(Arrhae)
Die gegebene Stunde war fast herum und etwas nervös wartete die Rihanna auf den angeforderten Bericht, während sie in ihrem Quartier stand und durch das große Fenster auf die beiden Schiffe blickte.
Ihr war alles andere als wohl bei diesem Anblick. Sie hatten die erste Schlacht hinter sich, die Vorhut sozusagen war erledigt, aber was würde noch kommen? Was würde sich zu dem, was sie ohnehin schon hatten erwarten müssen, nun noch nach den Angaben dieses Erein in ihrer Arrestzelle hinzu gesellen? Diese Basis würde gut geschützt sein, mit einer kleinen Flotte mussten sie schon rechnen. Aber wieviel und vor allem wer war hinter tr’Sirol her?
Um das einigermaßen abschätzen zu können, würde er seine Geheimnisse zumindest zu einem Teil preisgeben müssen. Aber dazu später.
Noch immer blickte sie wie gebannt nach draußen, besorgt beobachtet von ihrem treuen Diener Ndeian. In der Vergangenheit war es nicht selten vorgekommen, daß er sie so erlebt hatte, daß sie tagelang nicht in ihrem Quartier gewesen war, sondern nahezu ununterbrochen sich im Kommandozentrum des Schiffes aufhielt.
Und dann durchbrach ein Piepsen die Stille, welches den eintreffenden Bericht des leitenden Ingenieurs des Außenteams ankündigte. Geschwinden Schrittes war die Riov an dem Terminal und rief das entsprechende Dokument ab. Demzufolge war ihre Lage eher mittelmäßig.
Die USS Kearsarge, das Schiff der Steamrunner Klasse, hatte recht große Schäden davon getragen. Es hatte sich auch aufgrund seiner stärkeren Bewaffnung mehr zur Wehr gesetzt, was allerdings wohl kaum verwunderlich war.
Nach Angaben des Ingenieurs war dieses Schiff nicht mehr reparabel, zumindest nicht mit ihren materiellen und zeitlichen Mitteln. Anders verhielt es sich da mit der USS Hawk. Ihre Schilde waren geringfügig schwächer gewesen und auch die Bewaffnung war nicht die beste, obgleich dieses Schiff als leichter Kreuzer ausgezeichnet war. Nichtsdestotrotz war es weit weniger schwer getroffen, die vernichtenden Energien der Aehallh hatten sich an diesem Schiff gezielter entladen, wodurch weniger Feuer notwendig gewesen war, um es zum Schweigen zu bringen. Die Schätzungen des Ingenieurs liefen hier darauf hinaus, daß eine notdürftige Reparatur bei voller Kapazität etwa einen halben Tag dauern würde.
Nun galt es abzuwägen, ob es sinnvoll war, dieses eine Schiff wieder in Schuß zu bringen und seine Kampfkraft gegen die eigenen Reihen nutzen konnte. Oder ob es sich als Anhängsel heraus stellen und damit zu einer Todesfalle für die dort dienende Crew werden würde.
Die Entscheidung war schnell getroffen. Die vier Phaserbänke des Typs X und die Unmenge an Photonentorpedos, die beide Schiffe mit sich herum kutschierten konnten möglicherweise hilfreich sein. Und die Reparatur konnte auch während des Fluges noch fortgesetzt werden. Des weiteren würden die Sternenflotteningenieure nicht tatenlos in den Arrestzellen vor sich hin vegetieren, sondern ihren rihannischen Kollegen unter Aufsicht der Marines zur Hand gehen. Immerhin kannten sie sich noch am besten mit ihrer Technik aus. Und die Wahrscheinlich eines Sabotageversuches war gering – nicht gleich null, aber gering. Nicht wenige aus ihrer Crew konnten zumindest einige Brocken Standard und zudem würde sie mit dem Einsatz der Hawk die Sternenflottler auf ihr Schiff zurück bringen, daß sie im Falle einer Manipulation ihre eigenen Leute treffen würden.
