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*gelöscht*
Gast

*** Anwesen des Senator Khaiell tr'Drevoux ***
Es kostete Turan einige Mühe, den Kopf zu wenden und Senator Khaiell anzublicken, der gerade das Zimmer betreten hatte. Grund war der Verband aus elastischem Biopolymer, der sein halbes Gesicht, Brust und Arme bedeckte. Die Knochenbrüche hatten die Ärzte des Senators relativ schnell verschweissen können, doch die Brandverletzungen und Verätzungen waren schwieriger zu heilen. In dieser Beziehung besaßen die Mediziner des rihannischen Imperiums noch nicht den Kenntnisstand der Föderation.
Aber Turan quälte vor allem das Wissen, daß es ihm nicht mehr möglich gewesen war, Sareth zu benachrichtigen. Ihr hatte sein erster Gedanke gegolten, als er aus der Betäubung erwachte. Dann hatte er Senator Khaiell zu sich gebeten, doch Tr'Drevoux war gerade nicht anwesend, und so vergingen weitere lange Stunden.
Nun endlich stand der Senator vor ihm.
"Ich danke Ihnen....Deihu Khaiell." Es fiel Turan schwer zu sprechen und den Hustenreiz zu unterdrücken. "Ich weiss, daß ich ohne Ihre Hilfe...nicht mehr im Reich der....körperlichen Elemente weilte...."
"Nun. Meine Hilfe war nicht ganz uneigennützig, KHRE-RIOV Turan."
Mein alter Rang....Wieso benützt er meinen alten Rang?.... "Wir brauchen uns.....diesbezüglich nichts vorzumachen, Deihu. Ich bitte Sie ---" Ein Hustenanfall stoppte ihn und es dauerte eine Weile, ehe er wieder sprechen konnte. "....bitte Sie nur, Senatorin t'Khellian zu benachrichtigen. Sie wird .... sehr bestürzt sein, wenn verlautbart wird, ich sei nicht mehr am Leben."
"Ich verstehe Ihre Beweggründe sehr gut." erwiederte Khaiell. "Aber ich halte es unter den gegebenen Umständen für besser, wenn ALLE, Senatorin t'Khellian eingeschlossen, von Ihrem Tod überzeugt sind. Ich kann meinen Leuten hier vertrauen. Aber zu viele Mitwisser erhöhen die Gefahr, die Entdeckung zu beschleunigen."
Turan nickte. Das war eine unumstößliche Tatsache, die er selbst in seinem früheren Posten stets praktiziert hatte. Aber Sareth.....Er verdrängte den Gedanken mit einiger Anstrengung und blickte wieder auf den Senator, der sich jetzt zu ihm beugte.
"Khre'Riov Turan, ich weiss, daß Sie es waren, der in die Flugleitzentrale des Raumhafens eingedrungen ist, die zwei Funker ausser Gefecht gesetzt hat und die Sicherheitssperren der Funkkontrolle überbrückt. Nur Sie waren dazu fähig. Nur durch Ihren Einsatz ist Gouverneur t'Khellian noch am Leben. Aber Sie konnten das alles nur tun, wenn Sie INFORMATIONEN besaßen, daß die Vaharan zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort zuschlagen wollten...."
"Und um den Preis dieser Informationen haben Sie MIR das Leben gerettet....." Er lächelte schwach.
"Turan.....Die Vaharan sind eine gefährliche Gruppe, eine SEHR gefährliche Gruppe. Was vor zwei Tagen auf dem Raumhafen passiert ist, ist möglicherweise nur der Anfang ihres Terrors. Wenn sie derartige Waffen in Händen halten, ist nichts und niemand auf ch'Rihan, im gesamten Reich, mehr sicher." entgegnete der alte Senator eindringlich. "Es ist nichts neues, daß Fanatiker oder renitente Gruppierungen Unruhe stiften, Morde begehen oder Sabotage betreiben. Das hat es immer gegeben und wird es weiter geben, solange Lebewesen das Universum bevölkern. Die Vaharan gibt es seit fast 100 Jahren. Sie tauchen immer einmal wieder auf und machen von sich reden -- mehr aber auch nicht. Aber wenn diese Leute heute eine solche Macht in die Hände bekommen, wenn sie fähig sind, derartige Anschläge zu verüben, dann kann nur eines der Grund sein: sie erhalten Unterstützung von hoher Stelle. Vielleicht sogar aus dem Senat....."
Turan lauschte den Ausführungen schweigend. Konnte er Khaiell vertrauen? Es stimmte, ohne dessen Einfluss und Hilfe wäre dem Vorschlag, die Trarl in den Senat zuzulassen, niemals stattgegeben worden....Aber ihm zu offenbaren, wie er an die Informationen gelangt war......Er entsann sich eines alten Sprichwortes: 'Gib im Kampf nie deine letzte Klinge aus der Hand -- auch deinem Bundesgenossen nicht.'
Andererseits.....
Turan tr'Kaleh
(kommt heut noch was aus Sareths Sicht.)