Patrouille VIII

Ezri

Administrator
(Naruk)

Der Bote Rikals stand mir gegenüber. Drehte sich um, um zu überprüfen, dass niemand in unserer Nähe war.
"Ich bin hier um Ihnen eine Nachricht von Rikal zu bringen. Sie ist nur für Ihre Augen bestimmt. Es besteht äußerste Geheimhaltung. Sie wissen doch noch, was das bedeutet?", fragte er hämisch.

Ich blickte ihm grimmig an. "Ich bin mir dessen durchaus bewusst. Machen Sie sich keine Sorge."

Der Bote reichte mir ein Padd. Ich nahm es und warf einen flüchtigen Blick darauf. Es schien wirklich von Rikal zu stammen. Dann blickte ich wieder zum Boten:
"Gibt es sonst noch was?"
"Nein, gibt es nicht. Ihr könnt jetzt wieder zu Eurer Herrin gehen."
Lachend machte er sich davon und verschwand in einem der vielen Gängen der Schwinge.

Ich setzte meinen Weg langsam in Richtung Krankenstation fort. In einem Seitengang hielt ich an und sah mir die Nachricht an. Ihr Inhalt kam wirklich überraschend für mich. Aber es war eine Chance, die sich mir bot. Und ich werde diese Chance nutzen. Ruhm für das Reich, und was wichtiger war: Ruhm für mich.

Ich verstaute das Padd bei mir am Körper und begab mich zur Krankenstation. Eine Wache hielt mich an und frage was ich dort suchte. Ich antwortete ihm, dass Sora ihre Tasche vergessen hatte und ich sie holen wollte. Er nickte und lies mich passieren.

Unter Soras Schreibtisch stand die Tasche. Ich beugte mich herab und mit einem lauten Geräusch fiel das Padd zu Boden.
"Bei den Elementen!", fluchte ich bei mir.
Das Padd rutschte unter dem Tisch hindurch und blieb einige Meter vor dem Wachposten liegen.
"Hätte ich doch nur die Nachricht gelöscht", anstatt sie als Souvenir zu behalten. Wenn sie bekannt werden würde, wäre meine Chance wohl schon jetzt vertan. Ich musste handeln.

Von den Anwesenden auf der Krankenstation war keiner auf mich aufmerksam geworden. Ich nahm ein Betäubungsmittel, dass ich auf dem Tisch fand und ging an den Wachposten heran, der mit dem Rücken zu mir stand und das Padd aufheben wollte. Ich injizierte ihm das Mittel und er sank sofort zu Boden. Ich ließ ihn herabgleiten, nahm das Padd, und entfernte mich so schnell ich konnte von der Krankenstation und eilte zurück ins Quartier.

Endlich war ich dort. Die Tür schloss sich. Ich horrchte: Sora schien noch zu schlafen. Ich atmete durch und setze mich. Hoffentlich würde der Wachhabende soviel Ärger von seinem Vorgesetzten bekommen, weil er "eingeschlafen" war, und sich die Aufmersamkeit nicht auf mich richten würde.

-tbc-

(Naruk)

=/\= Quartier Sora, ChR Blutschwinge =/\=

Ich stand im Quartier und atmete tief durch. Die Chance war tatsächlich da und ich werde sie zu nutzen wissen.

Da ich ja nichts besaß, hatte ich auch nichts zu packen. Vielmehr musste oder konnte ich etwas zurücklassen. Ich grif an meinen Hals, öffnete das Band, das meine Zugehörigkeit zu Sora belegte und legte es auf den Tisch. Gleichzeitig überspielte ich die erklärenden Informationen aus der Nachricht Rikals an sie. Sie wird sicherlich überrascht sein, wenn ihr Sklave plötzlich verschwunden ist. Aber wir werden uns wieder sehen, darüber war ich mir sicher. Wahrscheinlich dann unter anderen Vorzeichen, aber Wiedersehen werden wir uns. Ich blickte in Richtung ihres Raumes.

Ich stand still da. Eigentlich sollte mir der Abschied ja leicht fallen, schließlich war es ein Abschied von der Sklaverei und ein Neubeginn in der Freiheit. Dennoch wollte ich noch nicht gehen, nicht einfach so. Denn genauso wie ich gegen meine Versklavung kämpfte, kämpfte sie gegen ihre Krankheit. Und es sah so aus, als würden wir beide siegreich hervorgehen. Auch wenn mein Sieg wohl gleichzeitig ihre Niederlage bedeutete. Aber eine Schlacht entscheidet nicht über einen ganzen Krieg.

Doch nun war es wirklich Zeit. Ich ging zur Tür und trat hinaus. Nach wenigen Schritten stieß ein Beauftragter Rikals zu mir und geleitete mich in ein Lager. Dort erhielt ich eine Uniform und ein gewisses Maß an Ausrüstung. Stolz betrachtete ich mich in einem Spiegel: Endlich wieder eine Rihannsu-Uniform tragen zu können. Mein Vater würde stolz auf mich sein und ich werde ihm und allen anderen beweisen, dass ich ein ruhmreicher und ehrenvoller Rihannsu sein werde. Ich werde es ihnen allen beweisen! Allen.

Ich nickte dem Rihannsu zu und wir verließen das Lager und begaben uns zu einem Transporterraum. Ich stellte mich auf die Plattform:
"Fertig zum Beamen. Energie!"
"Ie, Rekkhai.", antwortete mir der Techniker.

So wie mein Körper dematerialisierte, durchfuhr ihn auch der Stolz, endlich wieder mit dem Respekt behandelt zu werden, der mir zustand. Endlich.

-tbc-

(Sora)

=/\= Quatier von Sora =/\=


Leise schloß sich die Tür zu meinem Schlafraum. Es war Naruk gewesen, mein Sklave. Er dachte wohl ich würde schlafen, aber dem war nicht so.
Die letzten Tage waren hart gewesen. Hart für mich und hart für die Crew. Wir gingen zwar siegreich aus der Schlacht hervor, hatten aber auch hohe Verluste zu beklagen. Meine Genesung schritt voran, während ich versuchte auf der Krankenstation meinem Reich zu dienen, auf meine Art. Noch war ich nicht völlig wiederhergestellt, noch. Aber es würde nicht mehr allzulange dauern. Das Exoskelett hatte ich mittlerweile ablegen können und ein Stock half mir, mich fortzubewegen. Die Feinmotorik war noch nicht wieder vollständig hergestellt und so konnte ich meinem Schiff in erster Linie nur mit meinem Wissen helfen.
Und nun lag ich wach. Ich wartete darauf, daß er sich verabschieden würde von mir. Denn ich wußte, er würde gehen. Nichts auf diesem Schiff was mich betraf blieb für mich wirklich verborgen. Und so wurde mir zugetragen, daß mein Sklave nicht nur die Freiheit wieder erlangen würde, sondern auch das Schiff verlassen würde. Nicht das wir eine sehr gute Beziehung zueinander hatten, aber auch keine schlechte. Ich hatte ihn gut behandelt. Nie gab er mir Anlaß zur Strafe und seine ablehnende Haltung führte ich eher auf die Tatsache zurück, daß er zum Sklaventum verurteilt war und nicht, daß er mich persönlich nicht mochte.
Nun lag ich hier wach und wartete darauf, daß er sich verabschieden würde. Nach einer mir endlos scheinenden Zeit schlief ich wohl doch ein. Und am nächsten Morgen spürte ich irgendwie, daß er nicht da war. Rein aus Gewohnheit heraus rief ich nach ihm, doch eine Antwort bekam ich nicht. Ich stand auf und ging in das Wohnzimmer. Auf dem Tisch lag der Halsreif und daneben ein Padd. Ich nahm den Halsreif in die Hand, das Padd beachtete ich nicht... Ich wußte, daß er nicht mehr da sein würde und dennoch war ich traurig. Er war zwar für mich nur ein Sklave gewesen, aber dahinter war ein Mann, ein ehemaliger und jetzt wieder Offizier der Galae. Leise flüsterte ich: "Mögen die Elemente dich schützen, Naruk." Und dabei dachte ich -Werden wir uns je wiedersehen?- Ich amtete noch einmal tief durch. Drehte mich um und ging in mein kleines Badezimmer. Kurz nur dachte ich noch daran, wie er mich jeden Tag wusch, doch dann schüttelte ich den Kopf. Ich mußte mich beeilen, in Kürze hatte ich Dienstbeginn.

-tbc-

(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Konferenzraum =/\=

Die Tür schloß sich leise zischend hinter mir, ein schneller Blick bestätigte mir das keine offensichtliche Gefahr auf mich lauerte. Als ich den Raum betreten hatte, hatten sich die Anwesenden erhoben. Ich begrüßte sie mit einem Nicken, ging zum Kopf des Konferenztisch und nahm in meinem Sessel platz. Einen Augenblick lang lies ich sie stehen, dann erlaubte ich ihnen mit einem weiteren Nicken Platz zu nehmen.
Meine Offiziere spiegelten sich in der Tischplatte und ich nahm mir einen Moment um in die Runde zu blicken. Es waren zwei neue Gesichter dabei, mein neuer taktischer Offizier und unsere neue TalShiar-Offizierin nahmen heute zum ersten mal an einer Besprechung teil.
Ich stellte die beiden kurz vor, dann viel mir die Sklavin auf, die die Getränke verteilt hatte.
Sie war noch immer im Raum, ich sah sie an, neigte den Kopf leicht zur Seite und hob eine Augenbraue. Die junge Rihanna wurde blass, sie hatte mich verstanden. Drehte auf dem Absatz um und verließ den Konferenzraum. Nun konnten wir beginnen, ein leichter Druck auf einen der in die Tischplatte versteckt integrierten Schaltflächen erweckte den Bildschirm am anderen Ende des Raumes zum Leben. Ein Planetensystem erschien. Ohne Umschweife kam ich zur Sache.

- Wie sie wissen, wurde vor zwei Tagen ein Schiff der TalShiar von den Aggressoren vernichtet. Allerdings konnte die Crew die von ihnen gesammelten Daten mit einer Notfallsonde retten.

Eine kurze Pause verlieh meinen Worten das nötige Gewicht.

- In diesem System befindet sich die Operationsbasis unseres Feindes. Wir werden sie angreifen und vernichten. Das wird ein weitere schwerer Schlag für sie werden.
Die Angriffsflotte besteht aus zehn Scoutschiffen und zehn D’Deridex Warbirds unter der Führung der Blutschwinge. Wir werden das System getarnt anfliegen, sämtlichen Widerstand brechen und die im Orbit um den vierten Planeten befindlichen orbitalen Anlagen des Gegners vernichten und unsere Bodentruppen einsetzen um ihr Kommandozentrum auf dem Planeten einzunehmen.

