Sinn oder Unsinn von schwarzem Humor

Whitestar

New Member
Hmm, ziemlich geschmacklos grotesk. Is alles so schon traurig genug. :nene

Nur Worte: Frieden!

Und der Kreis dreht sich,
dreht sich, immer schneller.

Ein neuer Krieg tötet
tötet alle, viele innerlich.
Eine neue Gewalt tritt auf
tritt die Vernunft, die Diplomatie.

Ein neuer Streit zermürbt
zermürbt die Liebe, das Vertrauen.
Ein neuer Hass macht sich breit
macht alle blind, die einst Freunde waren.

Dabei war es doch nur ein neues böses Wort
war der Anfang, vom Ende, des Kreises.

//EDIT: Mein Post bezog sich auf den Thread "Böse, aber lustige Filme". Leider fand ein Foren-Admin es am Thema vorbei und hat es nun zusammenhanglos abgeteilt, was immer das auch bringt. :angst:
 

Ezri

Administrator
Über Sinn oder Unsinn vom "Schwarzen Humor"

Geile Filmchen. :rave:

Whitestar, wenn Du über Sinn oder Unsinn von Kriegen philosophieren willst, dann mach dazu bitte ein eigenes Topic auf.
Das hier ist ein Topic, in dem SCHWARZER Humor präsentiert wird....
 

Whitestar

New Member
"Als schwarzer Humor wird Humor bezeichnet, der besonders makaber oder grotesk ist. Oft spielen Verbrechen, Krankheit und Tod in unsinnigen oder paradoxen Bezügen unangemessen verharmlost und als normal dargestellt eine Rolle." (https://www.adlexikon.de/Schwarzer_Humor.shtml)

So falsch lag ich mit meiner Einschätzung wohl nicht. Und nur um eine Einschätzung ging es mir. Das Gedicht sollte da nur ein Gegengewicht zum Wachrütteln sein! Also nix mit am Thema vorbei. :bäh

//EDIT: Mein Post bezog sich auf den Thread "Böse, aber lustige Filme". Leider fand ein Foren-Admin es am Thema vorbei und hat es nun zusammenhanglos abgeteilt, was immer das auch bringt. :angst:
 

Ezri

Administrator
Weil es ein Unterschied ist, ob man über "Schwarzen Humor" ernsthaft diskutiert oder ob man einfach nur "Schwarzen Humor" präsentiert.

In Letzteres ist nicht dazu da, daß man es totdiskutiert, entweder man kann drüber lachen oder nicht.

Ersteres kann man dann von mir aus bis ins letzte Detail diskutieren, ob man da allerdings zu einem Konsens kommt ist fraglich.

"Schwarzer Humor" hat, ähnlich wie Klatsch, TRatsch und Lästerei, eine wichtige soziale Funktion unabhängig vom Inhalt des "Schwarzen Humors."
 

Whitestar

New Member
Bei der sozialen Funktion von schwarzem Humor stimme ich dir zu, das ist leider so. Viele scheinen das witzig zu finden. Dennoch ist es nicht weniger schlimm, nicht weniger verwerflich, nicht weniger zu verurteilen! Und hätte ich meine Ablehnung dazu nicht kundgetan, so hätte mich selbst mit Schuld daran gemacht. Wer nicht gegen Unrecht aufsteht, stimmt ihm zu.

Du hast mit diesem Unterschied schon recht, den gibt es wirklich. Präsentationen haben aber den Sinn, Bewertungen hervorzurufen, positive, wie auch negative. Die positiven wurden hier am Ort stehengelassen, die ablehnenden abgeteilt. Diese Separation von Perspektiven empfinde ich als ungerecht, als einseitige Zensur von Meinungen. Das ist der eigentlich effektiv gewordene Unterschied, der hier gemacht wurde. Bei Meinungen kommt es auch nicht immer auf Konsens an, sondern darauf, dass jede von ihnen frei und ohne Diskriminierung, in dem Fall der effektiv gewordene Unterschied hier, geäußert werden kann.

Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet.
Wenn die erste Rede zensiert,
der erste Gedanke verboten,
die erste Freiheit verweigert wird,
sind wir alle unwideruflich gefesselt.
(Captain Jean Luc Picard)
 

Ezri

Administrator
Zensur wäre, wenn Deine Meinung einfach willkürlich gelöscht worden wäre.
Einseitigkeit kann ich hier auch nicht feststellen, denn ich bin für "schwarzen Humor" und fühle mich in keinster Weise dadurch für irgendetwas schuldig.
 

