Urlaub I

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Geschrieben von Taroc tr`Rikor am 09.06.2002, 13:49:

(Taroc)


=/\= Zelle der Schwinge =/\=

Als Taroc in seiner Zelle wieder zu sich kam brauchte er eine Weile um sich an das geschehen zu erinnern. Voller Scham und hilfloser Wut erinnerte er sich daran der Folter nachgegeben zu haben und er nahm sich vor sich an N`nhaeirhu irgendwann zu rächen. Bis dahin würde er allerdings alle Möglichkeiten nutzen um möglichst viel Freiraum zu erhalten damit er seinen Plan durchführen konnte. Aber als ihm nach einigen Minuten Bewusst wurde das er fast sein ganzes innerstes vor ihr bloßgelegt hatte rannte Taroc, in hilfloser Wut, gegen das Kraftfeld seiner Zelle an um sich abzureagieren. Die Wachen sahen ihn an wie einen Verrückten und leiteten nach einer Weile ein Betäubungsgas in die Zelle da sie dachten er wolle sich was antun und N`nhaeirhu hatte Befehl gegeben das er unversehrt zu bleiben hatte. Mit seinem letzten klaren Gedanken schwor er sich das nur er sie umbringen würde, egal welche Konsequenzen das für ihn haben würde.

Als er nach mehreren Stunden wieder erwachte richtete er sich nur auf und konnte nichts anderes tun als den Namen seines Vaters zu flüstern während er diesem in seinen Gedanken Vorwürfe machte. Als er jemanden bemerkte der vor seine Zelle trat bemerkte Taroc t`Sshionsha, welche vor seiner Zelle stand. Aber er entschied das es nicht nötig war ihr mehr Aufmerksamkeit zu schenken als zu registrieren das sie da war. Als sie kurz stutzte vermutete Taroc schon das sie den Namen seines Vaters, welchen er murmelte wohl kennen mußte und fast Augenblicklich begannen sich seine Gedanken zu jagen. Als sie ihn etwas fragte entschied er, aus welchem Grund auch immer, ihr Wahrheitsgetreu zu antworten. Sein Blick war noch immer getrübt da er zu sehr seinen eigenen Gedanken nachhing als das er in diesem Moment mehr auf alles geachtet hätte. Kurz nach der Antwort sah er zufällig hoch und in t`Sshionsha ’s Augen und bemerkte etwas wie schrecken oder entsetzen in ihnen. Er konnte es nicht genau zu Ordnen da sie sich schnell umdrehte und den Zellendtrakt verließ. Nachdem sie weg war blieb Taroc noch eine ganze Weile in unveränderter Haltung sitzen und hing seinen Gedanken nach. Aber so langsam wurde ihm klar das ihr der Name seines Vaters etwas sagte und er war gespannt was kommen würde.

Am anderen Morgen, nachdem er alles überschlafen hatte begann Taroc mit einer Reihe Konditionsübungen um sich wieder in Form zu bringen, da er immer noch vorhatte ihr bei nächster Gelegenheit etwas anzutun. Schon kurz nachdem er mit dem Übungen begonnen hatte erschien sie wieder im Zellenraum und schaute zu wie er sich Fit hielt. Auch diesmal ignorierte er sie vollständig und setzte seine Übungen fort bis er sie beendet hatte. Selbst ihr Fragen nach dem Sinn seines tuns ignorierte er, da er sich zuallererst auf die Übungen konzentrierte.

Nachdem er seine Übungen beendet hatte wandte er sich t`Sshionsha zu, welche ihn inzwischen mehrmals angeredet hatte.

„Ja, was wollen sie?“

„Taroc, sie werden aus dieser Zelle gelassen. Ich habe für sie gebürgt und wehe sie enttäuschen mich.“

„Ie Erein.“ Mehr sagte Taroc nicht.

„Gut dann werde ich sie zu ihrer neuen Unterkunft bringen.“ Nach diesen Worten ging sie los und Taroc folgte ihr wortlos.

-tbc-

[NRPG: Da das alte Topic schon gesachlossen wurde und ich nicht weiß wo ich das nu sonst posten soll mach ich eben nen neues Topic auf, da auch dieser Teil der Nebenstory noch nich abgeschlossen is.]


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Geschrieben von Chateya am 12.06.2002, 08:14:

(N'nhaeirhu) (Taroc)


Der Preis für meine Rache erwies sich als sehr hoch.
Der Riov hatte meiner Bürgschaft zugestimmt, was ich durchaus begrüßte. Und da wir uns bereits zurück auf dem Heimweg befanden, mußte noch einiges erledigt werden bezüglich Tarocs Freilassung.
Ich hatte überlegt, wie ich es anging - letzten Endes entschied ich mich dafür, ihn selbst abzuholen. Vorher jedoch wies ich den Quartiermeister an, ein kleines Mannschaftsquartier - möglichst nahe dem meinen - für eine Person entsprechend meinen Vorgaben einzurichten.

Schließlich stand ich vor Tarocs Zelle und bedeutete dem Wächter, er solle das Kraftfeld senken. Mit einen verwunderten Blick gehorchte er schließlich.
Ehe Taroc reagierte verging ein kleine Weile, schließlich aber sah er mich an und wartete, was geschehen würde. Doch nichts geschah, bis ich ihm mitteilte, daß er umziehen würde. Er verstand nicht, was ich damit ausdrücken wollte, doch ich konnte es nicht anders formulieren, da ich nicht zu viel preisgeben wollte - noch nicht. Und so folgte er mir zu seinem neuen Quartier. Er ging hinein und wunderte sich, warum ich das tat, doch ich erklärte es ihm immer noch nicht. Schließlich ließ ich ihn allein, versperrte die Tür mit einem Sicherheitscode und nickte der Wache neben dem Eingan zu, bevor ich ging.

Nicht einen Tag später erreichte die Schwinge schon Eisn und flog das Dock an.
Ich hatte den Entschluß gefasst, doch mal wieder zu Hause vorbei zu schauen und Taroc nach ch'Rihan mitzunehmen, um ihn einigen psychologischen Tests unterziehen zu lassen, die ich als notwendig erachtete - vor allem um Klarheit über seine derzeitige Handlungsbereitschaft zu erlangen. Mit meiner Bürgschaft hatte ich nunmal für vollkommene Sicherheit garantiert und wenn sich mein Vorhaben realisieren ließe, daß Taroc auf der Schwinge bleiben könnte - ich wollte ihn so nah wie möglich haben, um meiner Verantwortung gerecht werden zu können und ihn unter Kontrolle zu haben - mußte alles hundertprozentig sicher sein.


Sie ging zu seinem Quartier um ihn abzuholen. Als sich die Tür öffnete, war sie recht erstaunt, Taroc trainierte und schien ziemlich fit zu sein, trotz seines langen Arrests.
"Aefvadh Taroc", grüßte N'nhaeirhu.
"Aefvadh", erwiderte er, doch weiter reagierte er nicht, er ignorierte sie einfach.
Eine ganze Weile hatte sie ihn beobachtet und schließlich beendete er seine Übungen und ging Richtung Bad.
"Was wollen Sie?" fragte er und verschwand im Bad.
"Wir haben ch'Rihan erreicht und ich möchte, daß Sie mich auf einen Ausflug auf den Planeten begleiten."
"Auf den Planeten? Und Sie sind sicher, dass ich nichts zu befürchten habe? Sie wissen ja, dass ich völlig unbewaffnet bin und keine Chance habe, falls jemand auf mich losgehen sollte." Er aktivierte die Schalldusche.
N'nhaeirhu lächelt nur und erwiderte:
"Da machen Sie sich nur keine Sorgen." Wer bin ich denn, daß ich dir eine Waffe in die Hand gebe? Außerdem bist du auch unbewaffnet gefährlich genug. setze sie in Gedanken hinzu.
"So? Dann is ja gut, denn falls mich wer angreift..." ...reicht mir immer noch die Zeit, dich mit in den Tod zu reißen!
"Ich habe nicht vor, lange zu bleiben und öffentlichen Plätzen einen Besuch abzustatten. Und es wird Sie niemand angreifen!"
Taroc behagte die Vorstellung, ch'Rihan zu besuchen, nicht wirklich und er war froh darüber, daß N'nhaeirhu seine Reaktion in seinem Gesicht nicht sehen kann.
"Na dann glaube ich Ihnen mal. Aber irgendwann werde ich auf öffentliche Plätze müssen udn dann sollten meine Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Und bevor Sie es ansprechen - Sie haben mein Ehrenwort, dass ich weder Sie angreife, noch zu fliehen versuche."
Angesichts dieser Aussage hatte N`nhaeirhu große Mühe, sich ein Lachen zu verkneifen, und so grinste sie kurzzeitig übers ganze Gesicht. Dein Ehrenwort ist anhand deiner Ambitionen nichts wert. Seine Versicherung klang in ihren Ohren vielmehr wie Hohn und Spott, denn sie wußte zu gut, in welcher Gefahr sie sich befand, wenn sie in Tarocs Nähe war. Schließlich wurde sie aber wieder ernst.
"Sehen Sie zu, daß Sie fertig werden, ich wollte heute noch herunter beamen."
Wie als Antwort trat er gerade, nur mit einem Handtuch bekleidet, aus dem Bad.
"Glauben sie mir, dass ich entkommen könnte, wenn ich wöllte. Selbst auf ch'Rihan gibt es Leute, die mir helfen würden. Aber ich gebe zu, dass ich neugierig bin, wo Sie mit mir hinwollen. Und jetzt ziehe ich mich erstmal um, einen Moment bitte." Daraufhin verschwand er im Schlafzimmer und zog sich zweckmäßige Kleidung an. Als er zurückkam, deutete die CIS in Richtung Tür, doch Taroc ging nicht drauf ein.
"Nur keine Hektik, wir kommen noch früh genug weg." Er ging zum Tisch, griff nach der Aleflasche, die dort stand und trank einen kräftigen Schluck - Wasser, doch N'naheirhu wußte nicht, was in der Flasche war. Schließlich meinte er jedoch:
"So, jetzt können wir."
N'nhaeirhu neigte daraufhin den Kopf zur Seite und deutete erneut Richtung Tür.
"Nach Ihnen", meinte der um einiges größere Rihannsu, aber sie schüttelte nur den Kopf und lächelte.
"Sie gehen vor!"
"Aber nicht doch, Sie gehen vor ... oder wissen Sie was? Da wir uns beide gegenseitig nicht trauen, gehen wir doch gleichzeitig. Dann hat keiner den anderen im Rücken."
Doch N'nhaeirhu fühlte sich in ihrer Autorität angegriffen - er wußte nichts von dem verwandtschaftlichen Verhältnis, für ihn war er noch immer der Gefangene der Tal'Shiar.
"Ich verhandle nicht! Und außerdem sind Sie nicht in der Lage, derartige Vorschläge zu machen."
"Na gut...", es gibt noch eine Gelegenheit, in der ich dir das heimzahlen kann..... Er ging zur Tür, achtete aber genauestens auf N'nhaeirhus Schritte hinter ihm. Nach einem kurzem Marsch hatten sie den Transporterraum erreicht und N'nhaeirhu instruierte den Transporteroffizier.

-tbc-

[NRPG: Der Rest zu diesem Log erscheint im Urlaubstopic.]


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Geschrieben von Rikal am 12.06.2002, 13:25:

(Khiy)


=/\= Vorraum vom Büro des Oberkommandierenden des 1. Verteidiegungsgeschwaders =/\=

Seine Befehle waren eindeutig gewesen und liesen keinen Spielraum für Interpretationen, er hatte die Aufgabe erhalten sich dem Fall der Chr Blutschwinge anzunehmen und dem Kommandanten in Zukunft zur seite zu stehen. Seine Funktion war die eines beratenden Offiziers, aber es war klar was von ihm erwartet wurde, sollte der Kommandant gegen die Interessen des Reichs arbeiten.
Die Sekretärin des Geschwaderkommandanten lächelte ihn beflissen an. Ja, dachte er bei sich, diese Aufgabe war eindeutig. Er wurde auf einen ruhigen Posten abgeschoben und nur weil er bei seinem letzten Auftrag ein kleinen Fehler gemacht hatte. Dies ärgerte ihn jetzt noch, aber helfen tut es auch nichts. Er würde aus der neuen Aufgabe das beste machen. Er lächelte der Frau noch mal kurz zu und überlegte sich ob sie gut genug für ein Abendessen wäre und ging dann mit zielstrebigen schritten zu seinem Quartier, 6 ebenen tiefer.

Ein kurzer Blick auf die gepackten sachen bestätigten das er abreise bereit war. In wenigen Stunden würde die Chr Blutschwinge im Raumhafen und den Docks andocken und mit ihren Reparaturen anfangen. Er würde da sein um das Schiff zu begrüßen.

=/\= Aussichtsdeck des Reperaturdocks =/\=

Anmutig glitt die Blutschwinge in das dock. Werftarbeiter brüllten befehle und mehrere Fangstrahlen erfaßten da Schiff welches daraufhin leicht zitterte. Es war Riesen groß und die Geschichte des Schiffes reichte sehr weit zurück. Khiy war sich nicht sicher ob er auf das Schiff wollte, er wollte nicht etwas entweihen was viele achteten oder auch haßten aber befehle waren nunmal befehle. Als er sich in dem Raum umdrehte konnte er mehere unteroffiziere und Mannschaften erkennen die sich ebenfalls anschickten die schleuse, die zu dem imposanten schiff führte, zu betreten.

Nach dem Andockverfahren bewegte er sich auf die ankunfsebene und begutachtete die Personen die aus dem Schiff kamen. Junge Soldaten und alte Veteranen, alle um einige Erfahrungen reicher. Aus Erfahrung wußte Khiy das der Captain des Schiffes dieses nicht verlassen würde. Er machte sich auf zum bereitschaftsraum des Captains.

(vieleicht nciht viel aber das erste von vielen die jetzt folgen)

-tbc-


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Geschrieben von Rikal am 12.06.2002, 13:26:

(Sora)


+/\+ Krankenstation +/\+

Das war mal wieder typisch und wie so oft hab ich mich dann doch durchgesetzt. Wenn er schon von einem fremden Transportsystem gebeamt wird, dann muß er sich auch die anschließende Sicherheitsuntersuchung gefallen lassen. Und mich interessiert es dabei herzlich wenig, ob er der Riov des Schiffs ist oder nicht. Wenn es darum geht etwas durchzusetzen, konnte ich eklig penetrant sein. Und da der Riov schon Bekanntschaft mit meiner Hartnäckigkeit gemacht hatte, war sein Widerstand doch recht schnell gebrochen. Die Scanns waren recht interessant gewesen. Bei dem Transport wurden auch seine Atome und Moleküle durch einen Biofilter gejagt. Also das gleiche Prozedere wie bei uns, nur daß dieses zur Folge hatte, daß er hmm, wie soll man das sagen? Daß er gesünder materialisiert wurde, als er vorher war. Unsere Transportsysteme versetzten einen ja lediglich in den Originalzustand zurück, außer Viren und Bakterien, die im Biofilter hängen blieben. Diese doch recht interessante Entdeckung leitete ich an die Wissenschaft weiter, vielleicht fanden die noch etwas mehr heraus und konnten etwas Ähnliches nachbauen. Ich schaute auf den Chronometer, in Kürze würden wir andocken und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Den besten Blick dafür hatte man auf der Brücke und genau dorthin begab ich mich rasch, nachdem ich die letzten Dateien geschlossen hatte und mein Arbeitsbereich aufgeräumt war.

