C
Chateya
Gast
(Llaiir)
Auch Llaiir hatte das Chaos auf der Station in Augenschein genommen und war entsetzt über die verheerenden Zerstörungen an Bord. Von außen hatte es bei weitem nicht so schlimm ausgesehen, auch in dem Notruf, der von der Brücke noch während des Angriffs angesetzt worden war, klang es nicht so, als würden hier Hunderte Angehöriger der Galae und Zivilisten sterben. Doch jetzt hielt die Io’Saehne einen Datenblock in der Hand, der die Zahl der Gefallenen beinhaltet, ebenso wie die namentliche Auflistung der Toten, soweit sie identifiziert werden konnten.
Nachdenklich stand die Kommandantin der Arfeh auf der Brücke Rhedhi aerhh’rihans und begutachtete die Schäden. Sie waren kaum zu übersehen. In der Kuppel der einstigen Kommandozentrale klaffte ein großes Loch, zahlreiche Konsolen waren geborsten und aufgrund des austretenden Feuers rußgeschwärzt. Jetzt erinnerten nur noch die kläglichen Überreste an die einst so eindrucksvolle Station.
Es war von Anfang an ein Fehler gewesen, ausgerechnet in diesem Sektor eine Station, vollbesetzt mit jungen Offizieren und Zivilisten zu bauen. Irgendwann musste das passieren! Wenngleich noch immer unbekannt war, wer die Angreifer waren. Doch diesbezüglich hatte Llaiir einen eindeutigen Befehl vom Riov der Dorvan erhalten. Es solle nichts unternommen werden, bis das Schiff hier sei.
Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und sie seufzte lautlos.
„Und was passiert nun?“ fragte Nhira, die vor einigen Minuten ebenfalls die Brücke betreten hatte. Es war einst auch ihr Arbeitsplatz gewesen.
„Das ist eine gute Frage.“
„Wir müssen auf alle Fälle einen klaren Kopf behalten“, antwortete ihre Stellvertreterin.
Llaiir drehte sich zu ihr herum und ihr Blick ließ Nhira das Blut in den Adern gefrieren. Die Io’Saehne hatte einen klaren Kopf, womöglich klarer als je zuvor. Kalter Zorn spiegelte sich außerdem in ihren Augen wider und das Wissen, dass ein Racheakt wohlüberlegt sein mochte.
Die vielen Leichen die sie auf der Station, auf den Gängen und auf der Promenade gesehen hatte, machten ihr wenig aus. Sie kannte diese Leute nicht. Doch auch ein Großteil der Führungscrew war bei dem Angriff ums Leben gekommen. Leute, mit denen sie gearbeitet hatte. Zwar hatte sie unter ihnen keine Freunde gehabt, aber es waren gute und loyale Diener des Reiches gewesen. Schon sehr zeitig in ihrer Karriere hatte sie verstanden, wie sinnlos es war, sich in der Galae Freunde zu suchen. Es konnte jeden Tag passieren, dass sie starben, jeder Tag konnte der eigene letzte sein. Und was Verstorbene hinterließen war Schmerz, Trauer und womöglich die Unfähigkeit, je wieder dem Reich dienen zu können.
Sie hatte als Erein diese Erfahrung selbst gemacht, sie hatte eine schwere Zeit damals durchlebt. Und seitdem hielt sie sich privat von jedem Offizier und Crewmitglied fern, mit dem sie zusammen arbeitete.
Es war ein gezielter Angriff gewesen, soviel stand fest. Es waren besonders die Brücke, die Schildgeneratoren, die Verbindungsstützen zur Promenade und die Waffenphalanxen im Visier gewesen – alles Schwachpunkte der Station, die sie schwer beschädigen mochten, sie verwundbar machten und ins Chaos stürzten.
„Oberste Priorität ist es, die Verletzten zu versorgen.“
„Ist bereits geschehen. In den noch nutzbaren Frachträumen des Pylons zwei sind provisorische Krankenstationen eingerichtet worden. Wenn die Dorvan hier eintrifft, wird sie uns auch weitere medizinische Güter zur Verfügung stellen können.“
„Gut. Als nächstes, wenn die Dorvan hier eintrifft, werden alle Zivilisten und Rekruten evakuiert. Wir haben keine Chance mehr zur Ausbildung, von daher werde ich es verantworten können, die jungen Leute in den Dienst zu versetzen.“ Nhira nickte erneut. „Und dann besorgen Sie mir eine Crewliste all derer, die noch einsatzbereit sein.“
„Ie, rekkhai!“
„Ich bin auf der Promenade.“
Fast sechs Stunden später traf die Dorvan ein und Llaiir empfing den Leih und dessen Adjutanten in wohl unangemessenem Äußeren. Doch das war ihr egal. Angesichts der Situation würde er sicher Verständnis dafür haben.