Whitestar

New Member
Ja genau so ist es, du bist dafür, daher blieb die "Pro"-Meinung vor Ort. Die "Contra"-Meinung wurde aber abgeteilt, weil sie nicht deiner Meinung entsprach. Das ist ebenfalls einseitige Zensur. Löschung wäre da nur eine noch schlimmere Form gewesen, dann hätte ich hier aber wohl nichts mehr geschrieben, weil Diskussion dann wirklich sinnlos wäre.

Mir kommt es nicht darauf an, dass du dich schuldig fühlst. Nur darauf, dass du erkennst, dass die Art und Weise nicht optimal ist. Damit du die Chance hast, es besser zu machen, möglichst, bevor dir oder dieser Community Nachteile entstehen. Ich musste diese Lektion erst durch diese Nachteile lernen, vielleicht hast du es da leichter. Diese Hoffnung habe ich noch.
 

Ezri

Administrator
Ach das meinst Du, das war nur ein technisches Versehen, jedenfalls keine Zensur.

Der Beitrag, den Du meintest ist nun diesem Beitrag wieder hinzugefügt worden.
 

Whitestar

New Member
Ähm..*g*..technisches Versehen, nagut, das will ich mal glauben.

Der Beitrag mit dem Gedicht "Nur Worte: Frieden!" gehört aber immer noch zu den anderen Meinungen aus dem Thread "Böse, aber lustige Filme", dort wo er vorher war. Vielen Dank.
 

Sora

Administrator
"Es kann der Friedlichste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt."

Freie Interpretation zum Thema:

"Man darf keine Witze machen, wenn nicht alle drüber lachen können."

oder

"Wer Witze macht, über die nicht alle lachen können, sollte lieber keine Witze machen."

Was ich damit sagen will?

Laßt den Leuten den Humor, egal wie schwarz, zerredet es nicht.
Denn das Leben ist schon traurig genug, da tut es gut, wenn man mal alle Fünfe gerade sein läßt...
 

Tovak

New Member
Schwachsinn. Humor ist immer der Humor des anders lachenden (oder so)

Witze ueber die andere nicht lachen koennen, koennen gut sein. siehe z.b. andy kaufman

Tovak

P.S. Dies Posting kaum Sinn. Es geht mir eigentlich ums gleiche wie ezri. nicht alle muessen und sollten alle witze lustig finden. natuerlich sollten grenzen da sein, wo man (mutwillig) andere beleidigt oder verletzt, bzw. wo man mutwillig andere zu sehr beleidigt, naja, die grenze ist halt unscharf.
 

Whitestar

New Member
Es gibt im Unterschied zu euren Meinungen auch Dinge, über die man lachen kann, ohne dass man dem Leitspruch

"Die Qual des einen Geschöpfs ist die Freude des anderen!"

folgt. Nicht jeder Witz ist mit Verletzung verbunden oder löst bei der betroffenen Gruppe zumindest Befremden, wenn nicht sogar Hass aus! Wollt ihr damit die Spaltung der Welt noch fördern? Dann macht ruhig weiter so! Wenn es euch denn gut tut.

"Prinzipiell: Füge niemandem Schaden zu. Dadurch beschleunigt sich der Hitze-Tod des Universums und letztendlich auch dein eigener.
Praktischer: Füge so wenig wie möglich Schaden zu. Wir sind Geschöpfe eines Universums, in dem die Entropie existiert, und deshalb gibt es kein Entkommen für uns. Aber wir sollten vermeiden, die Entropie zu fördern."
(aus den Kodifikationen von Surak)

Die Traurigkeit liegt hier wirklich in der Realität, aber wie kann man über diese Traurigkeit, dieses Leiden von anderen Menschen nur lachen? Da macht man sich doch selbst zum bösen Nachbarn. Spott und Hohn haben mit Friedlichkeit nichts zu tun! Anteilnahme oder Hilfe wäre da eindeutig besser.

Werdet euch dem bewusst, was ihr tut.
 

Ezri

Administrator
Tolle Rede...

Aber ich kann für meine Person sagen: Ich bin ein Mensch, ein Raubtier, ich existiere, weil irgendwann mal irgenjemand oder irgendwas für mich verreckt ist, ums mal dreckig auszudrücken.
Und sei es nur die Millonen von kleinen Spermien, die es nicht bis zum Ei meiner Mutter geschafft haben.
Oder weil irgendein Urahn von mir, irgendein Tier gemetzelt hat, sein Fleisch roh verzehrt und sein Blut getrunken hat.