Auf einen Tastendruck von mir änderte sich die Darstellung auf dem Bildschirm, nun war dort der orbitale Teil der gegnerischen Basis zu sehen.

- Die Verteidigungsanlagen werden von einer Sondereinheit ausgeschaltet werden. Wenn wir die im System anwesenden Schiffe zerstört haben, wird der Widerstand nur noch minimal sein.

Mir viel ein wie oft ich selbst schon diesen Satz gehört hatte, und wie selten er sich Bewahrheitet hatte. Ich hoffte, daß ich Recht behalten würde. Ja, ich hoffte es wirklich.

- Ich erwarte, daß sämtliche Offensiv- und Devensivsysteme, die Antriebssysteme und die medizinischen Einrichtungen voll einsatzbereit sind. Die Marines und Kommandotruppen sollen sich bereithalten um die Sondereinheit zu entsetzen, sie werden die dafür notwendigen Daten erhalten.

Während ich diese Worte sagte, blickte ich den zuständigen Offiziere direkt in die Augen. Ihnen war klar, was es für Folgen haben würde, wenn die volle Einsatzbereitschaft beim Auslaufen nicht vorliegen würde.
- Die Flotte wird morgen um 8.00 Uhr aufbrechen. Wenn sie keine Fragen haben, dann können sie sich nun ihren Aufgaben widmen.

Niemand stelle eine Frage. Ich nickte, es gab eigentlich auch keinen Grund dazu.

- Mögen die Elemente mit dem Reich und uns sein. Lang lebe das Reich.
- LANG LEBE DAS REICH!!!

Erschall es im Chor. Ihre Moral war hervorragend, soviel stand fest. Ich stand auf und meine Offiziere taten es mir gleich und verließen den Raum. Es wartete noch einiges an Arbeit auf sie. Das traf auch auf mich zu, ich begab mich in meinen Bereitschaftsraum um meinen Angriffsplan erneut zu überdenken. Vielleicht hatte ich etwas wesentliches übersehen.

-tbc-

(N’nhaeirhu)

ChR Blutschwinge – ein Gang irgendwo im Schiff

Das möglicherweise letzte Gefecht gegen die Aggressoren stand bevor und es würde verdammt hart werden, wenn ich daran denke, wie wir angegriffen wurden - trotzdem die bereitgestellte Flotte einiges an Feuerkraft zu bieten hatte.
Nachdem ich nach unserer Rettung einige Zeit gehabt hatte, nachzudenken, wie es nun weitergehen mochte, hatte ich mich dafür entschieden, Riov tr’Drevoux zu fragen, ob ich an Bord bleiben dürfte – für den Fall, daß die Überlebenden unseres Schiffes nach dem Einsatz nach ch’Rihan zurück gebracht wurden.

Durch den Angriff hatte ich meinen Posten verloren, der mir nicht wenig bedeutet hatte, obwohl man mich nach meiner Degradierung eher zwangsversetzt hatte – einerseits um mir möglichst wenige Gelegenheiten zu geben, auf das allgemeine Geschehen einwirken zu können. Ich büßte damit für einen Fehler, den nicht ich begangen hatte, doch von den Verantwortlichen hatte das niemand wirklich interessiert. Andererseits geschah die Versetzung zu meinem eigenen Schutz, da ich als zusätzliche Strafe einige Erniedrigungen hinnehmen mußte, die zum Teil wieder einmal auf meine Vergangenheit in der Föderation hinführten, die jedoch mittlerweile fast fünfzig Jahre zurücklag. Von daher war ich nicht abgeneigt, ch’Rihan endlich zu verlassen.

Ich hatte meine Außenseiterposition endgültig satt, weshalb ich nach dem Verlust meines Postens um einen neuen bat, der mir ermöglichen konnte, dem Reich Ehre zu erweisen.
Ich hoffte, Riov tr’Drevoux würde meinem Antrag zustimmen und er stimmte zu – sehr zu meiner Freude. Er gab mir damit die Gelegenheit, mich zu beweisen, obwohl er noch nichts über meine Vergangenheit wußte.
Als Folge nahm ich an der Einsatzbesprechung vor dem Angriff auf die Aggressoren teil und konnte damit gleich ein wenig die Führungscrew kennenlernen.

Des weiteren hoffte ich, daß nach unserer Rückkehr (wann auch immer diese sein mag) niemand auf die Idee kommen würde, die Entscheidung des Riovs rückgängig zu machen, nur weil man mich vermutlich lieber in irgendeiner dunklen Ecke des Universums sah – wo man leicht verschwinden konnte – als auf einem so imposanten Schiff wie die Blutschwinge.
-tbc-

(Sral)

--==/\==-- Krankenstation --==/\==--

Sral öffnete die Augen. Das erste was er feststellte war das er zumindest nicht mehr in dem Umfunktionierten Laderaum war, sondern auf der Krankenstation war. Dumpfe Geräusche kamen an seine ohren, die aber langsam klarer wurden - scheinbar rief jemand seinen Namen - wieder und wieder. Er bemühte sich die letzte verstörung von sich zu werfen und seine Augen genauer zu benutzen. Er wandte seinen Blick nach links und gleich besserte sich seine Laune um einiges. Die Ärztin die ihn anschaute war besser für ihn wie jede Medizin die man ihm hätte geben können

Sral: Sora

Sral versuchte zu lächeln.

Sora: Sral, schön das du wach bist

Auch sie lächelte leicht. Sral sah sie lange an, sie war - zumindest empfand er es so - noch schöner geworden während er weg war UND und das war das wichtigste es schien ihr schon wieder sehr gut zu gehen, zumindest nutzte sie das Exoskelett nicht mehr, und kümmerte sich schon wieder um ihre Patienten

Sral: Wie lange war ich weggetreten ?

Sora: Fast 3 Tage

Sral sah sie an, er hatte an ein paar Stunden gedacht, diese Zeitspanne überraschte ihn

Sral: Wie geht es dir ?

Sora schaute etwas verdutzt dann aber strenger

Sora: Hey ich bin der Arzt und du der Patient

Das strenge wich einem lächeln

Sral: OK Doc, und wie geht es mir ?

Sora: Deine Wunden sind verheilt, aber du bist noch schwach....

Sie wollte noch etwas hinzufügen, doch Sral ließ sie gar nicht ausreden, der Teil mit den Wunden reichte ihm völlig um die Entscheidung zu treffen das es an der Zeit sei Aufzustehn

Sora: Bleib liegen ! - ihr ton wurde wieder Strenger

Sral: Sorry , aber ich muß was erledigen

Sral schleppte sich aus der Krankenstation und hörte hinter sich noch etwas das er als "diese Marines" interpretierte. Sein erster Weg führte ihn ins Büro des Tribuns

Sral: Aefvadh Tribun

Der Tribun sah auf, sichtlich erstaunt Sral schon wiederzusehen antwortete er

Tribun: Sral, schön dich zu sehen aber sollktest du nicht in der KS sein ?

Sral nickte

Sral: Ja, aber ich denke ich bin wieder Dienstfähig

Tribun: Sehr gut, du hast gute Arbeit da unten Geleistet, und genau deshalb habe ich eine neue Aufgabe für dich

Sral sah den Tribun an, was sollte jetzt schon noch kommen

Tribun: Du wirst einen Angriff auf das HQ der Fremden Leiten

Sral spürte wie ihm seine Gesichtszüge entgleisten

Sral: Ein Angriff ?

Der Tribun nickte. Riov Rikal erwartet meine meldung über die Einsatzbereitschaft in etwa 3 Stunden, kann ich auf dich zählen ?

Sral nickte nur

Tribun: Gut, dann werde ich Riov Rikal mitteilen das du die Einheit lenken wirst.

Sral vergass sogar sich zu verabschieden als er das Büro verließ, er freute sich zwar auf den Angriff, doch nach den jüngsten Ereignissen spührte er auch Zweifel an diesem Plan.

Er beschloss das erstmal zu verwerfen und sich bei Riov Rikal zu bedanken für die Unterstützung auf dem Planeten, bei der Gelegenheit konnte er den Riov auch gleich mal kennenlernen...

-tbc-

(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum des Riov’s, ein Tag vor dem Angriff =/\=

Auf der schwarzen Tischplatte meines Schreibtisches lagen Padds mit Varianten des Angriffsplanes verstreut, der Tischmonitor zeigte die prognostizierten Verluste für meine letzte Angriffsvariante. Egal was ich änderte, mein größtes Problem blieb das Kommandozentrum auf dem Planeten. Wenn Naruk scheitern würde, würde der Angriff sehr verlustreich werden. Mit aktivem Kommandozentrum würden die größtenteils automatisierten stellaren und orbitalen Verteidigungssysteme für uns im direkten Kampf nur schwer auszuschalten seien. Dann würde nur ein direkter Angriff auf das Kommandozentrum die Mission retten können, sämtliche Warbirds würden eskortiert durch die Scoutschiffe und Jäger durch die Verteidigungslinien brechen und es aus einem Gefechtsorbit aus allen Waffen eindecken, die Marines würden mit ihren Sturmshuttles landen und die Basis vom Boden aus angreifen um die unterirdischen Einrichtungen einzunehmen. Die Schiffe würden sich dem Feuer aller Verteidigungsstationen und der Verteidigungssysteme der Werftanlagen aussetzen müßen. Ein Blick auf die letzte Prognose ließ mir einen kalten Schauer den Rücken hinab laufen, sowohl die Verluste der Flotte als auch der Marines waren mir viel zu hoch. Aber mein Notfallplan stand nun fest. Würde Naruk versagen, würden wir uns einen Weg bis zum Kommandozentrum freikämpfen und es selbst ausschalten. Dann erst würden wir uns der Werftanlagen annehmen.
Wenn Naruk erfolgreich sein würde, würde die Flotte die gegnerischen Schiffe und Verteidigungsanlagen zerstören während die Marines die Kommandobasis und die Werfanlagen angreifen und einnehmen würden. Ich konnte nur hoffen, daß Naruk erfolgreich sein würde. Wenn er versagen und überleben würde, würde er für sein Versagen bezahlen.
Das Interkom riss mich aus meinen Überlegungen.

- Liebling, das Essen wird kalt.