+/\+ Brücke +/\+

Leise und routiniert erteilte der Riov die nötigen Befehle um das Andockmanöver zu vollführen. Wie so viele Riovs, ließ auch er sich das Vergnügen nicht nehmen, selber das Andocken auszuführen und es nicht dem Hauptcomputer zu überlassen. Wie selbstverständlich stand ich links neben dem Riov und beobachtete gespannt das Manöver. Gigantisch und doch elegant wirkten die Aufbauten der Station auf mich ein. Heimatliche Gefühle schlichen sich in meine Gedanken, als ich das Symbol des Rihannischen Sternenreichs, die Blutschwinge, sah. Überdimensioniert und weit sichtbar. Das Symbol, dessen Namen unser Schiff zierte. Unbewußt nahm ich Haltung an und als ich es bemerkte, sah ich, daß auch die anderen Offiziere auf der Brücke Haltung angenommen hatten. Rikal, in meinen Gedanken griff ich oft auf die vertrauliche Anrede zurück, ließ sogar ein Lächeln zu. Auch ihm war anzumerken, wie froh er war endlich wieder zu Hause zu sein. Irgendwie ließ ich mich von dem lächeln anstecken und als die letzte Andockklammer sich schloß, spürte man auf der gesamten Brücke eine deutliche Erleichterung, aber auch Vorfreude auf den Landurlaub.

„Computer: Schiffsweite Kommunikation. … Hier spricht Riov tr’Drevoux. Die Blutschwinge ist ein weiteres Mal ruhmreich zurückgekehrt. Die Crew hat 3 Wochen Landurlaub. Jolan’tru….. Danke.“

Kurz nachdem er den Kanal schloß, erschien auch schon ein Wartungstrupp auf der Brücke. Scheinbar widerwillig erhob sich der Riov, sah mich an und: „Dr. wir sollten den Urlaub nutzen und uns mal miteinander unterhalten. Ich schlage vor, wir treffen uns in zwei Tagen auf meinem Anwesen. Ich habe sowieso noch einiges nachzuarbeiten und beginne daher meinen Urlaub mit einer Woche Verzögerung.“ „Ie Rekkhai, ich werde da sein.“ Ich deutete eine leichte Verbeugung an und konnte mir ein leicht spöttisches Lächeln nicht verkneifen. Er wendete sich ab und ich schaute ihm nach, wie er die Brücke verließ. Ich wartete ab, bis sich die Tür des Lifts schloß und forderte nun selber einen an. Meine persönlichen Sachen befanden sich schon längst auf der Station im Bauche eines Shuttles, welches mich nach ch’Havran bringen würde.

-tbc-


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Geschrieben von Ri`Da am 12.06.2002, 16:24:

(Ri'Da)


=/\= Quartier =/\=

Während ich meine Tasche packte wurde mir klar das der Tal Shiar mich sicher noch befragen wollte. Bis jetzt hatte ich aber nichts gehört so beschloss ich meine Famillie, besser gesagt meine Mutter zu besuchen. Sie lebte in einen kleinen annehmbaren Haus ein wenig außerhalb der Hauptstadt. Nicht von ch'Rihann sondern von ch´Havran. Wir besaßen nicht viel, waren aber auch keine arme Famillie. Unsere Famillie bewirtschaftet seit Generationen ein kleines Gebiet von einigen Quadratkilometern. Wir konnten uns sicher nicht mit den großen Häusern im Reich messen, aber es reichte uns.

-" Rekkhai, ihre Fähre zum Planeten ch'Havran ist startbereit."
- " Danke Erein ich bin auf dem Weg."

Ich gab nur noch die letzten Befehle an die Wartungstrupps und verliess das Schiff.

=/\= ch'Havran, Anwesen der Famillie Daviok =/\=

Nach den 2 Stündigen Flug erreichten wir meine Heimat, meinem Planeten ch'Havran. Als ich aus der Fähre stieg blendete mich sofort die Sonne. Ich hatte vergessen wie schön es hier war. Gut den terranischen Sinn für Schön meinte ich nicht. Ch'Havran war ein Planet voller Sand und Wüste. Das Bischen was grün war, musste aufwendig Tag für Tag bearbeitet und bewässert werden.

Im Raumhafen suchte ich mir eine Transporter der mich zu unseren Häuschen bringen sollte. Wie lange war schon nicht mehr hier, mindestens 10 Jahre.

Bei der Ankunft wurde ich von unseren Sklaven begrüsst. Es waren doch wie ich fand reichlich Sklaven, soviele hatte ich garnicht in Erinnerung. Mutter musste sich einige mehr geleistet haben.

Auf einmal sah ich aus der Tür Jemanden kommen.

" Rivok Daviok endlich bist du mal wieder zu Hause!"
" Mutter ich freue mich ebenfalls hier zu sein, und ich bitte dich nenne mich Ri'Da."

Sie kam einige Schritte an mich heran und knallte mir eine.

" Nächstesmal kommst du gefälligst früher Rivok. Los ab ins Haus, du musst mir erzählen was dir so alles passiert ist."

Ich unterhielt mich mit meiner Mutter einige Stunden lang bis tief in die Nacht. Ich hatte ihr viel zu erzählen, da ich sagen wir mal höchsten 2 bis 3 Mitteilungen in den letzten 10 Jahren geschickt hatte. Ich hasste es zu schreiben, aber das wusste sie, so war es schon immer.

Am nächsten Tag beschloss ich mich in der Haupstadt ein wenig umzusehen, soweit ich wusste gab es auch hier eine Zentrale des Tal Shiar...

-tbc-


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Geschrieben von Rikal am 14.06.2002, 01:06:

(Rikal)


=/\= ChR Blutschwinge, Bereitschaftsraum des Riovs =/\=

Nachdem ich den Bericht an das Flottenkommando verfasst hatte, behagte mir der Gedanke nicht mehr den Bericht und die Koordinaten per Subraumfunk zu senden. Diese Daten waren zu brisant, als das ich sie dem Subraum anvertrauen wollte. Das Risiko das sie von Unbefugten, oder besser von Personen die diese Informationen nicht erhalten sollten, abgefangen werden war einfach zu groß. Glücklicherweise verfügte die Blutschwinge über einen Transwarpantrieb und so war es mir ohne weiteres möglich den Bericht und die Koordinaten bereits morgen und persönlich zu überbringen. Ein Befehl genügte und die Sterne des Weltraums auf der anderen Seite des Fensters verwandelten sich in das farbenprächtige Schauspiel des Transwarpfluges. Der Besatzung würde es sicherlich gefallen bereits morgen zu Hause zu sein. Schließlich warteten drei Wochen Landgang auf sie, platz in einer Werft oder einem Dock würde für die Schwinge zu finden sein. Ein Schiff der Thi Galae, der Galae für besondere Aufgaben, würde immer mit Priorität Aufnahme in einem Dock oder einer Werft finden um gewartet zu werden. Für das inoffizielle Flaggschiff der Thi Galae, da alle Schiffe der Thi Galae in der Regel alleine operieren gab es kein offizielles Flaggschiff, galt das ganz besonders.
Wenige Augenblicke nachdem die Schwinge auf Transwarp gegangen war meldete sich Sora und verlangte, dass ich mich auf Grund des Umstandes das ich von einem fremden Transportersystem gebeamt worden war einer Sicherheitsuntersuchung unterziehe. Das Pochen auf meinen Rang und meinen Posten brachte nichts, wie so oft und nach einer mehr minütigen Diskussion über Ränge und Befugnisse gab ich zähneknirschend nach und begab mich auf die Krankenstation. Auch wenn es Sora gelang ihre Mimik zu kontrollieren, in ihren Augen konnte ich sehen, dass es ihr gefiel, das der Leih sich ihr beugen mußte. Nach einer viertelstündigen Untersuchung, bei der sie feststellte das ich gesünder war als vor der Benutzung des fremden Transporters, konnte ich wieder gehen.

Gegen Mittag des nächsten Tages erreichten wir das Eisn System und erhielten binnen Minuten Erlaubnis zum Andocken an der primären Sternenbasis des Reiches. Wie jeder Lieh, der etwas auf sich hält, befehligte ich selbst das Andockmanöver. Nachdem wir angedockt hatten fielen mir zwei Dinge auf, zum einen das alle Führungsoffiziere auf der Brücke waren und zum anderen, dass alle stehenden Offiziere Haltung angenommen hatten als das Reichswappen über den gewaltigen Schotten der Basis sichtbar geworden war, das die heimkehrenden Schiffe willkommen hieß. Nachdem sich die Andockklammern geschlossen hatten und die Schwinge sicher hielten hatte ich noch die letzte Mitteilung dieser Mission meiner Besatzung bekannt zugeben:

„Computer: Schiffsweite Kommunikation. … Hier spricht Riov tr’Drevoux. Die Blutschwinge ist ein weiteres Mal ruhmreich zurückgekehrt. Die Crew hat 3 Wochen Landurlaub. Jolan’tru….. Danke.“

Wir waren endlich zu Hause. Als die ersten Wartungsteams der Sternenbasis die Brücke erreichten machte ich mich auf den Weg in mein Quartier, dort wartete noch einige Arbeit auf mich. Vorher aber bat ich Sora um ein Treffen. Wir mussten endlich unsere persönlichen Differenzen beilegen oder zumindest einen Status Quo finden. Einen etwas konfliktfreieren und harmonischen als den, den wir im Moment hatten.

Während ich die Berichte und sonstigen bürokratischen Angelegenheiten auf meinem Schreibtisch sortierte um festzustellen was wohin geleitet werden mußte und was liegen geblieben war machte sich der Türmelder bemerkbar. Auf mein Herein betrat ein mir unbekannter Offizier der Galae mein Quartier, er diente gewiss nicht auf der Schwinge. Sein Gesicht war mir völlig unbekannt.

- Ja, bitte?
- Rekkhai, ich bin khre’Arrain Khiy i-dyjam tr´Talkem. Ich bin mit sofortiger Wirkung auf die Blutschwinge versetzt worden und soll als beratender Offizier für taktische und strategische Fragen dienen. Hier meine Versetzungsbefehle.

Wortlos nahm ich das PADD entgegen und lass es sehr genau durch. Das konnte doch nicht war sein, ich bekam einen Berater für taktische und strategische Fragen? Hatte das Flottenkommando das Vertrauen in meine Fähigkeiten verloren? Steckten die TalShiar dahinter und wollten sie so einen weiteren Agenten in meiner Nähe platzieren? Auf alle Fälle war es eine Frechheit und unglaubliche Beleidigung mir, einem der erfolgreichsten und erfahrensten Kommandanten, einen Berater zur Seite zu stellen. Den Blick den ich dem khre’Arrain zuwarf hätte wohl einen Lavastrom augenblicklich gefrieren lassen.

- An diesen Befehlen ist nichts auszusetzen. Leider, fügte ich gedanklich hinzu. Willkommen an Bord. Glauben sie aber nicht, dass sie hier benötigt werden. Wenden sie sich an den Quartiermeister, er wird ihnen ein Quartier zu weisen. Ein kleines, ganz unten und ohne Fenster. Wenn sie nichts mehr zu sagen haben, dann können sie wegtreten. Schätzen sie sich glücklich, sie können ihren neuen Posten mit einem dreiwöchigen Landgang beginnen. Nutzen sie den, danach werden sie nicht mehr viel zu lachen haben. Ich weiß, wie ich mir unnötige Berater vom Hals halte. Ich werde schon was für sie zu tun finden und wenn sie die Außenhaut polieren. - Ssuay, Rekkhai. Danke sehr.

Immerhin schaffte er es die Form zu wahren. Das rechnete ich ihm positiv an. Nun war die wartende Arbeit vergessen, ich wollte wissen wem ich den Kettenhund in der Form eines Beraters zu verdanken habe. Wehe dem, der mir das eingebrockt hat.

=/\= zwei Tage später, ch’Rihan, Ra'tleihfi, in der Nähe der Tri-Kammer =/\=

Es war lange her seit sie das letzte Mal in Ra'tleihfi gewesen war. Sogar sehr lange, seit ihrem Abschluß an der medizinischen Fakultät der Raumflotte war sie nicht mehr hier gewesen. Nun stand sie auf dem Platz an dessen Nordrand das Anwesen des Hauses s’Drevoux lag, zu dem Rikal sie eingeladen hatte. Er hatte ihr erst heute morgen mitteilen lassen, dass er nicht auf dem Landgut seines Hauses ist sondern in Ra'tleihfi, in der Stadtresidenz seines Hauses. Der Begriff wurde diesem Gebäude nicht gerecht. Die Drevoux’s hatten eine klassische Villa aus den Gründertagen in der unmittelbaren nähe zur Trikammer als ihren Sitz in der Hauptstadt auserkoren. Angeblich war es von einem ihren Ahnen errichtet worden. Ob das wirklich stimmte, vermochte niemand zu sagen, aber es war auch egal. Dieses Anwesen passte zu ihnen. Es war elegant, spiegelte die Macht, den Einfluss und den Reichtum des Hauses wieder ohne dabei protzig zu wirken. Langsam, fast andächtig näherte sie sich dem Tor, das die einzige Öffnung in der drei Meter hohen weißen Marmormauer war, die das gesamte Anwesen umgab. Durch die Gitterstäbe konnte sie einen mit weißen Steinen bestreuten Weg, gepflegte Rasenanlagen, einen Teich und sogar einen kleinen Springbrunnen weiter hinten im Garten sehen. Einige Augenblicke suchte sie nach einer Klingel oder etwas ähnlichem, fand aber nichts. Bis ihr das Seil neben dem Tor auffiel. Sie blickte hoch und erkannte, das es zu einer Glocke führte. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Dieses Haus scheint doch an einigen alten Traditionen festzuhalten. Sogar an sehr alten.
Wenige Augenblicke nach ihrem Läuten erschien ein älterer Rihannsu und näherte sich dem Tor. Er blieb vor ihr stehen und fragte nach ihrem Begehr. Als sie ihren Namen nannte, konnte sie in den Augen das Mannes erkennen, das er bereits wußte worum es ging. Trotzdem ließ er sie Ausreden und bat sie dann herein. Sie folgte ihm ins Haus, bis er sie in einem Raum, den sie für einen Empfangs- oder Besprechungsraum hielt, mit der Bitte einen Moment zu warten allein ließ. Sie nutzte den Augenblick um sich umzusehen. Vom Fenster aus konnte man die Tri-Kammer sehen, den Sitz der Regierung des Reiches. Die Einrichtung des Raumes zeugte vom Geschmack der Person die sie ausgewählt hatte und bestand aus einigen Gemälden, einem tiefen Teppich in den Farben des Hauses und einer gemütlich wirkenden Sitzecke, von der aus man mit Sicherheit einen guten Blick aus dem Fenster haben würde. Lange mußte sie nicht warten, bis Rikal den Raum durch einen andere Tür betrat. Wiedererwartend trug er keine Uniform sondern einen Anzug, wie er zur Zeit in den gehobenen Schichten der Gesellschaft modern war. Der Anzug stand ihm. In dem Augenblick, in dem sie das feststellte, fiel ihr auf, dass sie ihn in all den Jahren in denen sie unter ihm diente noch nie in Zivil gesehen hatte. Plötzlich fühlte sie sich in ihrer Uniform deplaziert.
Er kam auf sie zu, begrüßte sie auf die traditionelle Weise wie eine Gleichgestellte und bat sie platz zunehmen. Die Sitzecke stellten sich als genauso bequem heraus wie sie aussahen. Ihr Leih setzte sich ihr schräg gegenüber.

