war nicht von der Hand zu weißen und umso mehr Personen exekutiert werden, umso größer ist die abschreckende Wirkung.

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Geschrieben von Arfeh am 06.09.2002, 13:07:

(Arfeh)


Parem IV, früher Morgen des nächsten Tages

Die Gouverneurin hatte große Mühe, ruhig zu bleiben. Als sie von den Ausschreitungen vor ihrem Amtssitz erfahren hatte, war sie außer sich gewesen vor Wut und Entsetzen - nie zuvor hatte sie derartiges erlebt und sie hätte es auch nicht für möglich gehalten, doch ihr Volk hatte Angst und die Nerven lagen blank.
Ihr ging es nicht anders, obwohl sie ihre Gefühle weit besser verstecken konnte, als die meisten anderen. Es war immerhin ihre Aufgabe als Oberhaupt der Regierung, die Bevölkerung zu beruhigen - zu beschwichtigen, denn wenn sie in Stellungnahmen mitteilte, daß alles unter Kontrolle war, log sie. Immer wieder wurden die einzelnen Anschläge aufgezählt, die klein und unbedeutend begannen und schließlich in der Katastrophe auf dem Raumhafen ihren bisherigen traurigen Höhepunkt gefunden hatten - immer wieder wurde von Schäden und von den Zahlen der Opfer berichtet, worüber sie in höchsten Maße verärgert war. Es war nicht einfach, in der Öffentlichkeit die Beherrschung zu wahren, wenn man mit solchen Dingen konfrontiert wurde - wenn man dafür verantwortlich gemacht wurde - und sie schwor sich mehr als ein Duzend Mal, daß sie denjenigen, der die Informationen über die Opfer preisgegeben hatte, zur Verantwortung ziehen würde.
Und obendrein gesellte sich dazu die augenscheinliche Unzulänglichkeit der Besatzung der Blutschwinge. Nichts war bisher geschehen, um den Terroristen auf die Spur zu kommen. Immer nur hatte das Schiff Leute geschickt, um nach den Anschlägen aufzuräumen oder aber in der Hauptstadt die Sicherheit der Regierung zu gewährleisten. Lediglich der Besuch der Tal'Shiar-Agentin bildete hier eine Ausnahme, doch seither war auch von ihr nichts mehr zu hören oder zu sehen gewesen. Deshalb sah sich die Gouverneurin gewzungen, selbst etwas zu unternehmen.

"Haben Sie schon etwas herausgefunden?" fragte sie, während sie nervös vor ihrem Schreibtisch hin und herlief und insgeheim bewunderte sie den älteren Rihannsu, der scheinbar ruhig und gelassen an der Tür stand und Bericht erstattete. Er trug den Rang eines Riovs und gehörte schon seit unzähligen Jahren zur Leibgarde der Gouverneurin. Ehe er hierher versetzt worden war, hatte er für den Geheimdienst der Galae gearbeitet - von daher sah ihn die Gouverneurin als prädestiniert an, sich um das Problem der Terroristen zu kümmern. Doch insofern unterschied er sich nicht von denen, die ebenfalls mit dieser Aufgabe betraut waren.
"Leider konnten wir noch nichts herausfinden. Die Ermittlungen in der Bergbausiedlung sind komplett ins Leere gelaufen, sämtliche Daten über die Katastrophe auf dem Raumhafen wurden, mit Ausnahme derer, die Ihnen bereits bekannt sind, vom Tal'Shiar unter Verschluß gestellt und ansonsten fehlen uns weitere Anhaltspunkte."
Die Gouverneurin hielt inne und blickte zu dem etwas älteren Rihannsu. In ihren Augen spiegelte sich Niedergeschlagenheit wider, doch sie war keineswegs bereit, aufzugeben und den Terroristen den Sieg zu schenken. Sie war fest dazu entschlossen, bis zum Letzten für ihr Volk, für das sie verantwortlich war, zu kämpfen, doch die Kenntnis darum, daß sie nicht wußte, wie sie kämpfen sollte, ließ die Bedrückung wieder stärker werden. Schließlich wandte sie ihren Blick ab, senkte den Kopf und setzte ihre Wanderung durch ihr geräumiges Büro fort.
Stille folgte.
Irgendwann trat ein jüngerer Mann ein, den der Riov unverzüglich als einen der Sklaven der Gouverneurin erkannte. Er trug ein Tablett in seinen Händen, auf dem er zwei schlanke Gläser und einen Krug gefüllt mit Wasser balancierte. Er stellte das Tablett auf den Rand des großen Schreibtisches, goß in beide Gläser Wasser und reichte eines davon der Gouverneurin, das andere anschließend dem Riov. Dann ging er wieder und überließ beide der Stille.
Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, in der nicht ein Wort fiel, bis ein lauter, wiederhallender Hilfeschrei von draußen durch das geöffnete Fenster drang. Erschrocken stürzen beide sofort zum Fenster, um in den Hof zu blickten, wo der Schrei samt Echo seinen Ursprung hatte. Und was sie sahen, war kaum zu glauben, doch es schien die schlimmsten Befürchtungen wahr werden zu lassen.
Da lag eine Person mitten auf dem Hof, mit dem Gesicht nach unten - die Gouverneurin erkannte anhand seiner Kleidung, daß es sich um einen ihrer Minister handelte - eine jüngere Rihanna kniete neben ihm und einige standen drumherum, um das Leid einer hilfebedürftigen Person zu begaffen. Von der anderen Seite des Hofes kamen auch schon einige Soldaten auf die kleine Gruppe zu, gefolgt von Mitarbeitern der medizinischen Abteilung des Palastes. Doch die Gouverneurin war es leid, nur zuzusehen - sie wollte wissen, was hier vor sich ging, ob es jetzt tatsächlich so weit war, daß sich die Terroristen wagten, die Regierung anzugreifen und sie stürmte aus ihrem Büro, die Treppen hinunter, hinaus auf den Hof, gefolgt von dem Riov, dem nichts lieber gewesen wäre, als das sie dort verharrt hätte, wo sie derzeit in Sicherheit schien.
Doch es sollte sich herausstellen, daß im Palast niemand mehr sicher war ...

Als die Gouverneurin die kleine Gruppe erreichte, traten alle beiseite und ließen sie soweit herantreten, daß sie den Minister sehen konnte - und ihr wurde übel, bei dem, was sie erblickte.
Die zwei anwesenden Ärzte hatten ihn bereits auf den Rücken gedreht, seine weit aufgerissenen Augen starrten gen Himmel, sein Körper wurde von Krampfanfällen gebeutelt, so daß man zwei der herumstehenden Soldaten anwies, ihn festzuhalten, damit ihm einer der Ärzte etwas injizieren konnte. Es war kein leichtes Unterfangen, trotz seines augenscheinlich sehr schlechten Zustandes hatten die Muskeln noch genügend Kraft, sich gegen die Widerstände zu stemmen. Doch irgendwann war es geschafft, der Körper erschlaffte in der eintretenden Bewußtlosigkeit. Doch damit erst waren die weiteren Symptome erkennbar: seine Haut war aschfahl und ohne jede Spannung, es schien, als würde sich mit einer rasenden Geschwindigkeit das Unterhautfettgewebe auflösen, denn die Gouverneurin konnte sich daran erinnern, daß er gestern noch ganz normal ausgesehen hatte.
Desweiteren atmete er zunehmends schwerer, anscheinend war auch seine Lunge betroffen. Und nach einer schnellen Untersuchung hatten die Ärzte offenbar etwas sehr Beunruhigendes entdeckt.
"Gouverneurin, ich empfehle Ihnen, sich in Ihr Büro in Sicherheit zu begeben. Der Minister ist mit hochansteckenden Bakterien infiziert!" Seine Stimme war sehr eindringlich und anhand dessen, was sie gesehen hatte, folgte sie der Aufforderung umgehend, da ihr der Ernst der Lage bewußt war. Sie drehte sich von der Gruppe weg und ging schnellen Schrittes auf den Eingang zu. Der Riov folgte ihr und beobachtete besorgt, wie sie immer langsamer wurde. Er erhöhte sein Tempo, konnte sie jedoch nicht erreichen, bevor sie zusammenbrach.
Die beiden Ärzte hatten gesehen, was passiert war und eilten sofort zur Gouverneurin - vielleicht war ihr noch zu helfen. In diesem Moment erreichten die Medizinier etliche Rufe aus dem Palast, zahlreiche Personen seien ohne ersichtlichen Grund zusammengebrochen und ihr Zustand verschlechtere sich rapide. Und die beiden sahen sich an und wußten sich nicht zu helfen.
Die Gouverneurin hatte gehört, was man den Ärzten gesagt hatte und sie griff nach dem Kragen der Uniform des Riovs und zog ihn zu sich herunter.
"Informieren Sie die Blutschwinge ... über das ... was hier passiert ...", sagte sie röchelnd und ließ aufgrund der schwindenen Kraft los.

Einige Stunden später war das Chaos nahezu perfekt.
Tausende Kilometer von i'Seguton entfernt freuten sich einige besonders widerwärtige Angehörige der Spezies Rihannsu über ihren teuflischen Plan. Waren die Bakterien erst einmal im Körper gab es kein Zurück mehr. Es dauerte ein Weilchen, bis man die ersten Auswirkungen sah, die Bakterien arbeiteten sozusagen im Dunkeln, doch brach die Krankheit hervor, war es nur noch eine Frage von Stunden.

Zum selben Zeitpunkt brachen einige aus diesem Versteck auf in die Hauptstadt, um den einen störenden Faktor, der niemals eingeplant gewesen war und bisher nur am Rande tätig geworden ist, in ihr Spiel - einen abscheulichen Feldzug - aktiv einzubinden ...

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Geschrieben von Chateya am 06.09.2002, 17:23:

(N'nhaeirhu)


=A= ChR Blutschwinge, Büro der CIS =A=

Ihre Nacht war lang und ohne Schlaf, aber umso ereignisreicher gewesen. Nachdem N'nhaeirhu den Vorschlag der Vernichtung der Bevölkerung angebracht und damit einen recht aggressiven Kurs eingeschlagen hatte, mußte sie nun daran festhalten. Doch etwas anderes wäre ihr auch gar nicht in den Sinn gekommen.
Nachdem sie ihre Müdigkeit verbannt und damit ihre Laune geringfügig aufgebessert hatte, hatte sie dich doch noch ein wenig genauer um die Shuttlebesatzung gekümmert. Das Ergebnis waren einige Personen, die man als Bekannte darstellen konnte, Leute, über die die Crew möglicherweise erfahren hatte, daß sich eine Rebellion auf Parem IV anbahnte. War dem so, so mußten sie davon seit einiger Zeit wissen. Vielleicht waren es Sympathisanten, vielleicht auch nur Unschuldige, die einfach ein gutes Gespür hatten für die Stimmung in der Bevölkerung. Doch mit "vielleicht" kam sie nicht weiter und so veranlasste sie, daß diese Personen auf die Blutschwinge gebracht worden.
Da sie auch noch andere Aufgaben zu erledigen hatte, mußten diese Leute einige Stunden in den Arrestzellen des Schiffes verbleiben, was sich nicht unbedingt als Nachteil herausstellen mußte. Ließ man den Delinquenten längere Zeit im Ungewissen - sie waren, ohne das man ihnen einen Grund genannt hatte, abgeholt und eingesperrt worden - so setzte oft schon bald eine gewisse Nervosität ein. Dies wiederum lockerte die Zunge und machte ein Verhör, insofern keine Konditionierung vorlag, um einiges einfacher und kürzer.
Dennoch war N'nhaeirhu beinahe die ganze Nacht über damit beschäftigt gewesen, Informationen aus ihnen heraus zu quetschen.
Die CIS hätte ohne weiteres einem ihrer Mitarbeiter ein paar der Verhöre überlassen können, doch sie wollte nicht nur die Informationen aus erster Hand, sondern auch deren Gestik und Reaktionen auf Spekulationen ihrerseits beobachten. Man hätte auch Aufzeichnungen machen können, doch im Grunde lief es dann darauf hinaus, daß sie insgesamt dieselbe Zeit benötigen würde. Also konnte sie auch selbst alle persönlich durch die Mangel drehen. Auf diese Weise konnte sie es irgendwann lassen, den gereizten und unter Druck stehenden Tal'Shiar-Agenten zu mimen, denn schon bald entsprach es der Wirklichkeit. Sie reagierte aggressiver als gewöhnlich und zögerte nicht lange, schärfere Mittel einzusetzen, um ans Ziel zu gelangen.
Nach und nach hatten sich einige interessante Fakten angesammelt, es waren auch drei weitere potentielle Sympathisanten hinzugekommen, doch im Großen und Ganzen zeigte es sich erneut, daß trotz der relativ kleinen Bevölkerung doch eine sehr große Verschwiegenheit herrschte.
Ein Indiz dafür, daß das ganze Volk die Unabhängigkeit wollte?
Oder nur Angst, etwas preiszugeben, daß einen selbst Kopf und Kragen kosten konnte - als Mittäter, Sympathisant oder einfach nur jemand, der einmal etwas falsch gemacht hatte?
Was einen möglichen Aufenthaltsort der Terroristen anging, tappte sie noch immer im Dunkeln - auch Sanra hatte noch nichts von sich hören lassen, vermutlich nur deswegen, weil sie nichts entdeckt hatte und sich nicht den Unmut N'nhaeirhus zuziehen wollte.