Das war die unverkennbare Stimme meiner Geliebten Caithlin. Ein rascher Blick auf mein Chronometer zeigte mir, daß ich die Zeit und unser gemeinsames Abendessen vergessen hatte. Meine Planungen waren vollständig, außerdem galt noch immer der alte Satz, daß kein Plan den Feindkontakt überlebt. Ich ließ alles stehen und liegen und begab mich in mein Quartier. Nur mühsam konnte ich mich beherrschen auf der Brücke nicht zu schnell zu gehen, als Kommandant auf einem Schiff des Reiches muß man auf sein würdiges Auftreten achten. Binnen Minuten erreichte ich mein Quartier. Caithlin hatte sich sehr viel Mühe gegeben uns einen romantischen Abend zu bereiten. Sie hatte die normale Beleuchtung deaktiviert, ließ den Computer romantische Musik spielen, hatte zwei Kerzen angezündet die mit ihrem flackernden Schein das Quartier in spärliches Licht tauchten und den Tisch mit dem besten Geschirr gedeckt. Es roch nach köstlichem Essen, ja sie hatte sich wirklich mühe gegeben uns einen wunderschönen Abend zu bereiten, und ich hatte sie vergessen. Meine a'rhea saß am Tisch und blickte auf das Essen. Ich wußte, wie zu spät ich war. Es war kalt geworden. Sie drehte dem Kopf und sah mich an. In ihren Augen blitzte es gefährlich. Sie war sehr zornig.

- Es tut mir leid, Schatz.

Ihre Blicke durchbohrten mich, ich ging langsam auf sie zu.

- Ich habe vor lauter Arbeit die Zeit vergessen.
- Das passiert dir viel zu oft. Viel zu oft.

Sie hatte recht, das war leider nicht das erste mal, daß ich sie vor lauter Arbeit vergessen hatte.

- Ich weiß, und es tut mir leid, aber ich habe einen sehr verantwortungsvollen Posten und besonders vor einer Schlacht gibt es viele Dinge um die ich mich selbst kümmern muß.

An ihrem Stuhl angekommen kniete ich mich nieder und nahm ihre Hände in meine. Nur widerwillig ließ sie dies geschehen.

- Ich sehe wie viel Mühe du dir gemacht hast uns einen schönen Abend zu machen, und ich habe alles verdorben.
- Ja, daß hast du.
- Caithlin, Liebling, es tut mir sehr leid.

Ich setzte alles auf eine Karte, beugte mich vor und küsste sie auf ihre wundervollen Lippen. Sie wollte ihren Kopf zurück ziehen, aber ich nahm eine Hand von ihren Händen und hielt ihren Kopf fest. Zuerst erwiderte sie den Kuß nicht, aber noch einigen Augenblicken erwiderte sie ihn, erst zaghaft, dann immer leidenschaftlicher. Ich drang mit meiner Zunge in ihren Mund ein und erforschte ihn. Meine Zunge berührte ihre, und sie erwachte zum Leben. Ihre Hände wanderten über meinen Rücken und fuhren durch meine Haare. Meine Hand gab ihren Kopf frei und begann langsam ihren Rücken hinab zu wandern. Unsere Lippen trennten sich, ich hob meinen Schatz vom Stuhl und trug sie zum Bett. Das Essen konnte warten.

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke, nächster Morgen =/\=

Ich dankte den Elementen für die Regenerationsfähigkeiten unserer Körper, ohne sie hätte ich heute die Schwinge nicht in eine Schlacht führen können. Meine kleine Wildkatze hatte mir meinen Rücken zerkratzt. Vielleicht sollte ich meine Drohung wahrmachen und sie ans Bett fesseln.

- Rekkhai, wir erreichen in einem kevn unser Ziel. Die Flotte ist klar zum Gefecht. Alle Stationen haben volle Einsatzbereitschaft gemeldet.
- Sehr gut.
- Hat die Ra’Kholh sich gemeldet?
- Nein, Rekkhai.

Es gefiel mir nicht, das Naruk sich nicht gemeldet hatte. Hatten sie erfolg gehabt? Langsam bekam ich Zweifel, er hätte sich sicher gemeldet, wenn sie Erfolg gehabt hätten. Es wäre wohl besser, wenn ich von einem Fehlschlag ausgehen würde. Uns stand ein harter Kampf bevor.

- Können sie mittlerweile die Kommandozentrale orten?
- Leider nicht, Rekkhai. Sie ist noch immer im Sensorschatten des Planeten.

Ich gönnte mir einen leisen Fluch. Das gefiel mir nicht, es gefiel mir ganz und gar nicht. Aber jetzt konnte ich nichts mehr ändern. In einem halben kevn würde die Flotte getarnt in das System einfliegen. Wenigstens das Überraschungsmoment wollte ich auf unserer Seite wissen. Deshalb hatte ich den Befehl gegeben nur die klassische Tarnung zu benutzen. Das deaktivieren der Interphasentarnung dauerte einfach zu lange, außerdem verfügten nur die Warbrids über sie.
Wir hatten kaum die Umlaufbahn des äußersten Planeten passiert, als zwei kleine Erkundungsschiffe das Feuer auf die Aehallh eröffneten. Die Aehallh enttarnte sich und erwiderte das Feuer, die beiden Schiffe verschwanden in zwei Explosionen. So viel zum Thema Überraschungsangriff. Ich gab den Befehl an alle Schiffe sich zu enttarnen, die Jäger zu starten und in Formation auf die Basis zu zufliegen. Nun war auch die angeordnete Funkstille unwichtig. Der Feind wußte das wir kommen.

- Taktik, öffnen sie Kanal 134.765.
- Kanal offen, Rekkahi.
- Ra’Kholh hier spricht die Blutschwinge. Naruk tr’Radeik melden sie sich.
- Keine Antwort.

Es war eigentlich egal, ob er sich meldete oder nicht. Wir würden bald herausfinden, ob ihre Mission erfolgreich gewesen war oder nicht.
Alle Gäste waren anwesend und die Musik hatte aufgespielt. Der Tanz konnte beginnen, und das tat er auch. Die Sensoren zeigten Schiffe die sich uns schnell näherten, und es waren mehr als wir erwartet hatten.

-tbc-

(N’nhaeirhu)


=/\= ChR Blutschwinge, Quartier des CIS – N’nhaeirhu t’Sshionsha =/\=
vier Stunden vor dem Angriff

Die Flotte befand sich in höchster Alarmbereitschaft und auch auf der Schwinge herrschte reger Betrieb.
In wenigen Stunden stand uns die möglicherweise letzte Schlacht mit den Aggressoren bevor – eine Schlacht, die auch für viele Rihannsu ihre letzte werden würde.

Ich hatte mich mit einigen Informationen versorgt, die ich nun studierte. Darunter befand sich auch die Crewliste, in der ich auf eine erfreuliche Sache stieß: Naruk tr’Radeik befand sich an Bord – wenn auch nur als Sklave.
Doch ich hatte mich zu früh gefreut – als ich die Eintragungen über ihn weiter las, mußte ich feststellen, daß er kurz nachdem Riov tr’Drevoux mich als neues Crewmitglied akzeptiert hatte, er die Schwinge verlassen hatte – in Freiheit und mit einem eigenen Kommando, daß ihn erwartete.
Aber dieses Kommando führte ihn in dieselbe Schlacht wie uns und daß er der Riov der Ra’Kholh war, die bei weitem nicht so schwer bewaffnet war wie die Schwinge, ließ mich fürchten, ihn nie wieder zu sehen.
Doch im Gegensatz zu vergangenen Zeiten, wo es ähnliche Momente gab, in denen mir Naruks Schicksal unbekannt blieb, war ich jetzt weit mehr beunruhigt als je zuvor, obwohl ich an seinen Fähigkeiten als kommandierender Offizier nicht zweifelte.
Jetzt blieb mir vorerst nur zu hoffen, daß wir die Schlacht gewinnen würden, und darauf zu vertrauen, daß uns das Schicksal eines Tages wieder zusammen führen würde.

Vertrauen – man verschenkt es nicht!
Naruk hatte es sich verdient und es auch nie mißbraucht.
Damit war er einer von nur sehr wenigen Personen, die von sich dasselbe behaupten konnten!
-tbc-

(Sral)
--==/\==-- Bereitschaftsraum der Marines --==/\==--

Sral stand vor den Marines der Blutschwinge. Immernoch trug er die Abzeichen die ihn als Tribun auzwiesen. Er hatte noch einmal das Vertrauen des Tribun bekommen, und er war fest entschlossen es noch einmal zu nutzen. Aber im moment fand er nicht die richtigen Worte um die Männer zu Motivieren. Die Chancen das mehr als 10 % der Marines überleben würden schätzte er als mehr als gering ein. Schließlich erhab er seine Stimme

Sral: Marines, heute werden wir die Gelegenheitz bekommen unserem reich einen große Dienst zu erweisen. Ich kann nicht sagen wie viele von uns zurück kommen werden, und ich kann auch nicht sagen in welche Hölle wir einmaschieren sollen.

er machte eine kurze pause, weil Unrhe aufkam

Sral: ABER ich kann sagen das unser Reich auf uns zählt, und das wir alle unser bestes geben werden um das Reich zu schützen.

Jetzt wich die Unruhe Jubelstürmen. Sral fühlte sich bestätigt. Er redete weiter

Sral: Wenn wir heute zuzrückkommen werden wir alle sagen können, wir haben unserem reich Ruhm und Ehre gemacht, und unsere Familien werden stolz sein. Stolz auf jeden einzelnen von euch.

Der Jubel fand kein Ende.

Sral: Mögen die Elemente uns schützen.

Es wurde überschwänglich. Sral wartete bis die Aufregungf sich etwas gelegt hatte. Lediglich BoShek schien noch Aufgeregt

Sral: Gibt es noch etwas Mr. Boshek ?

Bo: Nein, Sir Ich kann es nur nicht erwarten diesen Monstern zu zeigen was es heißt sich mit den Rihannsu anzulegen

Diese Worte trieben es auf die Spitze. Die Stimmung war ausgelassen

Sral rief noch:

OK wir sehen uns in genau 3 Stunden Einsatzbereit hier

Dann verließ er den raum....

