Verschlungene Wege I

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Ehae

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Zurück an Bord

Ehaes Ehemann und ihre ältere Schwester hatten im vergangenen Jahr gute Arbeit geleistet. Sie war stolz auf die beiden, das gab sie neidlos zu. Ihre Schwester war für die agrarwissenschaftlichen Belange des Familienbesitzes zuständig und Ehaes Ehegemahl oblagen der logistische und finanztechnische Bereich. Die beiden hatten auf der jährlich stattfindenden Hemisphärenmesse etliche Preise für Neuzüchtungen eingeheimst. Das eigentlich neue daran war, dass sie nicht, wie weit verbreitet üblich, den Genpool der Pflanzen künstlich verändert hatten. Sie ließen der Natur vielmehr ihren Lauf und züchteten die neuen Sorten lediglich durch gezielte Auslese, was wiederum auf Grund des kurzen Vegetationszyklus auf ihrer Farm, begünstigt durch ein überaus günstiges Klima, ziemlich flott von statten geht. Auf diese Weise erzielten sie neue Geschmacks- und Farbvarianten an Gemüse und Früchten, die sich bemerkenswert von den zwar blendend aussehenden und hervorragend schmeckenden, aber eben alle einander gleichenden Sorten abhoben. Durch das gesteigerte Interesse an den Neuheiten kamen sie kaum nach, die Saatgutanforderungen zu erfüllen. Und das angenehme dabei war, nicht nur das Ansehen der Familie stieg in Fachkreisen, nein auch das Vermögen wuchs, was ja nicht unbedingt von Nachteil sein musste.
Daran musste Ehae jetzt denken, als sie die Datenmodule ihrer Replikatordatenbank austauschte und mit den Neuerrungenschaften ergänzte.
Bereits heute abend würde sie darauf zurückgreifen, um das von Lord Rikal bestellte Essen für zwei Personen zu bereiten. Sie freute sich schon darauf, N'nhaeirhu wiederzusehen, denn wer sonst sollte der Gast sein.

Rikals Quartier

In der Küche waberten Dampfwolken, es zischte und puffte. Ehae war am Werk, das bestellte Menü zu bereiten. So bekam sie auch nur ganz am Rand das Türsignal mit, das den Gast ankündigte. Sie stellte die Absaugung auf eine höhere Stufe, goss Wasser in den Bratentopf, schob den in Folie gewickelten Braten zum Warmhalten in das Rohr, nahm die Hitze unter den Klößen weg und rührte vorsichtig das letzte Gewürz in das Gemüse. Während die Dampfwolken restlos abgesaugt wurden, nahm Ehae die Platten und Schüsseln aus dem Schrank. Sie schob das Geschirr zum Anwärmen in die Mikrowelle und probierte ein letztes Mal die Soße. Nach dem Signal nahm sie die erste Schüssel zur Hand und löffelte das Gemüse aus dem Topf. Dann wurden die Klöße aus dem Wasser gehoben und als letztes wurde der Braten, säuberlich in Scheiben geschnitten und mit ein wenig Soße übergossen, auf der Bratenplatte arrangiert. Die restliche Soße kam in eine kleine Schüssel. Ehae stellte alles auf ein Tablett und betrat den angrenzenden Raum. Der Gast saß bereits am Tisch und wandte dem Durchgang den Rücken zu. Ehae bemerkte die Größe der Person und wusste sofort, dass dies nicht N'nhaeirhu sein konnten. Sie trat an den Tisch und ließ fast das Tablett fallen. Geschickt umging sie die für sie peinliche Situation.
„Lady Arrhae, wie ich mich freue, Sie gesund wieder zu sehen.“ Sie stellte das Tablett ab und verneigte sich. Arrhae nickte freundlich.
„Auch ich freue mich, Meisterin Ehae. Wie ich sehe, hat Ihnen der Dienst an Bord der Blutschwinge nicht geschadet.“
„Ganz im Gegenteil, es war eine neue Erfahrung, die auch meinen Schülern sehr von Nutzen war und ist.“
„Ich hoffe auch, dass Sie mit dem Leih des Schiffes gut zurechtgekommen ist, der doch bekannt ist als Feinschmecker aus guten Hause.“
„Lord Rikal hat meine Dienste gern in Anspruch genommen und war mit meiner bescheidenen Kunst bisher zufrieden.“
„Und sonst gab es keine Probleme?“ Arrhae schmunzelte, kannte sie doch ihre Leibköchin gut genug.
„Ich habe mir gelegentlich erlaubt, auf ausdrücklichen Wunsch, wohlgemerkt, meine Ansicht zu verschiedenen Angelegenheiten zu äußern. Selbstverständlich jederzeit mit dem gebotenen Respekt, Lady Arrhae.“
„Das soll heißen, sie hat mir öfter ordentlich den Kopf zurechtgerückt!“ warf Rikal trocken ein.
„Sie sagt immer ehrlich ihre Meinung, wenn man sie fragt. Jedem, der sie fragt. Ich jedenfalls habe es nie bereut“ bemerkte Arrhae dazu. Ehae verneigte sich, warf Rikal einen bösen Blick zu, was Arrhae zu einem Grinsen verleitete, und zog sich in die Küche zurück.
Inzwischen hatte Rikal sicherlich auch begriffen, dass Ehae keinesfalls wie eine gewöhnliche Dienstbotin zu behandeln war. Im Gegenteil, sie hatte das Recht als freie Handwerksmeisterin, ihre Anstellung selbst auswählen zu können. Bis jetzt hatte noch keiner ihr Dienstangebot abgelehnt, und wenn sie der Meinung war, ihr Dienstherr würde ihre Arbeit nicht genug würdigen, könnte sie jederzeit woanders hingehen. Wenn Ehae nach dem Landurlaub auf die Blutschwinge zurückgekehrt war, musste das bedeuten, sie wollte hier sein. Schön und gut. dachte Arrhae und freute sich auf die kommende Zeit. Sie war wieder im All, auf einem sehr guten Schiff, genauer, auf dem besten und ihre Köchin war dabei. Was fehlte ihr noch zum Glück? Ein eigenes Schiff. Dieser Gedanke gab ihr einen Stich, wenn auch nur einen kleinen.
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
[Arrhae, Rikal)