- Kann ich ihnen etwas anbieten? Ewas zu trinken oder zu essen?
- Ka, ekhesai, Riov.
- Sora, wir sind nicht im Dienst nennen sie mich bitte Rikal.
- Wie sie wünschen, Rio...Rikal. Unwillkürlich fragte sie sich für einen Moment, ob dies eine Bitte oder ein Befehl gewesen war. - Wenn sie nichts möchten, ich möchte etwas.

Rikal berührte eine versteckte Schaltfläche und wenige Augenblicke später öffnete sich die Tür, ein Diener betrat den Raum und verbeugte sich.

- Sie wünschen, Rekkhai.
- Bring uns Tee und etwas Gebäck.
- Sehr voll, Rekkhai.

Der Diener wiederholte die Verbeugung und verließ den Raum woraufhin Rikal sich wieder ihr zu wandte. Bis zur Rückkehr des Dieners übten beide sich in Smalltalk. Er erkundigte sich nach ihrer Familie, was auf ch’Havran während ihrer Abwesenheit passiert war, und nach ähnlichen Dingen. Sora stellte fest, das er der perfekte Gastgeber war. So hatte sie ihn bisher noch nicht kennen gelernt. Seine Ausbildung und Erziehung mußte vorzüglich gewesen sein. Nach wenigen Minuten kehrte der Diener mit einem Tablett, einer Teekanne, zwei Ober- und Untertassen sowie einer Platte mit Gebäck zurück. Schon am Geruch hatte Sora ihren Lieblingstee erkannt, irgendwie war sie sich sicher, dass dies kein Zufall war. Der Diener füllte zwei Tassen mit der dampfenden, goldenen Flüssigkeit und verließ dann den Raum. Nachdem Rikal an der Tasse genippt hatte, blickte er sie an und sie stellte eine Veränderung an ihm fest. Sein Blick war härter geworden.

- Ich nehme an, sie wissen, wieso ich sie eingeladen habe.
- Ie, Rikal.
- Sora, ich verzichte auf das übliche Gerede um komme gleich zur Sache. Wir mögen uns nicht sonderlich, aber wir lieben das Reich und wollen beide ihm dienen. Nur auf unsere Weise. Sie mögen meine Methoden nicht, aber ich denke, wenn die Situation umgekehrt wäre, würde ich ihre Methoden auch nicht mögen.
Sora nickte nur und lies ihn reden.

- Unsere Meinungsverschiedenheiten könnten irgendwann zu einer Gefahr für die Blutschwinge oder die Besatzung werden, dass kann und will ich nicht zulassen. Im Moment haben wir scheinbar einen Status Quo gefunden. Sie haben akzeptiert, dass ich der Leih der Blutschwinge bin und ich das sie die Daisemi'maenek sind. Ich möchte, dass wir diesen Status Quo beibehalten, denn sonst wird einer von uns beiden das Schiff verlassen müßen und das werde gewiss nicht ich sein. Sie sind eine hervorragende Medizinerin und ihnen liegt das Wohl der Besatzung am Herzen, deshalb möchte ich nicht das es soweit kommt.
- Ich möchte an Bord der Schwinge beleiben... und sie haben recht, ich bin mit ihren Methoden nicht einverstanden und ich habe auch andere politische Vorstellungen. Aber ich denke, so wie es jetzt ist kommen wir miteinander aus.

Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des älteren Rihannsu. Die beiden saßen noch einige Minuten zusammen und tranken schweigend ihren Tee aus. Dann erhob sie sich und wand sich zum Gehen. Rikal geleitete sie zur Tür vor der bereits ein Diener wartete.

- Jolan’tru, Sora und meine Glückwünsche zur Beförderung.
- Jolan... Beförderung?
- Ie, ich mag sie nicht, aber ich weiß ihre Leistung zu schätzen und bei mir wird nichts anderes belohnt.
- Ich denke ihnen, Rekkhai. Jolan’tru.
- Jolan’tru.

Etwas verwirrt wurde sie von dem Diener aus dem Haus geleitet. Er hatte ihre Beförderung zum Arrain befürwortet? Sie konnte es kaum glauben.

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 14.06.2002, 10:10:

(N'nhaeirhu) (Taroc)


=) irgendwo auf dem Nordkontinent ch'Rihans (=

Beide rematerialisierten auf einem kleinen Weg unweit eines Waldes. Taroc wartete, bis N'nhaeirhu ihm sagte, wo er hingehen solle und schließlich setzten sich beide entlang des Weges in Bewegung. Nach ein paar Schritten jedoch schlug er eine Art Wolfstrab ein und wurde zunehmend schneller, doch er gelangte nicht außer Sichtweite.
Wo sollte er hier auch hinwollen? dachte sich N'nhaeirhu und beobachtete ihn aufmerksam, wobei sie mit einer gewissen Bedauerung feststellen mußte, daß er doch noch einiges von dem Sölder an sich hatte - und sie fasste den Entschluß, sobald sie wieder auf der Schwinge waren, eine weitere Sicherheitsvorkehrung zu treffen.
Nach einiger Zeit kamen sie in Sichtweite einer kleinen Siedlung, an welcher etwas abseits ein Haus stand, beim Anblick dessen Taroc langsamer wurde und schließlich stehen blieb und wartete, bis N'nhaeirhu zu ihm aufgeschlossen hatte.
"Wir haben unser Ziel erreicht", meinte sie.
"Und was gibt es hier zu sehen, außer diesen Häusern?" Aus Gewohnheit beobachtete er die Gegend und versuchte einzuschätzen, von wo mögliche gegner kommen konnten, doch N'nhaeirhu lächelte nur.
"Uns interessiert nur dieses eine da", und sie deutete auf das abseits stehende Haus und wartete, bis sich Taroc wieder in Bewegung setzte. Am Haus angelangt blieb er vor der geschlossenen Tür stehen und meinte:
"Würden sie aufschließen?"
N'nhaeirhu folgte ihm und stellte, während sie immer näher heran kam, fest, daß sich einiges an dem Haus verändert hatte. Sie trat an ihm vorbei und klingelte.
"Seien sie vorsichtig", meinte er leise, "da hat eben jemand einen Disruptor geladen und bereit gemacht, hinter dem Busch, welcher links von uns steht." Er sah zu N'nhaeirhu und entdeckte etwas Spöttisches in ihrem Gesicht. "Hm.. oder das war nur die automatische Anmeldung."
"Es war nichts dergleichen, Ihr Gehör hat Ihnen nur einen Streich gespielt."
"Möglich.... aber nach Ihrer Folter wohl nicht verwunderlich", erwiderte er knirschend.
Nach kurzer Wartezeit öffnete jemand die Tür, ein jüngerer Mann stand im Eingang und auf N'nhaeirhus Lippen entstand ein Lächeln. Sie schob Taroc ins Haus und trat dann ebenfalls ein. Taroc war sichtlich unwohl in seiner Haut und schaute sich blitzschnell und sichernd um.
"Langsam... ich habs nicht eilig..."
"Ich auch nicht, aber ich will nicht draußen stehen bleiben."
"N'nhaeirhu, ich hab dich ja Ewigkeiten nicht gesehen", meinte Ejiul, der Rihannsu, der die Tür geöffnet hatte, und umarmte seine Cousine. Darauf beäugte er N'nhaeirhus Begleiter und fragte sie, wer das sei.
"Ein Gefangener von mir, mehr mußt du nicht wissen", entgegnete sie fest und er nickte verstehend. Taroc beobachtete die Szene und meinte schließlich in einem sehr zynischen Tonfall:
"Wenn ich überflüssig bin, kann ich ja wieder gehen. ich will euer Wiedersehen ja nicht stören." Doch N'nhaeirhu war dies keineswegs recht und sie packte ihn am Arm, als er sich gerade umdrehen wollte. Taroc bedachte sie mit einem kalten Blick, aber N'nhaeirhus Aufmerksamkeit gehörte wieder ihrem Cousin.
"Wir haben derzeit einen Gast, N'nhaeirhu, den du bestimmt sehen möchtest", meinte er.
N'nhaeirhu sah Ejiul fragend an, konnte sie mit dieser Aussage doch relativ wenig anfangen, doch eine Erklärung war gar nicht nötig, denn im selben Moment betrat wie bestellt ein älterer Rihannsu den Vorraum. Alle Blicke richteten sich auf ihn, doch erkennen wollte ihn niemand, wobei Taroc das Gefühl beschlich, diesen Mann schon einmal gesehen zu haben.
"Den kenne ich doch...", murmelte er leise, "mit vollen schwarzen Haaren, einer leicht anderen Frisur und weniger Falten...."
Im Gegensatz zu Taroc hatte N'nhaeirhu nicht die geringste Ahnung, wer das sein konnte, doch ihr erneuter fragender Blick an ihren Cousin erwiderte er nur mit einem Lächeln.
"Du, dich kenne ich doch ...", sagte Taroc nun etwas lauter und trat langsam auf den Rihannsu zu. Und dann ging ihm ein Licht auf. "Du bist Thafv, mein leiblicher Vater!"
N'nhaeirhu verschlug es die Sprache, ihre Augen wurden immer größer und sie starrte den älteren Mann einfach nur, während ihr langsam bewußt wurde, daß nun die sprichwörtliche Katze aus dem Sack war. Und obwohl Taroc seinen Vater angesprochen hatte, erkannte dieser zuerst seine Tochter.
"N'nhaeirhu!" und er kam auf sie zu.
Und Taroc ging ein Licht auf, ein seltsames Glitzern entstand in seinen Augen.
"Also das wolltest du mir zeigen", wandte er sich an seine Schwester. "Wie lange wußtest du das schon?" und seine merkwürdig sanfte Stimme verhieß nichts Gutes.
N'nhaeirhu bedachte ihren Vater und ihren Cousin und beide wußten schon, daß die beiden Geschwister etwas unter vier Augen zu klären hatten, und verschwanden im Nebenraum.
Schließlich antwortete N'nhaeirhu auf seine Frage:
"Nachdem du mir deine Lebensgeschichte erzählt hast. Erst als du den Namen unseres Vaters erwähntest, hab ich nachgeforscht und das herausgefunden."
"So..." Taroc war sich nicht sicher, auf wen er im Moment wütender sein sollte, seinen Vater oder N''naheirhu. Doch erstaunlicherweise beherrschte er sich und schien ganz ruhig zu sein, nur das Funkeln in seinen Augen verstärkte sich. Und seine Schwester hätte nur zu gern gewußt, was jetzt in seinem Kopf vorging, während er langsam zur anderen Seite des Raumes ging und ebenso langsam zurück kam.
"Du wußtest davon ... Schwester!" und das letzte Wort betonte er besonders.
Die Situation war mehr als angespannt und N'nhaeirhu hielt es für sinnvoll, sich nicht vom Platz zu rühren.
"Und du weißt, dass ich das Mnhei'sahe achte und was mir das Mnhei'sahe sagen müßte. Aber auch das mir die Familie viel bedeutet, der Clan... hatte ich jemals einen?"
"Jetzt hast du einen."
Doch für Taroc war dies die falsche Antwort. Blitzschnell trat an ganz dicht an N'nhaeirhu heran, griff nach ihrem Hals und hob sie ein Stück hoch.
"Dies ist nicht mein Clan!" zischte er.
"Dann ist dies auch nicht dein Vater!"
"Alle die dazugehörten sind tot, außer mir. Meine Familie existiert nicht mehr. Aber du bist meine schwester. Eigentlich sollte ich dich töten, aber Blut ist dicker als Wasser. Ich warne dich davor, soetwas nocheinmal zu tun." Er setzte sie wieder ab und sie rang nach Luft.
"Ich habe keinen Vater mehr seit ich 20 war. Dieser Mann sieht meinem Vater ähnlich und jeder Gentest würde vermutlich beweisen, dass er mein Vater ist. Aber ich habe keinen Vater mehr, denn wenn er es wäre, wäre mein ganzes Leben sinnlos gewesen." Er wandte sich um und wollte hinaus gehen. "Wenn er mich sprechen will... ich bin draußen!"
"Niemand hat je behauptet, daß Leben sei einfach - ich weiß, daß es deines nicht war und meines genauso wenig." Wollte sie beschwichtigen und zudem wollte sie, daß er sich dem Gespräch nicht so einfach entzog. "Du bleibst hier, Taroc!"
Er wirbelte um seine eigene Achse.
"Einfach ist es nicht. Die Elemente machen einem das Leben nie leicht, das habe ich auch gelernt. Aber das... und meine Schwester hat mich gefoltert..."
"Du hast mich in Mißkredit gebracht."
"Ich dich? Wie denn? Weil ich deinen Leuten gezeigt habe, dass sie nichts können außer jemanden hinterrücks niederzuschlagen?"
"Du hast dafür gesorgt, daß ich ein neues Herz in mir trage. Du hast mit deinen Aktionen dafür gesorgt, daß ich als Versager da stand, was ich büßen mußte."
"Als Versager kann nur wer dastehen, der nichts kann... und das mit dem Herz... Berufsrisiko", erwiderte er kalt. Doch N'nhaeirhu fühlte sich im Recht und sah ihm tief in die Augen.
"Nein, das siehst du geringfügig falsch."
"So? Ein menschliches Sprichwort sagt: Wer den Tiger reitet, muß auch daran denken, wie er unbeschadet herunterkommt." Daraufhin drehte er sich um und öffnete die Tür. "Und keine Sorge, N'nhaeirhu, der Familie tue ich nichts, egal was war."
Daß wird sich wohl aber kaum auch auf mich beziehen! und sie seufzte als er das Haus verließ. Taroc mag denken, daß es ein Fehler gewesen ist, ihn mit hierher zu nehmen, doch auch wenn die Anwesenheit meines - unseres Vaters ein Zufall ist, kam er ganz gelegen. Das hat mir wenigstens erspart, es ihm persönlich sagen zu müssen. Er hatte es herausfinden sollen, daß war ich ihm schuldig.
Und während sie noch in Gedanken vertieft war, merkte sie nicht, daß sie von ihrem Vater beobachtet wurde, bis er sie ansprach.
"Die Bilder von dir werden dir keineswegs gerecht."