Schließlich erteilte sie die entsprechenden Befehle – die Aehallh konnte schlecht vor Ort bleiben, hier war die Gefahr, entdeckt zu werden, einfach zu groß. Daher würden sie sich in ein nahe gelegenes System verziehen, wo sie die Strahlung der Sonne vor der Entdeckung schützen würde. Und damit machte sich auf den Weg zurück zur Arrestzelle. Es war Zeit genug vergangen, in der Erein t’Jeiai und die Daisemi’Maenek t’Banton sich um ihren Gast kümmern konnten und die gewünschten Ergebnisse nun bereit waren, präsentiert zu werden. Sie hatte die Sicherheitschefin gebeten, sich mit ihr vor dem Arresttrakt zu treffen, musste jedoch kurz warten, ehe diese eintraf. Sie hatte die Akte Rais dabei sowie den medizinischen Bericht. Sie erwähnte zudem noch, daß er seit die den Trakt verlassen habe, geschlafen hätte. Daraufhin überflog sie kurz die Akte und trat schließlich ein.
Er lag noch immer schlafend da auf der Pritsche, hatte sich mittlerweile auch von seinem Raumanzug befreit. Interessiert beobachtete sie ihn noch eine kleine Weile, bis sie ihn schließlich weckte.
„Stehen Sie auf, Erein!“ Ihre Stimme war ruhig und der Tonfall neutral, aber dennoch durchdringend. Schließlich rührte er sich auch, drehte sich zu ihr herum und erhob sich von der Liege.
„So wie es aussieht, sind Sie ein gut gedienter loyaler Offizier der Galae. Und Techniker obendrein, was mir eigentlich ganz gut gelegen kommt.“
Rai bemerkte sofort, worauf sie hinaus wollte und setzte zu einer Erwiderung an, welche aber umgehend von ihr erstickt wurde.
„Jetzt hören Sie mir gut zu, ich werde Ihnen jetzt in aller Deutlichkeit unsere Lage erläutern, woraufhin Sie gewiß gut verstehen werden, warum ich Sie nicht zurück schicken kann!“ Sie trat etwas näher an das Kraftfeld und senkte etwas ihre Stimme. Sie mochte es nicht sonderlich, sich zu rechtfertigen, aber hier sah sie eindeutig Erklärungsbedarf, um ihn von seiner Offensivhaltung abzubringen. „Auf dieser Basis, die wir suchen, stellt die Sternenflotte eine Tarntechnologie her, die der unsrigen um einiges überlegen ist. Dies stellt nicht nur einen Bruch des Vetrags von Algeron dar, sondern auch eine enorme Verschiebung der Kräfteverhältnisse – die ohnehin schon existiert. Denn die Aehallh ist hier das einzige Schiff. Wir wurden allein mit diesem Auftrag hierher geschickt. Und wir werden ihn auch ausführen.“ Sie setzte kurz ab. „Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, hatten wir ein kleines Gefecht mit zwei Sternenflottenkreuzern. Das Problem an der Sache ist, daß dies nicht sonderlich überraschend statt fand. Denn es wurde vor dem direkten Kontakt mit uns eine Nachricht an das Sternenflottenoberkommando geschickt, derzufolge ein Warbird in das Territorium der Föderation eingedrungen ist. Wir stehen jetzt sozusagen unter Zugzwang. Fliegen wir jetzt zurück, um Sie in Sicherheit zu bringen, rüstet die Sternenflotte ihre Flotte bei der Basis auf und in Zukunft können wir unser Ziel nur noch erreichen, in dem wir eine offene Konfrontation wagen. Der Verteidigungsperimeter der Station verspricht ohnehin ein Gewaltakt für uns zu werden. Aber wer sich an Ihre Fersen geheftet hat, weil sie möglicherweise sehr brisante Informationen besitzen, weiß ich nicht und kann ich auch nicht abschätzen. Und bevor Sie mir nicht gesagt haben, womit wir zu rechnen haben, kann ich keine Entscheidung treffen, ob wir es wagen können, Sie mitzunehmen, oder uns etwas anderes einfallen lassen müssen.“
Und wenn wir dich wieder in eine Rettungskapsel stecken!
Gespannt wartete sie schließlich auf eine Reaktion.