Ehae war eben wieder in der Küche verschwunden und ließ nun die beiden kommandierenden Offiziere allein, dies zu tun, weswegen sie hier waren – sich über die kommende Mission und andere Dinge auf der Blutschwinge zu unterhalten. Etwas zu trinken hatten beide bereits in der Hand – Arrhae hatte eine Flasche Wein mitgebracht, die sie vor Jahren einst mit elf anderen von seiner Familie hatte geschenkt bekommen.
„Hast Du deinen Geschmack geändert?“ hatte Rikal sie daraufhin gefragt, als sie ihn an jene Aufmerksamkeit erinnerte. Es hatte damals keinen großen Anlass dafür gegeben, einzig den, dass Arrhae zu Gast im Hause s’Drevoux war.
Schließlich kehrte Ehae aus der Küche zurück und stellte mehrere Platten und Schüsseln auf den Tisch. Es gab sauer eingelegten Hlai-Braten mit diversen Beilagen, durch Zufall eines von Arrhaes Lieblingsgerichten, das sie allerdings bisher nicht für Rikal gekocht hatte.
„Ich werde mich dann zurückziehen und wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend“, sagte die Meisterin und machte sich daran, das Quartier zu verlassen.
Arrhae bedankte sich für das Essen und auch Rikal schloß sich den Grüßen an.
„Auch Ihnen einen guten Abend.“
Jetzt waren die beiden allein, nahmen schließlich Platz und Arrhae schnitt den Braten an. Kurz darauf trat gefräßige Stille ein, da es sich auch bei den Rihannsu nicht ziemte, mit vollem Munde zu sprechen.
„Ich muß Ehae loben, sie hat – wie immer – hervorragend gekocht“, sagte der Leih zwischen zwei Bissen.
„Sie hat nichts von ihrer Kunst eingebüßt“, schmunzelte Arrhae zurück.
„In der Tat, aber darüber werden wir später sprechen“, denn Rikal hatte nicht vor, in Zukunft auf Ehaes Künste zu verzichten. „Ich wollte mit dir über unsere neue Aufgabe sprechen.“
„Ich lausche gespannt.“ Und Rikal lächelte. „Sonderlich viel weiß ich ja darüber noch nicht.“
„Wir haben einen ganz besonders spannenden Auftrag erhalten. Wir sollen Nachschubgüter zu einer geheimen Forschungsstation bringen. Diese liegt in der Nähe zur Klingonischen Grenze.“
„Ahja“, entgegnete Arrhae nur kurz, „klingt ja spannend.“
„Die Koordinaten sind dir bereits übermittelt worden.“
„Ich war dort schon einmal vor ein paar Jahren“, erinnerte sie sich daran, als sie die Koordinaten rekapitulierte.
„Tatsächlich? Ich war bisher nicht dort.“
„Zumindest in der unmittelbaren Umgebung“, relativierte sie, denn die Station selbst hatte sie noch nicht betreten.
„Angeblich stammt die Interphasentarnung von dort. Aber das ist nebensächlich“, fuhr er fort und winkte ab. „Du wirst mir bestimmt zustimmen, wenn ich sage, dass dieser Auftrag etwas ungewöhnlich für ein Schiff der D'Deridex F Klasse ist.“
„Das ist er in der Tat“, pflichtete seine neue Io Saehne ihm bei. „Aber bei der Menge neuer Rekruten, die du bekommen hast, wundert mich das nicht wirklich. Die Aehallh hat damals auch nicht wirklich großartige Aufträge erhalten, während wir ausbildeten.“
„Ie, kurz nach Indienststellung der Schwinge war dies auch so. Wirklich wundern tut es mich daher auch nicht.“
„Nun ja, und ich denke, der übrigen Crew tut mal eine ruhigere Phase nicht schlecht“, betrachtete Arrhae mal den positiven Aspekt dieses langweiligen Auftrags.
„Natürlich, da hast du recht. Ich weiß übrigens nicht, was wir machen wenn wir unsere Fracht abgeliefert haben.“
„Zurück nach Hause gondeln und hoffen, daß unsere Nachwuchsforscher erwachsen werden?“ grinste Arrhae über den Tisch und lud sich noch etwas von dem Braten auf den Teller. Die Rihanna hatte genug Selbstvertrauen, um sich gegenüber ihrem Vorgesetzten auch mal witzig zu verhalten. Immerhin kannten sich beide, was auch daran deutlich wurde, dass sie sich duzten, aber Arrhae war auch weise genug, Rikal besonders in Gegenwart seiner Besatzung immer Respekt zu zollen. Und Rikal erwiderte das Grinsen mit einem Lächeln.
„Ich könnte mir auch vorstellen, dass wir dort oder kurz vor unserem Eintreffen neue Befehle bekommen werden.“
„Anzunehmen.“
„Allerdings ist dies Zukunftsmusik“, ergänzte er und wandte sich einem anderen Thema zu. „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir unsere Neuzugänge richtig ausbilden und mit dem Schiff vertraut machen. Hast du dir darüber bereits Gedanken gemacht?“
„Ich habe meine Vorstellungen, schließlich mach ich das auch nicht zum ersten Mal“, und wieder lächelte sie.
„Ich weiß. Ich dachte daran, dass wir neben den üblichen Unterweisungen mehrmals in der Woche Gefechtsübungen durchführen. Schließlich ist die Schwinge ein Kriegsschiff. Einwände?“
„Nein, ganz gewiss nicht. Aber ich halte auch allgemeine Sicherheitsübungen nicht für verkehrt.“
„Welcher Art?“
„Für den Fall von Enterungen und Außeneinsätzen.“
„Ein guter Vorschlag. Das werden wir tun“, stimmte der Leih zu. „Zusätzliche Notfallübungen? Für den Fall von Schäden wegen Unfällen, Beschuss oder Kollisionen?“
„Das ist eigentlich Standard.“
„Über den Standart hinaus. Nur einige“, gab Rikal zu bedenken. „Nun ja, wir werden sehen. Uns fallen bestimmt noch genug weitere Übungen oder Maßnahmen ein ...“
„... mit denen wir unsere Neuzugänge von Blödsinn abhalten können“, ergänzte Arrhae.
„Ie. Vielleicht machen wir uns dabei unbeliebt, aber ich habe einen Ruf als harter Schleifer zu verlieren.“ Rikal lächelte bei diesen Worten, wobei Arrhae jedoch gedanklich anmerkte, dass es nicht unbedingt die Aufgabe des Kommandanten war, auszubilden. Dafür hatte er seine Offiziere.
„Nun gut, kommen wir zu einem anderen Thema. Wie stellst Du dir unsere Zusammenarbeit vor?“
„Gut, hoffe ich doch“, antwortete Arrhae und erntete ein Lächeln. „Nein, was meinst du konkret?“
„Du warst die letzten Jahre selbst Leih. Ich möchte nicht, dass wir aneinander geraten, weil Du in einer dir ungewohnten Position bist“, erklärte Rikal.
„Ich weiß, welche Aufgabe ich habe und werde einzig dieser gerecht werden.“
„Du weißt, wie ich das meinte. Vermute ich.“
„Ich werde dir jedenfalls nicht deinen Posten streitig machen.“ Arrhae hatte derzeit wenig Interesse daran, selbst soviel Verantwortung zu tragen, dass es für ein paar tausend Rihannsu reichte. Sie war vielleicht etwas eingerostet, wie sie selbst vermutete.
„Das meinte ich nicht. Es ist schwer zu beschreiben. Ich meinte eher alte Gewohnheiten.“
„Du kannst davon ausgehen, daß ich ein sehr eigenständiger XO sein werde.“
„Das habe ich bei dir nicht anders erwartet. Ich denke aber auch, dass unsere Zusammenarbeit fruchtbar und gut sein wird“, sagte er mit einem Lächeln.
„Sehe ich ebenso.“
„Wenn wir uns noch über eine Kleinigkeit einigen können. Was machen wir mit Ehae?“
Arrhae wölbte fragend eine Augenbraue.
„Ich hänge an ihren Künsten“, erklärte sich der Leih. „Du warst früher ihre Herrin.“
„An sich ist sie noch immer im Vertrag bei meinem Haus“, entgegnete Arrhae.
„Eben. Hier hat sich eingebürgert, dass sie nicht nur für mich kocht sondern für alle Offiziere. Wir essen einmal in der Woche zusammen. Soweit es ihre Zeit zuläßt kocht sie auch für die anderen Offiziere außerhalb des Offiziersessens.“
„Nun ich denke, wenn sie mag, kann ich es gestatten, daß sie dieser Aufgabe weiterhin nachkommt“, meinte Arrhae und grinste hintergründig. „Was Ehae angeht spielen unsere Kompetenzen die Galae betreffend keine Rolle.“
Rikal blickte sie daraufhin gespielt finster an. „Und was ist mit mir?“
„Hast du dir den Replikator etwa abgewöhnt?“ und die Rihanna grinste weiter.
„Natürlich. Bei Ehaes Künsten ...“
„So wie es aussieht gehe ich davon aus, dass sie weiterhin für die Offizier wird kochen wollen.“
„Das wird die Offiziere freuen.“
„Und da ich kein Sklaventreiber bin sondern meinen Angestellten gern freie Hand lasse, ist es ihre Entscheidung“, setzte Arrhae hinzu.
„Dann werden wir ihr die Entscheidung überlassen.“
„Sie hat die Entscheidung bereits getroffen.“
„Und wie hat sie sich entschieden?“
„Dafür, viele Mäuler mit ihren Kochkünsten zu befriedigen.“
„Inklusive meinem?“ Und ein Lächeln war wieder die Antwort.
„Wieso macht es eigentlich allen Frauen die Arrhae heißen Spaß mich zu ärgern?“ sagte er mich einem Lächeln seinerseits.
„Ich glaube nicht, dass das am Namen liegt.“
„Ich weiß, ich bin ein williges Opfer“, antwortete Rikal und lehnte sich zurück, nun fertig mit dem Essen. „Wollen wir noch eine Runde Schach spielen?“ fragte er schließlich und stellte einige Teller zusammen.
„Ich bin zwar etwas eingerostet, aber gern“, erwiderte sie und nahm die Herausforderung gern an, auch wenn sie reichlich eine Stunde später mit einem Unentschieden endete.
Schließlich verabschiedete sich die Io Saehne und verließ das Quartier ihres Vorgesetzten.
 