Derzeit war es gegen fünf Uhr morgens, die CIS saß an ihrem Schreibtisch und rieb sich müde die Augen. Sie bekam das Gefühl, daß es auf dasselbe hinaus lief, wie während der letzten Mission. Sie war dauergestresst, hatte alle Hände voll zu tun und kam wieder nicht dazu, sich um ihr persönliches Training zu kümmern. Aber wenigstens gab es diesmal niemanden, der ihr neben ihrer üblichen Probleme Ärger machte. Ihr Bruder verhielt sich momentan ruhig, was ihr die Möglichkeit gab, sich in aller nicht vorhandenen Ruhe um das Wesentliche zu kümmern und zu hoffen, daß er eingesehen hatte, daß er auf diese Weise weiter kommen würde als wie bisher.
Sie lehnte sich kurz zurück, streckte sich und gähnte ausgiebig, als sich akustisch ein Ruf von der Planetenoberfläche ankündigte. Er war an sie direkt gerichtet und somit nach den üblichen Sicherheitskontrollen sofort an sie weitergeleitet worden. Sie aktivierte den Kanal und ein Rihannsu mittleren Alters in der typischen Kluft eines Arztes erschien auf dem Schirm.
Ohne ein höfliches Wort der Begrüßung, zu dem er offensichtlich ansetzen wollte, kam die Agentin zur Sache.
"Was gibt es?"
Er zögerte, scheinbar war etwas vorgefallen, was die Situation verschärfen würde, und dem war auch so.
"Die ... erkrankten Tal'Shiar-Agenten sind in der letzten Nacht gestorben!"
N'nhaeirhus Gesicht veränderte sich zu einer ausdruckslosen Maske.
"Warum informieren Sie mich erst jetzt darüber?" fragte sie mit eisiger Stimme.
"Wir wollten erst noch die Obduktionen beenden, damit ..." Die CIS ließ ihn nicht ausreden.
"Schicken Sie mir umgehend die kompletten Kranken- und Obduktionsberichte!" Er nickte nur und N'nhaeirhu unterbrach die Verbindung. Keine Minute später zeigte der Computer an, daß er die gewünschten Daten empfangen hatte und die CIS schickte sogleich eine Kopie an die Krankenstation. Schließlich öffnete sie die Dateien und las.

Knapp zwei Stunden später wurde N'nhaeirhu aus ihrer Lektüre herausgerissen. Die Brücke teilte ihr mit, daß die Schwinge soeben von einem Vertreter aus dem Gouverneurspalast kontaktiert wurde und die Lage vollends eskaliert war. Um sich selbst ein Bild zu machen, ließ man ihr eine Aufzeichnung zukommen, die sie umgehend ansah.
Der Rihannsu, der mit dem Riov gesprochen hatte, sah sehr blaß aus, seine Haut glänzte leicht und er schien arge Probleme beim Sprechen zu haben. Er setzte des öfteren mitten im Satz ab und mußte mühsam Luft holen, während er die Ereignisse im Palast schilderte. Schließlich brach er, noch während die Verbindung stand und vor den Augen der Brückenbesatzung, zusammen.
"N'nhaeirhu, offensichtlich ist der Gouverneurspalast Ziel eines Anschlages mit Biowaffen geworden. Begeben Sie sich in den Transporterraum und schließen Sie sich einem der Rettungsteams an. Die Krankenstation ist bereits unterrichtet, das Außenteam wird auch von einigen Angehörigen des medizinischen Personals begleitet. Dr. t'Ptraval wird Ihnen noch die entsprechenden Untersuchungsergebnisse der Biowaffe, die wir abfangen konnten, zukommen lassen - es sind vor allem Informationen über die Auswirkungen, Ansteckungsgefahr und Letalität."
"Ssuay'ha, rekkhai!" quitierte sie die Nachricht des Riovs und schloß den Kanal. Sie war längst unterwegs zum Transporterraum, als sie von ihrer Seite noch jemanden benachrichtigte.
"Arrain Ri'Da, kommen Sie bitte ebenfalls in den Transporterraum. Ich werde auf dem Planeten wohl Ihre ...", sie gab es nur ungern zu, aber es war tatsächlich der Zeitpunkt gekommen, wo sie doch mal seine Hilfe in Angelegenheiten des Tal'Shiar benötigen würde, "... Fachkenntnis gebrauchen können!"
Kurzzeitig herrschte stille Verwunderung, doch er bestätigte und machte sich ebenfalls auf den Weg.

Im Transporterraum angekommen, standen einige Rihannsu bereit, die schützende Laehval-Anzüge austeilten. Und schon trat das erste Außenteam auf die Plattform und verschwand im Flimmern der Transfersäule.

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Geschrieben von Ri`Da am 07.09.2002, 11:18:

(Ri'Da)


=/\= Quartier =/\=

"Arrain Ri'Da, kommen Sie bitte ebenfalls in den Transporterraum. Ich werde auf dem Planeten wohl Ihre Fachkenntnis gebrauchen können!"

Mit einem kurzen Ie antwortete ich auf den Ruf, es könnte ja mal nichts schaden sich wirklich mit seiner Arbeit auseinander zu setzen. Nach wenigen Sekunden hatte ich auch schon meinen Laehval-Anzug an.

Im Transporter Raum angekommen sah ich schon die ersten Rihannsu wie sie sich zum Beamen bereit machten. Mit einem kurzen Handzeichen gab ich den Befehl das sie runterbeamen durften. Im diesem Augenblick kam N'nhaeirhu in den Transporterraum. Sie sah sich nur einige Sekunden um als ich sie schon zu mir rüberwinkte.

In einer nicht einzusehenden Ecke des Raumes sprach ich sie dann an.
"Erie'Rin ich bin mir darüber in klaren was passiert ist. Mir wurde alles mitgeteilt. Aber seien sie sicher, ich werde auf meine Art und Weise versuchen mitzuhelfen. Ich mag es nicht, sicher geht es ihnen genauso, wenn jemand mir kluge Ratschläge gibt.Wir können und werden uns untereinander absprechen, aber dann schau ich mir die Lage selbst an."

Mit einem kurzen Ie schien sie mir zuzustimmen, was mich natürlich ein wenig überraschte.

" Aber vergessen sie nicht Ri wär hier das Kommando hat. Ich werde ihnen einen gewisse Art an Eigenständigkeit lassen, es soll ja dabei auch was herauskommen."

Mit einem kurzen Nicken bestätigte ich wiederrum ihre Meinung als wir uns auch schon zur Plattform begaben. Wiederum gab ich den Befehl zum Beamen.

Kurze Zeit später materialisierten wir genau vor dem Gouverneurspalast. Das erste Einsatzteam hatte das Gebiet schon abgesichert..........

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Geschrieben von Rikal am 09.09.2002, 00:29:

(Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Schon während der Mitarbeiter des Gouverneurspalastes berichtete war eine deutliche Veränderung an der Mimik und Haltung des Leihs eingetreten. Seine Gesichtszüge hatten sich verhärtet, seine Lippen bildeten eine dünne Linie, seine Augenbrauen einen Gerade und seine schwarzen Augen waren zu Eis geworden. Sein Gesicht hatte sich regelrecht verfinstert und auch seine Körperhaltung hatte sich sichtlich versteift. Der Riov war geschockt, wie jeder andere auf der Brücke. Nachdem der Kanal geschlossen worden war herrschte eisiges Schweigen auf der Brücke. Aber er war nicht nur geschockt, ihn hatte erneut das kalte Feuer in seinem Herzen erfasst. Er war wütend und die Wut brannte kalt in ihm. Diese Terroristen würden für diese Tat büssen und ihren Entschluss zu diesem abscheulichen Verbrechen bereuen. Während die anderen sich noch zu sammeln suchten, begann der Riov erste Befehle zu geben. Später würde er sich bemühen müssen das was er gesehen hatte zu verarbeiten, aber jetzt verlangte die Pflicht ihren Tribut. Mit kalter Stimme, die nichts Gutes verhieß, befahl er eine Verbindung zum planetaren Nachrichtennetz aufzubauen. Jeder sollte ihn hören können, nur hören.
Nach einem guten siuren meldete der Taktiker, dass nun jeder auf dem Planeten ihn hören könne.
„Hier spricht Enarrain Rikal tr´Drevoux, Leih der ChR Blutschwinge. Auf Grund des Anschlages auf den Gouverneurspalastes übernehme ich mit sofortiger Wirkung die Regierungsgewalt über Parem IV und verhänge das Kriegsrecht. Über i'Seguton wird eine Ausgangssperre verhängt. Wer ohne triftigen Grund auf den Straßen angetroffen wird, wird inhaftiert. Wer sich widersetzt wird die Konsequenzen seines Handelns zu tragen haben. Wer versucht die Stadt ohne Genehmigung zu verlassen wird den Versuch nicht überleben. Tr’DRevoux, Ende.“
Nach einem Nicken schloß der Taktische Offizier den Kanal. Aber Rikal war noch lange nicht fertig. Es folgte ein regelrechter Schwall weiterer Befehle. Ein Kanal wurde zu allen Decks geöffnet.
„Hier spricht der Leih, es hat einen Anschlag auf dem Gouverneurspalast gegeben. Der Planet wurde von mir unter Kriegsrecht gestellt. Sämtliche Rettungsmannschaften sammeln sich an ihren Stationen. Richten sie sich auf einen Einsatz unter ABC Bedingungen ein. Es ist klar, dass die Bevölkerung von den wahren Ausmaßen des Anschlages nichts erfahren darf.“
Ein Knopfdruck schloß die Verbindung zu allen Decks und der Riov gab Befehle an Individuen.
„Tribun, alle Marines werden sofort nach i'Seguton verlegt. In voller Kampfausrüstung. Sie werden gemeinsam mit den städtischen Ordnungshütern die Ausgangssperre überwachen und gegebenenfalls durchsetzen. Außerdem sind sie für die Sicherheit der Rettungsmannschaften verantwortlich. Weitere Informationen folgen in kürze.“
„Ssuay“, kam es schlicht aus den Brückenlautsprechern.
„Iregh, ab sofort hält sich ständig eine deiner Kommandoeinheiten in absoluter Einsatzbereitschaft. Sobald wir wissen, wo sich dieser Abschaum versteckt werden wir zuschlagen.“
„Wir sind bereit, Rikal“, knapp und kurz, wie immer. Ein Blick über die Schulter brachte den taktischen Offizier in sein Blickfeld.
„Auch ihre Leute werden auf dem Planeten gebraucht. Sorgen sie dafür, dass jeder einen Schutzanzug erhält. Außerdem werden sie und ihr Personal die Aufgaben der Marineinfanteristen an Bord übernehmen müssen.“ „Ssuay, Rekkhai“, antwortete der Angesprochene. Der Riov drehte sich wieder um und eine weitere Verbindung wurde etabliert.
„Sora, sie haben es gehört. Ich gehe von einer biologischen oder chemischen Waffe aus. Versuchen sie zu helfen, aber gefährden sie nicht die Besatzung.“
„Ssuay“, auch in ihrer Stimme meinte er eine gewisse Bestürzung zu erkennen. Als nächstes war N´nhaeirhu an der Reihe. Auch sie wurde auf den Planeten geschickt, und auch sie wußte genau, dass in ihrem Kommandanten eine kalte Wut brannte. Er wollte die Köpfe der Verantwortlichen und zwar auf einem silbernen Tablett und gestern. Nachdem alle seine Befehle ausgeführt wurden, wurde es still auf der Brücke. Der Leih wartete auf die ersten Ergebnisse und Meldungen. Das verhasste Warten vertrieb er sich mit Überlegungen, was er mit den Verantwortlichen machen würde, wenn er sie erst in seinen Händen haben würde. Von ihm hatten sie wahrlich keine Gnade zu erwarten. Selbst die Elemente würden sie vor ihm nicht mehr beschützen können.

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Geschrieben von Sora am 10.09.2002, 20:38:

(Sora)


=/\= Quartier Arrain t’Ptraval =/\=

Fast weißblau war das Licht des Laserskalpells, als es sich durch das tote Fleisch des Rihannsus schnitt. Sein Gesicht trug einen erstaunten Ausdruck, so als könne er nicht glauben, dass ich einfach Fleischstücke aus ihm herausschnitt. Doch es war nur der erstaunte Ausdruck darüber, dass der Tod ihn so schnell ereilte. Die Stücke, die ich der Leiche entnahm, sie stammten ebenso von der Haut, wie auch von den inneren Organen und dem Hirn, wurden sofort weitergereicht und präpariert für eine sehr genaue Untersuchung. Das Licht des Lasers erlosch und ich wandte mich den Proben zu. „Bringen sie ihn weg.“ „Ie Rekkhai.“ Die Leiche wurde fort gebracht. Ordentlich angeordnet wurden die Proben in den Schockfroster gegeben. Wenn es was Biologisches war, konnte man so verhindern, dass es sich zersetzte oder gar durch restlichen Stoffwechsel abgebaut wurde. Umfangreiche Scanns folgten und gebannt warteten ich und mein Team auf die Ergebnisse, die der Computer uns mitteilen würde. „Dr. t’Ptraval an Riov tr’Drevoux…. Dr. t’Ptr…“ „Was gibst?“ Seine Stimme klang unbeherrscht, aber auch müde. „Mein Riov, ich bitte um Zugriff auf den Hauptcomputer, damit er die Rechenleistung des medizinischen Computers erhöhen kann.“ Ich deute eine Verbeugung an um ihn wohlwollend zu stimmen. Was ich jetzt nicht gebrauchen konnte, war ein übellauniger Leih. Er zögerte kurz: „Ie Doktor. Sie bekommen so viel Kapazität, wie sie benötigen, ich veranlasse alles.“ Der Bildschirm wurde dunkel. Der medizinische Rechner würde allein etliche Stunden benötigen, mit zusätzlicher Kapazität hofften wir auf maximal 2 Stunden.