-tbc-

(Sora)

+/\+ Krankenstation +/\+

Ich saß noch lange in meinem Büro über den Krankenakten. Die Opfer der letzten Schlacht waren noch nicht genesen, da wurde schon die nächste Schlacht geplant. Deshalb versuchte ich die Krankenstation jetzt schon etwas umzuorganisieren. Die medizinische Versorgung sollte in jedem Falle optimal gewährleistet werden. Mir ging es schon wieder richtig gut. Von der Lähmung war nichts mehr zu spüren. Sral hatte sich gegen meine medizinische Anordnung wiedersetzt. Und genau deshalb reichte ich eine offizielle Beschwerde gegen ihn ein. Niemand wiedersetzt sich einfach so meinen medizinischen Anordnungen, auch Sral nicht, das würde er jetzt zu spüren bekommen. Es war schon wirklich spät geworden, aber ich hatte ja noch so viel aufzuarbeiten. Endlich legte ich das letzte Padd weg und machte die letzte Eintragung in das medizinische Logbuch. Nun endlich konnte ich zurück in mein Quartier gehen. Obwohl, große Lust dazu verspürte ich nicht. Seit dem Weggang von Naruk war es so seltsam leer geworden. So unangenehm leer. Ich hatte mich mehr als nur an ihn gewöhnt. Nun, es machte wenig Sinn über ihn weiter nachzudenken. Er hatte mir gut gedient und nun war er fort. Und ich würde ihn vermutlich nie wieder sehen. Auf dem Weg zu meinem Quartier verspürte ich Hunger und dieser Hunger brachte mich dann doch in die Schiffsmesse. Auf Gesellschaft allerdings hatte ich wenig Lust. Ich ließ mir was einpacken und mein Weg führte mich in das Aboretum. Das letzte Mal als ich hier war, trug ich noch das Exoskelett und Sral versuchte mir zu helfen. Ich setzte mich unter einem der Bäume und betrachtete den Sternenhimmel von Rihann. Er war dem Sternenhimmel von Havran nicht unähnlich und ich bekam ein bißchen das Gefühl von zu Hause. Nachdenklich kaute ich auf meinem Essen und genoß die Ruhe. Wenn die nächste Schlacht losging, würde ich für längere Zeit keine Ruhe mehr bekommen...

-tbc-

(Sora)

*/\* Transporterraum */\*

Vor meinen Augen materialisierte sich in einem grünen irsisierendem Licht eine hochgewachsene schlanke Gestalt. Mein Herz hüpfte vor Freude aber mein Gesicht zeigte nur ein verhaltenes Lächeln. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, meinen Sohn. Einen Moment noch stand er auf der Transporterplattform und wir sahen uns in die Augen, dann stieg er herunter und kam auf mich zu. Stumm schloß ich ihn in meine Arme.
"Torek... Du lebst." "Ie Ri'nanov. Ich lebe aber Vater nicht mehr." "Torek, ich bringe Dich erstmal zu meinem Quartier. Dort kannst du mir dann berichten." Er nickte, nahm seine Tasche auf und folgte mir.

=/\= Sora`s Quartier =/\=

"Setz Dich, ich werde uns etwas zu trinken holen." Er setzte sich auf das kleine Sofa und ich entnahm einer kleinen Bar eine gläserne Karaffe und zwei Gläser feinster rihannischer Glasarbeit.
"So mein Sohn, berichte."
Während er so da saß und anfing zu erzählen betrachtete ich ihn. Er hatte die hochgewachsene Gestalt seines Vaters. Auch für einen Rihannsu war er sehr groß. Und das warme Rot seiner Augen konnte ebenso eisig einem erscheinen, wie mein Blick. Seine Stimme, wie lang schon hatte ich sie nicht mehr gehört. Und vor meinem inneren Augen entstanden Bilder seiner Kindheit. Wie er unbeschwert über die Wiesen unserer Ländereien rannte, wie er seinem Vater in die Arme lief, von ihm empor gehoben und in die Luft geworfen wurde und wie er fröhlich krähte. All diese Gedanken fluteten meinen Kopf, während nun ein junger ernsthafter Mann vor mir saß und von der Schlacht berichtete in der sein Schiff zerstört wurde und er sich nur mit der Rettungskapsel seines Vaters retten konnte. Der sichere Tod von Ralek ermöglichte Torek das Leben. So war es nun einmal. Der Stärkere und Schnellere überlebt. In diesem Falle mein Sohn.
Im Stillen trauerte ich um Ralek, meinem geliebten Mann. Wir beide hatten uns für dieses Leben entschieden. Welches uns zunächst physisch trennte, weil wir auf verschiedenen Schiffen unseren Dienst versahen und welches uns nun entgültig trennte. Wie sagen die Terraner in ihrer Paarungszeremonie? Bis das der Tod Euch scheidet.
Die Trauer um Ralek trage ich nun still in mir, genauso wie meine Liebe zu ihm.
Nachdem Torek seinen Bericht beendete schauten wir uns schweigend an. Ein jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
Nach einiger Zeit:" Torek, Du wirst hier Deine Ausbildung fortsetzen. Hier bei mir auf der Krankenstation. Ich werde für uns ein größeres Quartier beantragen, oder wenn es Dir lieber ist, für Dich ein einzelnes. Doch Du mußt dich noch nicht sofort entscheiden. Vorerst kannst du hier bei mir wohnen. ...Ich freue mich, daß Du hier bist... daß du lebst, mein Sohn."

-tbc-

(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Auf der Brücke machte sich die übliche angespannte Erwartung vor einem Gefecht bemerkbar. Die Brückenbesatzung konzentrierte sich vollends auf ihre Aufgaben, die anwesenden vier Marines und vier Angehörigen der Sicherheitsabteilung kontrollierten ihre Waffen. Die Beleuchtung wurde abgedunkelt, die Schotts und die Kraftfelder welche die Brücke umgaben wurden zum letzten mal überprüft, ebenso alle anderen Systeme. Auch die anderen Stationen der Schwinge überprüften ihre System und sicherten sich. Dann war es soweit. Über den Bildschirm auf meiner Armlehne wanderten die letzten Bereitschaftsmeldungen, alle Decks hatten volle Gefechtsbereitschaft gemeldet. Ich öffnete einen Kanal zum Jägerleitoffizier, der tief im Inneren der Blutschwinge die Jäger überwachte und koordinierte.

- Jägerleitoffizier, starten sie alle Jäger. Sie sollen uns eskortieren.
- Ie, Rekkhai.

Die Hangartore der Schwinge öffneten sich und vierundzwanzig Jäger starteten in die Nacht. Sie verteilten sich um mein Schiff und nahmen ihre Positionen ein. Die Jäger der anderen Schiffe taten es ihnen gleich.

- Taktik, Befehl an die Flotte. Kurs setzten auf die gegnerische Basis. Formation halten.
- Ie, Rekkhai.
- Navigator, Voller Impuls. Ausführen.
- Ie, Rekkhai.

Ich spürte, wie die kraftvollen Impulstriebwerke der Schwinge kurzfristig die Trägheitsdämpfungssysteme überlasteten. Ein sanfter Ruck ging durch das Schiff, dann hatte das TDF die Beschleunigung absorbiert.

- Rekkhai, die gegnerischen Schiffe haben innerhalb der Waffenreichweite ihrer Verteidigungssysteme gestoppt und haben Verteidigungsstellungen bezogen. Nur ihre Jäger halten weiterhin auf uns zu.
- Ich sehe es. Jägerleitoffizier, die Jäger sollen die gegnerischen Jäger abfangen.
- Ie, Rekkhai.

Unsere Jäger beschleunigten und hielten auf die gegnerischen Maschinen zu. Ich beschloß ihnen ein wenig Unterstützung zukommen zu lassen. Die gegnerischen Jäger waren den unseren zahlenmäßig überlegen, weit überlegen.

- Befehl an die Flotte, das Feuer auf die gegnerischen Jäger eröffnen sobald sie in Reichweite sind. Sie haben nur eine Salve, also zielen sie gut.
- Ziele erfasst und in Reichweite.
- Feuer.

Die Schwinge änderte leicht ihren Kurs, als sie die vorderen Waffenphalanxen ausrichtete. Dann eröffnete sie das Feuer. Sämtliche Schiffe der Flotte taten es ihr gleich und ihre Feuerkraft vereinigten sich mit der der Schwinge. Ungezählte Disruptorstrahlen und Plasmatorpedos rasten auf die Jäger zu. Grüne gleißende Disruptorstrahlen kreuzten die Flugbahnen von Jägern und im Feuer ihrer tödlichen Energien vergingen Besatzung und Maschine in Feuer und Rauch. Die Explosionen der Torpedos beendeten den Flug vieler Maschinen. Auf dem Hauptbildschirm konnte ich innerhalb der grünen Detonationsschockwellen kleine gelbe Flammen auflodern sehen. Jede stand für einen toten Feind des Reiches. Dann griffen unsere Jäger an, ich sah wie grüne und violette Strahlen hin und her zuckten. Gelegentlich leuchteten gelborange oder grüne Lichter auf. Unsere Jäger hielten ihre Stellung und verhinderten, das die gegnerischen Jäger bis zu unseren Kampfschiffen durchbrachen. Zumindest hatten sie es bis jetzt verhindern können. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis die zahlenmäßige Überlegenheit des Feindes trotz unserer technischen Überlegenheit und der besseren Ausbildung unser Piloten zum tragen kommen würde. Glücklicherweise waren wir ihnen an Kampfschiffen überlegen, wenn ihre Verteidigungsstationen deaktiviert sein würden, würden wir leichtes Spiel mit ihnen haben. Die Frage war nur, ob sie deaktiviert waren.
Unsere Kampfschiffe hatten sich fast bis auf Waffenreichweite an den Gegner genähert. Bald würde sich zeigen, ob Naruk erfolgreich gewesen war. Ärgerlicherweise konnten unsere Sensoren diese Frage nicht beantworten. Die Kommandobasis war zwar auf unseren Sensoren, aber ihr inneres war abgeschirmt. Auch die Ra’kholh war nicht auf den Sensoren zu sehen, allerdings auch keine Trümmer.

- Wann sind wir in Waffenreichweite?
- In 20 Ewa, Rekkhai.
- Gut. Gleich werden wir wissen, ob die Ra’Kholh erfolgreich gewesen ist oder nicht. Wenn sie erfolgreich war, greifen wir ihre Schiffe an. Die Formation wird beibehalten. Wenn nicht, greifen wir ohne Formation die Stationen an.
- Ie, Rekkhai.

Gegen die Schiffe würde uns die Formation von Vorteil sein, gegen die Stationen würden wir in Formation ein zu gutes Ziel bieten. Die Feuerkraft der Stationen war enorm, selbst wenn sie ihr Ziel verfehlen würden, bestand das Risiko das ein anderes Schiff getroffen wird.
Nun mussten wir warten, für mich war das schon immer das schlimmste vor einem Kampf gewesen. Warten zu müßen und nichts tun zu können.
Plötzlich kam Leben in die Stationen. Ihre Schilde aktivierten sich und ihre Waffen erfassten meine Schiffe.