Arrhae

New Member
(Arrhae, Rikal)

Ehae war eben wieder in der Küche verschwunden und ließ nun die beiden kommandierenden Offiziere allein, dies zu tun, weswegen sie hier waren – sich über die kommende Mission und andere Dinge auf der Blutschwinge zu unterhalten. Etwas zu trinken hatten beide bereits in der Hand – Arrhae hatte eine Flasche Wein mitgebracht, die sie vor Jahren einst mit elf anderen von seiner Familie hatte geschenkt bekommen.
„Hast Du deinen Geschmack geändert?“ hatte Rikal sie daraufhin gefragt, als sie ihn an jene Aufmerksamkeit erinnerte. Es hatte damals keinen großen Anlass dafür gegeben, einzig den, dass Arrhae zu Gast im Hause s’Drevoux war.
Schließlich kehrte Ehae aus der Küche zurück und stellte mehrere Platten und Schüsseln auf den Tisch. Es gab sauer eingelegten Hlai-Braten mit diversen Beilagen, durch Zufall eines von Arrhaes Lieblingsgerichten, das sie allerdings bisher nicht für Rikal gekocht hatte.
„Ich werde mich dann zurückziehen und wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend“, sagte die Meisterin und machte sich daran, das Quartier zu verlassen.
Arrhae bedankte sich für das Essen und auch Rikal schloß sich den Grüßen an.
„Auch Ihnen einen guten Abend.“
Jetzt waren die beiden allein, nahmen schließlich Platz und Arrhae schnitt den Braten an. Kurz darauf trat gefräßige Stille ein, da es sich auch bei den Rihannsu nicht ziemte, mit vollem Munde zu sprechen.
„Ich muß Ehae loben, sie hat – wie immer – hervorragend gekocht“, sagte der Leih zwischen zwei Bissen.
„Sie hat nichts von ihrer Kunst eingebüßt“, schmunzelte Arrhae zurück.
„In der Tat, aber darüber werden wir später sprechen“, denn Rikal hatte nicht vor, in Zukunft auf Ehaes Künste zu verzichten. „Ich wollte mit dir über unsere neue Aufgabe sprechen.“
„Ich lausche gespannt.“ Und Rikal lächelte. „Sonderlich viel weiß ich ja darüber noch nicht.“
„Wir haben einen ganz besonders spannenden Auftrag erhalten. Wir sollen Nachschubgüter zu einer geheimen Forschungsstation bringen. Diese liegt in der Nähe zur Klingonischen Grenze.“
„Ahja“, entgegnete Arrhae nur kurz, „klingt ja spannend.“
„Die Koordinaten sind dir bereits übermittelt worden.“
„Ich war dort schon einmal vor ein paar Jahren“, erinnerte sie sich daran, als sie die Koordinaten rekapitulierte.
„Tatsächlich? Ich war bisher nicht dort.“
„Zumindest in der unmittelbaren Umgebung“, relativierte sie, denn die Station selbst hatte sie noch nicht betreten.
„Angeblich stammt die Interphasentarnung von dort. Aber das ist nebensächlich“, fuhr er fort und winkte ab. „Du wirst mir bestimmt zustimmen, wenn ich sage, dass dieser Auftrag etwas ungewöhnlich für ein Schiff der D'Deridex F Klasse ist.“
„Das ist er in der Tat“, pflichtete seine neue Io Saehne ihm bei. „Aber bei der Menge neuer Rekruten, die du bekommen hast, wundert mich das nicht wirklich. Die Aehallh hat damals auch nicht wirklich großartige Aufträge erhalten, während wir ausbildeten.“
„Ie, kurz nach Indienststellung der Schwinge war dies auch so. Wirklich wundern tut es mich daher auch nicht.“
„Nun ja, und ich denke, der übrigen Crew tut mal eine ruhigere Phase nicht schlecht“, betrachtete Arrhae mal den positiven Aspekt dieses langweiligen Auftrags.
„Natürlich, da hast du recht. Ich weiß übrigens nicht, was wir machen wenn wir unsere Fracht abgeliefert haben.“
„Zurück nach Hause gondeln und hoffen, daß unsere Nachwuchsforscher erwachsen werden?“ grinste Arrhae über den Tisch und lud sich noch etwas von dem Braten auf den Teller. Die Rihanna hatte genug Selbstvertrauen, um sich gegenüber ihrem Vorgesetzten auch mal witzig zu verhalten. Immerhin kannten sich beide, was auch daran deutlich wurde, dass sie sich duzten, aber Arrhae war auch weise genug, Rikal besonders in Gegenwart seiner Besatzung immer Respekt zu zollen. Und Rikal erwiderte das Grinsen mit einem Lächeln.
„Ich könnte mir auch vorstellen, dass wir dort oder kurz vor unserem Eintreffen neue Befehle bekommen werden.“
„Anzunehmen.“
„Allerdings ist dies Zukunftsmusik“, ergänzte er und wandte sich einem anderen Thema zu. „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir unsere Neuzugänge richtig ausbilden und mit dem Schiff vertraut machen. Hast du dir darüber bereits Gedanken gemacht?“
„Ich habe meine Vorstellungen, schließlich mach ich das auch nicht zum ersten Mal“, und wieder lächelte sie.