_-= 2,5 Stunden später =-_

„Dr. t’Ptraval?“ „Ja?“ „Wir haben jetzt das Ergebnis.“ „Gut ich komme.“ Die Schwester hatte mich im Arboretum gefunden, der einzige ruhige Ort in dieser irren Zeit, wie mir schien. Ich stand vom Boden auf und klopfte mir etwas Gras und Erde von der Hose, dann folgte ich der Schwester auf meine Station, die Krankenstation. „Sehen Sie sich das an.“ Forderte mich einer meiner Kollegen auf. Und ich schaute es mir an. Die Daten die der Computer graphisch, genauso wie plastisch darstellte, ließen mich den Kopf schütteln. Ich hatte mich auf einen Virus eingestellt. Einen Virus, bei dem man nach einem Impfstoff hätte forschen müssen. Aber was ich hier sah war nur ein Bakterium. Ein einfaches kleines Bakterium. Seine Gefährlichkeit bestand lediglich in seiner Tarnung. Denn getarnt war es als Virus. Irgendwie bewunderte ich die Designer dieses Bakteriums. Der Körper bekam die Information, dass er gegen einen Virus antreten solle, er richtet seine Abwehr darauf ein und dann, dann schlug einfach das Bakterium zu, dann wenn der Körper durch seine eigene Abwehrmaßnahmen geschwächt war. Ich lud mir die wichtigsten Informationen auf ein Padd und begab mich zum Büro des Riovs. Geduldig wartete ich vor der Tür, bis er gewillt war mich zu empfangen. „Dr. t’Ptraval, Sora, ich hoffe sie haben gute Nachrichten.“ Er deutete mir, mich zu setzen, während er selber es vorzog nervös sein Büro zu durchmessen. „Mein Riov, ich habe in der Tat gute Nachrichten. Wir fanden in den Proben des Opfers, welches wir zur Obduktion bekamen, die Ursache seines Todes gefunden.“ Ich machte eine kleine Pause und wartete ab, ob er stehen blieb und ich somit seine ungeteilte Aufmerksamkeit erhielt. Prompt blieb er stehen. „Fahren Sie fort, Doktor.“ „Zuerst dachten wir, wir hätten es mit einem Virus zu tun. Aber es ist kein Virus. Es ist nur ein Bakterium.“ Beim letzten Satz war meiner Stimme eine gewisse freudige Erregtheit anzumerken gewesen und der Riov schaute mich verständnislos an. „Und weiter, Doktor?“ „Es ist nur ein Bakterium, wissen Sie nicht was das bedeutet? Wir können ein Medikament dagegen herstellen, es ausrotten, es vernichten.“ Er schaute mir kurz in die Augen und sagte dann mit grimmiger Entschlossenheit: „Dann tun Sie das, Doktor. Und zwar schnell.“ Er wandte sich ab, da er das Gespräch als beendet ansah. „Riov tr’Drevoux, Rikal?“ „Was gibst denn jetzt noch?“ „Geben sie mir freie Hand bei der Produktion des Medikamentes, ich brauche mehr Replikatoren, Ressourcen etc.“ „Sie erhalten alles, was Sie für nötig erachten.“ „Ie Rekkhai, mögen die Elemente mit uns sein.“ Mit diesen Worten verließ ich sein Büro. In meinem Büro stellte ich einige Listen zusammen und so nach und nach geriet auf der Blutschwinge ein riesiger Apparat in Bewegung. Große Abschnitte des Schiffes wandelten sich von einem Kriegsschiff in eine Pharmafabrik. Gänge, die einst still da lagen wurden mit Leben gefüllt, Generatoren wurden aus ihren dunklen Gefängnissen der Lagerräume geholt und nahmen ihren Dienst auf….

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Geschrieben von Chateya am 10.09.2002, 23:55:

(N'nhaeirhu)


Ri'Da hatte ihr zu denken gegeben. Er hatte mit seinem Worten bewiesen, daß er, was seine Arbeit als Tal'Shiar anging, nicht unbedingt teamfähig war. Er gehörte damit wahrscheinlich, wie einst N'nhaeirhu ebenfalls, zu den allein operierenden Agenten, die nur gelegentlich Unterstützung für Routineaufgaben erhielten. Von daher mußte er mindestens den Rang eines erie'Riovs, wenn nicht gar enar'Riovs innehaben ... doch es war keine Zeit, über solche Dinge nachzudenken. Ihre Konzentration wurde anderweitig benötigt und es war vielleicht gar nicht mal so schlecht, wenn die beiden Tal'Shiar mal zusammen arbeiteten. Vielleicht würde das ein wenig die Spannungen zwischen ihnen abbauen.
Sie würde ihn soweit seine Arbeit machen lassen, wie sie sich als konstruktiv erwies und sie ging davon aus, daß sie das sein würde.

Schließlich beamte sie sich gemeinsam mit Ri'Da herunter. Auf dem Vorplatz des Palastes angekommen, sah alles soweit erst einmal normal aus, mit der Ausnahme, daß weit und breit keine zivile Person zu sehen war. Die Marines, die schon im Zuge der Eindämmung der Ausschreitungen in der Hauptstadt hierher geschickt worden waren, hatten das Gebiet weiträumig abgesperrt. Weitere Teams beamten sich auf die Oberfläche, unter ihnen das medizinische Personal und der neue Sicherheitschef der Schwinge, Erein Tahl Tahlek, der Talak, der aufgrund einer schweren Verletzung, die er sich bei den Aufräumarbeiten auf dem Raumhafen zugezogen hatte, wohl auf längere Zeit vertrat. Einer der Mediziner übergab N'nhaeirhu die Informationen über die bisherigen Untersuchungsergebnisse und beim Durchsehen erhielt sie einen ungefähren Eindruck von dem, was sie erwarten würde.
Ri'Da war mit einigen Sicherheitsleuten und Tahl bereits vorgegangen und betrat soeben den Palast. N'nhaeirhu folgte ihnen mit den Leuten, die gerade eben rematerialisiert worden waren.

Irgendwie war es eine eigenartige Stimmung. Es war totenstill, mit Ausnahme der vereinzelten Befehle und Meldungen der Crew der Schwinge - unter anderem, daß eine Leiche unter größten Sicherheitsvorkehrungen an Bord gebeamt worden war - war nichts zu hören. Es hatte nahezu etwas Gespenstisches, wenn man an den Anschlag auf dem Raumhafen dachte, wo die Zerstörung offensichtlich gewesen war. Aber hier war außer den Toten, die hin und wieder auf dem Boden lagen, nichts zu sehen, Man bekam das Gefühl, als würde hinter jeder Ecke irgendetwas lauern.

Die Rettungsteams hatten sich in kleinere Gruppen eingeteilt, um möglichst schnell den gesamten Palast unter Kontrolle zu haben. N'nhaeirhu war mit einem medizinischen Assistenten und zwei Sicherheitsleuten unterwegs, als sie erneut einen Rihannsu im Gang liegen sahen. Nein, er lag nicht, er saß an der Wand. N'nhaeirhu wußte nicht, das wievielte Opfer es war, sie zählte nicht mit, das überließ sie anderen. Doch ihres Erachtens nach waren es bereits zu viele. Sie näherten sich dem Rihannsu und blieben schließlich vor ihm stehen. Seine Augen waren weit geöffnet, er stierte schräg nach oben an die gegenüberliegende Wand und plötzlich versuchte er, mit seinem Blick N'nhaeirhu zu fixieren.
"Der Mann lebt noch!" stieß der medizinische Assistent hervor.
"Das sehe ich auch!" antwortete die CIS gepresst, der es geringfügig unangenehm war, von einem Sterbenden angestarrt zu werden. Sie kannte den Ausdruck in den Augen einer Person, deren letzter Lebenshauch langsam aus dem Körper entwich und dabei bei vollem Bewußtsein war. Sie hatte diesen Ausdruck das erste Mal erlebt, als sie ihre Mentorin getötet hatte, die mit der Wiedervereinigungsbewegung gemeinsame Sache gemacht hatte - sie hatte sie getötet, um ihre eigene Loalität unter Beweis zu stellen.
"Erie'Rin, ich empfehle, diesen Mann auf die Schwinge zu transportieren." Er hatte den Rihannsu gerade eben untersucht und war zu dem Schluß gekommen, daß er dringend Hilfe benötigen würde, obwohl es für ihn wahrscheinlich zu spät war.
Und N'nhaeirhu besiegelte sein Schicksal. "Abgelehnt!"
Als jemand, der normalerweise Leben rettete, hatte der Assistent etwas höhere Moralvorstellungen, und zeigte sich schockiert von der Aussage der Agentin.
"Wir haben noch keine Ahnung, womit wir es hier zu tun haben - ob es sich um eine der Waffen handelt, von der wir eine an Bord haben, oder ob es etwas ganz anderes ist. Und ich bin nicht bereit, die Besatzung der Schwinge unnötig zu gefährden!" Er sah sie noch immer mit demselben Gesichtsausdruck an, nickte aber schließlich, als er mit dem Argument einverstanden war.
Dann gingen sie weiter. Keine zehn Meter von dem Sterbenden entfernt, meldete sich Ri'Da.
"N'nhaeirhu, wir haben die Gouverneurin gefunden." Eine Pause folgte und sie konnte sich vorstellen, weshalb. "Sie ist tot!" Jetzt setzte N'nhaeirhu eine Pause, keine der Trauer, sondern eine der schier nicht zu bändigenden Wut. Sie wollte diese Terroristen endlich in die Finger kriegen, diese abscheulichen Gestalten, die nicht einmal den Mut besaßen, einen direkten Angriff zu wagen - nein, es geschah still und leise und im Geheimen ... und N'nhaeirhu kam aufgrund dessen der schreckliche Verdacht, daß sie es hier mit Tal'Shiar zu tun hatten.
Schließlich gab sie Ri'Da Bescheid, daß sie verstanden hatte und schloß den Kanal. Daß er den Riov darüber zu informieren hatte, würde ihm selbst klar sein, weswegen sie einen entsprechenden Kommentar unterließ.

Sie gingen weiter durch die Gänge des großen Palastes, stießen ab und an auf andere Gruppen, waren aber ansonsten der Stille überlassen. Es fiel kein Wort, die Stimmung war gedrückt und N'nhaeirhu mußte sich zusammenreißen, um nicht die Beherrschung zu verlieren, um sich zu konzentrieren auf die Suche nach der Ursache für diesen schleichenden Tod.
"Die Krankheitserreger sind offensichtlich nicht über die Luft übertragbar!" hörte sie eine überraschte Stimme hinter sich sagen und sie blieb abrupt stehen und drehte sich herum. Er hielt seinen Scanner in die Luft, um das Ergebnis noch einmal zu überprüfen, doch es änderte sich nicht.
"Wie ist es dann übertragbar?"
"Ich weiß es nicht, vielleicht über Körperflüssigkeiten, Tröpfchen- oder Schmierinfektion."
"Das würde aber eigentlich nicht alle gleichzeitig treffen."
"Nein, das würde sich mit dem sogenannten Schneeballeffekt verbreiten."
Wären schon eher einzelne Krankheitsfälle aufgetreten, hätte man uns sicherlich sofort informiert. Also war diese Möglichkeit auszuschließen. Grübelnd gingen die vier Rihannsu weiter, als sie an einer Tür vorbeikamen, die absolut unauffällig war gegenüber den anderen. Es war keine Beschriftung zu sehen, die einen Hinweis geben könnte, was sich in dem angrenzenden Raum verbergen könnte, noch deutete irgendetwas anderes darauf hin. Als sie an einer weiteren derartigen Tür vorbei kamen, stutzte N'nhaeirhu und blieb stehen. Schließlich ging ihr ein Licht auf und sie flüsterte: "Wasser!" Etwas lauter sagte sie zu dem Assistenten, daß er das Trinkwasser untersuchen solle, und deutete auf eine der Türen.
Nach ein paar Minuten kam er zurück und bestätigte die Annahme der CIS.
"Die Krankheitserreger sind im Wasser enthalten ..."
"Und der Palast hat eine eigene Trinkwasserversorgung!" Unverzüglich öffnete sie einen Kanal zu Ri'Da, doch er kam ihr zuvor - der Kanal war bereits offen, als sie zu sprechen begann.
"Arrain, die Erreger sind im Wasser!"
"Ich weiß", kam seine Antwort. Er war im selben Moment darauf gekommen. "Ich wollte gerade alle Einsatzkräfte informieren."
"Dann tun Sie das. Ich werde mir mal die Trinkwasserzuleitungen zum Palast ansehen."
Eine Bestätigung folgte und der Kanal schloß sich.