Verwirrt drehte sie sich zu ihm herum - verwirrt, weil sie erst jetzt richtig begriff, in welcher Situation sie sich eigentlich befand. Und sie bemerkte, daß es ihr eigentlich wie Taroc ging, aber er hatte wenigstens bis er zwanzig war einen Vater gehabt - N'nhaeirhu hatte nie einen, zumindest war nie einer für sie da gewesen. Und dann hatte sie vor dreißig Jahren erfahren, welch einen Verrat ihre Eltern an ihr begangen hatten - einen Verrat, der es ihr zeitlebens unmöglich machen würde, auch von den konservativsten aller Rihannsu je als hundertprozentig loyaler Diener des Reiches angesehen zu werden. Dieser Verrat hatte damals dazu geführt, daß sie ihre Dienste nicht länger den allianzbestrebten "Visionären" zur Verfügung stellte. Die brach den Kontakt entgültig ab und zog einen Schlußstrich unter ihre Vergangenheit in der Föderation.
Und jetzt stand er vor ihr - derjenige, der im selbem Moment, wie er ihr das Leben geschenkt, es an den Rand der Zerstörung gebracht hatte - und er machte einen Eindruck von Unschuld. Und obwohl N'nhaeirhu sich nichts sehnlicher gewünscht hätte, als ihre leiblichen Eltern kennen zu lernen, war sie wütend auf ihren Vater.

"Hast du eigentlich mal eine Sekunde darüber nachgedacht, was du mir angetan hast?"
Thafv wirkte erstaunt über den plötzlichen Stimmungswandel seiner Tochter, doch er konnte ihr etwas entgegensetzen.
"Ich habe damals alle Macht eingesetzt und sämtliche verbliebenen Verbindungen angestrengt, daß du nicht exekutiert wirst."
"Du hast mich mit dem Schicksal, welches du mir durch meine Geburt aufgezwungen hast, überhaupt erst in diese Lage gebracht." Sie blieb so allgemein wie möglich - ihr größtes Geheimnis durfte neben denen, die es ohnehin schon wußten und damit schon zu viele waren, niemals jemand erfahren - sie mußte immer davon ausgehen, belauscht zu werden und das Risiko konnte sie nicht eingehen. "Du wolltest die Allianz und hast bestimmt, daß es deine Kinder auch wollen. Aber was hat es mir gebracht? Nichts als Ärger, ständige Verfolgung und Beobachtung, Erniedrigungen ohne gleichen, Verhöre und Folter und mehrfach beinah den Tod."
Sie setzte kurz ab, wartete auf eine Reaktion ihres Vaters, doch er sah sie lediglich mitfühlend an - er wußte zu gut, was geschehen war, er war über jedes Detail informiert wurden, was ihr Leben betraf.
"Und dann hast du meine Mutter verraten." Eine wilde Vermutung, die jedoch, ohne das N'nhaeirhu es wußte, der Wahrheit entsprach. "Du hast sie fortgeschickt und sie allein gelassen. Und selbst hast du dir eine neue Frau genommen."
N'nhaeirhu hatte ihre Mutter nie kennen gelernt, sie war zu jung gewesen. Und sie würde wahrscheinlich niemals die Chance dazu erhalten, denn vermutlich war ihre Mutter längst gestorben - den Grund dafür wagte sie nicht einmal zu denken.
"N'nhaeirhu, sieh mich bitte an. Du weißt, daß es dafür einen dringenden Grund gab, sie fortzuschicken. Hier war sie nicht länger in Sicherheit. Und ich bin es auch nicht. Ich gehe ein enorm hohes Risiko ein, indem ich hier auf ch'Rihan weile."
Doch N'nhaeirhu reagierte nicht und sie blickte weiterhin zur Seite.
"Sieh mich an, Chateya", fuhr er sie an und packte ihre Schultern.
Haßerfüllt blickte sie ihrem Vater schließlich in die Augen und antwortete mit erstickter Stimme:
"Diese Person existiert nicht mehr - sie ist vor fünfzig Jahren gestorben." Und mit kaum mehr als einem Flüstern setzte sie hinzu: "Und ich bedauere es nicht!"
Thafv ließ seine Tochter los, sah ihr noch eine Weile in die Augen, bevor er ging und sie mit ihren Gedanken allein ließ.

Ihr Blick glitt ins Leere ab, ihre Wut verrauchte allmählich und wurde durch Trauer ersetzt, dadurch genährt, daß sie feststellen mußte, daß ihre Handlungen nicht gerade produktiv für den Zusammenhalt der Familie waren.

-tbc-


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Geschrieben von Naruk am 15.06.2002, 19:13:

(Naruk)


=/\= Quartier Naruk =/\=

Ich lag auf meinem Bett. Endlich wieder ausspannen, keine Verpflichtung. Fast keine. Blinzelnd blickte ich auf meinen Schreibtisch. Dort stapelten sich die Berichte, die es durchzuarbeiten galt. Irgendwie wurde die Bürokratie immer schlimmer in dieser Flotte. Aber da es auf der letzten Mission einige Zusammenkünfte mit dem Talshiar gab, wurden die Berichte umso sehnlicher erwartet.

"Yhea!", rief ich.
Sofort erschien meine Leibsklavin in meinem Raum:
"Ie, Rekkhai?"

"Bring mir etwas zu trinken und bereite das Abendessen vor. Stell das Essen auf den Schreibtisch und dann lass mich für heute abend in Ruhe."

Sie nickte nur und tat das ihr aufgetragene. Seufzend setzte ich mich an meinen Schreibtisch und begann mit meiner Arbeit.

=/\= Einige Stunden später =/\=

Zumindest die Hälfte des Stapels war abgearbeitet, aber dennoch war einiges übrig geblieben für den nächsten Tag.

Riov Rikal hatte sich Landurlaub genommen, ich würde wohl noch einige Zeit auf dem Schiff bleiben. Wieder einmal war ich also höchster kommandierender Offizier auf dem Schiff. Ich lehnte mich zurück. Der Gedanke daran erfüllte mich mit Zufriedenheit. Irgendwann würde ich der Riov eines solchen imposanten Schiffs sein, irgendwann.

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 18.06.2002, 11:01:

(N'nhaeirhu)


Um auch nichts zu vergessen, hatte ich mir extra eine Liste gemacht, was ich erledigen wollte und nicht von der Schwinge aus möglich war.
Sehr zeitig hatte ich an diesem Tag das Haus verlassen, es war noch weit vor Sonnenaufgang gewesen. Mit dem öffentlichen Transporter der Stadt hatte ich mich nach Ra'tleihfi transferieren lassen und dort hatte ich ein Tal'Shiar-Büro aufgesucht, eines von vielen außerhalb des Hauptquartiers, doch wie das HQ selbst in der Hauptstadt gelegen. Mit der Hoffnung, möglichst niemanden zu treffen, der mich kannte oder den ich kannte, war ich extra früh losgegangen, doch ersteres schien in irgendeiner Weise unvermeidbar. Als ich das Gebäude betreten hatte, sahen sich zwei Agenten zu mir um, blickten mich verwundert an, nickten mir aber dennoch zur Begrüßung zu. Wesentlich unangenehmer erwies sich die Begegnung mit einem etwas älteren Rihannsu.
"Shaoi kon, Ri'or!" meinte ich und wollte einfach an ihm vorbei gehen, doch er war weder höflich und erwiderte nicht meinen Gruß, noch wollte er mich so ohne weiteres vorbei lassen.
"Was machen Sie hier auf ch'Rihan, Erein?" und er betonte meinen Rang, als würde er sich angesichts dessen amüsieren und mich beschlich das Gefühl, daß er mich schon länger kennen mußte.
Offensichtlich war seine Frage in die Richtung gezielt, weshalb ich mich nicht irgendwo in den Tiefen des Alls rumtrieb, doch ich hatte gedacht, meine zufällige Versetzung hätte sich mittlerweile rumgesprochen. Immerhin war es schon einige Zeit her.
Aber es spielte eigentlich keine Rolle, ich war aber auch nicht drauf aus, mich unterbuttern zu lassen, auch ich hatte meinen Stolz.
"Ich hole Informationen für den nächsten Auftrag der Blutschwinge ein!" Wie leicht mir diese Lüge über die Lippen kam - und er schöpfte nicht einmal Verdacht. Vielleicht dachte er, ich würde selbst während des Landurlaubs arbeiten (wie es sich für einen Tal'Shiar eigentlich auch gehörte), was seine zum Teil anerkennende Geste widergab.
"Ruhm und Ehre für das Reich, Erein!" erwiderte er, offensichtlich hatte er es etwas eiliger, und ließ mich passieren. Schnell rief ich mir ins Gedächtnis, wo ich war, und konnte mir grade noch ein zynisches Grinsen verkneifen.

Seit einigen Stunden saß ich nun an dem Terminal, hatte jedoch noch nicht viel gefunden. Einerseits suchte ich nach Aufzeichnungen über Tarocs Aufträge, andererseits wollte ich herausfinden, wer für den Attentatsversuch auf meinen Vater vor vierzig Jahren verantwortlich war. Schließlich verließ mich meine Geduld und ich versuchte es über die inoffiziellen Kanäle. Ich gab einige Codes ein, hängte mich an jemanden, der ebenfalls gerade auf einer solchen Suche war und überraschenderweise erhielt ich daraufhin sogar Zugriff auf Daten, die normalerweise nur Personen im Range des Ri'or zu Gesicht bekamen. Ich mußte vorsichtig sein, um nicht entdeckt zu werden, doch dieses Problem erwies sich als leichter als gedacht.
Ich stöberte weiter und tatsächlich fand ich einige interessante Daten mit ähnlichen Bezeichnungen, wie Taroc sie mir genannt hatte, sah sie mir kurz an und zog mir eine Kopie auf mein PADD. Die Prozedur wiederholte sich einige Male, bis ich irgendwann nichts mehr fand. Doch was ich schon hatte, war eine ganze Menge.

Schließlich machte ich mich auf, nach Hause zurück zu kehren, der Chronometer sagte mir, daß es schon früher Nachmittag war und ich mich hier nicht ewig aufhalten sollte.
Der Rückweg war ereignislos, so daß ich innerhalb einiger Minuten mich schon auf dem Weg zu unserem Haus befand. Ihm näher kommend vernahm ich leise Stimmen. die jedoch augenblicklich verstummten. Langsam ging ich um das Haus herum und sah meinen Vater dort sitzen - offensichtlich hatte er mit Taroc gesprochen, doch als ich vor ihm stehen blieb und er mich ansah, erkundigte ich mich nicht nach ihm - ich würde meinen Bruder noch früh genug wiedersehen und mir seine Vorwürfe anhören müssen. Doch es tat mir nicht leid, was ich ihm angetan hatte, zumindest nicht als Tal'Shiar-Offizier.
Im selben Moment klappte die Hintertür zu und wir waren ungestört.
"Wo warst du, paenhe?"
Jetzt versucht er, mir ein Vater zu sein - jetzt, wo es reichlich zu spät dafür ist! Aber ich unterdrückte meine aufkeimende Rage - es brachte nichts, wenn ich mich erneut mit ihm stritt, was ich eigentlich auch nicht wollte, weshalb ich mein Temperament im Zaum hielt - und antwortete, wenn auch sehr vage.

"Ich war in der Hauptstadt."
Er blinzelte sie an, Sonnenstrahlen fielen in sein Gesicht - taktisch gesehen eine für N'nhaeirhu vorteilhafte Position, doch anstatt ihm Schatten zu spenden, setzte sie sich ihm gegenüber auf einen kleinen Baumstumpf.
"Mehr willst du mir wohl nicht sagen!"
"Was nützt es dir, wenn ich dir verrate, daß ich nach Informationen suchte, die Hinweise auf deine Attentäter vor vierzig Jahren beinhalten?"
Er atmete tief durch, stand auf und ging einige Schritte.
"Dazu hättest du nicht nach Ra'tleihfi gehen müssen." Seine Stimme war eigenartig sanft, schließlich drehte er sich um und mit seinem fragenden Blick machte er deutlich, wenn sie mehr wissen wolle, müsse sie ihm folgen, woraufhin N'nhaeirhu aufstand und zu ihm aufschloss.
"Ich kann dir sagen, wer dafür verantwortlich war. Und es wird dich vermutlich überraschen."
Er aktivierte einen Störsender - nur für den Fall, daß jemand sie zu belauschen versuchte.
N'nhaeirhu war jetzt schon überrascht und seine Aussage ließ sie vermuten, daß sie mit ihrer Annahme, es seien konservative Tal'Shiar gewesen, falsch lag - und es war tatsächlich so.
"Es waren Söldner ... engagiert von Khaiell tr'Drevoux", sagte er zögernd.
Sie blieb stehen, dermaßen perplex, daß sie ihn mit einem schier dämlichen Gesichtsausdruck anstarrte, die Augen weit aufgerissen und Ungläubigkeit in Großbuchstaben mitten auf die Stirn geschrieben. Nach einer kleinen Weile fand sie Schließlich ihre Stimme wieder.
"Der hru´hfirh s'Drevoux?" Und Thafv nickte nur.
"Wieso?"
"Zu viele wußten, wer ich war, wo ich war und was ich getan hatte. Der Tal'Shiar war mir auf den Fersen und es hätte nicht mehr lang gedauert, bis sie mich gefunden hätten. Und du weißt, was dann passiert wäre."
"Sie haben Tarocs Freundin in den Tod getrieben." Allmählich wußte sie nicht mehr so recht, für wen sie einstand, aber es zeichnete sich ab, daß sie mehr für ihren Bruder empfand als für ihren Vater - getreu dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid. "Du hast das Leben deines Sohnes zerstört!"
"Ein sehr bedauerlicher Nebeneffekt." N'nhaeirhu schnaufte verächtlich. "Aber es mußte echt wirken, die Tal'Shiar mußten glauben, daß sowohl Tarocs Mutter als auch ich ums Leben gekommen waren bei diesem Anschlag. Es war sogar angedacht, daß Taroc das Attentat wirklich nicht überlebt, aber er selbst hat es ja verhindern können."
N'nhaeirhu war entsetzt.
"Du wolltest deinen Sohn opfern? Was ist mit der Familie, mit Mnhei'sahe - bedeutet dir das gar nichts?"
"Bei dem, wofür wir kämpfen, muß man über solche Dinge hinweg sehen können!"
"Wofür kämpft ihr denn?" wollte sie wissen, doch er schwieg dazu.
"Ich wurde schließlich an einen sicheren Ort gebracht, wo man mich bis heute nicht finden konnte."
"Und weswegen bist du hergekommen? Warum hast du dich in die Höhle des Löwen gewagt?"
"Weil ich wußte, daß die Blutschwinge hier eintreffen würde und das Taroc mit an Bord war..."
"Du wolltest sozusagen deine Kinder begrüßen?" Und ein merkwürdiges Lächeln umspielte ihre Lippen, als wäre sie amüsiert davon. Doch es entsprach tatsächlich der Wahrheit.
"Ja, unter anderem."
N'nhaeirhu war es genug, mehr wollte sie gar nicht wissen, weshalb sie nicht nachhakte, weswegen er noch gekommen war. Sie überlegte kurz und ein eigentümliches Funkeln entstand in ihren Augen.
"Du stehst sozusagen in der Schuld des Hauses s'Drevoux?" fragte sie, obwohl es eher wie eine Feststellung klang.
"Gewissermaßen ... ja."
"S'Drevoux rettet meinem Vater das Leben - dem Verräter ...", überlegte sie laut. Das Lächeln wuchs in die Breite und ihr Vater verstand allmählich.
"Ich bin kein Verräter!" beharrte er darauf.
"Doch, das bist du, geliebter Vater!" sagte sie leise und amüsiert und mit einer gewissen Ironie. "Oder wie würdest du Kooperation mit dem Feind sonst beschreiben?"
"Das wagst du nicht, thlhom paenhe!" Seine Stimme war eindringlich und kaum mehr als ein Flüstern und er trat noch näher an sie heran. "Es ist ein zweiseitiges Schwert, was du in der Hand hälst. Schlägst du damit zu, triffst du dich auch selbst. Und verfalle niemals in den Glauben der Selbstsicherheit!" Er konnte ihre Gedanken durchaus nachvollziehen, ging aber schließlich und ließ sie damit allein - in der Hoffnung, daß sie dieses symbolische Schwert wieder weglegte.