„Ich weiß. Ich dachte daran, dass wir neben den üblichen Unterweisungen mehrmals in der Woche Gefechtsübungen durchführen. Schließlich ist die Schwinge ein Kriegsschiff. Einwände?“
„Nein, ganz gewiss nicht. Aber ich halte auch allgemeine Sicherheitsübungen nicht für verkehrt.“
„Welcher Art?“
„Für den Fall von Enterungen und Außeneinsätzen.“
„Ein guter Vorschlag. Das werden wir tun“, stimmte der Leih zu. „Zusätzliche Notfallübungen? Für den Fall von Schäden wegen Unfällen, Beschuss oder Kollisionen?“
„Das ist eigentlich Standard.“
„Über den Standart hinaus. Nur einige“, gab Rikal zu bedenken. „Nun ja, wir werden sehen. Uns fallen bestimmt noch genug weitere Übungen oder Maßnahmen ein ...“
„... mit denen wir unsere Neuzugänge von Blödsinn abhalten können“, ergänzte Arrhae.
„Ie. Vielleicht machen wir uns dabei unbeliebt, aber ich habe einen Ruf als harter Schleifer zu verlieren.“ Rikal lächelte bei diesen Worten, wobei Arrhae jedoch gedanklich anmerkte, dass es nicht unbedingt die Aufgabe des Kommandanten war, auszubilden. Dafür hatte er seine Offiziere.
„Nun gut, kommen wir zu einem anderen Thema. Wie stellst Du dir unsere Zusammenarbeit vor?“
„Gut, hoffe ich doch“, antwortete Arrhae und erntete ein Lächeln. „Nein, was meinst du konkret?“
„Du warst die letzten Jahre selbst Leih. Ich möchte nicht, dass wir aneinander geraten, weil Du in einer dir ungewohnten Position bist“, erklärte Rikal.
„Ich weiß, welche Aufgabe ich habe und werde einzig dieser gerecht werden.“
„Du weißt, wie ich das meinte. Vermute ich.“
„Ich werde dir jedenfalls nicht deinen Posten streitig machen.“ Arrhae hatte derzeit wenig Interesse daran, selbst soviel Verantwortung zu tragen, dass es für ein paar tausend Rihannsu reichte. Sie war vielleicht etwas eingerostet, wie sie selbst vermutete.
„Das meinte ich nicht. Es ist schwer zu beschreiben. Ich meinte eher alte Gewohnheiten.“
„Du kannst davon ausgehen, daß ich ein sehr eigenständiger XO sein werde.“
„Das habe ich bei dir nicht anders erwartet. Ich denke aber auch, dass unsere Zusammenarbeit fruchtbar und gut sein wird“, sagte er mit einem Lächeln.
„Sehe ich ebenso.“
„Wenn wir uns noch über eine Kleinigkeit einigen können. Was machen wir mit Ehae?“
Arrhae wölbte fragend eine Augenbraue.
„Ich hänge an ihren Künsten“, erklärte sich der Leih. „Du warst früher ihre Herrin.“
„An sich ist sie noch immer im Vertrag bei meinem Haus“, entgegnete Arrhae.
„Eben. Hier hat sich eingebürgert, dass sie nicht nur für mich kocht sondern für alle Offiziere. Wir essen einmal in der Woche zusammen. Soweit es ihre Zeit zuläßt kocht sie auch für die anderen Offiziere außerhalb des Offiziersessens.“
„Nun ich denke, wenn sie mag, kann ich es gestatten, daß sie dieser Aufgabe weiterhin nachkommt“, meinte Arrhae und grinste hintergründig. „Was Ehae angeht spielen unsere Kompetenzen die Galae betreffend keine Rolle.“
Rikal blickte sie daraufhin gespielt finster an. „Und was ist mit mir?“
„Hast du dir den Replikator etwa abgewöhnt?“ und die Rihanna grinste weiter.
„Natürlich. Bei Ehaes Künsten ...“
„So wie es aussieht gehe ich davon aus, dass sie weiterhin für die Offizier wird kochen wollen.“
„Das wird die Offiziere freuen.“
„Und da ich kein Sklaventreiber bin sondern meinen Angestellten gern freie Hand lasse, ist es ihre Entscheidung“, setzte Arrhae hinzu.
„Dann werden wir ihr die Entscheidung überlassen.“
„Sie hat die Entscheidung bereits getroffen.“
„Und wie hat sie sich entschieden?“
„Dafür, viele Mäuler mit ihren Kochkünsten zu befriedigen.“
„Inklusive meinem?“ Und ein Lächeln war wieder die Antwort.
„Wieso macht es eigentlich allen Frauen die Arrhae heißen Spaß mich zu ärgern?“ sagte er mich einem Lächeln seinerseits.
„Ich glaube nicht, dass das am Namen liegt.“
„Ich weiß, ich bin ein williges Opfer“, antwortete Rikal und lehnte sich zurück, nun fertig mit dem Essen. „Wollen wir noch eine Runde Schach spielen?“ fragte er schließlich und stellte einige Teller zusammen.
„Ich bin zwar etwas eingerostet, aber gern“, erwiderte sie und nahm die Herausforderung gern an, auch wenn sie reichlich eine Stunde später mit einem Unentschieden endete.
Schließlich verabschiedete sich die Io Saehne und verließ das Quartier ihres Vorgesetzten.
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