Kurz darauf stand N'nhaeirhu in im Keller in dem kleinen Raum mit den Wasserzuleitungen, die einige Meter außerhalb des Palastes von der städtischen Trinkwasserversorgung in den Palast abzweigten. Sie sah sich kurz um, bedachte die Sicherheitssysteme, stellte dabei allerdings verdrießlich fest, daß hier keine Wache stand. Die Leitungen selbst konnte sie von innen nicht ansehen, dazu hätte das wasser abgestellt werden müssen. Doch es hatte noch etwas anderes gegeben, daß ihr aufgefallen war. Der Vorraum des Raumes, in dem sie sich derzeit befand, hatte zwei Türen. Sie ging wieder hinaus und folgte der zweiten Tür, die in entgegengesetzter Richtung der lag, aus der sie gekommen waren.
Und eine Treppe weiter oben stand die kleine Gruppe vor einem Hinterausgang.

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Geschrieben von Arfeh am 14.09.2002, 02:47:

(Arfeh)


=/\= Parem IV, i’Seguton =/\=

Schon vor Tagen war eine kleine Gruppe der Terroristen mit einem ganz bestimmten Auftrag in die Hauptstadt gekommen. Ihr Auftrag war es zu warten bis die Bakterien aktiv werden und es die ersten Todesfälle gibt. Dann, so die Überlegungen ihrer Anführer, würde von der Blutschwinge Rettungsmannschaften entsandt werden, unter denen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Kommandooffiziere befinden würden. Diese galt es zu finden, zu fassen und aus der Stadt zu bringen. Allerdings hatte niemand damit gerechnet, dass der Leih so reagieren würde, wie er es getan hatte. Auf Besatzungstruppen und Kriegsrecht waren sie nicht eingestellt gewesen. Dadurch wurde ihre eigene Operation etwas erschwert, aber sie hatten sowieso vor gehabt sich Uniformen zu organisieren und sich im Schutz der Uniformen in die Besatzung einzuschleichen.
Dass ihnen das so leicht fallen würde, damit hatten sie dann doch nicht gerechnet. Eine einsame Patrouille aus vier Marines marschierte durch die Straßen eines schlechteren Viertels der Stadt. Hier standen einige Häuser leer und in zweien davon verbargen sich die Rihannsu, die Waffen im Anschlag. Das die Marines metallisch grüne Kampfanzüge trugen, war ihnen nicht entgangen, auch hatten sie von diesen Anzügen gerüchteweise gehört, aber sie waren in der Überzahl und hatten das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, während ihre Lebenszeichen und die Energiesignaturen ihrer Waffen von einem Störsender unterdrückt wurden.
Sie warteten angespannt unter und neben die Fenster gekauert bis sich die vier genau zwischen den Häusern befanden. Dann sprangen sie auf und eröffneten das Feuer. Grüne Strahlenbahnen zuckten aus Fenstern zu den Soldaten hinunter und schlugen, zur Überraschung der Angreifer, in Energieschilde ein. Die gepanzerten Gestallten verteilten sich auf der Straße, denn es gab nichts in der Nähe was ihnen hätte Schutz bieten können und knieten während um sie herum Disruptorsalven einschlugen nieder, aber sie konnten ihre Gegner nun sehen und erwiderten das Feuer. Bestimmt würden sie auch um Hilfe rufen. Langsam wurde die Situation für die Angreifer brenzlig, die ersten gingen bereits getroffen zu Boden oder vergingen in einem grünen Gleisen. Dann konzentrierten sie ihr Feuer auf einen einzelnen Marine und der Deflektor brach unter dem Beschuss zusammen und der Panzer brach auf. Der erste war ausgeschaltet und den anderen erging es nicht besser.
Wenige siuren später erreichten weitere Soldaten den Ort des Geschehens und tappten in eine weitere Falle. Zwischen den Marines war eine Ladung platziert worden, die sobald sich alle Neuankömmlinge in Reichweite befinden gezündet werden würde. Bei dieser Ladung handelte es sich nicht um einen simplen Sprengsatz sondern um eine sehr spezielle Blendgranate. Selbst in ihren Anzügen würden die Soldaten vor den Lichtblitzen und Ultraschallgeräuschen nicht gefeit seien, hofften die verbliebenen fünf Terroristen zumindest. Die Elemente waren ihnen gewogen, denn nach dem grellen Lichtblitz lagen alle Marines am Boden. Während die Angreifer durch spezielle Licht- und Geräuschfilter, die die Ultraschallgeräusche negierten, geschützt waren. Allerdings würde die Wirkung nicht lange anhalten. Aber viel Zeit würden sie auch nicht brauchen. Sie eilten auf die Straße, schafften die Bewusstlosen von der Straße, holten sie, nach einigen Versuchen die Sicherungsmechanismen zu umgehen, aus ihren Anzügen und zogen sie sich selbst an. Dann kehrten sie auf die Straße zurück und machten sich auf den Weg zum Palast. Dabei ignorierten sie die Funkrufe des Kommandanten der ursprünglichen Träger der Anzüge, die nun mit durchschnittener Kehle in einem Keller lagen.
Dank eines Spionageprogramms im Sicherheitssystem des Gouverneurspalastes wussten die Terroristen wo sich die CIS der Blutschwinge, denn zweifellos steckte sie in einem der weißen Anzüge, von denen sich nur zwei in der Stadt befanden. Woher sie wussten, dass es sich bei dieser Person um die CIS handeln mußte? Der eine Anzug war deutlich kleiner als der andere, und ganz offensichtlich waren die Anzüge an die Physiologie des Trägers angepasst, denn sie hatten, abgesehen von der fehlenden Erfahrung im Umgang mit diesen Anzügen, die aber zu ihrem Glück nicht sehr schwer zu handhaben waren, auch Probleme damit, dass die Anzüge nicht richtig passten und sie sich daher etwas ungelenk bewegten.
Die Terroristen wussten, dass die Gruppe der CIS sich in der Nähe eines Hinterausgangs befand und dorthin eilten sie nun. In der unmittelbaren Umgebung des Palastes herrschte ein ziemliches Chaos, noch immer wurden Tote geborgen und Spuren gesichert, daher wurden sie auch, da sie offensichtlich zur Schwinge gehörten, von den Wachposten, bei denen es sich um städtische Ordnungshüter handelte, einfach durchgewinkt.
Als sie den Hintereingang passierten stand die vermeintliche CIS mit ihrer Gruppe unmittelbar hinter der Tür und reagierte praktisch nicht auf das Eintreffen der Marines. Erst als die Mündung eines Disruptorgewehres auf den Anzug gesetzt wurde zeigte der Träger eine Reaktion, die trotz des Anzuges an Hand der Körperhaltung als ungläubiges Staunen interpretiert werden konnte und verlangte zu erfahren, was hier vorginge. Die Erklärung, das sie nun eine Gefangene der Befreiungsfront von Parem IV sei, klärte die Situation schlagartig auf, aber der Versuch Hilfe herbei zu rufen scheiterte, weil die Entführer die Kommunikationskanäle mit einem Störsender blockierten. Mit vorgehaltener Waffe wurden die vier Besatzungsmitglieder der Blutschwinge in einen kleinen Raum dirigiert und angewiesen ihre Helme abzunehmen. Die Weigerung der Person im weißen Anzug führte dazu, dass einer seiner Begleiter aus nächster Nähe, innerhalb des Perimeters des Schutzschildes, erschossen wurde. Nun entschied er sich dazu zu kooperieren und nahm seinen Helm ab. Tatsächlich befand sich in dem Anzug die CIS, wie ein Blick in das bisher unter dem Helm verborgene Gesicht zeigte. Wütend funkelten ihre Augen die Entführer an, aber sie hatte erkannt dass es besser war sich zu fügen. Schließlich war sie für ihre beiden Begleiter verantwortlich und wies diese an ebenfalls ihre Helme abzunehmen. Fast aller Vorteile der Anzüge beraubt und mit einem Disruptor im Rücken brachen die Entführten und ihre Entführer zum Hafen des Palastes auf. Während sie unterwegs waren fiel der CIS auf, dass ihre Entführer sich auskenne mussten. Sie benutzten nur Korridore, in denen sich niemand aufhielt. Von dem Spion im Überwachungssystem konnte sie nichts wissen. Unbemerkt erreichten sie den Hafen. Was wohl auch daran lag, dass auf Grund der zusammengebrochenen Kommunikationsverbindungen mit einem Angriff auf den Palast gerechnet wurde, dass der Angriff bereits begonnen hatte konnte niemand ahnen.
Der Hafen wurde nur von zwei Ordnungshütern des Planetens bewacht, die mit zwei schnellen Schüssen ausgeschaltet wurden. Die Gefangenen wurden in ein schnelles Unterseeboot verfrachtet, mittels eines Betäubungsmittels ruhig gestellt und dann legte das Boot ab. Das Spionageprogramm öffnete die Schotts des Hafens und das Boot verschwand in die Weiten des Meeres.
Natürlich entging dies nicht den Sensoren der Blutschwinge, aber nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt befand sich ein Graben mit Metallablagerungen, die die Sensoren des Warbirds empfindlich stören würden. Außerdem wartete ein weiteres Boot in ihm.
Der kritischste Augenblick war die Strecke zwischen Stadt und Graben, aber es waren nur drei Kilometer. Für die das Boot keine zwei siuren brauchen würde. Wie erwartet meldete sich die Blutschwinge, und sie wurden aufgefordert umzukehren. Der Hinweis, dass sie N'nhaeirhu t'Sshionsha in ihrer Gewalt haben wollten, führte zu einer abrupten Beendigung des Gespräches. Offensichtlich wollte der kommandierende Offizier nicht ohne Rücksprache auf ein Schiff feuern, auf dem sich vielleicht Kameraden befinden. Diese Verzögerung genügte ihnen, bevor die Verbindung wiederhergestellt wurde verschwand das U-Boot in dem Canyon. Dort dockte es an das andere Boot an, dieses folgte dem Verlauf des Canyons und tauchte erst auf als sich ein Erzfrachter in unmittelbarer Nähe befand und setzte sich unter ihn. In seinem Schatten fuhr es gen Norden und schwenkte in einen weiteren Graben. Dieses Spiel spielten sie eine Weile, um den Sensoren der Blutschwinge zu entgehen und irgendwann verließen sie das Boot während der Autopilot es weitersteuerte und ihre Lebenszeichen vorgetäuscht wurden.
Als N'nhaeirhu Stunden später wieder zu Bewusstsein kam befand sie sich in einem dunklen, kalten Raum. Ihr Kopf dröhnte und sie fror, denn sie trug nur Hemd und Hose ihrer Uniform, und diese waren eigentlich nicht zum Schutz gegen niedrige Temperaturen gedacht. Vor allem aber war sie allein. Ganz allein in einem kleinen, dunklen Raum. Müde und erschöpft setzte sie sich auf die harte Pritsche, zog die Beine an die Brust und harrte der Dinge, die da kommen würden.

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Geschrieben von Tarik am 14.09.2002, 10:35:

(Tarik)


In dem Shuttle Stelam auf dem Weg zur Blutschwinge

Mittlerweile sitze ich schon seit mehreren Stunden in diesem Shuttle, auf dem Weg zu meinem neuen Schiff. Mittlerweile ist es früher Abend und ich sollte die Blutschwinge in ca. 50 Minuten erreichen. Ich hatte auf dem Flug ziemlich viel Zeit um mich über die Blutschwinge und ihre Crew der Blutschwinge, sowie ihre derzeitige Mission zu informieren. Eigentlich hatte ich mit einem Posten als taktischer Offizier gerechnet, habe aber dann erfahren, dass zur Zeit alle Besetzt sind. So trete ich nun meinen Posten an der CONN an.
Die Blutschwinge ist laut meinen Informationen das modernste Schiff der Flotte, mit immensen Waffen und Verteidigungssystemen und ich kann es kaum erwarten, sie endlich zu besichtigen. Die Crew und der Laih haben einen ausgezeichneten Ruf, wie sich dass für ein Schiff des Reiches gehört. Daher freue ich mich natürlich auch auf diese Bekanntschaft. Über die Mission der Blutschwinge habe ich mich natürlich auch informiert. So wie es scheint, ist das, was wohl als eine Untersuchung ungewöhnlicher Vorfälle begann nun auf dem besten Weg, sich zu einem Skandal für das ganze Reich zu entwickeln.
Bei einem flüchtigen Blick auf die Kontrollen, stelle ich fest, dass sich die Blutschwinge jetzt in Sensorreichweite befindet. Der Anblick, der sich mir nun bietet ist wirklich atemberaubend! Wir haben ja auf der Akademie schon viel über die neuen Warbirds gehört, aber jetzt, jetzt habe ich das erste Mal Sichtkontakt mit einem und bin Sprachlos! Gemächlich und langsam treibt die Blutschwinge im Orbit dahin. Ihr stromlinienförmiger Rumpf, mit den geschwungenen Seiten, dass kann keine Akademie vermitteln und ich habe das Glück, dieses Schiff gleich zu betreten.
Ich bereite mich auf den Anflug vor und rufe den OPS-Offizier und die Anflugkontrolle um Sie von meiner Ankunft zu informieren.

