(Rikal)
Ich lehrte Ezri in den nächsten beiden Stunden die nächsten Schritte auf dem Weg des Tar'Pek. Sie sollten ihr helfen ihr innerstes selbst zu finden und zu festigen, auch bei dem schwierigem Weg aus der Sucht könnten ihr die Meditationstechniken des Tar'Pek hilfreich sein. Als unsere Übungen beendet waren geleitete der Sicherheitsoffizier sie zurück in ihr Quartier, diese Übungen waren anstrengend ich war sicher, daß sie sofort zu Bett gehen würde. Ich räume den Meditationsraum auf und dachte über Ezri nach. Sie sah nicht sonderlich gut aus, sie schien abgenommen zu haben, sie war blas und ihre Augen lagen in tief den Höhlen. So schlimm hatte sie nicht einmal nach den Verhören ausgesehen. Sie hatte viel in der letzten Zeit durchgemacht, und nun kamen zu ihrer arg angeschlagenen Persönlichkeit, der Frage nach dem Wer-bin-ich-eigentlich, ihrer misshandelten Seele und ihren Selbstzweifeln, noch die Schuldgefühle wegen des Todes von erei'Arrain Pektar. Von den Problemen die ein Entzug mit sich bringt, gar nicht zusprechen. Das wäre auch für einen Rihannsu zuviel gewesen. Sie würde lange brauchen um darüber hinweg zukommen. Sie würde Zeit für sich brauchen und psychologische Hilfe, von Personen die erheblich besser qualifiziert sind als ich. Ich verstehe mich eher auf das Schaffen dieser Probleme als auf ihr Beseitigung, aber einwenig konnte ich ihr doch helfen. Sie etwas beschäftigen, ich konnte sie in ihrer jetzigen Verfassung nicht in der Krankenstation arbeiten lassen, aber sie war
Spezialistin für Notfallmedizin, also ließ ich sie die Vorschriften und Protokolle der Blutschwinge für medizinische Notfälle überarbeiten. Keine sehr interessante Aufgabe, aber besser als gar nichts zu tun. Während ich über Ezri nachdachte verging die Zeit, viel schneller als ich gedacht hatte. Ich war nochlange nicht mit allem was ich tun wollte
fertig, als das Türsignal erklang. Mein Rendezvous war da. Ich öffnete die Tür, und da stand sie. Meine Caithlin, wunderschön wie immer. Ich bat sie herein, und nun hieß es für mich schnell zu sein. Ich mußte noch das Essen
zubereiten, duschen und meinen Wohn-/Speiseraum aufräumen. Beim aufräumen half meine a'rhea mir, beim kochen durfte sie mir nicht helfen. Ich wollte heute Abend für sie kochen. Während ich den Tisch deckte bot ich meiner
a'rhea Wein an. Dann ging ich duschen. Nach fünf Minuten bekam ich Gesellschaft unter der Dusche. Meiner a'rhea war es wohl in meinem Wohnraum zu langweilig geworden. Wir liebten uns unter dem warmem Wasser...
Das Essen schmeckte etwas angebrannt, aber das war egal. Wir aßen in meinem Bett und sprachen über die vergangenen Tage, die Mission und Ezri.
- Als ich diese Trill in deinen Armen liegen sah, ich hätte euch töten können.
- Seit wann bist du denn so eifersüchtig?
- Du verbringst mehr Zeit mit ihr als mit mir. Was erwartest Du denn? Ich weiß nicht einmal, ob ich nur eine Leidenschaft für dich bin.
- Mein a'rhea, ich liebe dich. Nur dich, und du bist keine Leidenschaft für mich, kein Abenteuer.
- Du hast einen gewissen Ruf wenn es um soetwas geht.
Ich lächelte, ja denn hatte ich gehabt, bis ich Selok kennen gelernt und geheiratet hatte. Meine Selok, ich vermisste sie. Ihr zu früher Tot schmerzte noch immer sehr. Mein Lächeln erstarb. Caithlin schloß mich in ihre Arme und zog mich an sie.
- Ich wollte dich nicht an sie erinnern.
- Ich weiß, a'rhea. Ich liebe dich.
Sie begann meinen Kopf zu streicheln und wechselte das Thema.
- Gibt es schon Ergebnisse von der Auswertung der Daten die ihr von der Außenmission mitgebracht habt?