- Formation auflösen, sofort!
- Ie, Rekkhai.
- Auf die nächste Station feuern. Ausweichmanöver.
- Jawohl, Rekkahi.

Eine weitere Breitseite aus Plasmatorpedos und Disruptorstrahlen verließ die Schwinge und überbrückten die Distanz zwischen ihr und der Station. Deren Schilde flackerten in grünem Licht, als unsere Waffen ihr Ziel trafen, leider hielten sie. Die Station erwiderte das Feuer und die Schwinge erzitterte als die Schilde die Treffer absorbierten. Wir zogen uns zurück und griffen erneut an. Das Feuer des feindlichen Schiffes, das sich in der Nähe der Station befand, ignorierten wir größtenteils. Die Station war der gefährlichere Gegner. Nur Gelegentlich feuerten wir auf das Schiff, wenn es zu frech wurde. Aber sobald wir die Station bezwungen haben würden, würden wir uns angemessen um es kümmern.
Ein Blick auf die taktischen Sensoren zeigte mir, das wir erst einen Scout verloren und drei Stationen zerstört oder beschädigt hatten. Trotzdem ich mußte sichergehen, daß die Kommandobasis ausgeschaltet wird. Ich gab einen Befehl an die Marines. Sie sollten mit ihren Landungsshuttles starten und die Kommandobasis und die Werftanlagen angreifen und einnehmen. Aber vorher mussten sie an die Basis und die Werftanlagen heran kommen. Unser letzter Angriff hatte die Verteidigungsstation ausgeschaltet. Ich gab den Befehl an die halbe Flotte Kurs auf das innere des Verteidigungsringes zu setzen. Wir mussten die Marines nah genug heran bringen um ihnen die Chance zu geben zu landen.

-tbc-

(Shair'tar'kon)

=/\= ChR Blutschwinge, Arrestblock 3, Zelle 4 =/\=

Die Arrestzellen der Blutschwinge waren mit Zal’pirtan gefüllt. Ihr Fauchen und Knurren erfüllten die Gänge der Arrestblöcke, aber die Wachen wussten, daß sie nur drohten, wenn sie überhaupt drohten und nicht ihrem Unmut und ihrer Enttäuschung Luft machten. Die Wachen hatten mehrfach, zu ihrer Belustigung, verfolgen können, wie ihre Gefangenen zuerst ungläubig die fehlende Zellentür anstarten und sich dann fauchend und knurrend gegen das Kraftfeld warfen und jaulend zurückgeschleudert wurden. Offenbar war ihnen die Technik der Kraftfelder nicht bekannt. Auch Shair'tar'kon saß in einer der Zellen und starrte die im gegenüberliegende Wand an. Wenn er die Ausstattung dieser Zelle mit denen verglich, die die Zal’pirtan verwendeten, kam er zu der Erkenntnis, daß ihre Gegner schwach waren. Sie verwöhnten ihre Gefangenen, die Zal’pirtan würden ihren Gefangenen niemals eine Schlafstätte oder frisches Wasser zur Verfügung stellen, von Sanitäreneinrichtungen ganz zu schweigen. Aber im Moment dachte er nicht daran sich darüber zu beklagen. Wenn sie so dumm waren ihre Gefangenen zu verwöhnen, dann würde er dies nutzen um schnell zu genesen um um seine Freiheit kämpfen zu können. Er bewegte sich etwas und konnte nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken, er hatte sich während des Gefechtes mehrere Rippen gebrochen. Nach seiner Gefangennahme war er medizinisch versorgt worden. Die Tar’umi hatten ihre Gefangenen medizinisch versorgt, erst nach ihren eigenen Verwundeten, aber sie hatten es getan. Wieso taten sie das? Gesunde Gefangene sind schwerer zu kontrollieren. Er verstand die Tar’umi nicht. Am wenigsten Verstand er den Tar’umi der auf der anderen Seite des Kraftfeldes stand. Der, für einen Tar’umi, hochgewachsene Mann stand mit vor der Brust verschreckten Armen im Gang vor seiner Zelle und blickte ihn aus kühlen Augen und mit neutraler Mine an. Die Wächter hatten bis zu seinem Eintreffen ihre Gefangenen belächelt, sie hatten sie verspottet und drangsaliert. Er hatte einem der Wächter eine heftigen Schlag ins Gesicht versetzt, Shair'tar'kon hatte gesehen wie der Wächter zurücktaumelte und zu Boden stürzte. Ein dünnes Rinnsal grünes Blut floss aus seinem Mundwinkel, wenn auch nur für einige Augenblicke. Die Selbstheilungskräfte ihrer Körper waren beeindruckend. Aber dennoch waren sie sehr zerbrechlich im Vergleich mit einem Zal’pirtan, wenn er den Mann vor seiner Zelle in seine Krallen bekommen würde, würde er ihn zerreißen. Leider war ihm dies nicht möglich und er würdigte ihn keines Blickes.
Der Wächter war schwankend wieder auf die Beine gekommen. Ein Blick des Neuangekommenen genügte und der Wächter verließ den Raum. Seitdem hielten die Wächter sich deutlich zurück und wahrten einen Abstand zu diesem Mann.
Bis jetzt hatte er ihn nicht angesprochen. Shair'tar'kon fragte sich worauf er wartete. Er stand nur da und schien auf etwas zu warten. Ihm war das warten schon immer zu wieder gewesen, aber in seiner Situation konnte er nichts anderes tun. Zum x-tenmale ließ er die letzte Schlacht, die eine weitere deutliche Niederlage für die Zal’pirtan gebracht hatte, Revue passieren.
Anfangs hatten die Verteidigungsstationen der Werftanlage und die Schiffe der feindlichen Flotte standgehalten. Dann waren die ersten Schiffe und Stationen dem konzentrierten Feuer zum Opfer gefallen. In diesem Augenblick stieß die Hälfte der großen Kampfschiffe vor und versuchte die Verteidigungslinie zu durchbrechen. Vier der Schiffe gelang dies, zwei weitere wurden bei dem Versuch zerstört. Als die vier Schiff im inneren der Werfanlage waren nahmen sie Kurs auf die Kommandobasis und den Hauptkomplex der Werft. Die Verteidigungsstationen konnten zwar gleichzeitig nach innen und außen Feuern, aber dies hätte zu viel von ihrer Feuerkraft von den außerhalb des Ringes verbliebenen Feinden abgezogen, also mussten einige der Schiffe abgezogen werden. Sie griffen die vier Schiffe tapfer an, aber sie konnten nicht verhindern, daß es diesen gelang Bodentruppen in Shuttles zu starten. Der Hauptkomplex wurde von Bodentruppen geentert, hunderte von gepanzerten Tar’umi stürmten die Korridore und Räume dieses Komplexes. Die Kommandobasis war in dem Augenblick als die Shuttles in die Atmosphäre eindrangen explodiert, damit waren auch die automatischen Verteidigungsstationen stark behindert wurden. Ihre Koordination war ausgefallen. Nur die Bordcomputer wählten noch ihre Ziele aus, aber sie feuerten nicht mehr geplant gemeinsam auf ein Ziel. Die vier feindlichen Schiffe im inneren der Anlage hatten unsere Schiffe, dank überlegener Feuerkraft, binnen weniger Minuten ausgeschaltet. Nun griffen sie gemeinsam einige Verteidigungsstationen an, auch von außen konzentrierte sich der Feind auf diese Stationen. Sie schufen eine Bresche durch die der Feind eindrang. Nun wurden zuerst die Schiffe gemeinsam Unterbeschuss genommen. Einige Schiffe wurden geentert, auch sein Schiff. Es war ihnen nicht gelungen die Selbstzerstörung zu aktivieren. So waren sie gefangengenommen worden. Was für eine Schmach.
Nachdem ihre Schiffe Außergefecht waren, war es für ihren Feind ein leichtes gewesen die restlichen Stationen zu zerstören und die Anlagen zu erobern. Für die Zal’pirtan war der Kampf vorbei. Sie hatten ihre Basis und einen großen Teil ihrer Flotte verloren. Ein Räuspern des Mannes auf der anderen Seite des Kraftfeldes riss ihn aus seinen Gedanken.

- Wieso haben sie uns angegriffen?
- Sie haben uns angegriffen, wir haben uns nur verteidigt.
- Wie meinen sie das? Sie waren uns bis zu den ersten Angriffen unbekannt, oder glauben sie, wenn wir gewußt hätten das sie hier sind, hätten sie es so leicht gehabt?

Shair'tar'kon schnaubte verächtlich.

- Sie haben einen für uns heiligen Ort entweiht.
- Bitte?
- Vor einem Jahr landete eines ihrer Schiff auf einem unserer Planeten. Auf diesem Planeten wachsen seit Jahrhunderten unsere Jungen auf. Sie haben einige unserer Jungen gefangen und getötet. Diese Welt und unsere jungen sind uns heilig.

Weder das Gesicht noch seine Augen zeigten bei diesen Worten eine Regung.

- Ich werde meine Vorgesetzten informieren. Vielleicht können wir uns einigen und die Entweihung sühnen. Vielleicht können wir einen Waffenstillstand schließen. Sie sollten bemerkt haben, daß sie einen Krieg gegen uns nicht gewinnen können. Wir sind ihnen Technologisch weitüberlegen, und im Reich warten nur tausende von Schiffe.

Dieser Tar’umi war ein guter Lügner. Sie waren ihnen technisch überlegen, aber kein Volk konnte sich tausende von Kampfschiffen leisten. Außerdem wäre das ihren Spähern nicht entgangen, aber was wenn er recht hätte?

- Es wäre für unsere beiden Völker besser, wenn wir Verbündete und nicht Feinde wären. Wir könnten einander unterstützen, wenn es uns gelingt die Vergangenheit zu vergessen.

Wieder schnaubte Shair'tar'kon nur verächtlich.

- Ich werde sie nun alleine lassen. Denken sie über meine Worte nach.

Die große Katze würdigte den Rihannsu weder eines weiteren Lautes noch eines Blickes und starrte wieder auf die Wand.