Ich: Shuttle Stelam an Blutschwinge.

OPS: Hier Blutschwinge.

Ich: Hier spricht Erein Tarik, ich wurde der Blutschwinge als CONN zugeteilt.
Erbitte Erlaubnis zum Landeanflug!

OPS: XO!

XO: Ie?

OPS: Das Shuttle mit unserem neuen CONN-Offizier ist eingetroffen und erbittet
Landeerlaubnis.

XO: Bestätigt, lassen Sie Ihn rein!

OPS: Ie! Richte Traktorstrahlen aus. Shuttle Stelam, hier spricht die Blutschwinge.
Sie haben Landeerlaubnis, bereithalten zu Traktorstrahlerfassung!

Ich: Ie Blutschwinge!

Während die Stelam weiter auf die Blutschwinge zu flog, konnte ich sehen, wie sich die Hangartore öffneten. Die Blutschwinge war mittlerweile schon so nah, das man ziemlich gut einige Details beobachten konnte. So sah man zum Beispiel die beleuchte vordere Sektion und die in giftgrün leuchtenden Transwarpantriebe, eine weitere erstaunliche Entwicklung und ich habe die Kontrolle drüber! Kanns kaum erwarten endlich an Bord zu gehen! Das... Das piepsen der Kom reißt mich aus meinen Gedanken.

OPS: Shuttle Stelam, Traktorstrahl ausgerichtet! Wir jetzt aktiviert.

Ich: OK, Bereit!

Ein leichter Ruck geht durch das Shuttle und bestätigt mir, dass der Traktorstrahl das Shuttle erfasst hat. Langsam wird das Shuttle reingezogen und ich habe nochmal kurz Gelegenheit, dass Schiff von außen zu beobachten. Einige Minuten später gibt es einen weiteren Ruck und das Summen des Traktorstrahls verstummt. Das Zeichen, dass das Shuttle aufgesetzt hat. Im Hintergrund ist das schließen der Hangartore zu hören. Ich beschließe nach hinten zu gehen und meine Sachen zu holen.

OPS: XO, dass Shuttle ist an Bord, soll ich den Leih informieren?

XO: Ie Erein, tun Sie das!

OPS: Brücke an Leih!

Leih: Ie?

OPS: Das Shuttle mit unserem neuen Steuermann Erein Tarik ist eingetroffen. Es liegt in
Shuttlehangar 2 Sir!

Leih: Danke Erein Shadow! Ich mache mich auf dem Weg.

Mit diesen Worten steht der Leih von seinem Stuhl auf und verlässt sein Quartier, um sein neues Crewmitglied zu begrüßen. Ein junger gut gelaunter Offizier, der gerade die Akademie verlassen hatte und nun seinen ersten Einsatz auf der Blutschwinge haben sollte.
Ich habe mittlerweile meine Sachen zusammengesucht und betätige den Schalter zum öffnen der Tür. Nach einem kurzen Moment ist die Rampe vollständig untenund ich kann zum ersten Mal einen Blick in das Innere des Schiffes werfen, dass nun für längere Zeit meine neue Heimat sein sollte. Der Schuttlehangar war sehr groß und geräumig und es herrschte wenig Betrieb. Einzig ein paar Leute sind erschienen, um sich um die gerade gelandete Stelam zu kümmern. Einige meter vom mir entfernt, sehe ich zwei Personen stehen, der eine in der Uniform meines Leih, der andere scheint Equitorum zu sein. Also dann los, mit diesem Gedanken trete ich einige Schritte vor, bis ich schließlich vor dem Leih stehe.

Leih: Willkommen an Bord Erein Tarik!

Ich: Dankeschön Leih, es ist mir eine große Ehre, unter Ihnen auf einem Schiff mit
diesem Ruf zu dienen!

Leih: Gut, der Equitorum wird Ihnen nun Ihr Quartier zeigen! Richten Sie sich ein,
ruhen Sie sich ein wenig aus und melden Sie sich pünktlich zu Dienstbeginn
auf der Brücke!

Ich: Ie Leih!

Der Equitorum gibt mir mit einem Zeichen zu verstehen, ihm zu folgen. Mit einem letzten Blick zum Shuttle folge ich dem Equitorum zu meinem Quartier. Auf dem Weg zum Ausgang zum Lift erkenne ich noch, wie der Leih sich wieder auf dem Weg macht. Ich verschwende keinen Gedanken daran, wo er hingeht, bin aber zutiefst beeindruckt von Ihm. Es muss wohl seine Art sein, die Ihn mir so symphatisch erscheinen ließ, aber das ist ja nur der erste Eindruck. Was sich daraus ergibt, werde ich wohl mit der Zeit sehen. Am Turbolift angekommen, betreten wir die Kabine, die mich zu meinem Quartier bringen soll. Die Türen schließen sich und der Lift setzt sich in Bewegung. Nach kurzer Zeit öffnen sich die Türen mit einem kurzen Summen und als ich den Lift verlasse, stehe ich in einem hell beleuchteten Korridor, der die Crewquatiere zu beherbegen scheint. Nach einigen Metern bleibt der Equitorum stehen und weißt auf eine Tür zu meiner linken.

Equitorum: Hier wären wir Sir!

Ich: Dankeschön, wegtreten!

Mit diesen Worten gehe ich auf mein Quartier zu, während der Equitorum den Korridor weiter entlang geht. Die Türen öffnen sich und ich kann einen Blick auf mein Quartier werfen. Nicht sehr geräumig, aber doch recht komfortabel eingerichtet. Ich fange an meine Sachen einzuräumen und einzurichten. Nach einigen Stunden bin ich fertig und lege mich auf meine Koje. Nach nur wenigen Minuten bin ich eingeschlafen.

-tbc-


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Geschrieben von Ri`Da am 14.09.2002, 11:39:

(Ri'Da)


=/\= Gouverneurspalast =/\=

Nachdem ich auf dem Planeten materialiesierte bekam ich merkwürdiges Gefühl. Die Stille die diesen Platz erfasst hatte war wirklich etwas erschreckend. Der Platz wurde aber bereits von den Sicherheitsleuten abgesperrt. Sie sorgten dafür das sich jeder an der Ausgangsperre hielt, die der Riov befohlen hatte.

Ich nickte kurz zu N'nhaeirhu rüber und nahm mir eine kleine Gruppe der Marines. Wir würden uns den Palast näher ansehen.

Ri: "Tribun geben sie den Befehl das Gruppe sich Gruppe Alpha bis Gamma den Palast nähern sollen. Wir werden ihn stürmen, vollen Konzentration."
Tribun: " Ie, ist eingeleitet."

Die Truppen stürmten den Palast, es kamen immer nur wieder Funksprüche das sie tote fanden. Mit einen kleinen Trupp betrat ich darauf den Palst. Die Marines hatten jeden Korridor schon abgesperrt.

Und schon wieder bekam ich dieses merkwürdige Gefühl. Die toten Rihannsu die auf den Boden lagen verstärkten diesen Eindruck nur noch mehr. Kurz bevor wir den Saal des Palastes betraten fiel mir eine der toten auf.

Ri: "N'nhaeirhu, wir haben die Gouverneurin gefunden. Sie ist tot."

Verkündete cih die schreckliche Nachricht.

N'nhaeirhu: "Verstanden!" kam als kurze und knappe Antwort zurück. Also blieb es bei mir den Riov vom dem Tod der Gouverneurin zu berichten.

" Ri´Da an die Blutschwinge."
"Hier die Blutschwinge sprechen sie."
" Verbinden sie mich mit dem Riov."
" Blutschwinge verstanden."

Nach ein par kurzen Momenten meldete er sich.

" Ie was ist los."
" Rekkhai die schlimmsten Befürchtungen haben sich Bewahrheitet. Ich habe soeben den leblosen Körper der Gouverneurin gefunden."
" Notiert.! " kam als kurze Antwort zurück und er Kanal schloss sich. Ich würde nun gerne wissen was im Kopf des Riov passierte. Mit einen Handzeichen gab ich den Befehl weiter vor zurücken. Die Art der Übertragung war immer noch nicht bekannt, wir mussten aufpassen was wir machten und berührten. Es sah aus als ob er durch die Luft übertragbar waäre. Aber die Untersuchungen schlossen dies aus. Es musste also etwas anderen sein. Der Trupp und ich gingen durch die Zimmer des Palastes irgendetwas musste doch darauf hinweisen wo der Erreger herkam. Aber jeder Raum sah gleich aus. Überall waren noch Bücher aufgeschlagen, Akten lagen auf den Schreibtischen. Aber was war noch gleich? Im jedem Zimmer fand sich ein Gefäss mit Wasser, und aus jeden wurde getrunken. Im Büro der Gouverneurin angekommen sah ich ebenfalls wie ein Gals mit Wasser, halb voll auf ihrem Tisch stand.

"Stellen sie ein Kanal zu den Truppen her."
"Arrain, die Erreger sind im Wasser!" kam mir N'nhaeirhu zuvor.
"Ich weiß" anscheinend kam sie auch darauf. "Ich wollte gerade alle Einsatzkräfte informieren."
"Dann tun Sie das. Ich werde mir mal die Trinkwasserzuleitungen zum Palast ansehen."

" Arrain Ri`Da an alle Streitkräfte, lassen sie die Hände von dem Wasser im Palast und in der Stadt. Sie werden auf den Planten nichts zu sich nehmen das ist ein Befehl!"

Also so konnte der Erreger übertragen werden. Eine hinterlistige Art jemand zu ermorden.

" Tribun, wie steht es mit der Ausgangssperre halten sich alle daran."
" Ie im Moment sieht es so aus. Mein Truppen patroullieren durch die Stadt sie werden uns bescheid geben sollte etwas passieren."
" Gut, ich werde mir das Büro der Gouverneurin genau anschauen."

=/\= Büro der Gouverneurin =/\=

Ich schaute mir die Akten der Gouverneurin an, sie bemühte sich selbst etwas über die Terroristen herauszufinden. Aber anscheinend ebenfalls Ergebnislos. Sie hatte ebenfalls keine Hinweise auf die Übeltäter und nun konnte man sich sicher sein, dass sie sich um ihr Volk sorgte. Ihre Hingebungsgabe schien nur noch von ihrer Sorge übertroffen wurden zu sein, was auch ihre Logbücher zeigten.

Plötzlich kam ein Ruf vom Tribun der Marines.
" Arrain eine meiner Gruppen wird in der Stadt angegriffen anscheinend sind sie auf Terroristen gestoßen."
" Na dann schicken sie Verstärkung. ich will das diese Mörder gefasst werden, Tot oder Lebendig is mir egal. Aber es ist sicher von Vorteil wenn sie Einen lebend anschleppen würden."
" Ie verstanden."

Die Minuten verstrichen und der Tribun konnte nichts neues berichten.

" Tribun was ist nun los sind die Mörder gefasst oder konnten sie schon wieder entkommen."
" Arrain wir haben den Kontakt zu den Gruppen verloren, ich schicke zur Zeit gerade weitere Verstärkungen die sich das anschauen sollen, ich werde sie dann darüber informieren."

Und wieder verstrichen die Minuten als plötzlich ....

" Ri`Da man hat die Marines tot in einen Haus gefunden, man hat ihre Theirr-Anzüge geklaut."

Was die Theirr-Anzüge??? Was stellen die Terroristen mit ihnen an???

" Tribun höchste Alarmstufe sicher sie den Palast ab. Niemand darf mehr in den Palast herrein wenn er sich nicht als Mitglied der Blutschwinge zu erkennen gibt. Der Nachweis das einer nen Theirr-Anzug trägt reicht nicht aus. Verstanden???"

"Ie, aber was vermuten sie???"
" Sie werden versuchen sich den Palast zu nähern also passen sie auf."
" Ie ......... Arrain Sicherheitsalarm am Hafen."
" Wie bitte?"
" Jemand hat ein U- Boot gestohlen und flieht nun damit. Die Schwingen hat ebenfalls schon reagiert."
" Und???"

Eine kurze Stile umgab den Raum.

" Und Tribun??? Was ist los?"
" Sie haben erie´Rin N'nhaeirhu."
" Und? Warum wird kein Feuern eröffnet?"
" Wieso?"
" Ja wieso geben sie nicht den Befehl das U-Boot anzugreifen!"
" Tut mir Leid es ist zu spät."

Die Terroristen entkamen wegen der Unfähigkeit eines Commanders. Ich konnte es nicht fassen.

" An die Streitkräfte auf dem Planeten hier spricht Arrain Ri`Da absofort übernehme ich das Kommando der Einheiten. "

Also zweite Aktion rief ich alle Tal Shiar Soldaten, die sich auf Befehl von N'nhaeirhu kurze Zeit vorher runterbeamten, das sie sich im Gouverneursbüro melden sollten.