- Ja, aber nichts brauchbares. Sie werden noch Tage brauchen um alle Daten auszuwerten. Bis jetzt haben sie nur die Routineoperationen des Schiffes entschlüsselt. Aber verstehen können sie sie nicht. Es wird noch eine Weile dauern, bis wir die Ergebnisse haben, die wir wollen. Die Koordinaten einer Basis, eines Außenpostens oder einer Kolonie. Aber bis jetzt haben sie nichts brauchbares gefunden. Außerdem wurden viele Einrichtungen der T' und I'Kon im Bürgerkrieg zerstört. Wenn wir nur die Reste einer ihrer Einrichtungen finden, können wir glücklich sein.
- Wir werden schon was finden. Tehlak hat doch auch einen Planeten der T'Kon gefunden.
- Ja, aber das war nur ein Handelsplatz, dort gibt es für uns keine interessante Technik mehr. Tehlak hatte alles sehr genau untersucht, und von dem T'Kon, den er traf, sogar die Pläne erhalten. Was der T'Kon dafür bekommen hat, weiß ich nicht. Wahrscheinlich wird Tehlak die Koordinaten des Planetens geheim halten.
- Kennst du sie?
- Ja, und ich werde sie dir nicht sagen. Also frag erst gar nicht.
- Hatte ich nicht vor. Ich weiß, das du es mir nicht sagen würdest. Also frage ich erst gar nicht.
Sie lächelte mich an. Oh, ich liebe dieses Lächeln.
- Wohin fliegen wir eigentlich?
- Wir bringen nur Distanz zwischen uns und das T'Kon Wächterschiff, um zu verhindern das es uns folgt und angreift.
- Und das soll ich dir glauben?
- Eine andere Antwort wirst du nicht bekommen.
Caithlin wußte, das sie keine Antwort bekommen würde, also verzichtete sie darauf nachzuhacken. Sie gab mir einen Kuß, einen weiteren und noch einen...
Am nächstem Morgen frühstückten wir gemeinsam, dann verließen wir mein Quartier, ich begab mich auf meinen Posten, Caithlin in ihr Quartier. Sie deaktivierte die Rufumleitung in mein Quartier und das Gerät, daß ihre Lebenszeichen simulierte. Wer heute Nacht den Computer nach Caithlins Aufenthaltsort befragt hätte, hätte von ihm erfahren, daß sie sich in ihrem Quartier befindet. Nur wenn jemand ihr Quartier betreten hätte, hätte er bemerkt, daß sie nicht da ist, aber er hätte nicht gewußt, wo sie ist. Die Rufumleitung war durch einen meiner Codes verborgen und nur
Tehlak hätte sie entdecken können, ohne mich darauf aufmerksam zumachen. Es gab Gründe warum nicht das ganze Schiff über unsere Liaison sprach, sondern nur wenige Personen von ihr wussten. Auf der Brücke erwartete mich eine angenehme Überraschung. Die Wissenschaftler waren erheblich schneller zu ersten Ergebnissen gekommen. Sie hatten einen Stützpunkt der T'Kon auf einem Klasse M Planeten 34,5 Lichtjahre von unserer jetzigen Position entfernt entdeckt. Wir waren bereits auf dem Weg dorthin. Vielleicht haben wir ja Glück, und finden etwas von Interesse für uns. Es wäre herrlich, geradezu fantastisch, wenn der erste Planet gleich ein Treffer wäre. In zwei Stunden würden wir mehr wissen. Ich liebe Schiffe mit Transwarpantrieb, sie verkürzen so herrlich die Wartezeit.
(Rikal)
=/\= Zwei Stunden später =/\=
Wir hatten das System erreicht und eine Enttäuschung erlebt. Wir fanden nur ein Schwarzes Loch. Das System existierte nicht mehr, seine Sonne war vor mehr als 600.000 Jahren zur Nova geworden. Ein Sensorscan gab uns Gewissheit, das System war während des Bürgerkrieges von den I'Kon mit einem Sonnenzerstörer vernichtet worden. In diesem System hatten mehr als zehn Millionen T'Kon gelebt. Nach unseren Daten gab es in diesem System keine militärische Einrichtung der T'Kon. Im Krieg ist keine Zivilisation zivilisiert...