In wenigen Tagen sollte die Schwinge nun wieder ablegen, soviel wusste die CIS bereits. Aber nähere Informationen über die Ziele ihrer Mission waren ihr bisher verborgen geblieben. Zugegebenermaßen hatte sie sich nicht sonderlich darum bemüht, sobald die Blutschwinge auslaufen würde, würde sie alles Nötige in Erfahrung bringen.
Doch seit sie wieder an Bord war, hatte sie keineswegs ihre Zeit sinnlos vergeudet. N'nhaeirhu hatte sich gut wieder eingelebt, hatte ihr neues Quartier ein wenig verändert und ihrem eigenen, neuem persönlichen Stil angepasst. Sie fühlte sich so gut wie lange nicht mehr und gewann dabei den Eindruck, dass es vor allem daran lag, sich ein Stück Freiheit genommen zu haben, dass sie noch nie besessen hatte. Denjenigen, der ihr stets im Nacken gesessen hatte – ob auffällig oder sehr dezent – hatte das Zeitliche gesegnet.
Sie hatte einen Mord begangen, kaltblütig und äußerst berechnend. Jemand, T’Haen, hatte sie sogar als Täter erkannt und sie mit der Wahrheit konfrontiert. Doch es störte sie nicht im Geringsten. Viel hatte sie nicht zu verlieren, einzig ihr Leben. Und dies, beschloss sie nun, in vollen Zügen zu genießen. Daß sie ihre Schizophrenie lebend überstanden hatte, kam ihr dabei heute betrachtet als Glücksfall vor, als eine zweite Chance, die ihr geboten wurde.

Sie hatte in den vergangenen Tagen sich damit beschäftigt, ihren Routineaufgaben nachzugehen. Die vielen neuen Crewmitglieder mussten überprüft werden – die meisten der Akten hatte sie Jol und Sanra überlassen, während sie selbst nur sehr wenige gelesen hatte. Beispielsweise die der neuen Io Saehne. Ihre Einträge aus jüngster Vergangenheit hatten N'nhaeirhu dabei insbesondere stutzig gemacht und Arrhae t’Riuurren würde sie deshalb wohl besonders im Auge behalten.
Außerdem hatte sie wieder einige ihrer berüchtigten Rundgänge in der Dunkelheit des Schiffes gedreht und dabei erfreut festgestellt, dass alles wieder beim Alten war. Vermutete man auch nur ihre Gegenwart, rann den meisten vor allem jüngeren Besatzungsmitgliedern ein Schauer über den Rücken. Doch auch ältere, erfahrenere Rihannsu versteiften sich kaum merklich vor Respekt ... oder Angst? Die Vergangenheit gerade N'nhaeirhus war kein Geheimnis an Bord und irgendwie fühlte die CIS sich wohl dabei. Sie badete beinah in der fast greifbaren Macht.
Nicht zuletzt hatte sie begonnen, sich für die neuen Tal’Shiar Kommandosoldaten zu interessieren. Sie wollte ihr eigenes Training wieder aufnehmen, nicht nur um sich fit zu halten, sondern auch um die ihr bereits bekannten Techniken zu verfeinern. Und so ging sie auch diesen Abend in eine der Trainingshallen und überraschte dort heute den Kommandanten der Soldaten, Filas tr’Aipekh, wie er momentan auf einen Sandsack einprügelte. Ruhig und unbemerkt blieb sie am Eingang stehen und beobachtete, wie sich die starken Muskeln unter dem dünnen Shirt abzeichneten, wie ein feiner Schweißfilm seine dunkle Haut zum Glänzen brachte.
’Willst du den selben Fehler wieder begehen wie bei Iregh?’ scholt sie ihre innere Stimme im Hinterkopf. Doch schnell verbannte sie jene wieder aus ihren Gedanken. Derselbe Fehler wie bei Iregh würde ihr garantiert nicht noch einmal unterlaufen. Außerdem war es nicht ihr Geist, der nach Zuneigung schrie.

