Ravna
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Ich habe gerade einen Artikel über mnhei'sahe aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Er stammt auch aus dem Central Institute of the Romulan Language (Catoena ih'Swaet Doaege ch'Rihan), was ich hier schon mal verlinkt hatte,
Die eigentliche Seite des Instituts gibt es nicht mehr; der Link zeigt auf das, was davon noch übrig ist: im Wesentlichen eine ausgefeilte romulanische Grammatik mit Wörterbuch, Auf der ursprünglichen Seite gab es noch ein wenig mehr, unter anderem diesen Artikel über mnhei'sahe. Meiner Meinung nach der beste und überzeugendste, den ich je gelesen habe. Deshalb habe ich den Text auch aus der Wayback Machine herausgesucht und übersetzt. Hier möchte ich ihn mit euch teilen, Meiner Meinung nach RPG-Stoff pur.
Die eigentliche Seite des Instituts gibt es nicht mehr; der Link zeigt auf das, was davon noch übrig ist: im Wesentlichen eine ausgefeilte romulanische Grammatik mit Wörterbuch, Auf der ursprünglichen Seite gab es noch ein wenig mehr, unter anderem diesen Artikel über mnhei'sahe. Meiner Meinung nach der beste und überzeugendste, den ich je gelesen habe. Deshalb habe ich den Text auch aus der Wayback Machine herausgesucht und übersetzt. Hier möchte ich ihn mit euch teilen, Meiner Meinung nach RPG-Stoff pur.
Catoena ih'Swaet Doaege ch'Rihan schrieb:Mnhei'sahe - Die herrschende Leidenschaft
Mnhei'sahe - ahr'krehii idh koimae'ey? Ai, hrenu, ahr'khir. -- Nnerhin i-Leinarrh tr'Liemha, "Iemhiedh".
Ist mnhei'sahe etwas, das uns fern liegt? Sieh doch, es ist genau hier. – Nnerhin i-Leinarrh tr'Liemha, “Diskurse”.
Mnhei'sahe ist ein Konzept, das nur den Rihannsu zu eigen ist. Viele Versuche wurden schon unternommen, das Wort zu übersetzen, für gewöhnlich mit einem Ergebnis wie 'Ehre' oder einer wörtlichen Übersetzung beider Bestandteile des Ausdrucks, also 'Herrschende Leidenschaft'. Jedoch sind beide Varianten bedauerlich mangelhaft und transportieren wenig oder nichts von der Bedeutungstiefe, die das Wort im Geist eines Rihanha heraufbeschwört. Mnhei'sahe ist weitaus mehr als ein Verhaltenskodex und unendlich viel mehr als simple 'Ehre'; es ist beides und noch mehr: mnhei'sahe ist in der Tat das, was einen Rihanha zu einem Rihanha macht.
Mnhei'sahe behandelt eine Vielzahl menschlicher Konzepte: Ehre, Loyalität, das konfuzianische Konzept der kindlichen Pietät (xiao) unter anderem. Dennoch erscheint es den Menschen bisweilen als widersprüchlich in sich selbst, da mnhei'sahe manchmal Doppelzüngigkeit oder andere Verhaltensweisen der Art verlangt, die die Menschen gerne als 'ehrlos' betrachten. Außerdem werden oft Beispiele angeführt, die nur dazu dienen, die Menschen noch mehr zu verwirren – jene oft zitierten Klischees: „Mnhei'sahe kann von dir verlangen, den letzten Rest Wasser deinem größten Feind zu geben, oder deinen liebsten Freund zu töten.“ Obwohl beides wahr sein kann, verkomplizieren diese Aussagen im Allgemeinen den Versuch, dieses Konzept zu erklären, das so wesentlich für die romulanische Weltsicht ist. Dieser Artikel wird hoffentlich dazu dienlich sein, ein grundlegendes Verständnis von mnhei'sahe zu vermitteln.
Thei'nnaenahrat draaomel na leih, mrht p'tned-pra'krsh thei'mnyiekher draes mneihma'eyevha ihfvehkh'nra uae s'mnhei'sahe'hel. -- Nnerhin tr'Liemha, "Iemhiedh".
Du kannst von einer Armee ihren Feldherrn fortschleppen, doch den niedrigsten Mann von Tugend zwingst du von seinem mnhei'sahe nicht weg. – Nnerhin i-Leinarrh tr'Liemha, “Diskurse”.