Die Wissenschaftler hatten die Position des nächste Systems aus den Daten des Wächterschiffes ermittelt. Wir flogen zu diesem System weiter. Dort fanden wir zwar das System, aber der Planeten auf dem sich die Kolonie befunden hatte war aus dem Orbit heraus bombardiert worden, seine Oberfläche bestand nur noch aus Gestein, das sich, nachdem es geschmolzen worden war, wieder verfestigt hatte. Welche Energien auf diesen Planeten eingewirkt haben müssen...
Während des Angriffs war auch die Atmosphäre aufgelöst worden, wie es schein, waren die I'Kon bei der Vernichtung der T'Kon sehr gründlich gewesen. Der Planet bot einen trostlosen Anblick, nur Braun- und Grautöne, kein Wasser,
keine Pflanzen, keine Tiere. Auf diesem Planeten lebte nichts mehr, unsere Sensorscans konnten auch keine technischen Einrichtungen entdecken, genaugenommen nichts, was darauf hinwies, daß dieser Planet einmal bewohnt war.
Auch bei den nächsten beiden Planeten hatten wir nicht mehr Glück. Beide waren vollständig zerstört worden, dort wo sie früher einmal waren kreiste in einem Fall nun ein Asteroidenschwarm und im anderem eine Kugel die nur noch aus
Gestein bestand. Nach unseren Daten war dies früher ein Planet der Klasse M gewesen, nun war er einer der Klasse F.
Uns blieb nichts anderes übrig, als zum nächstem Planeten zu fliegen. Aber den mussten die Wissenschaftler erst lokalisieren. Meine Schicht war vorbei, ich verließ frustriert die Brücke. Das Mentaltraining mit Ezri würde ich heute Abend ausfallen lassen, ihr würde es bestimmt nichts ausmachen mich nicht sehen zu müssen und ich wollte nur noch ins Bett, nachdem ich mich etwas abreagiert hatte. Bevor ich mein Quartier aufsuchte, ging ich auf das Holodeck, ich
aktivierte eines meiner Trainingsprogramme und trainierte.
In der Nacht steuerten wir das fünfte System an und erlebten eine böse Überraschung. Der Planet war zerstört worden, es trieben nur noch Asteroiden durch das All, aber in einigen dieser Asteroiden waren Waffen versteckt. Diese funktionierten noch immer, wie wir feststellen mussten. Ich bin schon lange nicht mehr so unsanft geweckt worden. Mehrere Energiewaffen trafen die Schwinge und kippten sie zur Seite, sie geriert kurzfristig ausser Kontrolle, und ich
flog aus meinem Bett. Der Steuermann brachte sie wieder Unterkontrolle und wir zogen uns zurück. Tehlak und ich erreichten gleichzeitig die Brücke. Glücklicherweise hatten die Schilde sich schnell genug aufgebaut, was sie durchdrungen hatte, war von der Ablativen Panzerung aufgehalten worden. Die Schäden waren minimal und es gab nur wenige leicht Verletzte. Von nun an würden wir jedes System sehr gründlich scannen, bevor wir hineinfliegen. Bevor wir dieses System verließen griffen wir den Asteroidenschwarm an. Die Blutschwinge näherte sich dem Schwarm unter vollem Impuls, feuerte eine volle Breitseite, um seine Waffensysteme auszuschalten, und drehte ab. Nach drei
Angriffsflügel verschwanden alle Energiesignaturen von unseren Scannern. Niemand schießt ungestraft auf ein romulanisches Schiff.
=/\= Zwei Tage später =/\=
Wir suchten noch immer nach einem Planeten der von den T'Kon bewohnt gewesen war und noch existierte. Mittlerweile hatten wir den Transwarpantrieb deaktivieren müssen, wir flogen mit Warp weiter. Das einzige was meine Stimmung etwas hob, war die Tatsache, daß unsere Wissenschaftler einen weiteren Planeten lokalisiert hatten. Den Neunten. Wir machten uns auf den Weg dorthin, ich hatte keine sehr großen Hoffnungen das wir mehr Glück haben würden als bei den letzten Planeten. Aber man soll die Hoffnung ja nie aufgeben...