„Wenn ich Sie bitten darf, Riov, der Besprechungsraum auf der dritten Ebene ist unbeschädigt.“
„Gut. Denn ich werde mit Ihnen einige vertrauliche Dinge zu besprechen haben.“ Llaiir nickte. „In der Zwischenzeit werden sich meine Leute darum kümmern, Ihre Crew zu versorgen und sie von den Reparaturarbeiten abzulösen.“
„Danke.“ Damit gingen die drei Offiziere.
„Rekkhai, darf ich fragen, weshalb Sie eigentlich hier sind? Nach meinem Kenntnisstand sollten Sie in den nächsten Tagen zur Einheit unter dem Kommando der Blutschwinge in den Delta-Quadranten vorstoßen.“
„Das ist wahr. Doch als wir von dem Zwischenfall hier erfuhren, hatte dies natürlich oberste Priorität.“ Eine Geste galt seinem Umfeld.
„Bei allem Respekt, der Stützpunkt an dem Tor liegt auf der entgegen gesetzten Seite Ihrer Flugbahn. Sie sind nicht nur aus ... „humanitären“ Gründen hierher gekommen.“
„Das ist wahr.“ Er hüllte sich in Schweigen da er wohl ahnte, dass die Io’Saehne etwas wittern würde.
Die Rekruten, die evakuiert werden sollen, sollen nicht rein zufällig, aufgrund des gegenwärtigen Umstandes, auf die Schiffe der Erkundungseinheit im Delta-Quadranten versetzt werden?“
„So ist es. Ihre bisherigen Berichte sagen aus, dass sie dafür bereit sind. Es sind ausgezeichnete Offiziere, die sich angemessen bewährt haben.“
„Ich verstehe.“
„Und dadurch ist es auch für Sie kein Problem, in den Notstandsmodus zu wechseln und in nächster Zeit ohne ... störende Elemente der Wiederherstellung nachzukommen.“
Llaiir nickte erneut.
„Und damit Sie dabei keine Probleme haben, vor allem was das Fehlen einer kompletten Crew angeht, ist vom Oberkommando eine Beförderung in den Rang eines erei’Riov genehmigt worden.“ Llaiir wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. „Ich gratuliere Ihnen.“
Sie war völlig überrascht von diesem Zug, und das geschah nicht häufig. Sie hielt die Situation einfach für unpassend, doch die Logik gebot es, dass jemand das Kommando führen musste. Und da sie als eine von drei weiteren der Führungscrew überlebt hatte und zudem Io’Saehne der Station gewesen war, kam nur sie in Betracht, ab sofort dieses Kommando anzutreten. Eine schwere Bürde, die man ihr auflastete. Doch abzulehnen stand außer Frage.
„Sie werden dann alles weitere in die Wege leiten“, meinte der Riov noch, bevor er sich abwandte. „Ich werde Ihnen ein Drittel meiner Crew hier lassen, um Ihre Leute bei der Arbeit zu unterstützen. In zwölf Stunden werden wir ablegen.“ Damit verließ er das Büro. Er konnte Llaiirs Gefühle durchaus nachvollziehen, auch, dass sie sich für die Beförderung nicht bedankt hatte. Vermutlich stand sie wie alle hier unter Schock.
Doch sie wollte sich nicht bedanken.
Geistesabwesend befingerte sie die Rangabzeichen an ihrer schmutzigen Uniform. Es war so unangebracht, einfach falsch. Sie blickte aus dem Fenster, sah die Sterne, das kalte All. Und wandte sich schließlich ab. Viele auf der Station erwarteten von ihr, dass sie dem Chaos wieder Ordnung gab.
„An alle, hier spricht der amtierende Leih der Station Rhedhi aerrh’rihan. Unverzüglich haben sich alle Rekruten der Galae und alle Zivilisten an Bord bei der Personalabteilung der Station zu melden. Sie werden evakuiert. In genau zwölf Stünden geht die Station auf Notstandsbetrieb und sie werden mit der Dorvan Rhedhi verlassen. Mögen die Elemente ihnen beistehen!“
Zahllose Gesichter schauten sich auf der gesamten Station daraufhin überrascht, enttäuscht und traurig an. Es war ein Ort des friedlichen Miteinander gewesen, eine Station des Militärs, auf dem gleichermaßen Zivilisten geduldet worden waren. Ein Ort, am Rande des Imperiums, der der Völkerverständigung dienen sollte. Doch dieser Ort war einem feigen Angriff zum Opfer gefallen.