Nach einigen Minuten waren sie alle da.

" Agenten absofort übernehmen ich das Kommando über euch."

Die Agenten schauten sich ganz ungläubisch an. Ich hollte ein Pad aus meiner Tasche und reichte es herum.

" So nun werden sie nur noch meine Befehle ausführen verstanden? Es gilt höchste Geheimhaltung."
Im Chor kam die Antwort : " Ie Rekkhai."

" Gut dann gehen sie wieder an die Arbeit. Vorallem überprüfen sie jetzt jeden Eingang zum Palast. Lassen sie jeden absperren so finzelig der Durchgang auch sein sollte. Hier soll niemand mehr reinkommen. Vertsanden?"
"Ie Rekkhai."
" Achja und überprüfen sie jeden Marine. Wir werden hier ein Netz von Kontrollen aufbauen damit sowas nicht noch einmal passiert."

Um die Entführung beschloss ich mich selber zu kümmern. Nachdem ich den Riov über alle sinformierte .....

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Geschrieben von Tarik am 14.09.2002, 13:32:

(Tarik)


Der 1. Tag an der CONN
Quartier von Erein Tarik

Die Nacht zieht sich dahin während ich wach in meinem Quartier liege. Ich war noch auf dem Weg zur Blutschwinge todmüde gewesen, doch nun kann ich nicht einschlafen. Ich mache mir Gedanken, über meinen Posten und die Blutschwinge. Ich hatte es also wirklich geschafft! Ich hatte nach langem hin und her und nach vielen Schweißausbrüchen endlich die Akademie bestanden und bin auf ein Schiff versetzt worden. Nie werde ich den Stolz in den Augen meines Vaters vergessen, der selbst Admiral im Reich gewesen war, bevor er sich zur Ruhe setzte. Auch meine Mutter war mächtig stolz gewesen! Du hast uns große Ehre gemacht und dir deinen Traum erfüllt Erein Tarik, wo bei die besondere Betonung meines Ranges nicht zu überhören war. Das sind meine letzten Gedanken an zu Hause. Leichten Hunger verspürend begebe ich mich zum Replikator, um mir etwas Rihannsu Ale zu ordern. Nach nur wenigen Sekunden ist das Getränk mit dem vertrauten Summen fertig. Ich gehe zurück zu dem Tisch und setzte mich auf den Stuhl, da ich jetzt sowieso noch nicht schlafen kann. Ich trinke einen Schluck und stelle befriedigt den doch guten Geschmack des Ales fest, während es mir die Kehle herunterläuft. Ich erinnere mich wieder an die Ankunft auf dem Schiff und den ersten Kontakt mit der Crew und dem Leih. Ich erinnere mich auch wieder an die Offizierin, die mir bei meiner Ankunft sehr geholfen hat, in dem Sie mich über das Leben an Bord beraten hat. Hinterher ist mir dann aufgefallen, dass Sie als CIS auf dem Schiff Arbeit und beim Tal Shiar ist. Das hat mich erst ein wenig beunruhigt, aber im Nachhinein ist Sie mir doch ganz sympathisch. Dennoch habe ich beschlossen, Sie nicht zu unterschätzen, denn es ist ja bekannt, wozu der Tal Shiar fähig ist.
Ich trinke den letzten Schluck von meinem Ale und beschließe mich dann wieder auf die Koje zu legen. Ich liege noch einige Zeit wach, merke aber wie mich immer mehr die Müdigkeit überkommt und mich nach kurzer Zeit übermannt.
Irgendwann am Morgen, werde ich vom Computer geweckt, der mir mitteilt, dass mein Dienst bald anfängt. Etwas verschlafen stehe wenige Minuten später auf, um eine Ultraschalldusche zu nehmen und mich frisch zu machen. Nachdem ich dann soweit alles erledigt habe, nehme ich noch schnell das Frühstück ein und mache mich auf dem Weg zur Brücke.
Nachdem ich mein Quartier verlassen habe, gehe ich auf der Suche nach dem nächsten Turbolift etwas verunsichert den Korridor entlang. Hätte ich doch nur die Schiffspläne besser studiert. Auf meinem Weg durch den Korridor, treffe Ich auf einen erei’Arrain und beschließe Ihn nach dem Weg zu fragen.

Ich: Entschuldigung Arrain!

erei’Arrain: Ie?

Ich: Ich bin neu an Bord und suche den nächsten Turbolift?

erei’Arrain Äh... Ie Erein. Folgen Sie einfach dem Korridor und gehen Sie an der
nächsten Abbiegung nach links, dann weiter geradeaus.

Ich: Danke Arrain!

Mit diesen Worten mache ich mich ein wenig beschämt fühlend auf den Weg. Ich gehe weiter den Korridor entlang und schon nach kurzer Zeit teilt sich der Korridor auf. Ich biege links ab, wie mir gesagt wurde und folge dann diesem Korridor, bis ich den Turbolift erreiche.
Mit dem gewohnten Zischen öffnen sich die Türen und ich trete in die Kabine ein. Nach dem sich die Türen mit einem erneuten Zischen geschlossen haben, sage ich laut „Brücke" um dem Lift mein Ziel zu nenne. Dieser setzt sich augenblicklich mit einem kaum spürbaren Ruck in Bewegung.
Nach einigen Minuten öffnen sich die Türen erneut und geben den Blick auf die gewaltige Brücke frei. Sofort setzte ich mich in Bewegung und betrete die Brücke.

Ich: Erein Tarik meldet sich zum Dienst!

Leih: Ie Erein, besetzen Sie Ihre Station!

Ich: Ie! Sofort Leih!

Mit diesen Worten trete ich auf meine Station zu, an der noch der erei’Erein der vorigen Schicht sitzt.

Ich: erei’Erein, Ich bin Ihre Ablösung!

Erei’Erein: Ie Erein!

Sofort verlässt der junge erei’Erein seine Station und geht auf den Turbolift zu, um die Brücke zu verlassen. Sofort als die Station frei ist, nehme ich Platz und verschaffe mir einen ersten Überblick. Nach einiger Zeit stelle ich schließlich erleichtert fest, dass die CONN gar nicht so kompliziert ist wie ich dachte. Eine flüchtige Überprüfung von Kurs und Navigationssensoren zeigen mir an, dass alles in Ordnung ist. Beruhigt werfe ich nun zum ersten Mal einen Blick auf den großen Hauptbildschirm, auf dem der riesige Planet zu sehen ist, in dessen Orbit wir uns befinden. Soweit so gut, mit diesem Gedanken kontrolliere ich wieder meine Instrumente. Glücklicher als noch nie zuvor in meinem Leben!

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Geschrieben von Chateya am 14.09.2002, 16:15:

(N'nhaeirhu)


Es war weniger die Einsamkeit denn die Kälte, die ihr zusetzte. Sie kroch in ihre Glieder und so ausgekühlt, wie sie war, mußte sie sich bereits seit etlichen Stunden hier aufhalten. Sie rieb sich die nackten Arme, doch die Berührung mit den eiskalten Fingern trieb Gänsehaut über ihren Körper. Ein weiteres Absinken der Körpertemperatur würde wohl kaum zu verhindern sein.
Nur ein schwacher Lichtschein kroch aus dem Spalt unter der Tür hervor, doch weiter war nichts zu sehen. Es war stockfinster und auch wenn sich ihre Augen bereits daran gewöhnt hatte und sie zum Äußersten ihrer Leistung trieb, konnte sie beim besten Willen nichts erkennen. Ihr Gehör machte ihr ebenfalls einen Strich durch die Rechnung. Abgesehen von manchmal sehr leisen Stimmen nahm sie außer dem Rauschen des Blutes in ihren Ohren nichts wahr. Hier hatte sich offensichtlich wirklich jemand Mühe gegeben.
Allmählich verschwand auch der Nebel der Benommenheit - man hatte sie mit einem kräftigen Schlag gegen den Hinterkopf ihrer Sinne beraubt, wovon die Beule und das heftige Pulsieren zeugten.

Müdigkeit zerrte an ihren Gedanken, doch sie wollte verhindern, einzuschlafen, und so vertrieb sie sich die Zeit mit ihrer Lieblingsbeschäftigung: Sie ärgerte sich. Offensichtlich hatte sich jemand Fahrlässigkeit erlaubt, anders konnte sie es sich nicht erklären, wie die Terroristen in die Hauptstadt gelangt waren, sich die Schutzanzüge der Marines der Schwinge hatten organisieren können, sie und ihre Gruppe entführt hatten und noch dazu allen Sensoren und Sicherheitseinrichtungen entkommen waren. Das diese Leute einiges auf dem Kasten hatten, hatten sie schon oft genug bewiesen. Aber soweit hatte es nur kommen können, weil irgendwo ein Loch im Sicherheitsnetz gewesen sein musste.

Bei ihren Überlegungen wurde ihr noch etwas anderes bewußt. Endlich hatte sie die Terroristen gefunden - obwohl es sich eigentlich anders herum verhielt. Aber sie war ihrem Ziel ein ganzes Stück näher gekommen.

Dann erinnerte sie sich daran, wie das Ganze angefangen hatte. Mit ziemlichem Nachdruck hatten die Terroristen ihre Entschlossenheit bewiesen, als sie den einen Sicherheitsoffizier getötet hatten. Andernfalls hätte N'nhaeirhu wohl auch nie den Helm abgenommen, in der Gefahr, sich über die Luft vielleicht doch mit den Krankheitserregern infizieren zu können.
Aber was würde nun kommen?
Würden sie die anderen Mitglieder ihres Teams ebenfalls töten, um vielleicht an Informationen zu kommen?

Sie versuchte, sich seelisch und moralisch auf alles gefasst zu machen. Und obwohl es ihr trotz der widrigen äußeren Bedingungen recht schwer fiel, konnte sie sich einigermaßen konzentrieren. Dennoch forderten die Kälte und die Müdigkeit schließlich ihren Tribut und sie nickte ein.


Sie hatte keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen war, seitdem sie eingeschlafen war. Sie hatte komplett das Zeitgefühl verloren. Zudem fror sie fürchterlich und zitterte am ganzen Körper.
Doch jetzt passierte etwas. Bis eben waren näherkommende Schritte zu hören gewesen, die sie auch geweckt hatten, die aber im Maximum ihrer Lautstärke verstummt waren. Daraufhin öffnete sich die Tür und grelles Licht fiel ihr entgegen und blendete sie kurzzeitig. Die Schemen zweier Gestalten konnte sie erkennen, die sie in die Mitte nahmen und nach draussen führten, in den Gang, wo zwei weitere Personen standen. Mit dem Wiederkehren ihrer vollen Sehkraft konnte sie erkennen, daß sie lediglich interessiert schienen - sie waren nicht amüsiert, nicht verärgert oder erzürnt.
Obwohl anzunehmen war, das der Schein trog.

Sie führten sie durch einige Gänge, überall schien künstliches Licht. Es war kein Fenster zu sehen, was ihre Vermutung untermauerte, daß sie sich weit unterhalb der Planetenoberfläche befanden. Schließlich kamen sie in einem Gang, der scheinbar eine Sackgasse darstellte. Es zweigte nichts mehr nach rechts und links ab und am Ende befand sich eine große Tür. Dort angekommen drückte einer der beiden auf ein Display, woraufhin sich die Tür öffnete. Recht unsanft schubsten sie N'nhaeirhu hinein, so daß sie Mühe hatte, nicht zu stolpern. Erst einige Sekunden später vernahm sie das Geräusch der sich schließenden Tür - die beiden, die zuvor vor ihrer Zelle gewartet hatten, waren wohl ebenfalls eingetreten. Doch sie sah niemanden.
Sie stand inmitten eines Raumes, der ihr nur allzu vertraut vorkam. Das Zentrum hell erleuchtet, ein Stuhl, der auf den Delinquenten wartete und die Wände lagen im Dunkeln, daß nicht auszumachen war, wo der Raum endete.
Sie versuchte krampfhaft zu erkennen, ob noch weitere Personen anwesend waren. Sie tippte auf mindestens einen, es hätten aber auch mehr sein können. Ihre Sinne standen mittlerweile auf höchster Alarmstufe, Erinnerungen brachen hervor, die sie mühsam hatte verdrängen können, und die sie nun einen Teil ihrer Konzentration kosteten. Für ihre Proffesionalität, andere in vollendeter Form ausquetschen zu können, aufgrund ihrer eigenen Erfahrung, die sie durch den Tal'Shiar hatte, war dies der Preis. Die latente Panik vor der Wiederholung.
Doch es gelang ihr recht gut, äußerlich die Ruhe zu bewahren.
"Setzen Sie sich!" hallte eine weibliche Stimme durch den Raum. N'nhaeirhu überlegte, ob ein Fluchtversuch angebracht wäre, doch in Anbetracht der Tatsachen, daß sie sich möglicherweise auf oder gar unter dem Meeresgrund befanden und der Raum wahrscheinlich nur einen Ausgang hatte, ließ sie diese Idee wieder fallen und kam der Aufforderung nach.
"Was wollen Sie von mir?" fragte sie in die Richtung, aus der zuvor die Stimme gekommen war. Doch offensichtlich wollte man sie verwirren, die Antwort kam aus einer anderen Richtung, von schräg hinter ihr.
"Was werden wir wohl von einer Tal'Shiar-Agentin wollen, die uns auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist?" Diese Stimme war männlich und von der Stimmlage etwa ein Bariton.
"Würde ich fragen, wenn ich es wüßte?"
"Sicherlich würden Sie das!" Die Stimme kam näher, aber die CIS drehte sich nicht um. "Einfach aus dem Grund, Zeit zu gewinnen - um vor sich her zu schieben, was unausweichlich ist!"
"Was ist denn unausweichlich?"
"Das werden Sie noch früh genug erfahren!" Eine Aussicht, die nicht gerade rosig war. Doch sie blieb gefasst.
Eine kleine Pause folgte, in der sie feststellte, daß ihre Ohren wieder ordnungsgemäß ihren Dienst verichteten und die Kopfschmerzen nahezu verflogen waren. Aber es blieb nicht lange Zeit.
"Nennen Sie uns die technischen Details des Transwarpantriebes der Blutschwinge!"
N'nhaeirhu stutzte erst, lachte aber schließlich kurz auf.
"Was soll das?" fragte sie, als sie sich wieder beruhigt hatte. Sie wußte, daß dies lediglich als Test dienen sollte und sie hatte wohl versagt. "Ich habe keine Ahnung von solchen Sachen", gab sie schließlich zu.
"Nun, wenn Ihnen die einfachen Fragen zu einfach sind, erhöhen wir eben das Niveau." Er ließ wieder eine Pause, um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen. "Wie lauten die Pläne des Tal'Shiar für die Wiedervereinigungsbewegung?"
N'nhaeirhu hielt augenblicklich inne - eine weitaus delikatere Frage, obwohl sie auch darauf keine Antwort hatte. So schwieg sie und wartete eine Reaktion ab.
Nach einiger Zeit vernahm sie ungeduldiges Gemurmel aus der Richtung, wo zu Beginn die weibliche Stimme hergekommen war und trotzdem sich ihr Innerstes dagegen zur Wehr setzte, wollte sie das Ganze abkürzen und meinte in autoritärem Tonfall:
"Hören Sie endlich auf mit diesem Quatsch und kommen Sie zur Sache!"