Der Rihanha, der sich dem Weg des mnhei'sahe verschrieben hat, ist wie der Oiswuh, der seine Klauen um die Beute schlingt – man kann dem Raubvogel den Kopf abschneiden, doch die Klauen lassen nicht los. Der dem mnhei'sahe verschriebene Rihannsu wird nicht von dem Pfad abweichen, den seine 'führende Leidenschaft' vorschreibt. Er wird jedem Versuch widerstehen, bestochen oder anderweitig dazu verführt zu werden, diesen Pfad zu übertreten, sogar um den Preis seines eigenen Lebens oder des Lebens derer, die ihm nahe stehen. Dies ist einer der Gründe dafür, warum es oft heißt, dass „mnhei'sahe schmerzt“; oft verlangt mnhei'sahe, etwas zu tun, das man lieber nicht tun würde; es übersteigt die Liebe, überschreitet die Befehlshierarchie, weist über sonst unverrückbare gesellschaftliche Schranken hinaus, es übersteigt das Imperium; dennoch ist es keine Entschuldigung für Ungehorsam, Verrat oder irgendetwas anderes, das als Vergehen betrachtet würde. Obwohl mnhei'sahe der Grund für solchen Ungehorsam sein kann, versteht derjenige, der dem mnhei'sahe verpflichtet ist, dass es kein Schutzschild ist, hinter dem man sich verstecken kann, um den Gesetzesverstoß zu entschuldigen. Obwohl mnhei'sahe der Grund sein mag, wird der tugendhafte Rihanha nicht versuchen, der Strafe zu entgehen, indem er mnhei'sahe zu seiner Verteidigung anführt.
Zugleich wird der tugendhafte Rihanha von seinem mnhei'sahe nicht abweichen, sogar wenn er weiß, dass er Hochverrat oder ein anderes schweres Verbrechen begehen muss, um ihm treu zu bleiben, noch wird er davor unter Strafandrohung zurückschrecken. Er wird das verfolgen, was sein mnhei'sahe als richtig vorgibt, auch wenn Gesellschaft oder Gesetz sagen, dass es falsch ist, und seiner Bestrafung bereitwillig entgegensehen, wenn er am Ende verliert – denn er ist von seinem mnhei'sahe dazu verpflichtet, es zu tun. Obwohl mnhei'sahe sich von Person zu Person unterscheidet, gibt es ein paar Konstanten, und dies ist eine von ihnen.
Ahr'caehhere faell rhifv plicarate'dhohh kivoi eiheurrhelhai draes. -- Nnerhin tr'Liemha, "Iemhiedh".
Es geschieht selten, dass ein Mann aufgrund von Zurückhaltung fehlgeht. – Nnerhin i-Leinarrh tr'Liemha, “Diskurse”.
Obwohl mnhei'sahe verlangen kann, dass bestimmten Handlungsabläufen gefolgt wird, verlangt es dies nicht augenblicklich. Tatsächlich können sofortige Entscheidungen unüberlegt sein und führen oftmals zu Fehlern, die dann bisweilen zu Ereignissen führen, die dem eigenen mnhei'sahe schaden. Obwohl das mnhei'sahe vielleicht vorschreibt, dass ein bestimmtes Ziel zu erreichen ist, wird der tugendhafte Rihanha, der seine Tugend zu erhalten wünscht, daher jede Handlung gründlich durchdenken, die möglichen Folgen der Handlung sorgfältig erwägen sowie die Folgen der Folgen. Auf seine Zeit zu warten, den rechten Moment abzupassen oder zurückhaltend zu sein und nicht sofort einem Handlungsimpuls nachzugeben ist keine Verletzung des mnhei'sahe. Vielmehr verlangt mnhei'sahe oft genau das.
Hnakhe ja astev ireari caehh'aigre aelhe'er -- caehh'kre aelhe'er llilla'hu. -- Nnerhin tr'Liemha, "Iemhiedh".
Es ist nicht notwendig, mehrmals nachzudenken, bevor man handelt – zweimal nachzudenken genügt. – Nnerhin i-Leinarrh tr'Liemha, “Diskurse”.
Obwohl Zurückhaltung, gepaart mit sorgfältiger Betrachtung einer Frage, ermutigt werden muss, kann es ebenso verheerend sein, dies zu weit zu treiben wie es nicht weit genug zu treiben. Das Grübeln über ein Problem führt zu Selbstzweifeln, was kontraproduktiv ist, und führt oft zu einer Fehlentscheidung, die dem mnhei'sahe schaden kann.