Mit einem leisen Lächeln schloss N'nhaeirhu die Musterung seinerseits ab und wirkte zufrieden. Erst dieses kaum hörbare Geräusch veranlasste den hoch gewachsenen Mann, innezuhalten und sich umzuwenden. Ein ernstes Glitzern stand in seinen Augen, welches die CIS amüsierte. Sie wusste, dass er keinerlei Bindung besaß, die ihn von irgendetwas abhalten konnte – nichts, auf das sie neidisch sein musste. Langsam trat sie einen Schritt um den anderen näher und allmählich erkannte Filas, worauf sie aus war.
„Darf ich mitmachen?“ fragte sie ihn keck und ihr Lächeln wuchs in die Breite.
„Heute nicht“, doch die Ablehnung schränkte nicht ihre Lust ein. „Ich wollte Schluss machen für heute“, setzte er hinzu und verharrte an Ort und Stelle, während sie noch immer näher kam. „Ein andermal aber gern.“
„Ich komme drauf zurück“, erwiderte sie leise.
Schließlich blieb sie kaum einen Meter von ihm entfernt stehen. Stille schloss sich an und blickte ihm tief in die Augen. Was sie sah, gefiel ihr – es war die Stärke eines Rihannsu, der viel gesehen hatte in seinem Leben, der viel erlebt hatte, was er gern vergessen wollte. Doch es war vor allem die Männlichkeit seines Wesens, die sie faszinierte, seit sie ihn beobachtete ... über viele Wochen schon. Kurz war sie selbst über sich überrascht, wie sie dachte, worauf sich plötzlich ihr Hauptaugenmerk legte. Doch wozu in Abstinenz leben? Trotz der Langlebigkeit der Rihannsu waren gerade Gefühle etwas, das sich schnell ändern konnte. Diese schmerzliche Erfahrung hatte sie in den vergangenen Jahren oftmals machen müssen. Also warum viel Kraft und Mühe in etwas stecken, aus dem sich durch Zufall vielleicht einmal mehr entwickelte.
Mit einem Nicken kehrte sie schließlich in die Gegenwart zurück.
„Wie wär’s wenn ich Sie mal zum Essen einlade?“ fragte er unvermittelt und ihr in die Breite wachsendes Grinsen verriet ihm, dass er bei der Einschätzung ihrer Mimik ins Schwarze getroffen hatte. „Unter dem eigenen Niveau hat bei Ihnen niemand eine Chance, oder?“ stellte er kurz darauf offen und provokant in den Raum, schaffte es jedoch nicht, ihr Lächeln zu brechen. Dafür rutschte es mehr in eine hintergründige, verschlagene Art ab.
„Natürlich nicht. Man muß ja einen gewissen Status wahren.“
Damit verabschiedete sie sich wieder, wünschte ihm noch eine gute Nacht und verschwand schließlich.
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge =/\=

Vor zwei Tagen war Rikal nach knapp drei Wochen Urlaub auf die Blutschwinge zurückgekehrt. Entgegen seinen Planungen war er nicht nur mit Stealm, seiner Katze, sondern mit seiner gesamten Familie zurückgekehrt. Arrhae hatte sich, trotz aller Versuche ihre Meinung zu ändern, durchgesetzt. Sie wollte nich länger von ihrem Ehemann getrennt sein und wollte, dass auch ihre Kinder eine Beziehung zu ihrem Vater aufbauen, die über gelegentliche Besuche hinausgehen. Von nun an würde Rikal also in seinem Quartier mit Arrhae, ihren gemeinsamen Kindern und seiner Katze leben.
Während Stealm sofort ihre alte Heimat wieder in Besitz nahm und sich nach einem Kontrollgang auf dem großen Sofa im Wohnbereich niederließ, mussten Arrhae und Rikal einwenig umräumen. Zwar hatten sie schon zu zweit hier gelebt, und damit hatten sie genug Platz im Schlafzimmer, aber für die Kinder gab es bisher keine Schlafplätze. Weil sie dies gewußt hatten, hatten sie zwei Betten mitgebracht, die leicht Platz im Schlafzimmer des Leih fanden. Arrhae hatte ihren Mann aber bereits davon in Kenntnis gesetzt, dass er in naher Zukunft wohl sein Meditationszimmer verlieren würde. Aus diesem Raum würde, sobald die Kinder alt genug sind um alleine in einem Zimmer zu schlafen, das Kinderzimmer werden. Zumindest für eine Weile würde es für die beiden Kleinen völlig ausreichen.
Nach einem knappen Tag war Arrhae mit der Unterbringung ihrer Kinder zufrieden und saß auf dem Sofa als ihr Gemahl vom Dienst zurückkehrte. Rikal hatte den Tag damit verbracht die neuen Führungsoffiziere kennen zulernen und sein Schiff aus das Auslaufen am nächsten Morgen vorzubereiten. Auch wenn es eigentlich nicht seine Aufgabe war, so überprüfte Rikal doch zumindest stichprobenartig die Fracht und die ordnungsgemäße Durchführung der vorgeschriebenen Systemdiagnosen. Die meiste Zeit verbrachte er aber damit sich durch die mit dem Auslaufen und der neu an Bord gekommenen Crew verbundenen Bürokratie zu kämpfen. Es war erschreckend wie viele Berichte damit verbunden waren, die Rikal gegenzeichnen und zur Kenntnis nehmen mußte. In diesen Augenblicken war er froh, dass er nicht mehr erster Offizier war, denn er wußte genau, dass es mit diesem Posten verbunden war praktisch die gesamte mit dem Auslaufen verbundene Bürokratie abwickeln zu müssen. Ganz nebenbei liefen beim ersten Offizier alle Fäden zusammen, die mit dem Auslaufen verbunden waren. Gab es ein Problem, dann mußte er es lösen. Erst wenn ihm dies nicht gelang, leitet er das Problem an den Leih weiter. Der Leih überwachte nur, er mußte aber nicht koordinieren, dennoch war Rikal ziemlich erschöpft als er zurückkam. Er sehnte sich nach einer Dusche und etwas zu Essen, wobei er hoffte, dass entweder Arrhae oder Ehae an ihn gedacht hatten. Als er das Wohnzimmer betrat verschwanden Erschöpfung und Hunger als er seine Frau und Stealm sah. Arrhae saß in der einen Ecke des Sofas und lass in einem Buch während die Katze in der anderen ecke des Sofas saß und die Rihannsu, die sie noch immer als Konkurrentin betrachtete, argwöhnisch mit halbgeschlossene Augen beobachtete. Gelegentlich blickte Arrhae auf und schaute was die Katze machte, Misstrauen war definitiv auf beiden Seiten vorhanden. Zwar mochte Arrhae die Katze, aber die Katze mochte Arrhae nicht sonderlich. Immer wieder hatte sie sie gebissen oder gekratzt. Aus diesem Grund war die Rihannsu vorsichtig, wenn die Katze in der Nähe war und zu lauern schien.
„Guten Abend ihr beiden. Wart ihr auch artig?“
„Ich bin immer artig, und Stealm war bisher brav.“
„Schön.“ Rikal war auf seine Frau zugegangen und hatte sie mit einem Kuss begrüßt. Dies führte dazu, dass Stealm ziemlich böse auf Arrhae blickte. Bevor es zu körperlichen Auseinandersetzungen kam setzte Rikal sich dazwischen und begann die Katze hinter den Ohren zu kraulen. Praktisch sofort begann sie zu schnurren. Arrhae warf Rikal einen gespielten bösen Blick zu.
„Man könnte meinen, Du magst sie lieber als mich.“
„Du weißt genau, dass das nicht stimmt. Ich habe dich mindestens genau so gerne wie sie.“
Erneut warf Arrhae Rikal einen finsteren Blick zu.
„Gibt es was zu Essen?“
„Nicht für dich.“
Nach einem bittenden Blick stand Arrhae auf und lächelte, während sie in den Kochbereich ging. Natürlich gab es etwas zu Essen für Rikal.