-tbc-


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Geschrieben von Tarik am 14.09.2002, 20:56:

(Tarik)


< Auf der Brücke >

Ich bin nun schon seit zwei Tarim’s auf Station. Bisher ist nichts aufregendes passiert, so dass ich die Zeit bis jetzt neben der Überprüfung der Instrumente und Sensoren gut nutzen konnte, um mich an die Kontrollen zu gewöhnen und mich mit dem System zurechtzufinden. Es gab zwar nicht viel, was ich von der Akademie nicht wusste, aber es ist doch ein Unterschied, ob man die Kontrolle über ein 1,5km langes Schiff hat oder über einen Simulator. Instinktiv überprüfe ich alles genauer und mit größter Aufmerksamkeit. Da bis jetzt aber noch nichts besonderes war, rechne ich nicht mit Komplikationen in meiner ersten Schicht, die wie mir das Chronometer sagte in einer einer Tarim zu Ende sein würde. Meine Begeisterung, die Ich in den ersten Minuten an der CONN empfunden hatte, war in keinster Weise gesunken. Ich war immer noch glücklich, ein so prächtiges Schiff wie die Blutschwinge zu fliegen. Der Computer gab mit einem leisen Piepsen zu verstehen, dass der Kurs zum Halten des Orbits automatisch um die mit der Zeit entstandene Abweichung korrigierte. Ein Vorgang der sich jede Tarim wiederholt. Auch wenn ich mir sicher bin, dass alles korrekt abgelaufen ist, werfe ich unbewusst einen Blick auf die Anzeichen um mich von der ordnungsgemäßen Korrektur des Kurses zu überzeugen. Befriedigt stelle ich fest, dass die Korrektur - wie nicht anders erwartet- erfolgreich war. Jedoch stelle ich bei einer Überprüfung der Sensoren fest, dass die Kalibrierung um 0,9% von dem Normalwert abweicht. Daraufhin betätige ich einige Kontrollen, um die Sensoren zu rekalibrieren. Mit wenig Erfolg wie ich nach kurzer Zeit verärgert feststellen muss. Ich beschließe jedoch einen weiteren Versuch. Diesmal betätige ich noch ein paar andere Tasten. Nach einem weiteren Blick auf die Kontrollen stelle ich befriedigt fest, dass die Abweichungen nur noch 0,1 % betragen. Auch wenn ich mir ein Ergebnis von 0.0% gewünscht hätte, ist es mir durchaus bekannt, dass so gut wie immer eine Minimalabweichung bestehen bleibt, weshalb ich es bei dem Ergebnis belasse.
Ich betätige anschließend einige Tasten, um den Vorfall im Navigationslog einzutragen. Jetzt spiele ich mit dem Gedanken, den Leih oder den Io Saehne zu informieren um Ihn über die Vorfälle in Kenntnis zu setzen. Ich bin mir nicht sicher, was ich tun soll. Auf der einen Seite ist das Problem behoben, aber ich bin gerade von der Akademie und bin neu auf diesem Schiff. Und was ist, wenn das Problem doch größer ist und nachher herauskommt, dass doch etwas mit den Sensoren nicht stimmt... Das wäre für meine Karriere nicht sehr gut und auch eine Beförderung würde sich so oder so erheblich verzögern. Nein, diese Last will ich nicht tragen. Ich beschließe den Leih zu informieren, auch wenn ich mich blamieren sollte, oder das übertrieben ist. Ich bin lieber einmal zu viel vorsichtig, als einmal zu wenig.

Ich: Leih!

Leih: Ie, Erein Tarik?

Ich: Die Sensoren wiesen bei meiner letzten Überprüfung eine Abweichung um 0,9% auf.
Ich habe sie trotz anfänglicher Schwierigkeiten rekalibriert und den Vorfall im Navlog
verzeichnet.

Leih: Was für Schwierigkeiten?

Ich: Bei meinem ersten Versuch, sprachen die Sensoren nicht an. Erst bei den zweiten Ver-
such, als ich einige erweiterte Einstellungen vorgenommen habe konnte ich die
Abweichung auf 0,1% reduzieren. Vielleicht war das ja uach ein Fehler von mir, dass
es beim ersten Mal nicht geklappt hat, bin mir nicht sicher. Wollte Ihnen das nur
melden, falls es weitere Probleme geben sollte.

Leih: Danke Erein, Ihr Bericht wird zur Kenntnis genommen.

Ich: Ie, Rekkhai!

Mit diesen Worten wende ich mich wieder meiner Station zu. Die Reaktion des Leih auf meine Meldung war zwar gelassen gewesen, aber ich hatte nicht das Gefühl, Ihn belästigt zu haben. Außerdem bin ich weiterhin der Meinung, dass es richtig war, den Vorfall zu melden. Der Rest meiner Schicht verlief problemlos. Alle weiteren Überprüfungen waren innerhalb der Normalwerte. Dennoch lasse ich bis zum Ende meiner Schicht nicht zu, dass die Überprüfungen für mich zu routinemäßig werden. Denn ich bin mir immer schon darüber im Klaren gewesen, dass wenn einem etwas zu sehr zur Routine wird man unaufmerksam wird. Und wer unaufmerksam ist, der übersieht schnell etwas oder macht andere Fehler. Ich habe mir daher geschworen, dafür zu sorgen, dass mir meine Schicht mir so schnell nicht zur Routine wurde. Dafür habe ich in dieser Schicht gesorgt, in dem Ich alles nochmal manuell überprüft habe, oder irgendwelche Diagnoseprogramme habe laufen lassen. So ist keine Stunde wie die andere gewesen und so ist in meiner Schicht nie Routine aufgekommen. Nun einige Ewa’s vor dem ende meiner Schicht bin Ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich mir etwas ähnliches für jede Schicht einfallen lassen werde.
Die Türen des Turbolifts öffnen sich mit dem üblichen Zischen auf der Backbordseite und ein erei’Erein betritt die Brücke. Er melde sich beim Leih und trat auf meine Station zu. „ich bin Ihre Ablösung Erein!" wendet er sich an mich. Wärend ich aufstehe und meinen Platz verlasse, informiere Ich den erei’Erein über die Vorkomnisse meiner Schicht und verweise Ihn weiterhin pflichtgemäß auf das Nav Log. Ich trete auf den Leih zu und erbitte Erlaubnis wegzutreten, ich bin mir nicht sicher, ob das notwendig ist, oder ob ich zu stramm wirke, aber ich bin mir sicher, dass ich mich mit der Zeit auch damit zurecht finde. „Erlaubnis zum Wegtreten erteilt, antwortet der Leih. Ich hoffe Sie haben Gefallen an Ihrem neuen Posten gefunden Erein!" Ich antworte mit einem knappen „Ie Rekkhai" und mache mich auf dem Weg zum Lift. „Deck 7 Offiziersmesse!" Sage ich zu dem Computer, worauf sich der Lift Bewegung setzt. Ich hatte zwar eine ruhige Schicht, aber wie ich gehört habe, soll es auf dem Planeten weitere Anschläge gegeben haben. Es soll die Gouvaneurin erwischt haben. Ich will mal sehen, ob ich jemanden finde, mit dem ich mich Unterhalten kann um mehr zu erfahren und außerdem will ich mal sehen, dass ich Konatkt mit der Crew bekomme. Bei dieser Gelegenheit will ich dann auch gleich was essen.
Die Türen öffnen sich und geben den Zugang zu Deck 7 frei. Ich verlasse den Lift und folge dem linken Korridor, der laut Schiffsplan zur Messe führen sollte, was die Stimmen, die aus der Richtung kamen, zu bestätigen schienen.





Ich betrete die Offiziersmesse nun zum ersten Mal. Ich betrete nun überhaupt zum ersten Mal eine Offiziersmesse. Aber es scheint mir, als sei hier schon mal mehr Betrieb gewesen. Ich denke mir, dass das wohl mit unserer derzeitigen Mission zu tun hat und das andere Leute auf dem Schiff mehr und vor allem wichtigeres zu tun haben als sich Stunden lang in der Messe aufzuhalten. Das ist eines der Privilegien als Steuermann. Klare Schichtzeiten und fast nie Sonderaufgaben oder Außenmissionen. Dennoch bin ich mit meinem Posten ganz zufrieden.
Ich setzte mich an einen der Tische, wobei ich darauf achte, dass ich nicht alleine Sitze. Schließlich finde ich einen Tisch, an dem bereits ein Arrain sitzt. Ich hole mir etwas zu Essen und ein Glas Rihannsu Ale und gehe auf den Tisch des Arrain zu. „Darf ich, Arrain?" frage ich den Offizier, der sofort antwortet „Ie Erein!" Nachdem ich meine Sachen auf den Tisch gestellt habe, setzte ich mich.

Arrain: Sie sind doch der neue Steuermann Erein, oder?"
Ich: Ie Rekkhai! Aehkhiv Tarik, ich wurde direkt nach der Akademie hierher
versetzt.
Arrain: Ah, ich verstehe.

Ich trinke ein Schluck und probiere etwas von dem Salat. Ich stelle fest, dass er wirklich sehr gut ist, genau wie das Ale. Mir wird nun bewusst, dass das replizierte Ale zwar nich schlecht ist, aber gegen echtes Ale kommt das nicht im geringsten an! Ich beschließe mich weiter mit dem Arrain zu unterhalten.

Ich: Und in welcher Abteilung sind Sie Rekkhai?
Arrain: Ich bin Techniker.
Ich: Haben Sie was über die neusten Zwischenfälle auf dem Planeten gehört
Rekkai?
Arrain: Auch nicht viel mehr als Sie wahrscheinlich.

Wir unterhalten uns noch einige Zeit. Ich habe schon länger aufgegessen, als die Unterhaltung durch das Interkom unterbrochen wird. Hier Maschinenraum! Arrain wir brauchen Sie hier unten, kommen Sie bitte in den Maschinenraum! Der Arrain bestätigt mit einem kurzen Ie. Dann verabschiedet er sich und verlässt die Messe.
Auch ich beschließe nach einiger Zeit zu gehen. Es ist zwar noch später Nachmittag, nach Bordzeit, aber angesichts des wenigen Schlafs der letzten Nacht bin ich ziemlich müde. Ich verlasse die Messe auf dem gleichen Weg, wie ich gekommen bin und betrete den Lift. Mit einem Ruck setzt sich der Lift in Bewegung. Nachdem die Türen sich erneut geöffnet habe, verlasse ich die Kabine und mache mich auf dem Weg zu meinem Quartier. Ich stelle befriedigt fest, dass ich diesmal den Weg sofort finde und trete ein. Ich lege die Uniform ab und geh mich noch kurz frisch machen. Dann lege ich mich auf meine Koje.
Diesmal dauert es keine fünf Minuten, bis ich eingeschlafen bin.