Aihkh aulthahrar hrrau Iuruth'ri Nnerhin tr'Liemha, laemnan caire'er dii Eriufv t'Jeiai hje iridhinen diam udt. Hrhaen Nnerhin: "Aelhen nim yy'a khia." Mosaednaen Eriufv: "Fvoir ahr'thiichev nnearh, lhhai, veisa kushana yy'a'er ih'hwi reh?" -- Nnerhin tr'Liemha, "Iemhiedh".
Nachdem Nnerhin tr'Liemha in Iuruth in Gefangenschaft genommen worden war, eilte Eriufv t'Jeiai, eine seiner Schülerinnen, zu ihm, um sich ihm anzuschließen. Nnerhin sagte: „Ich dachte, Du wärest tot.“ Eriufv antwortete: „Während Du am Leben bist, Herr, wie könnte ich wagen, zuerst zu sterben?“ – Nnerhin i-Leinarrh tr'Liemha, “Diskurse”.
Ein unverzichtbares Konzept von mnhei'sahe ist lyrrveoth. Dies ist, wie mnhei'sahe selbst, ein schwer übersetzbares Konzept; indes gibt es in diesem Fall einen Vergleich: das Wort 'xiao' der terranischen chinesischen Sprache bringt ein dem lyrrveoth recht ähnliches Konzept zum Ausdruck. Allerdings ist dies auch ein Konzept, das nur dürftig in Federation Standard übersetzt werden kann; 'xiao' als 'lyrrveoth' zu übersetzen ist sehr viel genauer als die übliche Standard-Übersetzung von 'xiao' als 'kindliche Pietät'. In dem chinesischen philosophischen System, das als Konfuzianismus bekannt ist, ist 'xiao' eine der höchsten Tugenden, die man pflegen kann. In der Summe ist es eine Form von Liebe und Respekt für die eigenen Eltern und Vorfahren. Es bedeutet, seinen Eltern beizustehen, ihren Unterweisungen zu folgen, ihnen gegenüber Zuvorkommenheit zu zeigen und Brüderlichkeit unter Geschwistern zu bewahren, seinen Eltern guten Rat zu geben, ihre Fehler zu verbergen, Kummer über ihre Krankheit und Tod zu zeigen und nach ihrem Tod die angemessenen Rituale durchzuführen.
Das rihannische Konzept von lyrrveoth ist recht ähnlich und bildet in der Tat eine Säule von mnhei'sahe. Alles, was zuvor als Bestandteil von xiao erwähnt wurde, ist auch für lyrrveoth maßgeblich. Dennoch ist es nicht so einfach, wie es zunächst vielleicht scheint. Obwohl lyrrveoth unverzichtbar für mnhei'sahe ist, ist es keine Entschuldigung für Handlungen, die begangen werden, um das eigene mnhei'sahe zufriedenzustellen, noch ist es ein Grund, um gegen mnhei'sahe zu verstoßen. Wenn lyrrveoth eine Verletzung des mnhei'sahe verlangt, oder mnhei'sahe eine Verletzung von lyrrveoth, wird die notwendige Handlung ausgeführt und die Folgen jener Handlung getragen, wie es mnhei'sahe verlangt.
Lyrrveoth erstreckt sich nicht nur auf die eigenen Eltern und leiblichen Vorfahren, sondern auch auf Lehrer und Mentoren.
Ahr'lhonaema ihirer hotaessraei hwiunaier iarr'voi ortaihkhevha na sienov. -- Nnerhin tr'Liemha, "Iemhiedh".
Es ist Feigheit zu zögern, das Schwert zu ergreifen für eine gerechte Sache. – Nnerhin i-Leinarrh tr'Liemha, “Diskurse”.
Oft verlangt mnhei'sahe, dass Blut vergossen werde; zurückzuscheuen vor Blutvergießen, welches das mnhei'sahe verlangt, ist eine Verletzung von mnhei'sahe: mnhei'sahe kann abgesehen von der üblichen Art auch noch auf eine andere Weise übersetzt werden: ein Sinn für Gerechtigkeit. Obwohl mnhei'sahe für jeden Rihanha etwas anderes bedeutet, ist dies (üblicherweise zusammen mit lyrrveoth) eines der wenigen Dinge, dem alle beipflichten würden: wenn mnhei'sahe das Schwert verlangt, so muss das Schwert gezogen werden, und ein Versagen hierbei ist eine schwere Übertretung des mnhei'sahe. Auf gar keinen Fall kann solche Feigheit jemals gerechtfertigt sein.