Ich hätte die OPSoffizieren küssen können, als sie meldete, daß sowohl das System als auch der Planet noch existierten. Als sie mir sagte, daß der Planet noch eine Atmosphäre hat, sogar eine Klasse M Atmosphäre, besserte sich meine
Stimmung merklich. Wir stoppten außerhalb des Systems und scannten es. Wir suchten nach Waffensystemen, wir waren vorsichtig geworden. Außerdem mußte es einen Grund geben, daß dieser Planet noch existiert, und den wollten wir finden. Das erste was der Scan ergab war, daß mehrere Wracks im System trieben, sie befanden sich in der Nähe des vierten Planetens. Dieser war von den T'Kon besiedelt gewesen. Allerdings war keines dieser Schiffe T'Kon oder I'Kon, sie waren alle erheblich jünger. Das jüngste trieb nicht länger als 75 Jahre durch dieses System. Was diese Schiffe zerstört hatte war leicht herauszufinden, ihre Hüllen waren an vielen Stellen gebrochen, die Bruchstellen wiesen die typischen Muster von Energiewaffen auf, aber wo waren diese Waffen? Die Sensoren konnten sie nicht entdecken. Dafür fanden sie etwas anderes. Etwas sehr interessantes. Auf dem Planeten gab es Ruinen. Die Sensoren hatten eine
große Stadt entdeckt. In dieser Stadt dürften zu Zeiten der T'Kon 5 bis 8 Millionen Lebewesen gewohnt haben. Über den ganzen Planeten waren die Reste von Städten verteilt. Die Städte waren nicht der Zeit zum Opfer gefallen sondern dem Krieg. Die Schadensmuster wiesen sowohl auf ein Orbitalesbombardement als auch auf einen Angriff von Land hin. Die Krater, die der orbitale Angriff hinterlassen hatte, waren vom All aus mit bloßem Auge zu erkennen. Wie konnte innerhalb eines Volkes soviel Hass entstehen?
Die größte Stadt mußte früher einmal sehr schön gewesen sein. Ich erkannte die Reste von großen Plätzen, Parks und schön gestalteten Gebäuden. Na gut, zumindest früher werden die Gebäude schön gewesen sein, heute ist von ihrer
einstigen Pracht kaum noch etwas erhalten. Was aber auffiel war ein Gebäude im Zentrum der Stadt. Es war kreisrund, sehr groß und an ihm waren keine äußeren Beschädigungen zuerkennen und die Sensoren entdeckten eine schwache
Energiesignatur. Dieses Gebäude, eigentlich die ganze Stadt, sind eine nähere Untersuchung wehrt. Woher stammt diese Energiesignatur? War das vielleicht ein Kommandozentrum oder etwas ähnliches?
Außerdem hatten unsere Sensoren noch ein merkwürdiges Sensorecho in einer Entfernung von etwa 350.000 km vom Planeten aus gemacht. Aber dort war nichts. Wir würden ein Außenteam auf den Planeten senden und die Schwinge würde die vier Wracks und das Sensorenecho untersuchen. Eigentlich wollte ich dieses Außenteam leiten, aber Tehlak bestand darauf es selbst zuführen. Ich ließ meinem Freund das Vergnügen, er war der Wissenschaftler von uns beiden. Ich sah keine Gefahr auf dem Planeten, zumindest keine so große mit der er nicht fertig werden dürfte. Ich gab ihm zur Sicherheit ein Kommandoteam und eine Abteilung Soldaten mit. Außerdem würden wir ständig Funkkontakt mit ihnen halten. Nachdem das Außenteam bereit war, nährte sich die Schwinge ganz langsam und getarnt dem Planeten. Wir gingen in den Orbit und beamten das Außenteam auf einen der Plätze der Stadt in der nähe des Kommandozentrums. Dann flogen wir zu den Koordinaten an dem wir das Sensorecho geortet hatten, aber wir fanden nichts, auch nach einer Stunde intensiver Scans fanden wir nichts. Unsere Tarnung war noch immer aktiv, daß schränkte unsere Sensorleistung etwas ein, aber ich wollte nicht das Risiko eingehen, daß uns das Schicksal der anderen Schiffe ereilt. Wir flogen zum erstem Wrack, aber es gelang uns nicht das Volk, das das Schiff gebaut hatte, zu identifizieren. Es trieb dort seit mehr als 1.000 Jahren und es war energetisch vollkommen tot und restlos zerstört. Wir brauchten drei Stunden bis wir alle Schiffe untersucht hatten, aber wir fanden nichts von Interesse. Pünktlich, kurz bevor das Außenteam in das Kommandozentrum eindringen sollte, kehrten wir zum Planeten zurück und enttarnten uns, da wir nichts gefunden hatten was uns gefährlich werden könnte. Zur Vorsicht hatten wir trotzdem unsere Deflektoren aktiviert und einen Fluchtkurs vorprogrammiert, aber nichts geschah. Gar nichts. Wir deaktivierten unsere Deflektoren und gingen in
eine Umlaufbahn, wir schwebten über der Stadt und hielten das Außenteam mit den Transportern erfasst als es in des Kommandozentrum eindrang. Von nun an konnten wir nur noch warten, und ich hasse es zu warten.