=/\= Konferenzraum =/\=

Mit einem kaum hörbaren Zischen öffneten sich die beiden Hälften der Turbolifttür. Rikal trat in den Raum, der als Sicherheitsschleuse für die Brücke diente. Man kam nur durch diesen Raum, in dem sich ständig fünf Marines im Gefechtspanzer und genauso viele Angehörige der Sicherheitsabteilung aufhielten, auf die Brücke, zum Bereitschaftsraum des Leihs oder in den Hauptkonferenzraum. Jeweils zwei Marines standen vor der Tür zur Brücke und der Tür zum Gang. Der andere stand in einer Ecke und hatte von dort ein freies Schussfeld auf die Türen hinter denen sich der Turbolift und der Gang befanden. Die Angehörigen der Sicherheitsabteilung saßen oder standen an den im Raum befindlichen Konsolen und überwachten die Anzeigen. Schließlich diente dieser Raum auch als Sicherheitszentraler für das Schiff. Natürlich gab es noch weitere, aber einer war direkt hinter der Brücke.
Als Rikal den Raum betrat meldete einer der Marines, dass der Leih an Deck war. Sofort nahmen alle Anwesenden Haltung an. Mit einem „Rühren“ entließ Rikal sie aus der militärischen Haltung und ließ sie wieder ihrer Arbeit nachgehen während er selbst den Konferenzraum betrat. An dem großen Konferenztisch mit der spiegelnden schwarzen Marmorplatte saßen die Führungsoffiziere der Blutschwinge. Ein schneller Blick in die Runde zeigte Rikal, obwohl er zu früh war, dass alle Offiziere anwesend waren. Es geziemte sich einfach nicht nach ihm anzukommen, und weil diejenigen, die schon länger unter ihm dienten, wussten, dass er meistens etwas früher zu den Konferenzen der Führungsoffiziere kam, hatten sie vermutlich dafür gesorgt, dass alle anwesend waren.
Nachdem sich alle gesetzt hatten begann Rikal die Neuzugänge in der Führungscrew vorzustellen. Zu seiner rechten, N'nhaeirhu gegenüber, saß Arrhae, seine neue erste Offizierin. Etwas weiter hinten hatte Dhael t'Knamhae platz genommen. Seit wenigen Wochen war sie die Chefingenieurin des Warbirds. Ihr schräg gegenüber saß Filas tr’Aipekh, der in seiner Tal’Shiaruniform ein Fremdkörper in den Reihen der Offiziere der Galae war. Aber genau wie N'nhaeirhu war er daran gewöhnt aufzufallen. Für einen kurzen Moment stockte Rikal bei der Vorstellung des neuen Kommandanten der Tal’Shiar Kommandotruppen, denn in seinen Augenwinkeln bemerkte Rikal den Blick, den N'nhaeirhu Filas zuwarf. Er hatte etwas raubtierhaftes. Für einen winzigen Moment hatte Rikal den Eindruck, dass N'nhaeirhu den stattlichen Rihannsu am liebsten verschlungen hätte.
Ganz am Ende des Tisches saß ein recht alter Rihannsu, der aber nur Erein war. Dies lag daran, dass Lhaes tr'Rehu nach wenigen Jahren in der Galae den Dienst quittiert hatte. Nun war er, auf Druck seines Vaters, in die Galae zurückgekehrt. Sein Vater war auch dafür verantwortlich, dass er während dieser Mission während der Alphaschicht den Posten des OPS Offiziers besetzten würde. Ob er dazu taugte, würde er noch beweisen müssen. Wobei Rikal es nicht guthieß, dass er seinen Posten über Beziehungen bekommen hatte.
Als er die Vorstellung beendet hatte kam Rikal zu der ihnen gestellten Aufgabe.
„Wir sollen eine Fracht, bestehend aus Vorräten aller Art, vor allem aber aus hochwertigen und seltenen Rohstoffen zur Thara Forschungsstation bringen.“ Bevor er weiter sprach aktivierte er den hinter sich befindlichen Bildschirm, auf dem ein Ausschnitt der klingonisch-rihannischen Grenze erschien. „Diese befindet sich im Iogor System. Dieses ist bis auf die Forschungsstation unbewohnt und wird durch einen in der Nähe befindlichen Neutronenstern vor Sensorabtastungen weitgehend abgeschirmt. Dorthin sollen wir unsere Fracht bringen. Eine Aufgabe, die wir durchaus lösen können sollten. Eine gute Gelegenheit um unsere Neuzugänge auszubilden und einzuweisen. Die erste Offizierin hat ein Ausbildungsprogramm aufgestellt, den wir abarbeiten werden. Jeder von ihnen wird eine Kopie davon erhalten. Wenn es keine Fragen mehr gibt, dann war es das für heute.“
Auf einen fragenden Blick in die Runde gab es keine Reaktion, daher stand Rikal auf. Seine Führungscrew tat es ihm gleich.
„Alle auf ihre Stationen, machen Sie das Schiff bereit zum Auslaufen.“
„Ssuay“, erklang es im Chor.
N'nhaeirhu war eine der letzten die den Raum verließ und Rikal sprach sie wegen des Blickes an, den sie Filas zugeworfen hatte. Aus Gründen der Diskretion wartete er natürlich bis sie alleine waren und ignorierte solange ihren fragenden Blick.
„Habe ich diesen Blick gerade richtig gedeutet?“
„Welchen?“ fragte sie mit einem Lächeln. Rikal hatte das Gefühl, dass sie genau wußte, welchen Blick er meinte.
„Den, den Sie Filas zugeworfen haben.“
„Nein, hat es nicht.“ Irgendwie glaube Rikal N'nhaeirhu kein Wort. Vielleicht lag das auch an ihrem Grinsen und dem Ausdruck in ihren Augen.
„Das soll ich glauben?“
„Ie.“
Ihr Grinsen sprach Bände, ohne auf eine weitere Reaktion Rikals zu warten drehte sie sich um und verließ den Raum. Dies war ein privates Gespräch und darum konnte sie gehen wann es ihr beliebte. Kopfschüttelnd blickte Rikal seiner Freundin hinterher.
Meine Geheimdienstoffzierin flirtet mit dem Chef der Kommandotruppen, und das in aller Öffentlichkeit. Noch immer schüttelte er den Kopf. Du hast dich ganz schön verändert, N'nhaeirhu.