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Geschrieben von Tarik am 15.09.2002, 18:44:

(Tarik)


< Quartier von Erein Tarik >

Die Tatsache, dass Ich mich schon so früh in Quartier begeben habe, führte dazu, dass es nicht besonders verwunderlich was, entsprechend früh wieder zu erwachen. Laut Computer hatte ich vier Tarims geschlafen. Da es bis zu meiner nächsten Schicht noch ziemlich lange hin ist, beschließe ich mir die Daten über unsere jetzige Mission sowie die Vorkommnisse der Zeit vor meiner Ankunft an Bord anzusehen. Auch wenn am Anfang nichts von besonderem Interesse zu sehen war, stellte ich nachher doch mehr und mehr die Wichtigkeit dieser Mission für das Reich fest und mir. So das ich beschließe weiter zu lesen. Was allem Anschein nach mit einem zwar bedeutenden Zwischenfall begann, hatte sich innerhalb kürzester Zeit in einen Aufstand mit möglicherweise fatalen Folgen für das Reich entwickelt. Es ist nicht auszudenken, was passiert, wenn der Aufstand Erfolg hat und sich noch andere Planeten dieser Rebellion anschließen. Ich versuche diesen Gedanken zu verdrängen. Es wird keinen Erfolg geben! Die Blutschwinge wird diesen Aufstand niederschlagen und jeden Verantwortlichen exekutieren. Dennoch, die Vorstellung, dass jemand im Stande ist das Reich einfach so zu verraten und zu hintergehen lässt in mir Übelkeit und unvorstellbare Wut aufkommen. Es gab nicht viele Flüche und Beschimpfungen, mit denen ich die Verantwortlichen NICHT belegte. Meine uneingeschränkte Loyalität dem Reich gegenüber habe ich noch von meinem Vater, der selber Admiral in der Galae war. Er hat mir schon von klein an beigebracht, was es heißt loyal zu sein. Mit dem Ergebnis, dass ich nie auch nur im Entferntesten auf die Idee kommen würde, dass Reich zu verraten oder auch nur zu schädigen. Lieber würde ich mein Leben opfern, als zuzulassen, dass das Reich schaden nimmt. Genau wie mein Vater fühle ich mich sehr verbunden zum Reich, so dass mich jeder und alles anwidert, was gegen die Interessen des Reiches ist. Das war auch der Grund, warum ich schon früh aufgehört habe, meiner Mutter bei Ihrer Arbeit als gerichtliche Fürsprecherin zu helfen. Die Leute mit denen Sie zu tun hatten, widerten mich an.
Nach diesem kurzen Wutausbruch, kehre ich wieder zu den Informationen die mir der Computer gibt zurück. Ich verbringe noch gut eine Tarim mit dem durcharbeiten, der Informationen, bevor ich den Bildschirm schließlich abschalte und mich auf meine Couch setze, um eine wenig zu entspannen und die Infos zu verarbeiten. Nach einiger Zeit begebe ich mich zum Replikator, um mir etwas zum Trinken zu replizieren. Ich entscheide mich für einen klassischen Rihannsu Tee. Ich trinke eine Schluck, wobei Ich den Geschmack des Tee’s genieße. Schon bald ist meine Wut verflogen und ich beschließe ein PADD mit dem Titel „ Der Feind" zu lesen. Ein Buch, dass die Erbfeindschaft zwischen den Rihannsu und den Klingonen beschreibt, ein Thema das mich schon länger interessiert. Nach einiger Zeit beschließe ich, mir noch ein wenig Ruhe zu gönnen. Ich lege mich wieder auf meine Koje und bin fünf siuren später wieder von zu Hause träumend eingeschlafen.

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Geschrieben von Tarik am 15.09.2002, 18:45:

(Tarik)


Auch dieses Mal werde ich wieder von dem Computer geweckt. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ich auf Grund des erholsamen und deutlich längeren Schlafes nicht mehr so geschafft bin wie bei meiner letzten Schicht. Daher bin ich heute wesentlich schneller auf den Beinen und auch wesentlich flotter Dienstbereit. Ich schlüpfe in meine Uniform. „Computer, wie lange ist es noch bis meine Schicht beginnt?" „sie kevn!" kam sofort die Antwort. Ich beschließe das drei Perioden ausreichend sind, um das Frühstück in der Messe zu mir zu nehmen. Ich verlassen mein Quartier in Richtung Turbolift. „Deck 7, Messe!" weise ich den Computer an und der Lift setzt sich in Bewegung. Als sich der Lift nach kurzer Zeit wieder öffnet, trete ich auf den Korridor hinaus und gehe in Richtung Messe. Nach einigen Minuten erreiche ich die Messe, wo ich mir schnell was zu Essen und etwas zu trinken repliziere. Anschließend suche ich mir einen Platz. Ich habe mich gerade hingesetzt, da bemerke ich, dass der Io Saehne die Messe betritt. Auch er scheint sich etwas zu Essen zu replizieren. Anschließend schweifen die Blicke des XO auf der Suche nach einem freien Platz. Nach kurzer Zeit stellt er fest, dass sein Ciapaerih auch in der Messe ist und kommt auf mich zu.

XO: Jolan’tru Erein

Ich springe ein wenig erschrocken aber respektvoll auf!

Ich: Jolan’tru Rekkhai! Bitte setzten Sich!
XO: Ie, Danke Erein! Dann Erzählen Sie mal Erein...Wie waren Ihre ersten Tage auf der
Schwinge? Ich hoffe sie gefällt Ihnen!

Ich setzte mich durch die lockere Unterhaltung beruhigt ein wenig ruhiger wieder hin.

Ich: Danke Rekkhai! Sie ist ein sehr schönes Schiff! Und dank der Hilfe der Crew habe
ich mich auch recht schnell gut eingelebt!
XO: Das freut mich! Ich hoffe sehr, dass Sie auch weiterhin eine gute Zeit bei uns haben!

Ich beschließe, die Gelegenheit zu nutzen und den Io Saehne nach den letzten Vorkommnisen zu fragen.

Ich: Gestatten Sie mir eine Frage Rekkhai?
XO: Aber natürlich Erein! Fragen Sie nur!
Ich: Ich habe da Gerüchte gehört, dass es auf dem Planeten neue Zwischenfälle
gegeben habe soll... Können Sie mir da was zu sagen?
XO: Ie, Erein! Ich befürchte da haben Sie recht. Bei unseren letzten Kontrollen wurde die
Gouvaneurin tot aufgefunden! Wir wissen noch nichts genaueres.
Ich: Wer tut sowas, Rekkai?
XO: Das wüsste ich auch zu gerne Erein, aber wir finden es raus und beenden das Ganze!
Ich: Entschuldigen Sie Rekkai, aber die Pflicht ruft! Meine Schicht beginnt gleich und ich muss los! War sehr angenehm, sich mit Ihnen zu Unterhalten! Und vielen Dank für die
Informationen!
XO: Ie Erein Tarik, die Freude ist ganz meinerseits! Jolan’tru!
Ich: Jolan’tru!

Mit diesen Worten verlasse ich meinen Platz und stelle mein Tablett weg. Anschließend begebe ich mich zum Turbolift. „Deck 1 Brücke!" Der Lift setzt sich in Bewegung und bringt
mich zu meinen Posten. Die Türen öffnen sich und ich betrete die Brücke. Mit dem üblichen „Erein Tarik meldet sich zum Dienst Rekkhai" das mit einem kurzen „Ie Erein" bestätigt wird nehme ich meinen Posten ein, der von meinem Vorgänger mit einer kurzen Meldung verlassen wird. Nachdem ich mich niedergelassen habe, überprüfe ich die Kontrollen. Dies ist der Beginn einer weiteren Schicht an der CONN. Nachdem ich die Kontrollen überprüft habe und festgestellt habe, dass alles zu meiner Zufriedenheit ist, lasse ich mich entspannt tiefer in den Sessel sinken.

-tbc-


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Geschrieben von Arfeh am 15.09.2002, 21:36:

(Arfeh)


=/\= Parem IV, Basis der Wiedervereinigungsbewegung =/\=

Im Zentrum des Raumes saß die CIS der Blutschwinge auf einem metallenen Stuhl und blinzelte in das helle Licht während die anderen Rihannsu im Dunkeln verborgen blieben. Vor der Tür standen zwei bullige Rihannsu wache, die auch jeden Fluchtversuch verhindern sollten. Außer den beiden Wachen waren noch drei weitere Rihannsu anwesend. Bei ihnen handelte es sich um die Köpfe der Wiedervereinigungsbewegung, die sich die Gelegenheit eine Agentin der verhassten TalShiar, die das Reich seit Jahrhunderten unterdrückten, nicht entgehen lassen wollten. Erst würden sie Parem befreien, dann den Rest des Reiches und sobald sie dies geschafft hatten würden sie die Wiedervereinigung mit Vulkan einleiten. Ihre ehemaligen Kollegen hatten sie aus der Wiedervereinigungsbewegung geworfen, weil ihnen ihre Pläne zu radikal gewesen waren, aber sie würden ihnen beweisen, dass gerade ihre Pläne die richtigen gewesen waren.
Dort saß sie nun, die CIS der Blutschwinge, des angeblichen besten Schiffes der Thi Galae, N'nhaeirhu t'Sshionsha. Noch wirkte sie stolz und widerstandsbereit, aber das würde sich ändern. Sehr bald.
"Hören Sie endlich auf mit diesem Quatsch und kommen Sie zur Sache!" Forderte sie mit autoritärer Stimme. Mut hatte sie, soviel stand schon mal fest. Dieses Verhör versprach interessant zu werden, dachte der alte Rihannsu, der früher dieselbe Uniform wie N'nhaeirhu getragen hatte. Er war gespannt, wie lange sie standhalten würde.
„Mutige Worte, die ich schon so oft gehört habe.“ Zum ersten Mal erhob er seine Stimme und der eisige Klang, ließ seine Gegnerin leicht zusammenzuckte. Das Zucken war kaum wahrnehmbar gewesen, aber er hatte es gesehen. Richtig, von mir hast Du keine Gnade und kein Mitgefühl zu erwarten, genau so wenig wie Du es in der umgekehrten Situation haben würdest. „Gut, wir kommen zur Sache“, langsam begann er sie immer im Dunkeln bleibend zu umrunden. „Ich möchte wissen, wie groß die Besatzung der Blutschwinge ist. Wieviele Flottenangehörige, Marines und TalShiar Kommandos befinden sich an Bord?“ fragte er, während er ging. Der Kopf seiner Gegnerin folgte seiner Stimme nicht, gar nicht mal Dumm. Sie würde ihn sowieso nicht sehen können. Er berührte eine Fläche auf seinem Kontrollgerät und drei weitere Lampen wurden aktiviert. Nun wurde sie von an allen Wänden des Raumes installierten Lampen beschienen. Im Zentrum der vier Lampen würde es in kürze sehr warm werden. Unangenehm warm und sie hatte seit ihrer Ankunft nichts mehr getrunken. Es überraschte ihn nicht, dass sie es vorzog zu schweigen. Langsam und geduldig, als spräche er mit einem kleinen, störrischem Kind wiederholte er seine Frage. Noch immer blieb eine Reaktion aus. Die Rihannsu sah weiterhin gerade aus, aber in ihrem Gesicht und auf ihren Armen hatte sich eine dünne Schweißschicht gebildet, die im Licht leicht glänzte. Ihr wurde warm und ihr würde noch wärmer werden.
„Ich sehe schon, sie wollen nicht mit mir reden. Nun gut, wir werden etwas warten. Sie werden es sich schon anders überlegen.“ Die Stimme kam direkt aus ihrem Rücken, er hatte einen Schritt nach vorne auf sie zugemacht und bei seinen letzten Worten spürte sie seinen Atem in ihrem Nacken. Ohne ein weiteres Wort kehrte er ins Dunkel zurück und von nun an herrschte Stille. Absolute Stille, die sich gemeinsam mit der Hitze nach einer ganzen Weile auf N'nhaeirhu auszuwirken begann. Sie wirkte unruhig, ihre Uniform war durchgeschwitzt und ihre Lippen waren ausgetrocknet. Nach mehreren Tarim war das auch nicht verwunderlich. „Haben sie Durst?“, fragte der alte TalShiar aus dem Dunkel. Eine Hand erschien in N'nhaeirhu’s Sichtfeld und bot ihr ein Glas Wasser an, aber sie machte keine Anstalten zuzugreifen. Ein leises Lachen erklang, dann trat der alte Rihannsu in ihr Sichtfeld griff das Glas und nahm einen Schluck und reichte es ihr. Nach mehreren Tarim bei über 40° hatte sie großen Durst und griff zu. In einem Zug trank sie das Glas aus und gab es zurück. Das kühle Nass das ihre Kehle hinab floss tat so gut. Bis es ihren Magen erreichte. Von Krämpfen geschüttelt fiel sie vom Stuhl. Über ihr stand der Alte und lächelte triumphierend. „Morgen werden sie bereitwillig mit mehr reden, glauben sie mir. Bringt sie weg.“ Die beiden bulligen Rihannsu erschienen im Licht und zogen N'nhaeirhu unsanft auf ihre Füße und schleiften, die noch immer von Krämpfen und Übelkeit geschüttelt wurde, zurück in ihre Zelle.

-tbc-
 
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