Einige Zeit später stand sie noch immer unter den Bäumen und betrachtete ihre Hände, die nun eine Schale formten.
Ich halte die Chance meines Lebens in Händen, die Chance, endlich meine Loyalität zu beweisen, die schließlich keine Zweifel mehr übrig ließe. Ich müßte lediglich meinen Vater verraten und die Verbindungen zu s'Drevoux beweisen... Ein innerer Kampf tobte in ihr, sie mußte sich entscheiden zwischen ihrem Status als Rihannsu oder dem Wohle des Reiches, welches s'Drevoux doch zweifelsohne am Herzen lag. Und diese Chance zerrinnt wie Sand! stellte sie, wütend über ihren Charakter fest. Wobei es eine willkommene Gelegenheit wäre, sich an Rikal zu rächen! Aber er spielte vermutlich überhaupt keine Rolle bei diesen Geschehnissen, weshalb sie zu ihrer getroffenen Entscheidung zurück kehrte.
Aber vergessen würde sie diese Chance keinesfalls!

-tbc-


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Geschrieben von Khiy am 19.06.2002, 16:46:

(Khiy)


=/\= Blutschwinge, ein kleines fensterloses quartier, ganz unten =/\=

Wären die Blicke des Riovs phaserbaterien gewesen würde ich jetzt wohl nicht mehr existieren. Okai, der Riov war schon fast eine Legende für sich und ich drängte mich, nein wurde gedrängt, in seine Kompetenzfragen. Was konnte denn ich auch dafür, ich habe mir diesen Posten nicht ausgesucht. Als ich mich so in meinem neuen Quartier umschaute wusste ich sofort das ich auf diesem Schiff nicht willkommen war. Man konnte das starke vibrieren der Anlagen die für den Antrieb zuständig waren spüren und das zittern der Koje, die den raum dominierte war nicht zu übersehen. Der kleine Raum muss mal für einen Mechaniker gedacht gewesen sein, denn das einziege was hier Platz hatte ware die Koje, ein in die wand eingelassener schrank ein kleiner tisch mit eingebautem computerinterface wo noch der staub meterdick drauflag und ein kleiner hocker. Naja, was habe ich auch anderes erwartet, immerhin musste ich nicht „im“ Maschienenraum wohnen. Es gab nicht einmal ein Fenster um die Sterne zu bewundern, ich befand mich mitten im Schiff.
3 Wochen hatte ich jetzt noch zeit und da ich so oder so auf abgeschobenen Posten gearbeitet hatte, konnte ich die Zeit nutzen mich ein wenig mit dem Schiff vertraut zu machen. Da mein Quartier niemand putzen wird nahm ich es kurzerhand selbst in die hand und nach geschlagenen 4 stunden konnte man sogar wieder sehen das die wände mal grau gewesen waren.
Das Holo meiner Familie stellte ich über das kleine regal über der Koje. Ich war mir sicher das ich, wenn ich aufwachen würde, mir jedesmal den kopf stoßen würde. Die klamotten wurden sorgfälltig in den Schrank gehängt und nach ausgiebieger untersuchung konnte man die Hygienezelle sogar als benutzbar deklarieren.

Am nächsten tag fand ich, das es an der Zeit war sich das Schiff anzuschauen, jeden Winkel zu erkunden und zu lernen. Mir war klar, das ich eigentlich an bord nicht gebraucht wurde, also musste ich dafür sorge tragen das man mich brauchte. Die einziege Qualifikation die ich hatte war das delegieren und das jonglieren mit ranghöheren Offizieren. Als Beauftragter des Geschwaderkommandanten hatte ich zwar auch andere Aufgaben als das kaffee holen übernommen aber nie gelernt irgend eine Schiffsfunktion zu erfüllen. Dazu war ich zwar auch nicht hier aber schaden könnte es dennoch nicht, vielleicht würde ich mich ja irgendwann mal zum Captain hochgearbeitet haben und kein so ein Bürokrat bleiben.

Der Umgang mit der Crew in den drauffolgenden Tagen war schwirig. Ich hatte bei meinen Aufgaben nie Partner oder im Team gearbeitet. Ich bekahm einen Befehl und führte ihn alleine aus. Sehr selten kam es vor das ich dazu mit jemandem zusammenarbeiten musste. Nun war ich auf der Blutschwinge. Mehere Tausend Rihannsu die eine Symbiose eingegangen waren, ein Organismus. Die Rechte Hand wusste was die Linke tat und umgekehrt, eine eingeschworene Crew. Ich war nur das störende Element und das merkte man schon allein an den Gesichtern. Vom Kleinen Manschaftsdienstgrad bis zu den Offizieren, man beachtete mich gar nicht, fast so als würde ich gar nicht exestieren. Stellte ich eine Frage bekam ich eine knappe aber immerhin präzise antwort. Gespräche längerer dauer kamen gar nicht erst zustande. Mit viel glück gelang es mir schlieslich an meinem 2ten Tag an bord, mir zugriff auf den Bordcomputer zu nehmen. Ich fragte mich gar nicht erst wieso das so lange gedauert hatte, denn die Antwort würde mir ganz sicherlich nicht gefallen. Ich lud mir den Schiffsplanauf mein privates PADD.
So gerüstet ging ich auf erkundungstour, ich wollte das schiff kennen wenn wir ablegen würden. Nachts lernte ich mich ein wenig in Astronavigation ein. Ich hasste mathematik.

-tbc-


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Geschrieben von Rikal am 19.06.2002, 23:10:

(Rikal)


=/\= ch’Rihan, drei Kilometer vom Anwesen der s'Sshionsha entfernt =/\=

Er lag bäuchlings auf einem kleinen Hügel inmitten eines Waldes und wartete bereits seit Stunden. Von dem Hügel aus hatte er einen hervorragenden Blick auf das Anwesen des Hauses s'Sshionsha. Es gefiel ihm, einige Wirtschaftsgebäude und die Residenz der Familie im klassischem Stil umgeben von einem kleinen Park, der wiederum von Äckern und Wäldern umgeben war. Die s'Sshionsha verdienten ihr Geld in erster Linie durch die Landwirtschaft. Wobei die ihr Anwesen umgebenden Äcker und Weiden nur einen kleinen Teil ihres Landbesitzes ausmachen. Eigentlich war ihm das völlig egal, aber es war in seinem Beruf von Vorteil möglichst viel zu über das Ziel der Mission zu wissen. Dank der Teleoptik seines Anzuges konnte er sein Ziel mittels Infrarot „sehen“. Es befand sich mit einigen anderen im Speiseraum des Hauptgebäudes, nach seinen Informationen schlief es in einem Zimmer im dritten Stock, das er perfekt im Blick hatte. Sobald sie dort auftauchen würde, würde es für ihn Zeit werden aktiv zu werden. Die das eigentliche Anwesen umgebende Mauer war eher Zierde und diente nur dazu den Pöbel draußen zu halten. Die Überwachungssysteme des Hauses und des Parks waren ausgereifter, aber dank der Tarntechnik innerhalb seines Anzuges würden sowohl die passiven als auch die aktiven Sensoren ihn nicht entdecken können, wenn er sich vorsichtig genug bewegt. Die Annäherung würde, abgesehen vom Warten, der langwierigste Teil der ganzen Operation sein und der wichtigste. Würde man ihn bemerken, war die Operation gescheitert. Seine Herren wünschten, das niemand seinen Besuch zu früh bemerken würde und auch gefangen nehmen lassen durfte er sich nicht. Das Mnhei'Sahe verlangte, das er diesen Auftrag erfüllt, koste es was es wolle.
Wie es schien waren die Elemente endlich mit ihm, das Licht wurde im Schlafzimmer seiner Zielperson eingeschaltet. Er stellte die Optik der Darstellung der Sensoraufzeichnungen auf Normaloptik um und zoomte an das Fenster heran. Weiblich, nicht größer als 1,70 ... Der Computer verglich augenblicklich das Bild der Zielperson mit der Frau im Zimmer.
Offensichtlich hatte sie vor endlich ins Bett zu gehen, denn sie begann sich auszuziehen. Ihre Figur sagte ihm durchaus zu und auch die schwarze Unterwäsche zeugte von gutem Geschmack. Bevor es aber richtig Interessant wurde, ging sie zum Fenster und aktivierte das lichtdichte Rollo. Noch immer bäuchlings bewegte er sich langsam den Hügel hinunter. Vor ihm lag ein ganz schönes stück arbeit, für die drei Kilometer würde er Stunden brauchen.

=/\= etwa vier Stunden später =/\=

Mit geübtem Blick schätzte er die Distanz zum Dach ab und verwarf den Einsatz der Antigraveinheit seines Anzuges, das würde auch so gehen. Der Ast würde ihm als Sprungbrett dienen und der Anzug vergrößerte sein Kraft, was sich auch auf seine Sprungreichweite auswirkte. Die vier Meter bis zum Dach würden kein Problem sein. Der Rihannsu sprang ab und landete praktisch geräuschlos auf dem Dach. Der Ast federt noch etwas nach, aber sonst wies nichts auf seine Anwesenheit hin.
Wenige Sekunden später hing her an einem extremdünnen Seil vor ihrem Fenster. Das Infrarotbild zeigte, das sie schlief. Tief und fest, so sollte es auch bleiben. Er befestigte einen kleinen Kasten an der Wand, ziemlich genau der Steuereinheit des Rollos gegenüber und gab einen Befehl ein. Lautlos fuhr das Rollo hoch und ein weiterer Befehl entriegelte das Fenster. Langsam und vorsichtig öffnete er es. Das leise Quietschen klang in seinen Ohren wie Donnerhall, aber N´nhaeirhu schlief ruhig und friedlich weiter. Lautlos schwang er sich in das Zimmer und hielt nach einem Platz für die Nachricht Ausschau. Er prüfte sorgfältig den Briefumschlag, nein es waren mit jeder ihm zur Verfügung stehenden Optik keine Fingerabdrücke zu entdecken und das Papier im Inneren würde sich etwas fünfundvierzig Sekunden nachdem es von Licht beschienen wurde selbst vernichten. Genau die Zeitspanne die sie zum Lesen brauchen würde. Vorsichtig legte er den schlicht weißen Umschlag neben ihren Kopf und verschwand dann genau so lautlos und vorsichtig wie er gekommen war. Die s'Sshionsha würden keine Spuren seines Eindringens finden, dessen war er sich absolut sicher. Zu gerne hätte er gewußt, was in dem Brief stand aber leider konnte er kein Englisch lesen.

Einige tausend Kilometer entfernt stand ein alter Rihannsu und blickte zu den Sternen. Vor wenigen Minuten hatte er das Kennwort für den erfolgreichen Abschluß der Mission erhalten. Es blieb zu hoffen, das N´nhaeirhu sie richtig verstand. Als das was sie war, eine höfliche Bitte unter Freunden:

N´nhaeirhu,

uns ist nicht entgangen, das Sie unerwarteten Besuch erhalten haben. Gewiss sind Ihnen die einzigartigen Möglichkeiten, die sich Ihnen nun bieten nicht entgangen.
Wir bitten Sie zu bedenken, dass die TalShiar in über vierzig Jahren keine Spuren ihres Vaters haben finden können und selbst wenn Sie etwas finden, es würde nur das Wort der Tochter eines Verräters und einer Überläuferin im Raum stehen. Beweise können manipuliert werden und es ist nicht immer leicht zu erkennen, wer die manipuliert Beweise hat und wer nicht.

Mögen die Elemente mit Ihnen seien und Sie bei ihrer Entscheidung leiten.

Ein Freund

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 20.06.2002, 12:52:

(N'nhaeirhu)


Am nächsten Morgen stand sie in ihrem Zimmer und betrachtete das weiße Blatt Papier - es war leer, mittlerweile.
Da war aber jemand verdammt schnell - und verdammt gründlich!
Ärgerlich, aber doch etwas amüsiert, sah sie sich erneut in ihrem Zimmer um - die neuen Sicherheitssysteme, die ihre Tante hatte installieren lassen, waren offensichtlich nicht annähernd so gut, wie man ihr gesagt hatte - es war nirgends eine Spur zu entdecken. Doch N'nhaeirhu würde auch nicht weiter danach suchen.
Sie war durchaus beeindruckt, mit welcher Geschwindigkeit und vor allem welcher Art ein Haus reagieren konnte, daß wirklich etwas auf sich hielt und dem Verschwiegenheit in einer solch delikaten Angelegenheit sehr wichtig war. Und sie mußte zugeben, daß einiges in der Nachricht tatsächlich der Wahrheit entsprach - dennoch: Würde sie einigen ihrer Vorgesetzten erzählen, was sie gestern erfahren hatte, würde man hellhörig werden.

