Stella Award 2003

Ezri

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Und hier die Platzierungen für den Stella Award 2003

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1.) Die eindeutige Gewinnerin der True Stella Awards 2003 ist die Stadt Madera in Kalifornien: Eine Polizeibeamtin der Stadt hatte einen verhafteten Ruhestörer mit Handschellen auf den Rücksitz ihres Polizeiwagens gesetzt. Als der Mann mit den Füßen gegen die Autofenster trat, wollte die Beamtin ihn mit ihrer Betäubungspistole ruhig stellen. Versehentlich griff sie aber ihre Dienstwaffe, die an der anderen Seite ihres Gürtels steckte, und schoss - der Verhaftete war sofort tot.
Mit den - berechtigten - Schadenersatzforderungen der Angehörigen will Madera die Stadtkasse aber nicht belasten. Die Stadt verklagte deshalb den Hersteller der Betäubungspistole. Die Polizistin treffe schließlich keine Schuld, eine Verwechslung der Waffen könne jedem Beamten einmal passieren.

Der Kommentar von Kolumnist Randy Cassingham: "Ein feiger Versuch, die Verantwortung für die eigenen, schlecht ausgebildeten Polizisten abzuschieben!"

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2.) Platz Nummer zwei geht an Doug Baker in Portland, Oregon.
Nach Bakers eigener Aussage führte göttliche Vorsehung ihn zu einem streunenden Hund. Der 45-Jährige investierte 4000 Dollar in Medikamente und Behandlungen, um den Rüden wieder aufzupäppeln. Als Baker eines Tages mit seiner Freundin ausging, engagierte er einen Hundesitter, um das göttliche Tier bewachen zu lassen. Der wiederhergestellte Hund büchste aus und Baker schaltete Anzeigen, um sein geliebtes Tier wiederzubekommen. Seine Firma ging bankrott, weil er seine ganze Zeit in die Suche investierte, er machte seiner Freundin keinen Heiratsantrag, weil er den Hund als Boten des Trauringes vorgesehen hatte, schließlich engagierte er Tierpsychologen und Wahrsagerinnen, die ihn zu seinem Hund führen sollten. Nach zwei Monaten Suche kam Baker auf die Idee, das Tier dort zu suchen wo es verloren ging - und fand es auch.

Daraufhin verklagte er den Hundesitter und verlangte 20.000 Dollar für die Kosten der Suche, 30.000 Dollar für seinen Verdienstausfall, 10.000 Dollar für den vorübergehenden Verlust des Hundes und 100.000 Dollar für seelische Grausamkeit. Das Urteil steht noch aus.

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3.) Platz Nummer drei geht an Wanda Hudson in Mobile, Alabama.
Nachdem die 44-Jährige durch Zwangsvollstreckung obdachlos geworden war, lebte sie in einer Lagerhalle. Dort wurde sie eines Tages von einem Wächter in einer Kammer versehentlich eingesperrt. Hudson behauptet, zu dem Zeitpunkt nicht geschlafen zu haben, dennoch schrie oder klopfte sie nicht, als der Aufseher die Tür verschloss. Hudson verbrachte 63 Tage eingesperrt, überlebte nur knapp und verlor in dieser Zeit die Hälfte ihres Gewichts.

Sie verklagte den Wächter wegen Fahrlässigkeit auf 10 Millionen Dollar. Obwohl das Gericht während des Prozesses feststellte, dass Hudson zu fast 100 Prozent an ihrem Schicksal Schuld trug, sprach es ihr trotzdem ein Schmerzensgeld in Höhe von 100.000 Dollar zu.

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4.) Platz Nummer Vier geht an David Hanser.
Der 70-Jährige war einer der ersten katholischen Priester, die wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurden. Im Jahr 1990 schloss er einen Vergleich mit einem seiner Opfer ab. Hanser erkaufte sich für 65.000 Dollar das Schweigen des Opfers und seiner Familie und verpflichtete sich, nie wieder mit Kindern zu arbeiten. Das Opfer fand jedoch später heraus, dass Hanser den letzten Teil der Abmachung ignorierte und appellierte an die Kirche, Hanser von seinem Posten zu entfernen.

Als nichts geschah, wandte sich die Familie an die Presse und wurde prompt von Hanser verklagt. Er forderte die 65.000 Dollar Entschädigung zurück, weil das Opfer seinen Teil der Abmachung gebrochen hat. Das Urteil steht noch aus.

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5.) Platz Nummer fünf geht an Cole Bartiromo in Mission Viejo, Kalifornien.
Der findige 18-Jährige hatte bereits eine gute Million Dollar mit Aktienbetrügereien verdient, bevor er erwischt wurde. Nach seiner Verurteilung durfte Bartiromo nicht mehr im Baseballteam seines Colleges spielen. Er verklagte die Universität mit der Begründung, wegen des Verbots hätten Manager ihn nicht für eine Profikarriere entdecken können.

Er fordert das Gehalt, das die Profiliga ihm gezahlt hätte, jetzt von seinem College: 50 Millionen Dollar. Das Urteil steht noch aus.

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6.) Platz Nummer sechs geht an Caesar Barber in New York City.
Der 53-Jährige ist 1,50 Meter groß und wiegt 123 Kilo. Er verklagte die Fast-Food-Konzerne McDonald's, Burger King, Wendy's und Kentucky Fried Chicken wegen seiner Fettleibigkeit und Diabetes. Die Unternehmen hätten ihn nicht darüber aufgeklärt, dass Pommes und Burger ungesund seien.

Das Gericht wies Barbers Klage zweimal ab und verbot ihm, den Fall ein drittes Mal einzubringen. Experten rechnen allerdings damit, dass seine Anwälte bald einen neuen Dreh für eine weitere Klageschrift finden.

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7.) Platz Nummer sieben geht an Shawn Perkins in Laurel, Indiana.
Perkins war mit seiner Familie in einem Vergnügunspark in Ohio unterwegs. Als ein Gewitter aufzog, suchte sich der 44-Jährige keinen Unterstand und wurde vom Blitz getroffen. Selber Schuld? Höhere Gewalt? Keineswegs. Perkins verklagte den Park mit dem Argument, die Betreiber hätten die Touristen warnen sollen: "Besucher sollten sich nicht während eines Unwetters im Freien aufhalten." Das Urteil steht noch aus.

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8.) Platz Nummer acht geht an Stephen Joseph in San Francisco. Der kalifornische Anwalt ist Vorsitzender einer Non-Profit-Organisation, die gegen künstliche, ungesunde Fette in Lebensmitteln kämpft.
Um Publicity für den Verein und seine Ziele zu schaffen, griff sich Joseph den prominenten Kraft-Konzern heraus und verklagte ihn, weil der die Kunstfette in seine Kekse mischt. Die Aktion war so medienwirksam, dass Joseph den Fall schon nach 13 Tagen fallen ließ und nicht vor Gericht erschien.

Cassinghams Kommentar: "Welche wichtigen Verhandlungen mussten wohl hinten anstehen, weil Joseph die Gerichte für seine Lieblingsbeschäftigung einspannte?"

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Diese Geschichten sind übrigens wahr

:rofl

(gesehen bei Spiegel online)
 
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