Ich bin bekennder Allesesser und Atheist. Ich töte wenn ich essen will und ich bin unglaublich schadenfroh.
Und für meinen Sohn würde ich sogar meinen "Mann" erschlagen, wenn es sein Überleben sichern würde.

:gun:

Edit: Star Trek hat kein Philosophie, Roddenberry wollte seiner Zeit nur Kohle machen.
 

Tovak

New Member
Mit schwarzem Humor ist es aehnlich wie mit Vorurteilen, er kann schadend, verletztend, ja gefaehrlich sein. Richtig angewendet und reflektiert verwand ist beides aber eine Quelle der Belustigung, bei der es nicht darum geht, sich anderer Leute Leid zu erfreuen (oder wirklich verallgemeinernd ueber bestimmte Gruppen zu denken). Nicht umsonst finden sich die Worterklaerungen von Ironie, Sarkasmus und Zynismus haeufig miteinander verknuepft.

Zur philosphischen Frage: Nein, ich kann das nicht unterschreiben, wenn jeder Einzelne sowenig Schaden wie moeglich erzeugt, kann das bedeuten dass eine Welt weiterexistiert, die mehr Schaden als noetig erzeugt. Sicherlich ist dies auch hier eine Frage der Balance ("Das wir nicht so skrupellos werden, wie die, die wir bekämpfen"). Denn sonst heißt es "Wer nichts macht, macht nichts falsch"

Nochma was eher psychologisches: Sowohl Sarkasmus als auch Zynismus haben durchaus nützliche, möglicherweise heilende/verarbeitende Funktionen, und ich kann es aus eigenem Erfahren wie auch aus dem Verhalten anderer ersehen, dass eben dies, also das humorvolle Beschaeftigen mit eigenem oder fremdem Leid dem eigenen Seelenwohl zutraeglich ist.
Und manchmal ist Anteilnahme in der Form von schwarzem Humor hilfreicher als ein "Wollen wir drüber reden".

Bewusst bin ich mir dem was tue soweit, dass ich weiß das sehr viel nicht bewusst ist, aber dass was bewusst ist stets reflektiert wird und dann meine Handlungen meist im Einklang mit der Reflektion stehen. Dies trifft auch bei schwarzem Humor zu, der häufig nur Situations- und Zuhoererbedingt passend ist.

Tovak

P.S.: Bewertungen der Entropie sind philosophisch oder pseudo-philosophisch meiner Meinung nach ob der naturwissenschaftlich belegten Terminologie problematisch, zumal auch der Begriff der Ordnung gesellschaftsphilosophisch angreifbar ist. Praise Lord Kelvin.
 

Whitestar

New Member
Gut, Ezri, find ich zumindest endlich mal ehrlich, diese Antwort. Damit ist das erste Ziel zumindest bei dir erreicht, die Erkenntnis des eigenen Seins und Tuns. Du willst als Tier leben, gut, dann tue das, aber dann lebe auch mit den Nachteilen, der Zerstörung, ob nun im Kleinen oder im Großen. Ich für meinen Teil möchte mehr sein als meine Vorfahren, mich von ihnen unterscheiden, und vor allem möchte ich nicht mit diesen Nachteilen leben! Auch wenn ich manchmal dieses Ideal nicht erreiche, so ist es für mich das Ziel, dass mich wenigstens ein Stück weiter voranbringt.

Star Trek hat nicht nur eine Philosophie, sondern unzählige. Es wundert mich, dass man hier, in einem Star Trek Fan Forum, so denkt.

Zu dir Tovak..ich stimme dir bei Ironie zu, das Thema ist verwandt. Für mich dient aber Ironie, Sarkasmus und Zynismus nur der Verwirrung eines Gegners, um diesem eigene Schwächen nicht zu zeigen. Ehrlichkeit und freundliche Worte, Anteilnahme würden hier viel mehr Vertrauen schaffen. Aber das zeigt man einem Gegner ja nicht, weil man ihn ja für einen hält. Nur wenn man ihn für einen Freund hält, würde man freundlich handeln.