Der Kommandant der Rihannsu, die Katze war sich darüber im klaren gewesen, daß sie seinem bisherigen Gegner gegenüber gestanden hatte, verließ den Arrestblock. Er würde eine Nachricht an das Flottenkommando schicken. Dieser Konflikt war wegen eines Missverständnisses ausgebrochen, vielleicht konnte man noch eine friedliche Lösung finden. Eine weitere Erbfeindschaft wie mit den Klingonen konnte das Reich nicht gebrauchen und diese Katzen waren tapfere Kämpfer. Vielleicht konnten die Diplomaten etwas erreichen, für ihn als Soldaten war die Mission beendet. Der Feind war nicht mehr in der Lage weitere Angriffe durchzuführen. Ihre Operationsbasis und Angriffsflotte existierten nicht mehr.
Sollte es den Diplomaten nicht gelingen eine friedlichen Lösung mit den Katzenwesen zu finden, würden die Soldaten zurückkehren und die Bedrohung an der schwächsten Flanke des Reiches unterwerfen oder auslöschen, je nachdem was schneller und effizienter zu erreichen und für das Reich von größerem Vorteil sein würde.

-tbc-

(N’nhaeirhu, Rikal)

<<< Büro des CIS, Erein t’Sshionsha >>>

Mehr durch Zufall war ich auf etwas gestoßen, was sich vor einiger Zeit an Bord ereignete...

Ich saß in meinem Büro und ließ dessen Ambiente auf mich einwirken. Es war relativ geräumig und durchaus geschmackvoll eingerichtet.
Ich hatte mit meinem neuen Posten nun ein eigenes Büro – das erste Mal in meinem Leben konnte ich ein Büro tatsächlich mein Eigen nennen. Doch meine Freude darüber sollte nicht mehr lange so ungetrübt bleiben.

Aufgrund der Crewliste, die beim Auslaufen aktuell war, hatte ich erfahren, daß die Blutschwinge zu dieser Zeit einen CIS an Bord gehabt hatte. Mich interessierte daher, was passiert war und stieß auf einige Einträge ins Schiffslogbuch, die besagten, daß sowohl der damalige CMO, Dr. Ezri Chaz, als auch mein Vorgänger, Raketh tr’Khellian, einem Mord zum Opfer gefallen waren. Da Dr. Chaz zeitlich vor Erein tr’Khellian getötet worden war, nahm ich an, daß er bereits Ermittlungen durchgeführt haben mochte – die Tatsache, daß ich nur mit sehr viel Mühe seine persönlichen als auch offiziellen Logbücher einsehen konnte, bestätigte dies.
Seine Aufzeichnungen waren ungewöhnlich gut verschlüsselt, doch den Aufwand, den es mich gekostet hatte, waren die Informationen kaum wert. Ich nahm an, daß er nicht viel Zeit zum ermitteln gehabt hatte, da das, was mir seine Logbücher verrieten, nur sehr dürftig war. Oder aber er hatte alles wirklich Wichtige, was er herausgefunden hatte, nicht notiert und so mit ins Grab genommen.
Ich wußte, daß er ein guter Tal’Shiar- Agent gewesen war – sein Name war mir nicht unbekannt. Er war mit Sicherheit den Tätern längst auf der Spur. Deshalb hatte er vermutlich sterben müssen – und ich mußte von vorn beginnen.

Die Schlacht war endlich vorbei – das Schiff war ziemlich mitgenommen und es hatte uns reichlich durchgeschüttelt. Doch ernsthafte Schäden schien es nicht zu geben, zumindest soweit ich dies beurteilen konnte.
In den Arrestzellen der Schwinge saßen jetzt reihenweise Laehval – Dutzende dieser widerlichen Katzen. Aber mich störte das nicht, ich konnte mich wieder ungestört meiner Arbeit widmen.
Und ich hielt die Zeit für gekommen, mich an Riov tr’Drevoux zu wenden.

* N’nhaeirhu klingelt an der Tür des Riovs
Rikal: Herein!
* Rikal blickt auf
* N’nhaeirhu tritt ein
Rikal: Ah, Erein. Nehmen sie Platz.
* N’nhaeirhu setzt sich auf den freien Stuhl vor dem Schreibtisch
Rikal: Was kann ich für sie tun?
N’nhaeirhu: Ich bin in den Aufzeichnungen meines Vorgängers auf den Mord an Ihrem ehemaligen CMO, Dr. Chaz, gestoßen, der jedoch noch nicht aufgeklärt wurde!
* Rikal's Augen zeigen für einen Augenblick Schmerz
Rikal: Ja, das stimmt.
Rikal: Die Ermittlungen waren bisher erfolglos.
Rikal: Es wurden keine verwertbaren Spuren gefunden.
* N’nhaeirhu denkt kurz darüber nach
N’nhaeirhu: Ich habe auch erfahren, daß Raketh tr'Khellian vermutlich ebenfalls einem Anschlag zum Opfer fiel.
* Rikal nickt.
Rikal: Unsere Untersuchungen sind zu diesem Ergebnis gekommen - diese Konsole ist nicht zufällig explodiert.
N’nhaeirhu: Wer hat diese Untersuchungen durchgeführt?
Rikal: khre'Arrain Iregh tr'Faltour.
Rikal: Der Kommandant der Kommandosoldaten der TalShiar
Rikal: Er hat also eine gewisse Erfahrung und Ausbildung auf diesem Gebiet.
N’nhaeirhu: Was ist mit dem SCI des Schiffes, hat er ebenfalls daran gearbeitet?
Rikal: Ja, aber nur inoffiziell
Rikal: Er hat Ezri gemocht und hat begonnen privat nach ihren Mördern zu fahnden.
* N’nhaierhu räuspert sich
N’nhaeirhu: Riov, ich werde mich dieses Falles annehmen.
* Rikal nickt
N’nhaeirhu: Ich verlange jedoch ...
* N’nhaeirhu mußte sich zügeln, sie war kein erei'Riov mehr wie noch vor einem Jahr
N’nhaeirhu: ich erbitte mir uneingeschränkte Handlungsfreiheit.
Rikal: Gut. Sie sollten wissen, daß Ezri Mitglied meines Hauses war.
* N’nhaeirhu dachte sich, daß dies eine durchaus nützliche Information war
* Rikal blickt kurz zur Seite und denkt nach.
Rikal: Sie bekommen volle Handlungsfreiheit in dieser Sache.
N’nhaeirhu: Ich muß jedoch auf kompetente Leute zurückgreifen können - Leute denen Sie vertrauen!
Rikal: Die Kommandosoldaten sind loyal, Erein Skel hat persönliche Gründe
Rikal: Die Chefärztin bedingt.
N’nhaeirhu: Persönliche Gründe können sehr hinderlich sein!
Rikal: Enttäuschen sie mich nicht.
N’nhaeirhu: Das werde ich sicher nicht.
N’nhaeirhu: Da wäre noch etwas, rekkhai.
Rikal: Ja?
N’nhaeirhu: Sollten Sie im Besitz relevanter Informationen sein, die mir weiterhelfen könnten, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir diese gäben.
Rikal: Der Chefärztin vertraue ich nicht, aber ihre medizinischen Fertigkeiten könnten ihnen hilfreich sein.
Rikal: Sie werden alles erfahren, was sie wissen müssen.
* N’nhaeirhu nickt
Rikal: Eine erste Information haben ich bereits. Das Haus s'Drevoux wird Ezri mit allen Ehren nach Hause holen und bestatten.
Rikal: Niemand wußte das sie zu uns gehörte, das könnte die Mörder aufschrecken.
N’nhaeirhu: Das wäre anzunehmen und es könnte sich als Vorteil erweisen.
* Rikal nickt. In seinen Augen ist kurz ein gefährliches Funkeln zu sehen.
Rikal: Gefällt ihnen die Schwinge?
* N’nhaeirhu bemerkt das Aufblitzen, läßt sich aber keine Regung vernehmen
N’nhaeirhu: Ie, rekkhai – sie ist ein stolzes Schiff, mit einem ehrbaren Riov!
* Rikal nickt kurz
* Rikal lächelt
* N’nhaeirhu versuchte herauszufinden, ob das Gespräch nun beendet war, oder nicht
Rikal: Haben sie mir noch etwas mitzuteilen?
N’nhaeirhu: Nein, rekkhai, vorerst nicht.
Rikal: Wie sind sie auf dieses TalShiar- Schiff gekommen?
N’nhaeirhu: Ich wurde ... zwangsversetzt - abgeschoben könnte man es auch nennen.
Rikal: Ihre Karriere verließ recht wechselhaft...
* N’nhaeirhu zeigt kurz Wut in ihrem Gesicht, verdrängt dies aber wieder so schnell wie möglich
N’nhaeirhu: Das ist wahr - leider.
Rikal: Wie kam es dazu?
* N’nhaeirhu überlegt ein Weilchen, wieviel sie preisgeben kann
N’nhaeirhu: Auf einer Mission war ich der verantwortliche Offizier... es ging jedoch etwas schief, was allerdings nicht in meiner Macht lag, es zu ändern.
N’nhaeirhu: Mehrere meiner Leute starben und ich wurde zur Strafe zum Erein degradiert und versetzt.
* Rikal nickt, etwas ähnliches hatte er in ihrer Akte gelesen.
* N’nhaeirhu blickt ihn erwartungsvoll an – was sie vorerst nicht sagen würde, war, was vor ihrer Heimkehr nach ch'Rihan gewesen war. Dies stand auch nicht in ihrer Akte
Rikal: Gut. Sie können wegtreten.
N’nhaeirhu: Ie, rekkhai.
* N’nhaeirhu erhebt sich und wendet sich Richtung Tür.
Rikal: Jolan'tru.
N’nhaeirhu: Jolan'tru Riov.
* N’nhaeirhu verläßt das Büro des Riovs
* Rikal wendet sich wieder den Berichten zu

Die Informationen die mit der Riov gegeben hat, würden mir durchaus hilfreich sein, doch es war bei weitem noch nicht genug. Deshalb machte ich mich auf den Weg zu khre’Arrain Iregh tr’Faltour – er schien weiter gekommen zu sein als Raketh, er hatte seine Arbeit bis jetzt weitergeführt.

-tbc-

(Rikal, Naruk)

=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum des Riovs =/\=

Heute Abend würden die Besatzungsmitglieder, die sich im Verlaufe der Kampagne gegen die Zal’pirtan bewährt hatten, in einer offiziellen Zeremonie befördert oder mit Orden ausgezeichnet werden. Was für mich bedeutete, daß ich die letzten Beförderungen und Auszeichnungen genehmigen mußte. In meiner Hand hielt ich eines der letzten Padds mit den Beförderungspapieren eines Besatzungsmitgliedes als sich der Türmelder meldete. Ich hatte Naruk zu einer Nachbesprechung zu mir gebeten, offensichtlich stand er nun vor meiner Tür.