Während sie sich ihre Uniform überzog, ließ sie vorläufig ein letztes Mal ihre Gedanken in diese Richtung schweifen, dann aber konzentrierte sie sich darauf, was heute anstand.
Sie hatte einen renommierten Psychologen der Galae zu sich bestellt, der die Untersuchung Tarocs durchführen sollte und als sie auf ihr Chronometer blickte, stellte sie fest, daß er schon einige Minuten warten würde. Sie verließ ihr Zimmer, ging Richtung Treppe und auf dem Weg nach unten klopfte sie wie beiläufig, jedoch mit gewissem Nachdruck an der Tür zu dem Zimmer ihres Bruders.
Schließlich erreichte sie die Vorhalle, wo ihr Gast bereits im Beisein ihres Cousins wartete und sich etwas umsah.
"Guten Morgen", meinte sie und bemerkte, daß er offensichtlich nicht unbedingt begeistert war, hier zu sein. "Über Ihre Aufgabe habe ich Sie bereits aufgeklärt, ich möchte Sie allerdings noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, daß Sie zur Geheimhaltung verpflichtet sind bezüglich jeglicher Information, die Sie erhalten." Sie gab sich Mühe, es tatsächlich nur wie einen Hinweis klingen zu lassen, nicht wie einen Befehl und er nickte. "Gut."
"Hätten Sie einen Raum, in dem wir ungestört sind?"
"Aber sicher doch", erwiderte sie, drehte sich herum und deutete die Treppe hinauf, an deren oberer Absatz Taroc stand und sie schon eine kleine Weile beobachtete.
N'nhaeirhu dirigierte den Rihannsu in ein großes, helles Zimmer am Ende des Ganges im ersten Stock. Widerwillig trat auch Taroc - als Letzter - und bedachte seine Schwester mit einem grimmigen Blick.
Sie hatte eine recht kurze Diskussion mit ihm zu diesem Thema geführt, in der sie keine Widerrede zuließ, und dabei hatte sie ihn vor die Wahl gestellt: Entweder nimmt sich ein Psychologe seiner an, oder aber N'nhaeirhu persönlich kümmert sich um diese Angelegenheit, wobei letztere Möglichkeit aufgrund der Gefahren einer unkontrollierten Trennung einer Gedankenverschmelzung keineswegs auf freiwilliger Basis ablaufen konnte. Trotzdem sie sich auf ersteres geeinigt hatte war es ihm zuwider, doch N'nhaeirhu bestand darauf - andernfalls würde sie ihre Bürgschaft aufgeben, die Konsequenzen dafür wären vielseitig.
Taroc hatte sich bereits auf die Couch gesetzt, als der Psychologe N'nhaeirhu ansah, mit der Frage im Gesicht, warum sie noch immer hier war.
"Ich möchte bei der Untersuchung anwesend sein!"
"Davon rate ich Ihnen ab, wenn Sie unverfälschte Ergebnisse haben wollen."
Und das war Sinn und Zweck dieser Aktion, sah sie ein, kehrte ihnen den Rücken zu und verschwand. Wobei es nicht wirklich ein Rückschlag war, schließlich hatte sie vorgesorgt und Kameras installiert.


=)einige Zeit später(=

N'nhaeirhu wartete bereits vor der Tür, was den Rihannsu nicht sonderlich überraschte. Er verließ allein das Zimmer, Taroc hatten die letzten Stunden ziemlich zugesetzt, so daß er nun schlief.
Während sie die Treppe hinunter gingen übergab er N'nhaeirhu die Ergebnisse, auch er machte einen reichlich müden Eindruck, sie bedankte sich bei ihm, geleitete ihn noch bis vor die Tür und verabschiedete ihn schließlich.

Es war später Nachmittag, Eisn stand nicht mehr sehr hoch über dem Horizont und die Luft war angenehm kühl. Sie beschloß ein Stück spazieren zu gehen, der nahe gelegene Wald bot sich dafür an. Währenddessen studierte sie die Daten, die Ergebnisse waren nicht gerade ideal, aber größtenteils doch wenigstens zufriedenstellend. Es würde ausreichen - hoffentlich - um ihn gefahrlos an Bord der Schwinge zu lassen. Schließlich mußte sie damit rechnen, daß Rikal einen Bericht über die Untersuchung verlangte, was sein gutes Recht war.
Vielleicht käme er ja in diesem Zusammenhang auch auf so manch andere Dinge zu sprechen, womit sie einerseits auf den Vorfall letzte Nacht spekulierte - was allerdings eher unwahrscheinlich war - andererseits vielleicht auf ihren wahren Grund, weshalb sie für Taroc bürgte, denn er dürfte längst wissen, welches verwandtschaftliche Verhältnis zwischen beiden besteht.

"Eri'hfirh s'Sshionsha?"
Aus ihren Überlegungen gerissen, fuhr ihr Kopf herum und sie sah zwei ihr unbekannte Rihannsu hinter sich stehen. Sie strahlten Würde aus und trugen entsprechend vornehme Kleidung, was sie annehmen ließ, daß es sich um Angehörige eines höheren Hauses handelte, oder aber um Würdenträger der Galae oder gar des Tal'Shiar.
"Ich weiß nicht, ob Ihr Vater Ihnen erzählt hat, daß er über Ihre letzten ... Aktionen Bescheid weiß."
Aha, er wollte also auch sehen, wie es mir geht - er war besorgt um mich, wohl angesichts der Tatsache, daß ich mit dem Sohn seines ... Beschützers eine etwas handfestere Auseinandersetzung hatte. "Nein, hat er nicht!" antwortete sie und tendierte in ihrer Vermutung in Richtung 'höhere Tal'Shiar-Funktionäre'. Denn sie dagegen wußten offensichtlich ganz gut darüber Bescheid.
"Ich denke zu wissen, was Ihnen durch den Kopf geht. Deswegen möchte ich gleich zum Wesentlichen kommen." Es sprach wieder der eine, etwas kleinere von beiden - möglicherweise war der andere nur zu seinem Schutz oder als Zeuge dabei. "Gegen Ihre Degradierung damals konnten wir nichts tun. Es gab einen Grund, dem wir nichts entgegenzusetzen hatten. Aber Ihre Abkommandierung und Ihr derzeitiger offizieller Posten auf der Blutschwinge haben sich im Nachhinein als ein glücklicher Zufall für uns erwiesen."
War es tatsächlich ein Zufall? N'nhaeirhu begann allmählich etwas anderes zu glauben.
"Sie erhalten hiermit einen neuen, spezifischen Auftrag von uns. Es geht darum, gewisse Kräfte, die sich derzeit etablieren und dem Reich von Nutzen sein werden, zu schützen." Und dazu wandte man sich ausgerechnet an sie, die gestern noch kurz davor stand, alles zu verraten. "Sie werden auch einen Teil dazu beitragen. Ihre Aufgabe wird es sein, dafür zu sorgen, daß Enarrain Rikal tr'Drevoux nichts passiert. Er gehört zwar zu einem mächtigen Haus, doch auf der Schwinge ist er relativ schutzlos, wie die letzte Mission gezeigt hat."
Er bemerkte N'nhaeirhus Blick, der deutliche Abneigung dagegen aufwies.
"Ich weiß, daß es für Sie persönlich nicht leicht sein wird, nachdem was geschehen ist. Doch ich baue auf Ihre Professionalität und darauf, daß Sie Ihre privaten Ansichten zurück stecken. Es ist ganz einfach ungünstig, wenn jemand wie der Enarrain ständig mit einem Batallion an Bodyguards durch die Gegend läuft", setzte er zur Erklärung hinzu. "Deshalb betrauen wir Sie mit dieser Aufgabe, weil wir wissen, daß wir uns auf Sie verlassen können. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und mögen die Elemente mit Ihnen sein, Erie'Rin t'Sshionsha."
N'nhaeirhu glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu können, was sie da gerade gehört hatte und er bemerkte ihren erstaunten Blick.
"Wir haben für Sie eine Beförderung ermöglichen können, das macht Ihnen Ihre Aufgabe möglicherweise etwas einfacher! Jolan'tru."
"Jolan'tru", erwiderte sie leise.
Beide verbeugten sich andeutungsweise, drehten sich um und gingen.

Verblüfft sah sie ihnen hinterher, gemischte Gefühle trieben zutage.
Als durchaus erfreulich sah sie ihre Beförderung an, die sie ein Stück näher daran brachte, ihre alte Ehre wieder herzustellen.
Doch die Aussicht darauf, Rikal in nächster Zeit noch mehr auf die Pelle zu rücken, war weit weniger erfreuend. Aber es war ihre Aufgabe. Und sie mußte darauf achten, ihn einerseits nicht zu provozieren und andererseits ihn nicht auf die Idee zur Spekulation über ihren Job kommen zu lassen, weshalb sie sich einiges einfallen lassen mußte, um sich als sein Schatten möglichst unsichtbar zu machen. Wobei es tatsächlich recht schwierig werden würde, das Vergangene einfach zu verdrängen.

Und sie beschloß, am nächsten Tag auf die Schwinge zurück zu kehren.

-tbc-


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Geschrieben von Ri`Da am 20.06.2002, 17:25:

(Ri'Da)


=/\= Aussenstelle des Tal Shiar auf ch'Havran =/\=

Ich betrat mit langsamen Schritten das Büro vom Tal Shiar. In der Empfanghalle ging es recht aufgeregt los. Einige Offiziere sahen mich und nickten mir zur Begrüßung zu.

- Erein wo finde ich das Büro von khre´Rionel Serok.

Er wiess mir der Weg zum Büro, durch das von außen doch kleiner wirkende Gebäude .

- Hier entlang Rekkhai dort ist das Büro.
- Danke Erein und Jolan'tru
- Jolan 'tru.

Ich wollte gerade an der Bürotür klopfen als ich plötzlich reingebeten wurde. Am Tisch sass khre´Rionel Serok und einige andere hochrangige Offiziere standen um ihn herum!

-erei'Arrain treten sie näher.
- Ie Rekkhai.
- Sie haben ihre Aufgabe erfüllt wenn ich das mal so sagen darf, nicht so wie wir das geplant hatten aber es war ausreichend. Bitter für uns ist natürlich die Tatsache das der Tal Shiar lächerlich gemacht wurde, einige Köpfe werden deshalb auch rollen müssen.
- Ie ich verstehe.
- khre´Rionel Veral tr´Froteux wurde aus dem aktiven Dienst entlassen er kam nicht mehr dazu aktiv an ihrer Mission teilzunehmen nachdem er den Tal Shiar an Bord der Schwinge so lächerlich gemacht hatte. Dies ist aber nicht so einfach müssen sie wissen, Veral weiss einfach zu viel.

Veral er war immer schon immer an vielen Geheimoperationen beteiligt man sagt sogar er verschaffe sich regelmäßig Zugriff zu den Akten die sonst nur einem Genral lesen durfte.

-Ri'Da ich gebe ihnen hiermit den Auftrag Veral zu lequidieren. Sehen sie das nicht einfach so als Aufgabe an, hiermit können sie beweisen wie gut sie wirklich noch sind, und ich weiss das sie einmal gut wahren. Und dies ist auch sicher keine Strafe, es ist nurmal eine Tatsache das sie vor ihrer Zeit in der Galae ein akzeptabeler Spezialist auf diesem Gebiet waren.
- Ie ich verstehe Rekkhai und sehen sie den Auftrag schon so gut wie erledigt an.
- Gut Ri'Da. Folgen sie bitte Ri´or Selo er wird ihnen die benötigten Informationen und Ausrüstungen besorgen. Ach ja wenn sie damit fertig sind kehren sie am besten wieder zurück an Bord der Blutschwinge und werden dort ihren Dienst wieder aufnehmen.
- Ie Rekkhai, aber der CIS des Schiffes Erein N´nhaeirhu ....
- Korrektur Ri'Da sie ist nun erie´Rin-
- .... in Ordnung erei'Rin N´nhaeirhu weiss bescheid das ich ein Tal Shiar Agent bin meinen sie nicht das mich das nicht gerade geeignet dafür macht dort weiter, ich sage mal zu spionieren.
- Nein ganz und garnicht sie wird von uns angehalten werden mit ihnen zusammen zu arbeiten sie wird ihnen keine direkten Befehle erteilen können,sie haben nur mir und dem Büro der Generäle rechenschaft abzulegen, ihre Aufgaben sind immer noch wichtig für den Tal Shiar. Ich werde persöhnlich das Gespräch mit ihr suchen um das nun einmal mehr klarzustellen. Gut erei'Arrain das war es erstmal Jolan'tru.
- Ie Rekkhai Jolan'tru.

Wieder jemanden umbringen , ich dachte ich hätte diese Arbeit und Aufgaben vor Jahren hinter mir gelassen. Aber dem war anscheinend doch nicht so.

- Ri'Da hier ist ihre Ausrüstung ....

kam mir der Ri´or dazwichen.

- ..... der khre´Rionel hat vernalasst das man ihre alten Ausrüstung hier her brachte.
- Danke Ri´or ab hier komm ich dann alleine zurecht sind dies die Akten.
- Ie alles was wir über Veral haben und was für ihren Auftrag wichtig ist. Viel Erfolg.

Meine alte Ausrüstung, sie war wie geeignet um einen Auftrag dieser Art auszuführen.
Auf dem Tisch lag mein alter Laehval - Kampfanzug sowie ein umgerüstetes Latta'sivas'lliu Gewehr. Die Standart Version verfügte über ein Projektil das sehr harte Panzerrungen überwand aber bei Körperschilden nutzlos war. Man überliess mir aber eine etwas abgeänderte Art dieses Gewehres, die Waffe verfügte nun über eine abgeänderte Art von Interphasentarnung. So konnte ein jedes Projektil durch Schilde und andere harte Gegenstände fliegen ohne auch nur wenig abgebrenst zu werden. Diese Waffe gehörte sicher zu denen die Auftargskiller bevorzugen würden. Nur hatte die Waffe ien Nachteil. Der hohe Energiebedarf, man konnte mit der Waffe höchsten drei mal in schneller Folge feuern. Aber ich hoffe soweit muss es erst garnicht kommen.

=/\= Am Abend, im Haus der s'Daviok =/\=

Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und liess mir ein Transporter kommen. Ich war mir sicher das dass Nächstemal nicht mehr so lang her sein wird bis ich wieder hier bin. Als ich aus dem Haus rauskam, sah ich noch wie die letzten Strahlen der Sonne über den Horizont leuchteten.

Ich bestieg die Fähre die mich nach ch'Rihann bringen würde, dem Auffenthalsort von Veral.

