Rausch ohne Reue - Auszug aus dem Jugendwahlprogramm 2004

Rikal

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Rausch ohne Reue - Auszug aus dem Jugendwahlprogramm 2004
Im folgenden dokumentieren wir den Auszug aus dem Jugendwahlprogramm 2004 der PDS Jugend Sachsen zum Thema Drogen.
Das vollständige Programm

Rausch ohne Reue
Sich zu berauschen, gehört zum Leben. Alkohol oder Tabak, Sex, Geschwindigkeit, Konsum oder illegalisierte Drogen: das Recht auf Rausch muss allen Menschen gleichberechtigt zustehen. Es gilt der Satz: die Dosis macht das Gift.

Zwar ist die Gesetzgebung auf Bundesebene geregelt, aber wir haben in Sachsen und in den Kommunen viele Chancen, aktiv in die Drogenpolitik einzugreifen.
Wenn Eltern, LehrerInnen, SozialarbeiterInnen oder FreundInnen von Drogen sprechen und uns nahe legen, sich von diesen fern zu halten, reden sie von den illegalisierten Stoffen - wie Cannabis, Heroin etc. Diese Definition von Drogen, also nur „Verbotenes“ darunter zu verstehen, ist in unseren Augen verkürzt. Vielmehr gilt es zu prüfen, was illegalisierte Stoffe, wie die so genannten weichen oder harten Drogen, mit den legalen Stoffen wie Koffein, Alkohol, Nikotin, Arznei- und Heilmitteln gemeinsam haben.

Wir möchten nicht, dass uns vorgeschrieben wird, welche Drogen wir nehmen dürfen und welche bei Strafe verboten sind. Wir wollen selbstbestimmt leben, ob mit oder ohne Rausch. Natürlich ist uns bewusst, dass der Konsum von Drogen – gleich welcher Art – zur Abhängigkeit führen kann. Wir wünschen uns eine umfassende Aufklärung und Information über die Auswirkungen und Suchtpotentiale aller Drogen. Nur eine informierte Gesellschaft kann selbstbewusst über den Einsatz und Konsum von Drogen entscheiden.

Sucht ist keine ansteckende Krankheit. Sie wird auch nicht automatisch durch den Konsum bestimmter Substanzen ausgelöst, sondern hat verschiedene Ursachen. Das persönliche Umfeld und der psychische Zustand der KonsumentInnen nehmen dabei eine wesentliche Rolle ein. Deshalb ist es nötig, zu einer an Menschen orientierten, akzeptierenden, freiwilligen Suchtbehandlung beziehungsweise Drogenaufklärung überzugehen, damit nicht noch mehr Menschen sterben.
Hierzu gehört für uns neben so genannten Drug-Checking-Systemen und Pillenwarnungen auch die Entkriminalisierung der Drogen und ihrer KonsumentInnen.
Drug-Checking-Systeme sind bisher in Deutschland verboten. Mit dieser Methode könnten KonsumentInnen illegalisierte Drogen auf Inhaltsstoffe und Reinheitsgrade untersuchen lassen und dadurch vor giftigen Stoffen und Überdosierungen geschützt werden. Nicht selten kommt es nämlich vor, dass zum Beispiel in Pillen auch sehr starke Nervengifte enthalten sind.

Drug-Checking-Stores sollten flächendeckend in Sachsen eingeführt werden, mindestens aber an jeder Schule und in jedem Jugendfreizeittreff. Mit Hilfe dieser Angebote könnten sich Jugendliche, auch anhand von Erfahrungsberichten, sowohl negativ als auch positiv über Drogen und deren (Neben-) Wirkungen informieren. Weil in verschiedenen Szenen verschiedene Drogen konsumiert werden, setzen wir uns dafür ein, dass sich in jeder Kommune ein(e) Partybeauftragte(r) um die Belange der verschiedenen Szenen kümmert. Neben den Drogen-Kontroll-Systemen sollten auch Drogenkonsumräume flächendeckend in Sachsen entstehen. Diese können unserer Meinung nach dazu beitragen, dass Menschen sich nicht untereinander mit Infektionskrankheiten wie Hepatitis, HIV (Aids) oder Blutvergiftungen anstecken.
Die bisherige Hatz gegen so genannte Junkies muss einer sachlichen, bereits in frühen Menschenjahren einsetzenden, Aufklärung weichen.

Für eine sozialistische und freie Gesellschaft ist auch der freie und gleichberechtigte Umgang mit Drogen grundlegend. Das heißt für uns, selbstbestimmten Umgang mit Drogen zu ermöglichen und gesellschaftlich zu begleiten.