Rikal: Herein
Naruk tratt durch die Tür: Enarrain, ich grüße Sie.
Rikal: Guten Morgen Naruk, nehmen Sie platz.
Rikal deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
Naruk: Guten Morgen.
Naruk setzte sich hin.
Rikal: Wie ich ihrem Bericht entnommen habe, haben sie ihren Auftrag erfüllt. Meinen Glückwunsch.
Naruk: Danke Rekkhai. Es war nicht leicht. Aber wir konnten unsere Mission abschließen
Rikal: In der Tat, das konnten sie. Wie ist der Status der Ra'Kholh?
Naruk senkte seinen Blick.
Naruk: Nachdem wir die Basis zerstört hatten, wurden wir von 4 kleinen Jägern angegriffen, wir konnten drei zerstören, aber einer kollidierte mit uns und richtete großen Schaden an. Der aber mittlerweile wieder unter Kontrolle ist.
Naruk glaubte seinen Worten selbst nicht, unter Kontrolle, aber was sollte er schon sagen.
Rikal: Unsere Sensoren zeigen schwerste Schäden an ihrem Schiff. Kaum noch Energie. Ohne einen sie haltenden Traktorstrahl würde sie davon schweben. Wie konnte ein kleiner Jäger ihr Schiff so schwer beschädigen?
Naruk: Wir werden in einigen Stunden die Navigationstriebwerke wieder haben. Er war sehr wendig, und bereit, für sein Reich zu sterben.
Rikal nickte, aber seine Augen blicken Naruk kühl an.
Naruk: Eine gefährliche Kombination. Dennoch werde ich Konsequenzen ziehen und meinen taktischen Offizier zur Brust nehmen. So etwas wird nie wieder vorkommen.
Rikal: Vielleicht sollten sie ihren Leuten auch beibringen, wie man auf Jäger feuert und sie trifft.
Naruk senkte den Kopf und er denkt nach: Nein, er würde nicht auf Kosten seiner Crew einen Sündenbock suchen.
Rikal: Sie können von Glück sagen, daß der Feind geschlagen ist. Sonst müßten wir die Ra'kholh aufgeben.
Rikal stand auf und geht zum Fenster.
Rikal: Ich hoffe, das ist ihnen klar.
Naruk begann zögerlich zu sprechen:
Naruk: Natürlich, Rekkhai
Naruk: Enarrain, ich habe einen Fehler gemacht, aber dennoch hat die Ra'kholh einen entscheidenden Beitrag zum Sieg geliefert.
Naruk seufzte. Rikal hatte Naruk den Rücken zugedreht und sah aus dem Fenster. Naruk blickte ebenfalls zum Fenster, bleibt aber sitzen.
Rikal: Ja, das hat sie. Ohne sie wären unsere Verluste erheblich größer gewesen. Naruk, wie war der Befehl den ich ihnen gegeben habe?
Naruk: Die Ra´Kholh sollte die Verteidigungsbasis ausschalten. Das hat sie getan.
Rikal: Korrekt. Ausschalten, nicht zerstören. Ich wollte die Basis in einem Stück erobern, damit wir weitere Daten sammeln können. Aus diesem Trümmerfeld werden wir keine Daten mehr gewinnen können.
Naruk: Bei allem Respekt, Rekkhai. Es war die entscheidende Schlacht, wozu noch Daten über einen besiegten Gegner. Die können wir immer noch holen. Von ihnen selbst
Rikal wirbelte herum und spießt Naruk mit seinem Blick auf.
Rikal: Besiegt?! Wir haben ihn geschlagen, ja. Wir haben ihn schwer getroffen, ja. Aber wir haben ihn nicht besiegt.
Rikal deutete auf das Fenster.
Rikal: Dort sind seine Welten, keine haben wir erobert. Dort sind seine Fabriken, keine haben wir erobert. Und bis jetzt wissen wir nicht einmal, wo auch nur eine ihrer Welten ist. Der Gegner ist geschlagen, aber nicht besiegt. Unterschätzen sie nie einen angeschlagenen Gegner, Naruk. Niemals.
Naruk: Wir haben viele Gefangene. Es werden genug zum Reden bereit sein.
Rikal: Ja, die haben wir. Aber wollen wir einen weiteren Feind an unserer Flanke? Wie die Klingonen?
Rikal kam zurück zum Schreibtisch. Er stützte sich mit den Armen auf dem Schreibtisch ab und fixierte Naruk.
Rikal: Kann das Reich einen neuen Erbfeind gebrauchen oder einen Verbündeten? Oder sollen wir sie alle auslöschen?
Naruk stand auf und blickte Rikal in die Augen.
Naruk: Wenn das Schicksal des Reiches an so einer kümmerlichen Basis hängt, dann haben wir sowieso keine Chance und können aufgeben.
Rikal richtete sich auf.
Rikal: Das Schicksal des Reiches wohl nicht. Aber das dieses Konfliktes. Wir haben den Konflikt beendet. Für den Augenblick. Jetzt schlägt die Stunde der Diplomaten, und wenn die versagen, dann werden wir zurückkehren.
Naruk: Wir müssen den Feind so treffen, dass er es nicht mehr wagt, uns anzugreifen.
Rikal: Wann hat man einen Feind so hart getroffen, daß er nicht mehr auf Rache sinnt? Nicht heute, nicht morgen, nicht in hundert Jahren?
Naruk atmete tief durch und denkt: Sollte Rikal tatsächlich ein Redner, statt ein Handelnder sein?
Rikal: Naruk, was ist besser für das Reich? Ein Feind der zum Freund wird oder ein unterworfener Feind der auf Rache sinnt?
Naruk: Ein toter Feind.
Rikal lächelte kurz. Naruk verstehen sie mich nicht falsch. Wenn die Diplomaten versagen, werden diese Wesen sterben oder unterworfen werden, aber sie sind hervorragende Kämpfer.
Stark, mutig und todesverachtend. Genau wie die Rihannsu. Wieso sollten wir das nicht zu unserem Vorteil nutzen?
Naruk: Wie meinen Sie das?
Naruk blickte Rikal fragend an.
Rikal: Wären diese Wesen schlechte Verbündete für das Reich?
=/\= Rekkhai entschuldigen sie die Störung, aber die Ra'Kholh hat sich gemeldet. Riov tr'Radeik wird an Bord benötigt. =/\=
Naruk: Entschuldigen Sie, Rekkhai.
Rikal: Einen Moment noch. Ihre Amnestie wurde bestätigt.
Naruk blieb der Atem stehen.
Naruk: Ja, Rekkhai...?
Rikal: Sie werden das Kommando über die Ra'Kholh behalten und zum Arrain degradiert.
Ich halte mein Wort, Naruk.
Naruk schmunzelte: Degradiert, ich verstehe Rikal sah Naruk mit ausdrucksloser Mine an.
Rikal: Weggetreten, Arrain.
Naruk: Vielen Dank, Rekkhai.
Rikal: Lang lebe das Reich.
Naruk: Lang lebe das Reich
Rikal nickte Naruk zu, dieser verließ das Büro.

Ich nahm wieder Platz. Er würde es weit bringen, aber er mußte noch erkennen, daß das Reich Verbündete braucht. Mit der Zeit würde er erkennen, daß ich recht hatte und wenn nicht, dann würden wir vielleicht politische Gegner werden, aber auf dem Schlachtfeld würden wir verbündete bleiben.
Während ich die nächste Beförderung genehmigte, kam mir der Gedanke Doktor t'Ptraval über das Schicksal ihres ehemaligen Sklaven zu informieren. Er würde bestimmt keine Zeit haben es ihr selbst mitzuteilen, er war bereits auf dem Weg zum Transporterraum. Wie mir die internen Sensoren zeigten. Doktor t'Ptraval und ich mochten uns nicht sonderlich, aber dennoch beschloß ich ihr eine kurze Nachricht zukommen zulassen. Wieso sollte ich nicht etwas Gönnerhaft zu ihr sein? Sie hatte gute Arbeit geleistet. Außerdem, fiel mir ein, hatte sie ein größeres Quartier beantragt. Ihr Sohn war an Bord gekommen. Er gehörte zu den wenigen Überlebenden eines Schiffes das während der Kampagne zerstört worden war. Ihr quartier war für beide zu klein und außerdem unangemessen für meine Daisemi'maenek. Ihr stand ein größeres Quartier zu, sie sollte es erhalten. Ich weiß den Quartiermeister an, ihr ein entsprechendes Quartier zur Verfügung zu stellen. Er hatte Bedenken wegen ihres niedrigen Ranges geäußert. Hin und wieder mussten auch herausragende Leistung belohnt werden.

=/\= Mannschaftsspeiseraum =/\=

Die Besatzung hatte sich wirklich Mühe gegeben den Speiseraum der Mannschaftsdienstgrade dem Anlass entsprechend herzurichten. Sämtliche Tische und Stühle waren entfernt, und ein Podest, das aus dunkelgrauem Marmor zu bestehen schien, war an der Stirnseite des Raumes errichtet worden. Ich fragte mich, wo sie den Marmor herhatten. Die Wände waren mit dunkelgrünen Stoffen versehen worden. Die normale Beleuchtung war deaktiviert worden, der Raum wurde nur vom flackernden Licht der Fackeln erleuchtet, die an den Wänden in goldenen Halterungen steckten. An der Wand hinter dem Podest war des Wappen des Reiches angebracht worden.
Eine angemessene Umgebung. Ich stand, natürlich in meiner rotschwarzen Galauniform, auf dem Podest und beobachtete, wie der Raum sich füllte. Offenbar waren alle dienstfreien Mitglieder hierher unterwegs. Sie wussten bereits werde heute geehrt werden würden, aber alle wollten dabei sein.
Zuerst verlieh ich die Orden, dann nahm ich die Beförderungen vor. Der Tradition folgenden begann ich mit den höchsten Rängen. Nach fast einer Stunde rief der 2. Offizier den Albino Sral tr´Natak auf. Er war mir durch die lobenden Berichte seines Vorgesetzten aufgefallen. Dieser junge Marine würde es weit bringen, wenn er seine Tollkühnheit abschütteln würde. Gelegentlich hatte er sich im Gefecht zuweitvorgewagt, bisher hatte er Glück gehabt, aber wenn ich ehrlich war, in seinem alter war ich nicht anderes gewesen.
Der große, weißhaarige Rihannsu kam, in seiner grünschwarzen Galauniform, mit angemessener Geschwindigkeit die Treppe zum Podest hinauf. In respektvollem Abstand blieb er vor mir stehen. Dann verbeugte er sich, dem Protokoll entsprechend. Ich erwiderte die Verbeugung, nur nicht ganz so tief.