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 23.06.2002, 01:34:

(N'nhaeirhu) (Rikal)


Als N'nhaeirhu aufwachte, war es bereits kurz vor Mittag. Allmählich war sehr deutlich zu spüren, daß der Tag-Nacht-Rhythmus an Bord von Raumschiffen sehr durcheinander kommen konnte.
Eigentlich wollte sie längst zurück an Bord der Schwinge sein, doch durch die lange und durchaus erholsame Nachtruhe - diesmal ohne Besuch - wurde es etwas verzögert.
Doch als sie die Küche betrat, kam ihr die Erkenntnis, daß sich ihre Rückkehr noch weiter verzögern würde, denn ihr Cousin überbrachte ihr ein PADD, welches eine Nachricht enthielt, daß khre'Rionel Serok sie am Nachmittag in der Hauptstadt erwartete.

Serok - sie hatte so sehr gehofft, diesen Namen nie wieder zu hören, doch jetzt mußte sie ihm sogar erneut gegenüber treten. Ein eiskalter Schauer lief ihr den Rücken herunter und als sie sich an sein diabolisches Grinsen und seine hämische Freude erinnerte, die ihm ihre Folter bereitet hatte, bekam sie es mit der nackten Angst zu tun. Es lagen zwar über vierzig Jahre dazwischen, aber urplötzlich hatte sie das Gefühl, es wäre gestern gewesen. Die Erinnerungen erlangten eine derartige Intensität, daß das Vergangene zur Gegenwart wurde ...
Monatelang tagtägliche Verhöre, im Anschluß daran eine nicht enden wollende Folter - nur, weil sie keine Informationen preisgeben wollte. Und dann die ihr drohende Hinrichtung ...
Serok war dermaßen ungehalten darüber gewesen, daß man ihm Einhalt geboten hatte, daß N'nhaeirhu es im Nachhinein als einen kleinen Sieg über ihn betrachtete. Dennoch verlor er für sie keineswegs an Respekt, welcher furchteinflößend war.
"N'nhaeirhu?" hörte sie die leise Stimme ihres Vaters hinter sich, dessen Hände auf ihren Schultern lagen und sie aus ihrer Lage befreiten.
"Ist alles in Ordnung?" Er sah ihr in die Augen und erkannte ihre Gefühle.
"Kennst du diesen ... Serok?" Er hatte einen Blick auf das PADD geworfen.
Sie senkte den Blick. "Nur zu gut - leider!" Schließlich sah sie ihn wieder an. "Er hat mich ausbaden lassen, was du mir mit meinem Leben in der Föderation eingebrockt hast!" Und er verstand.
Ohne etwas zu essen, verschwand sie wieder in ihrem Zimmer, um sich seelisch und moralisch auf das Treffen vorzubereiten.

Schließlich war sie wieder in Ra'tleihfi. Serok hatte sie eigenartigerweise nicht ins Tal'Shiar Hauptquartier bestellt, was ihr allerdings nur recht war. So hatte er wenigstens keinen Heimvorteil.
Statt dessen hatte er sie auf einen der größeren Plätze in einem Subzentrum der Stadt bestellt, wo sie nun wartete. Sie war extra etwas früher gekommen - eine Angewohnheit der Tal'Shiar - und hoffte, ihm zuvor zu kommen. Doch bei Serok war es letzten Endes egal, er konnte es sich leisten, auch zu spät zu kommen: Er war längst nicht mehr im aktiven Dienst, bei seinen "Aufträgen" kam es auf andere Dinge an, zum Beispiel einen gelungenen Auftritt.

"Aefvadh, Erie'Rin!" erklang Seroks feste Stimme hinter ihr und sie drehte sich langsam um.
"Shaoi kon, khre'Rionel!" Er hatte sich in ihren Augen kaum verändert, er hatte lediglich etwas zugenommen, wodurch er noch stämmiger wirkte. Aber er gehörte zu denen, die man trotz ihres Äußeren niemals unterschätzen sollte.
Da standen nun beide, inmitten von vielen Leuten, und sahen sich gegenseitig tief in die Augen.
Sie wollte nichts lieber als flüchten, es gab nichts im Universum, daß noch mehr ihres Hasses in Anspruch nahm, doch sie blieb stehen. Und er hätte sie am liebsten umgehend zurück in die Verließe des Tal'Shiar befördert, um sie erneut zu demütigen und zu quälen. Doch jetzt fehlte ihm der Grund dazu. N'nhaeirhu war eine verdiente Agentin und hatte in letzter Zeit viele Befürworter gewonnen, zu viele, als das Serok sie einfach als nichts hätte abtun können.
Und beide wußten, was im Kopf des jeweils anderen vorging.
"Was ziehen Sie denn für ein Gesicht, meine Liebe?" Er versuchte mitleidig zu wirken, doch bei ihr hätte es beinah den Reflex ausgelöst, ihm einen Schlag ins Gesicht zu versetzen. "Eigentlich sollten Sie doch glücklich über Ihre Beförderung sein?"
"Die ich Ihnen ja wohl kaum zu verdanken habe."
"Nein, ganz gewiss nicht", erwiderte er arrogant und sah an ihr vorbei. "Manch einer behauptet, die hätten Sie sich durch Ihre Leistung verdient!" Und sie bekam das Gefühl, als würde er diese Worte regelrecht ausspucken. Doch sie unterließ es, ihn in irgendeiner Weise zu unterbrechen, denn es war ihr am liebsten, diese Unterhaltung wäre so schnell wie möglich beendet. "Und da wir gerade dabei sind: Ich bin der Ansicht, daß Ihre "Leistung", gemessen an den Maßstäben des Tal'Shiar, alles anderes als lobenswert waren. Mir ist diesbezüglich nämlich zu Ohren gekommen, daß Ihre Handlungsweisen nicht ganz ... linientreu waren." Er funkelte sie bösartig an und trat noch einen Schritt auf sie zu. "Sehen Sie zu, daß dies in Zukunft nicht mehr der Fall ist!"
N'nhaeirhu nickte leicht, woraufhin er ihr, zufrieden mit ihrem Verständnis, ins Gesicht grinste, sich schließlich umdrehte und in der Menge verschwand.

Ein schwerer Seufzer entwich ihr, als er endgültig aus ihrer Sichtweite verschwunden war. Doch anstatt den Platz zu verlassen, blieb sie stehen und versuchte, das Gespräch, welches eher ein Monolog war, zu verarbeiten.
Und so bemerkte sie nicht, daß sich da jemand zielsicher seinen Weg durch die Menge bahnte und zufällig genau auf sie zuhielt. Einige Fremde wichen vor ihm beiseite, als plötzlich N'nhaeirhu unmittelbar vor ihm stand. Doch verwundert stellte er fest, daß sie nicht auswich, jedoch zu spät, und rempelte sie an.
"Können Sie denn nicht aufpassen ..."
N'nhaeirhu zuckte zusammen, aus ihren Gedanken gerissen.
"Entschuldigung!" meinte sie, versuchte sich zu orientieren und drehte sich schließlich zu ihm um.
"N'nhaeirhu?" und seine Augen weiteten sich überrascht.
Im selbem Moment erkannte auch sie, wer da gegen sie gestoßen war.
"Aefvadh, Riov!"
"Was machen Sie denn hier?" sprach er sie an, als wären sie alte Bekannte.
"Ich, ähm ... ich habe mich hier mit jemandem getroffen."
Rikal nickte nur. "Sie haben Urlaub." Kurz umspielte ein Lächeln seine Lippen. "Typisch Tal'Shiar ... immer im Dienst" und er deutete auf ihre Uniform.
"Einem khre'Rionel tritt man nicht einfach so ohne Uniform gegenüber ..." auch nicht, wenn man ihn abgrundtief verachtet. Protokolle galt es, einzuhalten.
"Da haben Sie natürlich recht." Er atmete kurz durch. "N'nhaeirhu ... wenn wir uns schon treffen", und sie sah ihn erwartungsvoll an. "Ich denke, wir haben einiges zu besprechen. Auch wenn ich eigentlich einen Termin habe - haben Sie etwas Zeit?"
"Aber sicher doch. Manche Dinge sollten nicht weiter aufgeschoben werden, als unbedingt nötig.
"Ja." Rikal lächelte für einen kurzen Augenblick unsicher und fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut, woraufhin N'nhaeirhu verstand, worum es gehen würde.
"Aber hier ist nicht der richtige Platz dafür." Er berührte ihre Schulter und deutete in eine Richtung. "Kommen Sie, dort entlang."
Rikal bahnte sich eine Gasse durch die Menge, die sich in der Richtung, in welche N'nhaeirhu ihm folgte, langsam lichtete. Schließlich bogen sie um eine Ecke und hielten auf einen Parkplatz zu. Zwischen einigen kleineren Gleitern stand ein etwas größerer, recht dunkler Schweber. Rikal nickte dem Fahrer zu, der die Tür öffnete. Gentleman like ließ er N'nhaeirhu den Vortritt. Sie machte es sich am Fenster bequem und beobachtete Rikal, als er einstieg und die Tür schloß.
"Zurück zum Stadthaus, Vrih."
"Ie, rekkhai, sofort." Und kurz darauf wurde der Antrieb gestartet und der Wagen hob, von einem Antrigravkraftfeld getragen, praktisch geräuschlos ab. Allmählich wurden die Gebäude kleiner und N'nhaeirhu sah aus dem Fenster.
"Kann ich Ihnen etwas anbieten?"
"Wie bitte?" Sie drehte sich zu ihm zurück. "Äh, nein danke."
"Ich nehme an, Sie haben nichts dagegen, wenn ich mir etwas nehme?"
N`nhaeirhu schüttelte nur den Kopf und sah anschließend wieder hinaus. Rikal goß sich währenddessen ein Glas Wasser ein.
"Ich hoffe, Taroc macht keinen Ärger", bemerkte er wie beiläufig.
Leicht überrascht blickte sie den Riov an.
"Nein, eigentlich nicht."
"Gut. Es wäre ... bedauerlich, wenn Sie die Schwinge wegen ihm verlassen müßten."
Aha, das wären also die Konsequenzen dessen. "Freut mich zu hören, daß es Sie bedauern würde."
"Natürlich, Sie sind ein guter Offizier ... für eine Tal'Shiar-Agentin. Ihnen war doch bewußt, daß Sie dieselbe Strafe erhalten wie Taroc, wenn etwas passiert." Und er formulierte es absichtlich wie eine Feststellung.
"Natürlich." Sie zögerte kurz und bedachte seine erste Bemerkung. "Sie scheinen ja nicht sonderlich überzeugt zu sein vom Tal'Shiar ... "
"Ich habe lange für sie gearbeitet."
"Ich weiß", kommentierte sie leise und sah wieder hinaus.
"In der Zeit habe ich mir eine Meinung über ihre Arbeitsweise gebildet."
Diese Meinung konnte allerdings nicht sonderlich hoch sein - von N'nhaeirhu war er wahrscheinlich immer noch überzeugt, sie sei nicht fähig genug, solange sie ihm nicht das Gegenteil bewies, und Iregh vertraute er demnach lediglich, weil er sein Freund war.

-tbc-


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Geschrieben von Chateya am 23.06.2002, 01:35:

(N’nhaeirhu) (Rikal)