Das Außenteam war vor einer Stunde in das Gebäude eingedrungen, ich hatte die Brücke verlassen um etwas zu Essen und mich auszuruhen. Der 2. Offizier sollte auch eine Weile ohne mich zurecht kommen. Ich rechnete auch nicht mit Ärger. Woher sollten die Klingonen oder Iridianer wissen, wo wir sind? Das Außenteam hatte sich geteilt, die Marinesoldaten sicherten und erkundeten die oberirdischen Etagen des Gebäudes während die Kommandosoldaten, die
Wissenschaftler und Tehlak in die unterirdischen vordrangen. Tehlaks Team war von unseren Sensoren verschwunden, sie hatten ihre Tarnsysteme aktiviert, aber durch die Datenverbindung wussten wir wo jeder von ihnen war, und wie es ihnen ging. Die Blutschwinge befand sich in einer stationären Umlaufbahn über der Stadt, damit wir dem Außenteam jederzeit helfen können. Das klassische Problem von stationären Umlaufbahnen, der Sensorschatten des Planetens, hatten wir durch eine Sonde gelöst. Ich hasse nichts mehr als Überraschungen. Ich rechnete mit keinen Problemen, also ließ ich mir Zeit. Ich aß in alle Ruhe, ruhte mich eine Stunde lang aus und suchte das Labor auf, in dem Lnt. Aino
arbeitete. Er versuchte heraus zufinden, was wir in 350.000 km Distanz zum Planeten geortet hatten. Als ich das Labor betrat arbeitet er gerade an den Sensordaten, er versuchte die Daten zu filtern. Zuerst bemerkte er mich nicht, so sehr war er in seine Arbeit vertieft.
- Lieutenant, kommen sie voran?
Der Lieutenant zuckte zusammen und wirbelte herum. Ich hatte ihn eigentlich nicht erschrecken wollen.
- Riov, was führt sie zu mir?
- Ich wollte mich erkundigen, ob sie voran kommen.
- Nein. Ich habe bisher nichts brauchbares herausgefunden.
Da war wieder diese Feindschaft in seiner Stimme. Sie war mir vor einigen Tagen aufgefallen, aber ich wußte nicht woher sie kam. Nun wußte ich es, mir waren gewisse Gerüchte über mich und Ezri zu Ohren gekommen. Es hatte mich nicht viel Mühe gekostet, sie zum verstummen zu bringen, aber ich wollte die Sache mit Lieutenant Aino bereinigen.
- Mir sind gewisse Gerüchte über mich und Ensign Chaz zu Ohren gekommen. Ich wollte ihnen versichern, daß sie unbegründet sind. Zwischen mir und Ensign Chaz war nichts. Gar nichts.
Lieutenant Aino nickte nur stumm. Er glaubte mir nicht, kein wunder, aber er gab sich Mühe es zu verbergen.
- Ich werde wieder auf die Brücke gehen. Wenn sie etwas herausfinden, dann melden sie sich.
- Natürlich, Sir.
Ich nickte ihm zu und verließ das Labor. Es würde noch eine Weile dauern, bis er mir glauben würde. Auf dem Weg zur Brücke überlegte ich, ob ich Ezri besuchen sollte, aber ich verwarf diese Idee. Stattdessen entschied ich mich dafür ihr
eine Nachricht mit einem Termin für unser nächstes Mentaltraining zu senden. Als ich auf der Brücke war tat ich genau das nachdem ich das Kommando übernommen hatte.