Wann es wieder so werden würde wie früher, wusste niemand. Ob, war fraglich.
„Taev, Donatra, Suran“, die drei Rekruten, die Llaiir persönlich übernommen hatte, hatten sich nach ihrer Aufforderung im Besprechungsraum eingefunden. „Sie haben in den letzten Wochen gezeigt, was es heißt, ein Equatorium mit ausgezeichneten Leistungen zu sein. Sie haben allesamt bewiesen, dass Sie als Offiziere in der Galae mehr als geeignet sind.“ Sie machte eine kurze Pause, da ihr die Worte fehlten. Sie war erschöpft und ebenso wie ihre eigene Beförderung hielt sie jenes Ritual zum gegenwärtigen Zeitpunkt für unangebracht. Doch sie wollte sich diese Ehre nicht nehmen lassen. „Angesichts Ihrer Leistungen befördere ich Sie hiermit alle in den Rang eines Erein.“ Ein zaghaftes Lächeln schlich sich über die Gesichter aller drei Personen. „Und ich darf Ihnen mitteilen, dass, sobald die Dorvan sie zu Ihrem Bestimmungsort gebracht hat, Sie Crewmitglieder der ChR Blutschwinge sind. Meinen Glückwunsch.“ Sie schüttelte allen dreien die Hand und verabschiedete sie schließlich.
„Mögen auch Ihnen die Elemente beistehen und Ihnen immer gnädig sein.“
Damit gingen sie. Und Llaiir ging wieder ihrer Arbeit nach.
[NRPG: Während des Fluges zum Delta-Quadranten habt ihr Gelegenheit, euch mit dem Schiff vertraut zu machen. Ansonsten habt ihr quasi Urlaub. Schmückt die Reise vielleicht ein wenig aus und sonst viel Freude weiterhin beim RPG in der Galae Rihanna.
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Auch Llaiir hatte das Chaos auf der Station in Augenschein genommen und war entsetzt über die verheerenden Zerstörungen an Bord. Von außen hatte es bei weitem nicht so schlimm ausgesehen, auch in dem Notruf, der von der Brücke noch während des Angriffs angesetzt worden war, klang es nicht so, als würden hier Hunderte Angehöriger der Galae und Zivilisten sterben. Doch jetzt hielt die Io’Saehne einen Datenblock in der Hand, der die Zahl der Gefallenen beinhaltet, ebenso wie die namentliche Auflistung der Toten, soweit sie identifiziert werden konnten.
Nachdenklich stand die Kommandantin der Arfeh auf der Brücke Rhedhi aerhh’rihans und begutachtete die Schäden. Sie waren kaum zu übersehen. In der Kuppel der einstigen Kommandozentrale klaffte ein großes Loch, zahlreiche Konsolen waren geborsten und aufgrund des austretenden Feuers rußgeschwärzt. Jetzt erinnerten nur noch die kläglichen Überreste an die einst so eindrucksvolle Station.
Es war von Anfang an ein Fehler gewesen, ausgerechnet in diesem Sektor eine Station, vollbesetzt mit jungen Offizieren und Zivilisten zu bauen. Irgendwann musste das passieren! Wenngleich noch immer unbekannt war, wer die Angreifer waren. Doch diesbezüglich hatte Llaiir einen eindeutigen Befehl vom Riov der Dorvan erhalten. Es solle nichts unternommen werden, bis das Schiff hier sei.
Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und sie seufzte lautlos.
„Und was passiert nun?“ fragte Nhira, die vor einigen Minuten ebenfalls die Brücke betreten hatte. Es war einst auch ihr Arbeitsplatz gewesen.
„Das ist eine gute Frage.“
„Wir müssen auf alle Fälle einen klaren Kopf behalten“, antwortete ihre Stellvertreterin.
Llaiir drehte sich zu ihr herum und ihr Blick ließ Nhira das Blut in den Adern gefrieren. Die Io’Saehne hatte einen klaren Kopf, womöglich klarer als je zuvor. Kalter Zorn spiegelte sich außerdem in ihren Augen wider und das Wissen, dass ein Racheakt wohlüberlegt sein mochte.