-tbc-
Die gegebene Stunde war fast herum und etwas nervös wartete die Rihanna auf den angeforderten Bericht, während sie in ihrem Quartier stand und durch das große Fenster auf die beiden Schiffe blickte.
Ihr war alles andere als wohl bei diesem Anblick. Sie hatten die erste Schlacht hinter sich, die Vorhut sozusagen war erledigt, aber was würde noch kommen? Was würde sich zu dem, was sie ohnehin schon hatten erwarten müssen, nun noch nach den Angaben dieses Erein in ihrer Arrestzelle hinzu gesellen? Diese Basis würde gut geschützt sein, mit einer kleinen Flotte mussten sie schon rechnen. Aber wieviel und vor allem wer war hinter tr’Sirol her?
Um das einigermaßen abschätzen zu können, würde er seine Geheimnisse zumindest zu einem Teil preisgeben müssen. Aber dazu später.
Noch immer blickte sie wie gebannt nach draußen, besorgt beobachtet von ihrem treuen Diener Ndeian. In der Vergangenheit war es nicht selten vorgekommen, daß er sie so erlebt hatte, daß sie tagelang nicht in ihrem Quartier gewesen war, sondern nahezu ununterbrochen sich im Kommandozentrum des Schiffes aufhielt.
Und dann durchbrach ein Piepsen die Stille, welches den eintreffenden Bericht des leitenden Ingenieurs des Außenteams ankündigte. Geschwinden Schrittes war die Riov an dem Terminal und rief das entsprechende Dokument ab. Demzufolge war ihre Lage eher mittelmäßig.
Die USS Kearsarge, das Schiff der Steamrunner Klasse, hatte recht große Schäden davon getragen. Es hatte sich auch aufgrund seiner stärkeren Bewaffnung mehr zur Wehr gesetzt, was allerdings wohl kaum verwunderlich war.
Nach Angaben des Ingenieurs war dieses Schiff nicht mehr reparabel, zumindest nicht mit ihren materiellen und zeitlichen Mitteln. Anders verhielt es sich da mit der USS Hawk. Ihre Schilde waren geringfügig schwächer gewesen und auch die Bewaffnung war nicht die beste, obgleich dieses Schiff als leichter Kreuzer ausgezeichnet war. Nichtsdestotrotz war es weit weniger schwer getroffen, die vernichtenden Energien der Aehallh hatten sich an diesem Schiff gezielter entladen, wodurch weniger Feuer notwendig gewesen war, um es zum Schweigen zu bringen. Die Schätzungen des Ingenieurs liefen hier darauf hinaus, daß eine notdürftige Reparatur bei voller Kapazität etwa einen halben Tag dauern würde.
Nun galt es abzuwägen, ob es sinnvoll war, dieses eine Schiff wieder in Schuß zu bringen und seine Kampfkraft gegen die eigenen Reihen nutzen konnte. Oder ob es sich als Anhängsel heraus stellen und damit zu einer Todesfalle für die dort dienende Crew werden würde.
Die Entscheidung war schnell getroffen. Die vier Phaserbänke des Typs X und die Unmenge an Photonentorpedos, die beide Schiffe mit sich herum kutschierten konnten möglicherweise hilfreich sein. Und die Reparatur konnte auch während des Fluges noch fortgesetzt werden. Des weiteren würden die Sternenflotteningenieure nicht tatenlos in den Arrestzellen vor sich hin vegetieren, sondern ihren rihannischen Kollegen unter Aufsicht der Marines zur Hand gehen. Immerhin kannten sie sich noch am besten mit ihrer Technik aus. Und die Wahrscheinlich eines Sabotageversuches war gering – nicht gleich null, aber gering. Nicht wenige aus ihrer Crew konnten zumindest einige Brocken Standard und zudem würde sie mit dem Einsatz der Hawk die Sternenflottler auf ihr Schiff zurück bringen, daß sie im Falle einer Manipulation ihre eigenen Leute treffen würden.