Der 2. Offizier informierte mich über die Situation, nicht daß sie sich geändert hatte. Das Außenteam war seit drei Stunden in dem Gebäude. Die Erkundung ging zügig voran, aber bisher hatten sie die Energiequelle nicht entdeckt, und
Tehlaks Gruppe war bereits drei Etagen tief in die Katakomben vorgedrungen. Die unterirdischen Anlagen waren erheblich größer, als der oberirdische Teil des Gebäudes. Uns blieb nichts anderes übrig, als zu warten.
=/\= Zwei Stunden später =/\=
Wir warteten auf die Erfolgsmeldung des Außenteams, aber es sah nicht danach aus, daß sie bald erfolgen würde. Mitlerweile war Tehlak sechs Etagen tief in den unterirdischen Teil vorgedrungen, aber sie hatten noch immer nichts
gefunden. Mitlerweile waren sie so tief, daß wir sie nicht würden herausbeamen können, wenn sie in Schwierigkeiten geraten würden. Während ich drüber nachdachte, wie ich meinem Freund im Falle eines Notfalls am besten Helfen könnte, wurde der Sensoralarm ausgelöst. Die Stimme des Taktischenoffiziers riss mich aus meinen Gedanken.
- Rekhai, sechs iridianische Schiffe nähern sich von der Rückseite des Planeten. Sie werden uns in fünf Minuten erreichen. Sollen wir das Außenteam an Bord holen?
- Sie sind zu tief unter der Oberfläche. Öffnen sie einen Kanal zum Außenteam.
- Ja, Rekhai.
Der Taktischeoffizier öffnete einen Kanal.
- Blutschwinge an Außenteam.
- Außenteam hört.
- Uns nähern sich sechs iridianische Schiffe. Wir wissen nicht, ob sie uns angreifen werden, aber wir gehen davon aus. Wenn sie uns angreifen, werden sie auch euch angreifen. Wir können euch nicht alle an Bord beamen. Ihr müsst dort
unten durchhalten, bis wir die Situation Unterkontrolle haben und euch helfen können.
- Haben Verstanden. Bereiten uns auf einen Bodenangriff vor. Viel Glück.
- Auch euch viel Glück. Blutschwinge Ende.
Ich richtete mich in meinem Stuhl auf.
- Gefechtsalarm. Alle Kampfeinheiten starten.
Durch die Blutschwinge halte der Gefechtsalarm. Ich wußte was nun geschah. Die beiden Quantensingularitäten wurden auf maximalen Energieoutput hochgefahren, alle anderen Energieerzeugungssysteme waren bereit maximale Energie zu liefern, sämtliche Offensiv- und Defensivesysteme erhielten maximale Energie, die Warp- und Impulstriebwerke sowie die Manöverdüsen ebenso, Notkraftfelder wurden vorbereitet und die Reparatur- und Sicherheitsteams bezogen ihre Bereitschaftspositionen. Die Technik war binnen Augenblicken gefechtsbereit, die Mannschaft brauchte nicht viel länger. Ich war beeindruckt, die Technik und die Mannschaft funktionierte perfekt, wie immer.
Die iridianische Schiffe würden von oben auf die Blutschwinge herabstoßen, die ihre Umlaufbahn verlassen hatte. Unsere kleineren Kampfschiffe hatten eine Abschirmformation eingenommen. Die iridianische Schiffe hatten ihre Waffen aktiviert, aber ich hatte nicht vor ihnen den ersten Schuß zu überlassen. Fünf Schiffe überflogen in Formation den Nordpol des Planetens und gingen auf direkten Kurs zu uns, das sechste zerstörte unsere Sonde und verschwand von unseren Sensoren. Was hatte dieses Schiff vor? Im Moment konnte ich mich nicht darum kümmern, die anderen fünf waren eine zu große Bedrohung für die Blutschwinge. Ich ließ den Taktischenoffizier auf das Schiff in der Mitte der Formation zielen und feuern. Die Blutschwinge feuerte eine volle Breitseite ab, auch unsere sechsundzwanzig Kampfschiffe feuerten auf dieses Schiff. Ich konnte sehen, wie seine Schilde durchschlagen wurden und es in einer hellen Explosion verging.