Du hast gesagt, dass man schwarzen Humor für Gutes einsetzen kann. Bis auf die von dir genannte Beschäftigung mit dem Thema kann ich da aber nichts in deinen Worten finden. Und selbst diese Beschäftigung findet unter verzerrten, ja grotesken Vorraussetzungen statt, ist eine Verzerrung der Realität. Das mag dem helfen, der sie verschuldet hat, sie zu vertuschen, kleinzureden. Ja, richtig, es dient der eigenen Heilung. Es ist aber eine Heilung auf Kosten anderer, nämlich denen des Betroffenen, und dem wird hierbei nur Spott geboten. Schwarzer Humor ist keine Form der Anteilsnahme. Versetz dich doch mal in deren Lage.

Beispiel: Dein bester Freund stirbt. Ein anderer Freund kommt auf seiner Beerdigung zu dir und sagt: "Prima, endlich ist er weg. Ich konnte ihn eh nie leiden."

Bei der situations- und zuhörerbedingten Betrachtungsweise bist du schon auf dem richtigen Weg. Nur weitergedacht: Kann nicht unter jedem Publikum, also auch oder gerade hier, ein Betroffener sein? Sind wir nicht eigentlich alle in dieser Situation oder waren es mal?

Die Bewertung mit der Entropie mag philosophisch sein, aber enthält im Kern Wahrheit. Und dabei ist es egal, ob Philosophie nun mit dem Kartenhaus der Naturwissenschaft beweisbar ist oder nicht. Unsere Naturwissenschaft ist möglicherweise viel zu beschränkt noch dafür.

Letzlich die Frage: Wenn jeder Einzelne den durch ihn verursachten Schaden klein hält, warum soll sich das denn negativ auf Gesamtheit von Einzelnen, die Welt, auswirken? Das wäre selbst mit den beschränkten mathematischen Fähigkeiten, die wir bereits haben, Unsinn. Im Gegenteil, der Nutzen würde sich multiplizieren.
 

Ezri

Administrator
Beispiel: Dein bester Freund stirbt. Ein anderer Freund kommt auf seiner Beerdigung zu dir und sagt: "Prima, endlich ist er weg. Ich konnte ihn eh nie leiden."

Prima, ist wenigstens einer der verlogenen Bande ehrlich.

Apropops, warste eigentlich schon mal auf Beerdigungen und vor allem auf den anschließenden Feiern?

Irgendwann, wenn genug Alk geflossen ist, wird man dann oft gewahr, was für ein Arsch der Verstorbene tatsächlich war.
Im Wein liegt ja bekanntlich der Geist der Wahrheit. Ich schaffs sogar ohne Alk ehrlich zu sein.

Was die Pseudo-Philosophien von Star Trek angeht, solange es genug Kiddies gibt, die dran glauebn, bitte sehr.

Der totale Sozialismus, was Star Trek bekanntlich ja probagiert funktioniert nur solange, bis der Mensch ins Spiel kommt.

Literatur-Tip: Animal Farm von George Orwell (Farm der Tiere)

Besser kann man das Versagen der Schein-Friede-Freude-Eierkuchen-Sozialismus-Welt wirklich nicht darstellen

Da fällt mir noch so nachträglich ein, Star Trek hat die Todesstrafe, nett, gelle?
 

Tovak

New Member
Ironie, Sarkasmus und Zynismus dient im unterschiedlichen Maße des Verdeckens der eigenen Schwaeche, haeufig gegenueber Uebermaechtigen (Krieg, Naturkatastrophen, Krankheit, System etc.). Dabei ist sie jedoch meiner Meinung nach immer reflektierend, also sich dieses Verdeckens bewusst und somit mehr als nur das Verdecken. Haeufig dienen daher die genannten Formen auch zur Gemeinschaftsbildung zwischen Opfern gleichen Schicksals.

Es ist also manchmal besser als simples Mitgefuehl, da man sich (bei Erleidern aehnlichen Schicksals) sonst leicht in einer Spirale depressiver Selbstbemitleidung verliert.

Sollte jedoch der Sarkasmus oder Zynismus direkt einem "Gegner" gegenueber angewendet werden, macht Freundlichkeit und Offenheit keinen Sinn, da es ja ein Gegner ist. Ich bin kein absoluter Anhaenger der Rechte Wange-Linke Wange-Theorie. Zumindest denke ich, wenn man bei der (metaphorischen) vierten Wange angekommen ist, kann man es lassen ("Wir haben lang genug geliebt, nun lass uns endlich hassen"), da man sonst nie eine Verbesserung erreicht.