- Optio Sral, sie haben sich im Kampf gegen die Zal’pirtan mehr als bewehrt. Für ihr vorbildliches und tapferes Verhalten werden sie hiermit zum Centurion befördert. Dienen sie dem Reich weiterhin wie bisher und es wird Stolz auf sie sein.
- Danke, Rekkhai.
- Lang lebe das Reich.
- Lang lebe das Reich, Rekkhai.

Um seine alten Rangabzeichen abnehmen zu können, mußte Sral sich etwas zu mir herab beugen. Als er sich mit seinen neuen Rangabzeichen wieder aufrichtete konnte ich den Stolz in seinen Augen sehen. Er nahm Haltung an, salutierte, wartete bis ich die Ehrbezeugung erwidert hatte und verließ das Podest unter dem Applaus der Besatzung.
Eine weitere Stunde später waren alle Auszeichnungen vergeben und Beförderungen ausgesprochen worden. Nun hatte ich nur noch zwei Dinge zu verkünden. Mein zweiter Offizier sorgte mit einem lauten Achtung für Ruhe. Ich ließ meinen Blick für einige Sekunden über meine Mannschaft schweifen, die Haltung angenommen hatte.

- Wie sie alle wissen, bin ich im Verlaufe dieser Kampagne vorläufig zum Enarrain befördert worden. Heute morgen erreichte mich eine Nachricht aus dem Flottenhauptquartier. In dieser wurde meine Beförderung bestätigt.

Mit einer beschwichtigenden Handbewegung brachte ich den Applaus zum Schweigen.

- Ich werde weiterhin das Kommando über die Blutschwinge innehaben. Was sie aber viel mehr interessieren dürfte, war der zweite Teil der Nachricht. Es wurden weitere Schiffe in diese Sektoren verlegt. In einem Stel werden wir abgelöst und uns auf den Weg zurück nach Eisn machen. Dort wird die Blutschwinge überholt werden, während uns eine Woche Sonderurlaub gewährt wurde.

Den nun aufbrandenden Applaus und Jubel unterbrach ich nicht. Meine Besatzung hatte sich diesen Sonderurlaub verdient. Auch ich freute mich auf den Sonderurlaub, aber noch mehr freute es mich, das ich auch in Zukunft die Blutschwinge und nicht einen Schreibtisch kommandieren würde.

-tbc-

(N’nhaeirhu)

<<< ein Gang auf der ChR Blutschwinge >>>

Ich hatte mit khre’Arrain tr’Faltour gesprochen und auch er sagte mir, daß die Fortschritte, die bis jetzt bezüglich der Morde gemacht wurden, nur dürftig waren.

In den letzten Tagen hatte ich meine Untersuchungen fortgesetzt – ich habe dutzendweise Logbucheinträge gelesen, die nie für fremde Augen bestimmt waren, ich habe die Aufzeichnungen der Sicherheitssysteme und der internen Sensoren überprüft, obwohl mir khre’Arrain tr’Faltour versicherte, daß dies sinnlos wäre, da zur Tatzeit die Sensoren falsche Aufzeichnungen gemacht hatten. Dazu seien meiner Ansicht nach nur einige wenige hochrangigere Sicherheitsoffiziere in der Lage und mir zeigten sich die ersten Verdächtigen.

Des weiteren habe ich den Obduktionsbericht von Dr. t’Ptraval gelesen – hier, im Zusammenhang mit einer Aussage des CMO, offenbarte sich ein zweiter Fakt, der wiederum mindestens für die Mitwisserschaft, wenn nicht sogar für die Beteiligung der Sicherheit an dem Mord an Ezri sprach:
Als Dr. Chaz von Dr. t’Ptraval das letzte Mal gesehen wurde, war sie in Zivil – sie hätte auch keinen Grund gehabt, Uniform zu tragen, denn sie war vom Dienst befreit. Als man allerdings die sterblichen Überreste von Dr. Chaz fand, trug sie ihre Uniform. Daß heißt, jemand war unbemerkt in ihr Quartier eingedrungen und hatte diese geholt – mir sind nur wenige bekannt, die im Besitz des Generalcodes für die Türen sind und sowohl Riov tr’Drevoux als auch der Vulkanier Votek, der frühere SEC, zählen ganz gewiß nicht zu den Tätern. Alle anderen sind höhere Sicherheitsoffiziere. Außerdem wurden auch hierbei sämtliche Überwachungssysteme umgangen.

Was mir bis jetzt verborgen blieb, war das Motiv für den Mord an Ezri. Wer hatte sich davon Vorteile erhofft, wer hatte einen echten Grund, Ezri Chaz zu ermorden?
Auf diese Frage hin versuchte ich einige allgemeine Informationen über die Trill herauszufinden und schon bald darauf wurde mir schlecht bei der Erkenntnis, wer dahinter stecken könnte.
Als Sternenflottenoffizier hatte Dr. Chaz einige wichtige Informationen ausspioniert – wer könnte sich mehr daran stoßen, als mein Arbeitgeber!? Auch wurde mir bekannt, daß ein Todesurteil auf ihre Spionage ausgesprochen worden war, das man aber nicht vollstreckt hatte.

Eine weitere Aufzeichnung fand ich im Logbuch des verstorbenen Ersten Offiziers – „Eine ganze Menge wichtiger Leute hatte der Riov seit Beginn der Mission schon verloren!“ dachte ich mir, ließ mich davon aber nicht weiter ablenken – die mir mindestens einen Verdächtigen für die Sabotageakte lieferte. Der Chefingenieur und der Erste Offizier hatten einen Fehler in einem Diagnoseprogramm des Antriebs entdeckt, der einen technischen Defekt verbarg, der wiederum für den Ausfall verantwortlich war. Mir stellte sich nun die Frage, wer kann ein solch wichtiges Diagnoseprogramm so geschickt umschreiben, daß es nicht auffällt?

Auch habe ich mir die Aufzeichnungen des ehemaligen Chefingenieurs angesehen. Er hatte im Maschinenraum kurz nach dem Ausfall des Warpantriebes eine Mine gefunden und davon einen submolekularen Scan gemacht – dies nahm ihm den Verdacht, daß diese Mine cardassianischer Herkunft war. Statt dessen war der Ursprung unbekannt, was ihn damals nicht viel weiter brachte. Rakeths Logbuch wies gleichfalls diese Erkenntnisse auf, doch er schien damit nicht viel anfangen zu können. Ebenso hatte der SCI, Erein Skel tr’Kaleh, eine Untersuchung der Explosionsrückstände im Büro des CIS gemacht und war dabei auf dasselbe Ergebnis gekommen – unbekannte Herkunft. Ich wußte jedoch, daß die Mine noch im Besitz des SCI sein mußte, da Nvek tr’Illhran mit ihm mehr oder weniger gemeinsam diese Untersuchungen durchführt und er Skel die Mine ausgehändigt hatte, bevor er die Blutschwinge verließ.

Mit der Absicht, mir die Mine einmal anzusehen, und um mit Erein tr’Kaleh über seine inoffiziellen Ermittlungen zu sprechen, machte ich mich auf den Weg zum SCI.

Nach recht kurzer Zeit war ich da angekommen, wohin ich wollte und stand nun vor Skels Quartier. Ich war gespannt darauf, wie weit er gekommen war und ob er mir meine mittlerweile recht lange Liste an Verdächtigen bestätigen würde.
Ich klingelte ...

-tbc-

(Sora)
+/\+ Krankenstation +/\+

Eines dieser Katzenwesen lag vor mir auf dem Biobett. Es war mit einem Energiefeld fixiert und betäubt. Ich behandelte eine Fleischwunde an diesem Wesen, und machte zugleich ein paar Scanns. Man konnte nie zuviele Daten über seinen Feind haben. Auf der einen Seite ärgerte ich mich darüber, dieses Wesen zu behandeln. Es ist ein Feind. Aber der Riov befahl es. Ich kam mir hier schon fast wie in der Föderation vor. Auf der anderen Seite waren die Daten die ich über diese Spezies sammelte von großen Nutzen für uns. Vor allendingen was diesen Speichel anging und die unglaubliche Zähigkeit und Muskelkraft. Ich hatte dem Wesen eine ausreichende Menge an Speichel entnommen und sie unseren wissenschaftlichen Labors zur Verfügung gestellt. Es war nur eine Frage der Zeit, wann das Gift vollständig entschlüsselt und ein Gegengift hergestellt war.

"MHN Ezri I aktivieren."

Das MHN erschien und schaute mich fragend an.

"Sora, haben wir einen medizinischen Notfall?"

"Nein, ich brauchte nur Gesellschaft. Die Behandlung an diesem Wesen hier ist gleich abgeschlossen."

"Oh, ich habe so ein Wesen noch nie gesehen. Sieht interessant aus."

"Das ist so ein Wesen, gegen die wir gekämpft hatten. Ihm haben wir hohe Verluste zu verdanken."

"Aber das ist nicht das, worüber Du reden willst, Sora, oder?"

"Nein Ezri, das ist es nicht. Chateya sammelt erneut Daten über Deinen Tod. Alles was ich bisher herausgefunden hatte hab ich in Deine Datenbank gespeichert. Ich möchte, daß Du diese Daten Chateya zur Verfügung stellst."

"Ist kein Problem. Aber das ist auch nicht das, worüber Du reden wolltest, oder?"

"Du kennst mich schon zu gut. Du hast recht. Ich fühle mich hier an Board der Schwinge nicht mehr wohl. Außer meinem Sohn habe ich hier niemanden, der mir wirklich was bedeutet. Mein Mann ist gefallen. Und ehrlich, die Politik des Riovs gefällt mir überhaupt nicht. Ich hab wirklich den Eindruck, daß ich auf einem dieser Föderationsschiffe wäre. So wie er sich verhält, ist das ja fast schon Verrat. Ich habe diesbezüglich schon einen Bericht an den Senat und den Tal'Shiar geschickt."

"Willst du das Schiff verlassen?"

"Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht. .... Danke fürs Zuhören."

Ezri I verschwand. Ich seufzte, ein Hologramm war meine einzige Freundin hier an Board. Und wenn ich das Schiff verlassen würde, würde ich sie hier lassen müssen. Nachdenklich ging ich in mein Büro, wies das Personal an mich nicht zu stören und beschäftigte mich, um mich abzulenken mit "Büroarbeit".

-tbc-
 
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