Den Rest des Fluges verbrachten sie schweigend. Nach einer guten Viertelstunde erreichten sie das Stadthaus der s'Drevoux und der Schweber landete auf dem Dach. Die Plattform senkte sich ins Innere und der Fahrer öffnete N`nhaeirhu's Tür zu erst. Rikal deutete auf den Fahrstuhl und folgte ihr. Nachdem er seine Hand auf das Sensorfeld gelegt hatte, öffnete sich schließlich die Tür und N'nhaeirhu trat ein.
"2. Stock." Der Fahrstuhl setzte sich sanft in Bewegung und kurz darauf öffnete sich auch schon wieder die Tür und Rikal führte sie durch einen kurzen Gang in einen geschmackvoll eingerichteten Raum, der offensichtlich auch privat genutzt wurde.
"Setzen sie sich, bitte." Er deutete auf die Couch mit dem kleinen Tisch.
N`nhaeirhu zeigte sich beeindruckt von der Ausstattung und nahm schließlich Platz.
"Kann ich ihnen nun etwas anbieten?"
"Ich habe schon Einiges über die hervorragenden Weine, die Ihr Haus herstellt, gehört, hatte bis jetzt allerdings leider noch keine Gelegenheit, sie zu probieren ..."
Rikal schmunzelte, deutete eine Verbeugung an und machte sich auf den Weg zum Schrank. Mit dem Rücken stand er zu der CIS, die sich etwas im Raum umsah.
Leise war Glas klirren zu hören und dann kehrte Rikal auch schon zur Couch zurück, zwei Gläser auf einem Tablett stehend, in der einen Hand. Eines der beiden Gläser stellte er vor ihr auf den Tisch, das andere an einen leeren Platz, welchen er, nachdem er das Tablett wieder fortgeschafft hatte, einnahm.
"Ich hoffe, Sie mögen ihn."
Sie roch kurz an dem Glas und meinte: "Er macht einen vielversprechenden Eindruck." Schließlich erhob sie ihr Glas. "Auf Ihr Wohl, Enarrain."
Rikal lächelte und hob ebenfalls sein Glas.
"Auf das Ihre, Erie'Rin. Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung."
N`nhaeirhu neigte leicht den Kopf. "Danke sehr."
Rikal erwiderte ihre Geste und trank einen Schluck, ebenso wie N'nhaeirhu.
"Er ist ausgezeichnet", meinte sie.
"Schön, das er ihnen schmeckt. Ich kann ihnen eine Kiste zukommen lassen, wenn sie möchten."
"Sehr gern."
"Gut, ich werde das dann veranlassen."
Allmählich begann sich N'nhaeirhu zu wundern. Er hatte vorhin darauf angespielt, worüber er mit ihr reden wollte und zudem jetzt diese ausgesprochene Höflichkeit, hatte ihre letzte Begegnung doch beinahe mit ihrem Tod geendet.
Rikal räusperte sich, sie trank noch einen Schluck, stellte dann das Glas ab und blickte ihn aufgrund seiner Geste erwartungsvoll an. Und wie bestellt, kam er doch darauf zu sprechen.
"Haben sie noch Beschwerden, wegen unseres kleinen Zwischenfalls?"
Als Zwischenfall bezeichnen Sie das? "Nein, nicht direkt."
"Und indirekt?" Doch N'nhaeirhu schwieg dazu. Diverse Kleinigkeiten gingen selbst ihn nichts an.
"Nun ... Ich hätte es mir nur schwer verzeihen können, wenn das Reich wegen mir eine so begabte und loyale Dienerin verliert."
Andere hätten Ihnen das ganz gewiss auch nicht verziehen.
Sie schwieg erneut, was er als willkommenen Anlass betrachtete, daß Thema zu wechseln, worüber er sichtlich erleichtert war.
"Haben Sie sich schon etwas erholt während des Urlaubs?"
"Etwas ist untertrieben, würde ich sagen. Sobald ich auf die Schwinge zurückkehre, werde ich meinen Dienst wieder voll aufnehmen", erwiderte sie trocken.
"Schön zu hören - also ein ruhiger, langweiliger Urlaub ... das genaue Gegenteil von dem, was wir gewöhnt sind." Er lächelte, um die Situation etwas zu entspannen.
"Oh, langweilig keineswegs ... Ich hatte vor kurzem nach einen sehr interessanten Gespräch überraschenden nächtlichen Besuch." N'nhaeirhu sah ihm fest in die Augen und suchte nach einer möglichen Reaktion. Doch er hob lediglich eine Augenbraue.
"Besuch? Unangenehmen?"
"Abgesehen von der Tatsache, daß er mir vor Augen hielt, daß unsere Sicherheitssysteme gegen Profis nicht wirklich hilfreich sind, eigentlich nicht."
"Ich könnte Ihnen einige unserer Spezialisten zur Verfügung stellen ... Was genau ist denn passiert?" Er machte einen beinahe besorgten Eindruck, aber N'nhaeirhu zeigte sich geringfügig amüsiert über sein Gebaren.
"Es ist im Prinzip nichts passiert."
"Außer das ..."
"Außer das ich bezweifle, daß Ihre Spezialisten etwas gegen Ihre eigenen Leute tun würden, sollte so etwas noch einmal vorkommen!" erwiderte sie nun vollkommen ernst.
"Meine Leute?" fragte er ungläubig. "Wieso sollte ich Ihnen ungebetenen Besuch vorbeischicken?"
N`nhaeirhu lachte angesichts der Tatsache, daß er seine Rolle, wie sie sich sicher war, ziemlich gut spielte, kurz auf und brachte Rikal zum Nachdenken.
"'Ihre Leute' im Sinne von 'Leute, die für Ihr Haus arbeiten'."
"N`nhaeirhu ... kann es sein, dass Ihre Neugierde sie veranlaßt hat, Ihre Nase in Dinge zu stecken, die Sie, nach der Meinung meines Hauses, nichts angehen?"
"Ich bin die eri'hfirh des Hauses s'Sshionsha und was meinen Vater betrifft, geht mich sehr wohl etwas an - schon aus dem Grund, weil ich seine Tochter bin!"
"Ihr Vater? Ihr Vater ist tot."
"Das ist er. Aber es gibt Dinge, die reichen manchmal noch Jahrzehnte weiter über den Tod hinaus und betreffen dann die Erben."
"Würden sie mich bitte aufklären? Wieso sollte mein Haus sich für einen toten Mann und die Nachforschungen seiner Tochter interessieren? Er ist bei einem Unfall ums Leben gekommen, soweit ich weiß."
N`nhaeirhu lächelte hintergründig. "Nein, es war ein Attentat, aber ich werde Ihnen die Umstände dessen nicht preisgeben. Wenn Sie mehr wissen wollen, sollten Sie sich vielleicht an Ihren Vater wenden ..."
"Was hat mein Vater damit zu tun?" Rikal wurde etwas ungehalten. "Mein Haus unterstützt keine Verräter. Eine ungeheuerliche Unterstellung ..."
"ICH habe nicht gesagt, daß Ihr Haus Verräter unterstützt ..." N`nhaeirhu lächelte erneut, aufgrund dessen, daß sich Rikal grad selbst in die Falle manövriert hatte, und preisgegeben hatte, daß er doch etwas wußte. Und nun versuchte er sich heraus zu reden.
"Es klang aber so." Er faßte sich schließlich wieder. "Weder unterstützen wir Verräter, noch verfolgen wir sie, dass ist die Aufgabe der Tal'Shiar ... also die Ihre."
N`nhaeirhu nickte. "Und der kommen wir auch nach."
"Muß ein komisches Gefühl sein, als Tochter eines Verräters Verräter zu jagen ..."
Dieser Tiefschlag saß gut, doch N'nhaeirhu wußte zu kontern.
"Es kommt auf die Überzeugung an und darauf, was einem wichtiger ist - Mnhei'sahe, die Familie oder das Reich." Rikal nickte nur - nun waren beide quitt, was dieses verbale Duell anging.
"Vielleicht kann ich ihnen behilflich sein, an Informationen über ihren Vater zu kommen. Mein Haus hat sehr viel Einfluss."
"Das glaube ich Ihnen aufs Wort, möglicherweise komme ich später auf Ihr Angebot zurück."
"Tun sie das ruhig."
Es folgte eine kleine Weile der Stille, bis Rikal erneut das Thema wechselte.
"Denken sie, Ihrem Bruder würde der Posten eines Hilfstechnikers gefallen?"
N`nhaeirhu blickte Rikal daraufhin fragend an und er stellte amüsiert fest, dass N'haeirhu - vorsichtig formuliert - etwas überrascht aussah.
"Das kann ich Ihnen nur schwer sagen, ich weiß nicht, ob er ein großes technisches Talent ist."
"Er ist sehr lernfähig. Er wird es schon lernen. Ich denke nur, für einen Posten in der Kantine eignet er sich nicht sonderlich." Und N'nhaeirhu mußte in Anbetracht der Vorstellung Tarocs mit einem Kochlöffel in der Hand unwillkürlich grinsen.
"In der Sicherheit wäre er vielleicht von seinen Fähigkeiten her besser aufgehoben, obwohl ich selbst davon nicht wirklich begeistert bin ..."
"Weil dieser Posten ihre Sicherheit mehr als nur geringfügig gefährden würde."
"Das ist sowieso grundsätzlich der Fall ... Nur möchte ich ihm ungern eine Waffe in die Hand geben, wobei er auch ganz gut ohne zurecht käme ..."
"Wir werden sehen, wie er sich entwickeln wird. Vielleicht können wir ihn eines Tages auf einen verantwortungsvolleren Posten versetzen." Und N'nhaeirhu nickte.
"Möchte er Ihnen eigentlich immer noch den Hals umdrehen?"
"Versetzen Sie sich mal in seine Lage, dann würden Sie das auch wollen." N'nhaeirhu wußte, daß es auch dem Riov nicht verborgen geblieben war, was sie mit Taroc angestellt hatte - ihr Zeuge hatte dafür gesorgt.
"Muß ein schönes Gefühl sein, wenn der eigene Bruder einem nach dem Leben trachtet."
"Es ist nicht wirklich angenehm, es sei denn man steht auf so etwas." Und sie lächelte hintergründig.
"Es gibt wohl nur wenige, die auf so etwas stehen." Er erwiderte ihr Lächeln, wußte allerdings nicht so recht, wie er ihre Bemerkung deuten sollte.
"Nun, es hat einen gewissen Reiz ..." Ein eigentümliches Funkeln zeigte sich in ihren Augen. "... es schärft die Sinne."
"Glauben Sie mir, ich lebe gefährlich genug. Ich möchte mir nicht mehr Sorgen um meine Familie machen müssen als unbedingt nötig."
"Zu dem ersten gebe ich Ihnen recht - da fällt mir ein, Ihr ... Unfall ist noch nicht aufgeklärt."
Rikals verfinsterte sich schlagartig bei der Erinnerung an den Absturz.
"Ie."
"Es wäre hilfreich, wenn Sie mir zu gewissen Informationen Zugang gewähren könnten."
"Beispielsweise?" Sie hatte einen wunden Punkt getroffen - es war nicht wirklich angenehm gewesen, so lange Zeit untätig und hilflos auf der Krankenstation zu sein - und seine Laune verschlechtere sich, was sich auch in seiner schwindenden Höflichkeit niederlegte.
"Informationen über die Leute, die in Ihren Haus ein und aus gehen, über Bekannte, Freunde, Ihnen nahe stehende Personen ..."
Rikal hob eine Augenbraue. "Wieso? Ich wüßte nicht, was Sie das angeht!"
Anhand seines Tones bemerkte sie, daß er erneut emotionaler und aggressiver wurde - seine gefährlichste Schwäche kam zum Vorschein.
"Wenn Sie es wünschen, kann ich die Untersuchungen auch gern abbrechen. Ich bewzeifle allerdings, daß dies in Ihrem Sinne sein würde."
"Wie kommen sie darauf, dass irgendwer aus meinem Haus oder seiner Umgebung damit etwas zu tun hat."
"Tr'Ehhelih war lediglich für die Sabotage am Schiff verantwortlich, daß weiß ich mittlerweile, aber hier geht es um die beiden Attentate auf Sie. Als ich nach dem Saboteur suchte, habe ich ja von Ihnen einige Informationen von ... Ihren Feinden bekommen."
"Und Sie haben den Verdacht, dass jemand aus meinem Umfeld ..."
"Von Ihren Feinden ist niemand nah genug herangekommen ..."
Sie hoffte, daß sie keine Aufmerksamkeit erregte, dadurch, daß sie sich nun so eindringlich auf ihn bezog, doch letzten Endes gab es für ihn keinen Grund, mißtrauisch zu werden, es war ein Attentat, daß Aufklärung verlangte - was genauso aufgeklärt hätte werden müssen, wäre ein anderes Besatzungsmitglied das Opfer gewesen.
Rikal blickte kurz zur Seite und schwieg einen Augenblick.
"... Zumindest was die Infektion mit dem Virus betrifft."
Rikal blickte N`nhaeirhu direkt in die Augen und entschied sich schließlich.
"Lassen sie mir eine Liste aller Informationen zukommen, die sie haben möchten. Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann."
N`nhaeirhu nickte. Hoffentlich fällt die Hilfe diesmal etwas umfangreicher aus.
Dann sah Rikal auf seinen Chronometer. "Mir läuft die Zeit davon, haben wir im Moment noch etwas zu besprechen?"
"Ich denke nicht, Riov."
"Gut."
Mit einem letzten Schluck leerte sie schließlich ihr Glas. "Ich danke Ihnen für den Wein."
"Gern geschehen. Wenn sie es wünschen, kann einer unserer Fahrer sie nach Hause bringen."
N`nhaeirhu erhob sich und zog ihre Uniform glatt, Rikal stand ebenfalls auf und geleitete sie zur Tür.
"Danke für das Angebot."
"Nehmen sie es denn an?"
Sie überlegte kurz. "Ich denke schon. Dann werde ich wohl erst morgen zum Schiff zurückkehren."
"Gut."
"Ich danke Ihnen auch für Ihre Zeit, Riov."
"Nichts zu danken."
"Jolan'tru."
"Jolan'tru."

N'nhaeirhu trat hinaus, wo auch schon einer der Fahrer auf sie wartete. Sie stieg in den Schweber und als er abhob dachte sie sich:
Eigenartig, wie anders manche Leute sind, wenn man sie privat erlebt. Er tat so, als wäre nichts passiert ...

-tbc-


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Geschrieben von Ri`Da am 23.06.2002, 12:55:

(Ri'Da)


=/\= Nahe der Atmosphäre von ch'Rihann =/\=

Die Zeit war gekommen, ich nahm mir vor den Auftrag schnellst möglich zu erledigen. Auf dem Flug hier her studierte ich die Berichte des khre´Rionel Veral. Er war ein sehr interessanter Mensch, der sich viel Zeit für das Essen nahm. Er hatte immer einen geregelten Tag.

Am Morgen früh aus dem Bett, um dann genüsslich zu frühstücken. Wobei er natürlich schon die ersten Berichte lass.Dann ging er zu seinem Büro in der Hauptstadt. Da wäre für mich die erste Gelegenheit um ihn umzubringen. Klar er würde in einem hochgesicherten Fahrzeug sitzen, aber das war dank meiner Ausrüstung nicht schwer. Trotzdem diese Art von Attentat wäre zu auffällig gewesen. Zu viele Augen die es hätten bemerken können, ob absichtlich oder unabsichtlich. Selbst am Morgen jeden Tages herschte auf den Strassen reger Betrieb.

Gehen wir weiter im Ablauf seines Tages. Im Büro war es unmöglich an ihm heranzukommen, also schließe ich das aus. Aber da war ja auch noch das Mittagessen, das er sich natürlich nie entgehen liess. Stadartgemäß ging er in ein kleines Bistro, in der nähe seines Büros. Dies wäre ein perfekter Ort für das Attentat, in diesem Stadtteil gibt es wegen der hohen Sicherheitsmaßnahmen nicht sehr viele Augen und Ohren die es hätten merken können. Also merkte ich mir den Ort vor.

Unterdessen landeten die Fähre auf dem Raumhafen. Ch'Rihann ein Planet voller Leben, aber nicht ganz so angenehm wie ich ch'Havran empfand. Am Flughafen liess ich mir gleich einen Schweber holen der mich zu meiner Residenz auf ch'Rihann brachte. Das Haus war im Gegensatz zu den anderen Häusern in der Nachbarschaft nicht so alt. Ja es war mehr ein Neubau das vor ungefähr 100 Jahren erbaut wurde. Zu dieser Zeit erhob mein Haus seine ersten Ansprüche auf Macht. Aber es gefiel mir, das Haus, es wurde so eingerichtet wie es unserem Haus angemessen war. Nicht übertrieben prunkvoll wie andere Häuser sich schmückten, es war gerade so eingerichtet, dass es jemand bemerkte wenn er an dem Haus vorbei kam.

Als ich am Haus ankam empfang mich eine kleine Schar von Bediensteten, auch weniger als die großen Häuser es pflegten.

Nun war ich auf ch'Rihann, sicher nicht lange aber es würde ausreichen um mir ein weiteren Eindruck zu verschaffen.

Gut machen wir weiter im Tagesverlauf von khre´Rionel Veral. Gut nach dem Mittagsessen war es für den khre´Rionel üblich sich ein wenig zu vergnügen. Dazu liess er sich in eine kleine Residenz am Stadtrand bringen, wo er jeden Tag seine Geliebte traf. Im dieser Residenz verbrachte er meist einige Stunden, aber nicht mehr als 3. Dieser Ort wäre ebenfalls herausragend für ein Attentat geeignet entweder auf der Hin- und Rückfahrt oder bei seinem Auffenthalt.

Dieser Tagesablauf zog sich noch weiter so hin. Als ich nun alle seine Tagesabläufe studiert hatte, nahm ich mir für nächsten Tag vor diese Strecke abzugehen. Ich musste alle eventuellen Gassen und Wege kennen und jeder noch so leiner Schlupfwinkel könnte überlebenswichtig sein.

Am Abend war es dann klar wie der Auftarg erledigt werden sollte. Ich legte meine Ausrüstung für den nächsten Tag bereit. Wenn es so wie geplant abläuft werde ich morgen früh schon nicht mehr auf ch'Rihann sein.


-tbc-
 
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