Zu der Frage der "Heilung". Ich berichte von Bekannten, wenn ich Leute erwaehne, denen ihre Therapie und ihre Eltern ausreichen als Mitleidsspender und in ihrem uebrigen Leben/von ihrem Freundeskreis nicht auchnoch bemitleidet werden wollen, so dass, falls das Gespraech dennoch auf diesen Themenkomplex kommt, was gelegentlich unvermeidbar ist, schwarzer Humor von ihrer oder meiner/unser Seite aus eine gute Methode ist, die keinesfalls schaedlich oder verletztend ist.
Am Beispiel des toten Freundes laesst sich dies gut darstellen. Es kann eine Situation geben in der man, seit Tagen trauend und immer nur Mitlied zugesprochen bekommend, durch einen solchen Kommentar und ein angefuegtes Auslassen ueber die Macken und Fehler des Toten tatsaechlich aus der deprimierenden Trauer geloest wird, zumindest zeitweise.

Zu der Publikumsstruktur. Natuerlich laeuft man immer in Gefahr, den Falschen zu erwischen. Dass passiert aber auch durch andere Dinge, Zitat aus meinem Leben:

Ich: "Das ist zu hart ausgedrückt, schließlich bist du nicht irgendwie geisteskrank"
Person: "Weißt du eigentlich, dass ich zwei Jahre meines Lebens in der Psychatrie verbracht habe."

Mein Satz war kaum schwarzer Humor, sondern eher gut zusprechend, und doch war es das Falsche. Wenn man immer darauf achtet, kann man nichts mehr sagen (was auch das Falsche ist). Sicher ist die Gefahr bei schwarzem Humor eher gegeben, aber ich denke, auch hier sollte man Nutzen (kurzfristige , oberflaechliche Belustigung fuer einige (und sich selbst)) mit der moeglichen Gefahr abwaegen, wobei einige Grundanzeichen zu beachten sind. (Zumal der Thread glaube ich "Schwarzer Humor" hieß, jemand der also nicht auf Kosten von sich selbst oder anderen lachen moechte, vorgewarnt war)

Ob Entrophie im Kern Wahrheit enthaelt, ist kein Axiom von dem ich ausgehen kann, sondern eine zu begruendene These, die aber wohl in einen anderen Tread gehoert.

Eine Antwort auf die Letzte Frage: Weil sich nicht jeder dran haelt, also wenn eine Mehrheit den Schaden klein haelt, waehrend eine Minderheit auf den Kosten der Mehrheit gut lebt, aendert sich nichts. Wenn diese Mehrheit diese Minderheit aendert oder beseitigt entsteht zwar kurzfristig mehr Schaden als durch Nichthandeln, langfristig aber wird der Allgemeinschaden aber geringer.

Tovak

Edit: @Ezri: Dein pessimistisches Menschenbild kann ich nicht teilen. Ich denke nicht dass das Streben nach materiellem Erfolg in der menschlichen Natur verankert ist. Zumal in ST durch Replikation und unbegrenzte Energie (Fusion) die Parole "Alles fuer alle - und zwar umsonst" moeglich ist, wodurch alle Menschen ohne materielle Sorgen tun koennen, was sie wollen (und die meisten Menschen die ich kenne, wuerden eine solche Moeglichkeit nicht nutzen, um ihr Leben lang rumzusitzen und zu konsumieren, sondern wuerden etwas produktives tun.)
 

Ezri

Administrator
Tovak meinte:
Tovak

Edit: @Ezri: Dein pessimistisches Menschenbild kann ich nicht teilen. Ich denke nicht dass das Streben nach materiellem Erfolg in der menschlichen Natur verankert ist. Zumal in ST durch Replikation und unbegrenzte Energie (Fusion) die Parole "Alles fuer alle - und zwar umsonst" moeglich ist, wodurch alle Menschen ohne materielle Sorgen tun koennen, was sie wollen (und die meisten Menschen die ich kenne, wuerden eine solche Moeglichkeit nicht nutzen, um ihr Leben lang rumzusitzen und zu konsumieren, sondern wuerden etwas produktives tun.)