Die vielen Leichen die sie auf der Station, auf den Gängen und auf der Promenade gesehen hatte, machten ihr wenig aus. Sie kannte diese Leute nicht. Doch auch ein Großteil der Führungscrew war bei dem Angriff ums Leben gekommen. Leute, mit denen sie gearbeitet hatte. Zwar hatte sie unter ihnen keine Freunde gehabt, aber es waren gute und loyale Diener des Reiches gewesen. Schon sehr zeitig in ihrer Karriere hatte sie verstanden, wie sinnlos es war, sich in der Galae Freunde zu suchen. Es konnte jeden Tag passieren, dass sie starben, jeder Tag konnte der eigene letzte sein. Und was Verstorbene hinterließen war Schmerz, Trauer und womöglich die Unfähigkeit, je wieder dem Reich dienen zu können.
Sie hatte als Erein diese Erfahrung selbst gemacht, sie hatte eine schwere Zeit damals durchlebt. Und seitdem hielt sie sich privat von jedem Offizier und Crewmitglied fern, mit dem sie zusammen arbeitete.
Es war ein gezielter Angriff gewesen, soviel stand fest. Es waren besonders die Brücke, die Schildgeneratoren, die Verbindungsstützen zur Promenade und die Waffenphalanxen im Visier gewesen – alles Schwachpunkte der Station, die sie schwer beschädigen mochten, sie verwundbar machten und ins Chaos stürzten.
„Oberste Priorität ist es, die Verletzten zu versorgen.“
„Ist bereits geschehen. In den noch nutzbaren Frachträumen des Pylons zwei sind provisorische Krankenstationen eingerichtet worden. Wenn die Dorvan hier eintrifft, wird sie uns auch weitere medizinische Güter zur Verfügung stellen können.“
„Gut. Als nächstes, wenn die Dorvan hier eintrifft, werden alle Zivilisten und Rekruten evakuiert. Wir haben keine Chance mehr zur Ausbildung, von daher werde ich es verantworten können, die jungen Leute in den Dienst zu versetzen.“ Nhira nickte erneut. „Und dann besorgen Sie mir eine Crewliste all derer, die noch einsatzbereit sein.“
„Ie, rekkhai!“
„Ich bin auf der Promenade.“
Fast sechs Stunden später traf die Dorvan ein und Llaiir empfing den Leih und dessen Adjutanten in wohl unangemessenem Äußeren. Doch das war ihr egal. Angesichts der Situation würde er sicher Verständnis dafür haben.
„Wenn ich Sie bitten darf, Riov, der Besprechungsraum auf der dritten Ebene ist unbeschädigt.“
„Gut. Denn ich werde mit Ihnen einige vertrauliche Dinge zu besprechen haben.“ Llaiir nickte. „In der Zwischenzeit werden sich meine Leute darum kümmern, Ihre Crew zu versorgen und sie von den Reparaturarbeiten abzulösen.“
„Danke.“ Damit gingen die drei Offiziere.
„Rekkhai, darf ich fragen, weshalb Sie eigentlich hier sind? Nach meinem Kenntnisstand sollten Sie in den nächsten Tagen zur Einheit unter dem Kommando der Blutschwinge in den Delta-Quadranten vorstoßen.“
„Das ist wahr. Doch als wir von dem Zwischenfall hier erfuhren, hatte dies natürlich oberste Priorität.“ Eine Geste galt seinem Umfeld.
„Bei allem Respekt, der Stützpunkt an dem Tor liegt auf der entgegen gesetzten Seite Ihrer Flugbahn. Sie sind nicht nur aus ... „humanitären“ Gründen hierher gekommen.“
„Das ist wahr.“ Er hüllte sich in Schweigen da er wohl ahnte, dass die Io’Saehne etwas wittern würde.
Die Rekruten, die evakuiert werden sollen, sollen nicht rein zufällig, aufgrund des gegenwärtigen Umstandes, auf die Schiffe der Erkundungseinheit im Delta-Quadranten versetzt werden?“
„So ist es. Ihre bisherigen Berichte sagen aus, dass sie dafür bereit sind. Es sind ausgezeichnete Offiziere, die sich angemessen bewährt haben.“
„Ich verstehe.“
„Und dadurch ist es auch für Sie kein Problem, in den Notstandsmodus zu wechseln und in nächster Zeit ohne ... störende Elemente der Wiederherstellung nachzukommen.“
Llaiir nickte erneut.