Schließlich erteilte sie die entsprechenden Befehle – die Aehallh konnte schlecht vor Ort bleiben, hier war die Gefahr, entdeckt zu werden, einfach zu groß. Daher würden sie sich in ein nahe gelegenes System verziehen, wo sie die Strahlung der Sonne vor der Entdeckung schützen würde. Und damit machte sich auf den Weg zurück zur Arrestzelle. Es war Zeit genug vergangen, in der Erein t’Jeiai und die Daisemi’Maenek t’Banton sich um ihren Gast kümmern konnten und die gewünschten Ergebnisse nun bereit waren, präsentiert zu werden. Sie hatte die Sicherheitschefin gebeten, sich mit ihr vor dem Arresttrakt zu treffen, musste jedoch kurz warten, ehe diese eintraf. Sie hatte die Akte Rais dabei sowie den medizinischen Bericht. Sie erwähnte zudem noch, daß er seit die den Trakt verlassen habe, geschlafen hätte. Daraufhin überflog sie kurz die Akte und trat schließlich ein.
Er lag noch immer schlafend da auf der Pritsche, hatte sich mittlerweile auch von seinem Raumanzug befreit. Interessiert beobachtete sie ihn noch eine kleine Weile, bis sie ihn schließlich weckte.
„Stehen Sie auf, Erein!“ Ihre Stimme war ruhig und der Tonfall neutral, aber dennoch durchdringend. Schließlich rührte er sich auch, drehte sich zu ihr herum und erhob sich von der Liege.
„So wie es aussieht, sind Sie ein gut gedienter loyaler Offizier der Galae. Und Techniker obendrein, was mir eigentlich ganz gut gelegen kommt.“
Rai bemerkte sofort, worauf sie hinaus wollte und setzte zu einer Erwiderung an, welche aber umgehend von ihr erstickt wurde.
„Jetzt hören Sie mir gut zu, ich werde Ihnen jetzt in aller Deutlichkeit unsere Lage erläutern, woraufhin Sie gewiß gut verstehen werden, warum ich Sie nicht zurück schicken kann!“ Sie trat etwas näher an das Kraftfeld und senkte etwas ihre Stimme. Sie mochte es nicht sonderlich, sich zu rechtfertigen, aber hier sah sie eindeutig Erklärungsbedarf, um ihn von seiner Offensivhaltung abzubringen. „Auf dieser Basis, die wir suchen, stellt die Sternenflotte eine Tarntechnologie her, die der unsrigen um einiges überlegen ist. Dies stellt nicht nur einen Bruch des Vetrags von Algeron dar, sondern auch eine enorme Verschiebung der Kräfteverhältnisse – die ohnehin schon existiert. Denn die Aehallh ist hier das einzige Schiff. Wir wurden allein mit diesem Auftrag hierher geschickt. Und wir werden ihn auch ausführen.“ Sie setzte kurz ab. „Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, hatten wir ein kleines Gefecht mit zwei Sternenflottenkreuzern. Das Problem an der Sache ist, daß dies nicht sonderlich überraschend statt fand. Denn es wurde vor dem direkten Kontakt mit uns eine Nachricht an das Sternenflottenoberkommando geschickt, derzufolge ein Warbird in das Territorium der Föderation eingedrungen ist. Wir stehen jetzt sozusagen unter Zugzwang. Fliegen wir jetzt zurück, um Sie in Sicherheit zu bringen, rüstet die Sternenflotte ihre Flotte bei der Basis auf und in Zukunft können wir unser Ziel nur noch erreichen, in dem wir eine offene Konfrontation wagen. Der Verteidigungsperimeter der Station verspricht ohnehin ein Gewaltakt für uns zu werden. Aber wer sich an Ihre Fersen geheftet hat, weil sie möglicherweise sehr brisante Informationen besitzen, weiß ich nicht und kann ich auch nicht abschätzen. Und bevor Sie mir nicht gesagt haben, womit wir zu rechnen haben, kann ich keine Entscheidung treffen, ob wir es wagen können, Sie mitzunehmen, oder uns etwas anderes einfallen lassen müssen.“
Und wenn wir dich wieder in eine Rettungskapsel stecken!
Gespannt wartete sie schließlich auf eine Reaktion.
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