Schlauer weise haste das Wort würden geschrieben. Denn ob sie es würden ist eine Sache und ob sie es im Endeffekt tun ist eine andere Sache.
Schauen wir doch einfach mal wieder in unsere Zeit und gucken, was Leute machen, die sich um materielle Dinge überhaupt keine Sorgen machen müssen.
Die also wirklich in der Lage sind nur zu konsumieren und dafür real nichst arbeiten müssen.
Was machen die denn nun?
Sind die am arbeiten, am forschen oder tun se irgendwas anderes für die Allgemeinheit?
Mein derzeitiger Wissenstand darüber gibt da ein eindeutiges NEIN her. Das was ich darüber weiß sieht so aus, daß sie sich von vorne bis hinten bedienen lassen und irgendwelchen ausgefallenen und/oder halsbrecherischen Hobbies folgen.
Und die wenigen "Superreichen" die tatsächlich noch arbeiten, machen das auch nicht, damit es ihren Angestellen besser geht, sondern weil ihnen die Zahlen auf ihren Konten nicht hoch genug ist.
Wieder nichts von Selbstlosigkeit.
KLar, würde ich so manches machen, wenn ich könnte... Aber in der Realität bleibts dann beim "würde".

Mangel ist der Motor, der uns dazu bewegt was "sinnvolles" zu machen. Hat man keinen Mangel mehr, fehlt die Motivation irgendwas zu tun. In unzähligen Science Fiction passend und weitsichtig beschrieben.
 

Rikal

Active Member
Whitestar meinte:
Star Trek hat nicht nur eine Philosophie, sondern unzählige. Es wundert mich, dass man hier, in einem Star Trek Fan Forum, so denkt.

Beispiel: Dein bester Freund stirbt. Ein anderer Freund kommt auf seiner Beerdigung zu dir und sagt: "Prima, endlich ist er weg. Ich konnte ihn eh nie leiden."

Selbst wenn man annehmen wollte, dass Gene Rodenberry eine Philosophie verfolgte, als er Star Trek erdachte, so bin ich mir sehr sicher, dass die amerikanischen Fernsehsender, die letztlich die Serien bezahlen, sich um diese Philosohpie nicht kümmern. Im Zweifel wollen alle nur Geld verdienen, darum zählt letztlich nur die Quote. Schaut man nun auf die Änderungen von TOS zu TNG zu DS9 zu VOY zu Enterprise ansieht, wird klar, wass die Ammies sich um die viel zitierte Star Trek Philosophie kümmern. Gar nicht.
Schon in TOS gab es Kriege, TNG war wohl die friedlichste Serie und danach gab es nur noch Aktion, Aktion und Aktion. Schließlich war der Hauptlot von DS9 der Dominionkrieg. In VOY wurde sich regelmäßig mit irgendwem geprügelt und in Enterprise kämpft die Erde gegen die Alliens, die die Erde zerstören wollen.

Was dein Beispiel angeht, dass ist kein Schwarzer Humor, dass ist eine Beleidigung.
 

Whitestar

New Member
Tovak:

Du musst schon ganz schöne Klimmzüge und Umschreibungen machen, um deinen Standpunkt zu halten.

Wenns bei Ironie, ... schon bewusst gemacht wird, ists eigentlich noch schlimmer. Dieses als Argument für Gemeinschaftsbildung zu sehen, entgeht mir aber irgendwie. Zu deinen Erfahrungen, ja, die kann ich so bestätigen, mag aber auch daran liegen, dass sie es nicht anders gewöhnt sind, als Spott und Hohn zu ernten, diesen nun geradezu erwarten. Eine falsch erlernte Reaktion, finde ich. Oder gerade für unsere Welt die richtige, um ihm zu wiederstehen und keine Schwäche zu zeigen. Bei meiner letzten Frage hatte ich andere Vorraussetzungen: jeder, wirklich jeder könnte sich dran halten. Aber selbst bei deinen Vorraussetzungen, kommt am Ende geringerer Schaden raus.

Im übrigen stimme ich Ezri bei ihrem Menschenbild voll zu, bei den meisten heutigen Menschen ist das leider so. Vielleicht wird es mal langsam Zeit, darüber hinauszuwachsen.

Rikal:

Du hast leider recht, was das Vergessen der Philosophien von Star Trek betrifft. Leider ist damit aber auch der Niedergang von Star Trek gekommen. Action mag kurzfristig Quoten bringen, aber Roddenberrys Anliegen war das sicher nicht. Was deine Reaktion auf mein Beispiel betrifft, völlig richtig, würde ich auch so empfinden. Als Betroffener ist schwarzer Humor eben grausam.
 
Oben