Wir fordern:
· die Entkriminalisierung von Drogenkonsument-, Produzent- und HändlerInnen
· eine an Menschen orientierte, akzeptierende und freiwillige Suchtbehandlung
· die flächendeckende Einführung von Drug-Checking-Stores
· eine über Ursache und Wirkung aufklärende Suchtberatung
· die Freigabe aller bisher illegalisierten Stoffe
· generelles Werbeverbot für Drogen
· die Einführung von kommunalen Partybeauftragten

Zitat:
„Es gilt der Satz: die Dosis macht das Gift.“

Quelle: https://portal.pds-sachsen.de/aktuell.asp?iid=1937
 

Ezri

Administrator
Jo, kann man für und gegen sein.

Verbotene Früchte schmecken am besten. Heißt in Ländern in denen der Umgang mit Drogen liberalisiert wurde, gibts weniger Neueinsteiger. Kein Wunder, ist ja nicht mehr so interessant, ist halt nichts besonderes mehr.

Es gibt mindestens eine Droge, die schon beim einmaligen Gebrauch süchtig macht und das ist Crack.

Die "handelsüblichen und normalen" Drogen machen erst nach mehrmaligen Gebrauch süchtig, Hasch eigentlich gar nicht.
Hasch macht maximal psychisch abhängig, also weniger "schlimm" wie Tabak, bei dem auch ne körperliche Abhängigkeit passiert.

Direkt legal würde ichs nicht machen, oder vielleicht daß der Staat die Drogen selber verkauft.
Es würde dann keine Beschaffungskriminalität mehr vorkommen und sogenannte Drogen-Kartelle hätten auch ausgedient. Ein schwerer Schlag gegen die Drogenmafia, schlimmer jedenfalls, als wenn se mal wieder 20 Kilo Koks in nem Schiff finden und verbrennen.
Die Zahl der Neueinsteiger würde weniger werden und Alt-Junkies, die ja durchaus "normal" funktionieren, könnten in ihrer geregelten Sucht durchaus einer normalen Arbeit nachgehen. Wird z.B. in England auch gerade gemacht, da erhalten Alt-Junkies ihren Stoff vom Doc. sie sind normal handlungsfähig und gehen normalen Jobs nach.

Wie auch immer, ich denke die Anti-Drogengesetze bringen überhaupt nichts, eher das Gegenteil.

Würde man in den Statistiken auch Leute befragen, die nicht süchtig geworden sind, obwohl se was genommen haben, würden einige sich mächtig wundern...
 

Rikal

Active Member
Das Problem ist aber, dass Haschisch bspw. erheblich gefährlicher geworden ist als früher, weil die Wirkung verstärkt wurde, und bei anderen Drogen ist es auch so.
Natürlich könnte man sie legalisieren, wobei ich nicht weiß, ob ich möchte, dass Heroin oder Kokain legalisiert werden, aber auch bei Hasch ist es zu gefährlich. Eben weil es immer stärker wird. Es gibt genug Kids, die den ganzen Tag lang zu sind, weil sie es immer wieder brauchen und diese Abhängigkeit beginnt immer früher.
Es stimmt, was verboten ist reizt, aber mich hat es nie gereizt. Wieso auch? Drogen sind keine Lösung, egal ob sie legal oder illegal sind.
 

Tovak

New Member
Naja, das Problem des starken Haschisch bzw. der Beimischung koennte man mit einer Legalisierung beikommen (sprich: Qualitaetskontrollen), zumal man die Einnahmen nutzen koennte, um zum einen gegen Illegalen Vertrieb von Drogen vorzugehen als auch fuer Aufklaerung etc.

Und zu dem Loesung-Ansatz, ich kenn genug Leute die die Drogen nicht nehmen, weil sie eine Loesung brauchen, bzw. die sich davon eine Loesung erwarten, und ob man nun ueber eine stupide Gerichtsshow, ein Foren-RPG, Alkohol oder Haschisch der Wirklichkeit entflieht, ist weniger eine Frage der Loesung als eine des Geldes und der Gesundheit (wobei ich keinesfalls werten moechte, was gesuender ist ;-) )

Tovak
 

Ezri

Administrator
Posting von Rikal

Es stimmt, was verboten ist reizt, aber mich hat es nie gereizt. Wieso auch? Drogen sind keine Lösung, egal ob sie legal oder illegal sind.

Schließe nicht von Dir auf andere.
Klar sind Drogen keine Lösung, sag das mal den ganzen Alkoholikern.
 

Tovak

New Member
Ich will ja nicht fuer Drogen sprechen, aber ist es nicht vielmehr so, dass keine Loesung gesucht wird, sondern ne Zeit, wo man sich keine Sorgen auf der Suche nach ner Loesung machen muss? Und das liefern verschiedene Drogen wie auch andere Sachen ja.

Tovak
 

Ezri

Administrator
Klar, es lenkt wunderbar von Problemen ab.

Aber ich persönlich kiffe deswegen nicht, sondern wegen dem Feeling was man dabei hat.

Ich machs aber ebenso sporadisch, wie wenn ich zum Jahrmarkt gehe oder ins Kino. Hätt ich jeden Tag das Feeling, wärs mir auch schnell zu langweilig.
 
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