„Und damit Sie dabei keine Probleme haben, vor allem was das Fehlen einer kompletten Crew angeht, ist vom Oberkommando eine Beförderung in den Rang eines erei’Riov genehmigt worden.“ Llaiir wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. „Ich gratuliere Ihnen.“
Sie war völlig überrascht von diesem Zug, und das geschah nicht häufig. Sie hielt die Situation einfach für unpassend, doch die Logik gebot es, dass jemand das Kommando führen musste. Und da sie als eine von drei weiteren der Führungscrew überlebt hatte und zudem Io’Saehne der Station gewesen war, kam nur sie in Betracht, ab sofort dieses Kommando anzutreten. Eine schwere Bürde, die man ihr auflastete. Doch abzulehnen stand außer Frage.
„Sie werden dann alles weitere in die Wege leiten“, meinte der Riov noch, bevor er sich abwandte. „Ich werde Ihnen ein Drittel meiner Crew hier lassen, um Ihre Leute bei der Arbeit zu unterstützen. In zwölf Stunden werden wir ablegen.“ Damit verließ er das Büro. Er konnte Llaiirs Gefühle durchaus nachvollziehen, auch, dass sie sich für die Beförderung nicht bedankt hatte. Vermutlich stand sie wie alle hier unter Schock.
Doch sie wollte sich nicht bedanken.
Geistesabwesend befingerte sie die Rangabzeichen an ihrer schmutzigen Uniform. Es war so unangebracht, einfach falsch. Sie blickte aus dem Fenster, sah die Sterne, das kalte All. Und wandte sich schließlich ab. Viele auf der Station erwarteten von ihr, dass sie dem Chaos wieder Ordnung gab.
„An alle, hier spricht der amtierende Leih der Station Rhedhi aerrh’rihan. Unverzüglich haben sich alle Rekruten der Galae und alle Zivilisten an Bord bei der Personalabteilung der Station zu melden. Sie werden evakuiert. In genau zwölf Stünden geht die Station auf Notstandsbetrieb und sie werden mit der Dorvan Rhedhi verlassen. Mögen die Elemente ihnen beistehen!“
Zahllose Gesichter schauten sich auf der gesamten Station daraufhin überrascht, enttäuscht und traurig an. Es war ein Ort des friedlichen Miteinander gewesen, eine Station des Militärs, auf dem gleichermaßen Zivilisten geduldet worden waren. Ein Ort, am Rande des Imperiums, der der Völkerverständigung dienen sollte. Doch dieser Ort war einem feigen Angriff zum Opfer gefallen.
Wann es wieder so werden würde wie früher, wusste niemand. Ob, war fraglich.
„Taev, Donatra, Suran“, die drei Rekruten, die Llaiir persönlich übernommen hatte, hatten sich nach ihrer Aufforderung im Besprechungsraum eingefunden. „Sie haben in den letzten Wochen gezeigt, was es heißt, ein Equatorium mit ausgezeichneten Leistungen zu sein. Sie haben allesamt bewiesen, dass Sie als Offiziere in der Galae mehr als geeignet sind.“ Sie machte eine kurze Pause, da ihr die Worte fehlten. Sie war erschöpft und ebenso wie ihre eigene Beförderung hielt sie jenes Ritual zum gegenwärtigen Zeitpunkt für unangebracht. Doch sie wollte sich diese Ehre nicht nehmen lassen. „Angesichts Ihrer Leistungen befördere ich Sie hiermit alle in den Rang eines Erein.“ Ein zaghaftes Lächeln schlich sich über die Gesichter aller drei Personen. „Und ich darf Ihnen mitteilen, dass, sobald die Dorvan sie zu Ihrem Bestimmungsort gebracht hat, Sie Crewmitglieder der ChR Blutschwinge sind. Meinen Glückwunsch.“ Sie schüttelte allen dreien die Hand und verabschiedete sie schließlich.
„Mögen auch Ihnen die Elemente beistehen und Ihnen immer gnädig sein.“
Damit gingen sie. Und Llaiir ging wieder ihrer Arbeit nach.
[NRPG: Während des Fluges zum Delta-Quadranten habt ihr Gelegenheit, euch mit dem Schiff vertraut zu machen. Ansonsten habt ihr quasi Urlaub. Schmückt die Reise vielleicht ein wenig aus und sonst viel Freude weiterhin beim RPG in der Galae Rihanna.