Unsere Begleiteinheiten gaben die Formation auf und griffen die restlichen vier Schiffe an. Auch die Blutschwinge nahm Geschwindigkeit auf und griff an. Die iridianische Schiffe blieben uns nichts schuldig. Sie waren schneller und
wendiger als die Blutschwinge, sie flogen direkt auf uns zu, teilten sich und flogen an uns vorbei. Dabei feuerten sie alle ihre Waffen ab. Unsere Deflektoren verloren an Energie, dann waren sie vorbei. Auf der Brücke kamen die ersten
Schadensmeldungen an. Ich ließ die Schwinge wenden, wir warteten auf ihren nächsten Anflug. Der kam, wir konzentrierten unsere gesamte Feuerkraft auf das Schiff links in der Mitte. Unsere Waffen durchschlugen seine Schilde, es wurde beschädigt, aber nicht so schwer wie das erste. Seine Waffen waren größtenteils aufgefallen, seine Triebwerke ebenso, es war aus dem Gefecht. Aber es waren noch immer drei über, und wo das vierte war wußte ich nicht. Unsere Schilde waren auf 60 % gefallen, ein Disruptor war ausgefallen, die Manöverdüsen beschädigt und die Hülle war durch die Erschütterungen der Treffer in unsere Schilde an drei Stellen gerissen. Auch eine der Energieleitungen zu einem Schildgenerator war ausgefallen. Die Reparaturteams waren dabei die Schäden zureparieren und die Notkraftfelder hielten, aber es sah nicht gut aus. Ich hoffte das Tehlaks Maßnahmen uns bald erreichen würden. Das sechste Schiff tauchte auf unseren Sensoren auf, es griff nun in den Kampf ein. Es hatte Shuttles gestartet und einen Angriffstrupp war auf dem Weg zum Planeten. Ich informierte Tehlak. Nun standen die angeschlagene Blutschwinge und ihre verbliebenen neunzehn Begleiteinheiten im Kampf gegen vier nur leicht bis gar nicht beschädigte iridianische Schiffe. Wo blieb nur unsere Verstärkung? Die verbliebenen vier Schiffe griffen erneut an. Sie führten ein weiterer Vorbeiflug durch. Wieder deckten sie die Blutschwinge aus allen Waffen ein. Unsere Deflektorleistung fiel auf unter 30 %, der Schildgenerator war ausgefallen, drei Disruptoren waren ausgefallen, Feuer war ausgebrochen, die Automatischenlöschsysteme teilweise ausgefallen und wir hatten weitere Hüllenschäden erlitten. Hinter mir explodierte ein Konsole. Mir flogen heiße Splitter um die Ohren und versenkten mir den Nacken. Eine Mitglied der Brückenbesatzung fiel zu Boden. Ich beorderte einen Arzt auf die Brücke und weiß den Chefingenieur an die Schilde wieder hochzubringen. Wir wollten nicht kampflos untergehen.
Sie griffen wieder an. Unsere Schilde waren wieder auf 50 %. Unsere Deflektoren flackerten unter dem heftigem Beschuss der iridianische Schiffe. Wir blieben ihnen nichts schuldig...
=/\= Ensign Chaz Quartier =/\=
Ezri war in ihrem Quartier als der Angriff begann. Sie bekam nicht viel davon mit, außer dem aufheulen des Alarms, den Manövern der Blutschwinge und den auf das Schiff zurasenden Energiesalven und Torpedos. Ezri saß an ihrem Schreibtisch und hielt sich am Tisch fest. Während des dritten Angriffs explodiert der Bildschirm ihres Tischcomputers. Ezri wurde bewusstlos zu Boden geschleudert.
=/\= Lieutenant Ainos Labor =/\=
Lieutenant Aino arbeitet noch immer an den Sensordaten als der Angriff begann. Da er keinen Posten während eines Kampfes einzunehmen hatte, blieb er im Labor und suchte sich einen sicheren Platz. Während des zweiten Angriffs brach ein Feuer im Labor aus, eine Energieleitung war gebrochen, die Energien hatten die Verkleidung entzündet und das automatische Löschsystem war ausgefallen. Ben mußte sich etwas einfallen lassen. Dieses Feuer mußte gelöscht werden und zwar schnell. Wenn noch mehr Energieleitungen ausfallen würden, würde das die Kampfkraft der Blutschwinge beeinträchtigen.