-tbc-
 

Arrhae

New Member
(Arrhae)

Als der Leih schließlich als letzter nach der Konferenz die Brücke erreichte, hatte die Io Saehne längst ihren Posten in der Mitte der Kommandozentrale bezogen, ebenso wie die anderen Brückenoffiziere. Die Rihanna hielt ein PADD in der Hand, auf der sich überblicksmäßig die wichtigsten Daten des Schiffes befanden, die die einzelnen Abteilungen vor weniger als fünf Minuten gesendet hatten. Als Rikal sich etwas abseits von ihr postierte und mit einem Nicken das Kommando gab, brach sie schließlich das Schweigen.
„Alle Systeme stehen auf Standby und sind voll funktionsfähig“, meldete sie daraufhin ihrem Vorgesetzten und begann damit eine Routine, die jedes Mal aufs neue abgespielt wurde, wenn ein Schiff das Raumdock verließ. Der Leih quittierte diese erste Meldung erneut mit einem stillen Nicken.
„Öffnen Sie einen Kanal an die Basis“, wies Arrhae den Kommunikationsoffizier an, ohne ihn direkt anzusprechen. Diente man lange genug auf einem Schiff, wurde dies seitens der kommandierenden Offiziere unnötig und lernte man seitens der Befehlsempfänger, wer angesprochen wurde.
„Kanal ist offen“, erwiderte der Rihannsu im hinteren Bereich der großen Brücke.
„Hier spricht erei’Riov t’Riuurren“, unmerklich zögerte sie, war dieser Rang doch reichlich ungewohnt nach so langer Zeit, die sie als Riov ein eigenes Kommando geführt hatte, „von der ChR Blutschwinge. Wir sind bereit, auf autarke Versorgung umzustellen.“
„Bestätigt“, klang eine klare Frauenstimme aus den Lautsprecher, dann herrschte einen Moment Ruhe. „Versorgungsleitungen werden unterbrochen und gekappt.“
„Erbitten außerdem Abflugerlaubnis“, setzte Arrhae hinzu. Immer eins nach dem anderen.
„Erlaubnis erteilt. Wir wünschen einen guten Flug.“ Damit wurde die Verbindung beendet.
„Schiffsweiten Kanal öffnen“, war der nächste Befehl und sie setzte ohne eine Bestätigung zu erwarten, fort: „Besatzung der Blutschwinge. Wir brechen heute ein weiteres Mal in die Tiefen des Alls auf, um unserem Reich zu dienen und Ruhm und Ehre zu Hause zu bringen. Wir wissen nie genau, was uns da draußen erwarten wird, aber wir sind uns der absoluten Treue unserer Kameraden an Bord bewusst und erwarten von ihnen die besten Leistungen – wie es dem Ruf dieses Schiffes entspricht. Mögen die Elemente mit uns sein.“ Die letzten Worte waren der übliche Abschluss der Ansprache an die Crew, womit erneut der Kanal geschlossen wurde. Ein Seitenblick zu Rikal rückte ihr jedoch in Erinnerung, dass nicht sie das Kommando hatte – und das die Ehre der Ansprache damit nicht ihr gebührte. Mit einem entschuldigenden Blick wandte sie sich jedoch wieder ihrer Aufgabe zu.
Und Rikal musste sich eingestehen, dass sie tatsächlich Wort hielt und ein sehr eigenständiger Io Saehne sein würde. Doch damit hatte er rechnen müssen, holte er einen ehemaligen kommandierenden Offizier als seinen Stellvertreter an Bord. Aber vielleicht brachte dies etwas Ruhe in seinen eigenen Job.
„Alle Systeme auf online. Manöverdüsen aktivieren. Bringen Sie uns aus dem Dock!“
Nach mehrmaliger Bestätigung setzte sich das gewaltige Schiff schließlich in Bewegung.
„Sobald wir das Dock verlassen haben, Kurs setzen auf die Thara Station, Warp sieben.“
Als Rikal näher an Arrhae trat, nickte er anerkennend. Sie hatte die erste Amtshandlung als Io Saehne erwartungsgemäß absolviert und übergab nun das PADD an ihn. Auf ihm befanden sich außerdem die Berichte der Sicherheitsabteilung und des Tal’Shiar, nach deren Aussagen nichts während des Aufenthalts der Blutschwinge im Dock vorgefallen war – ausgenommen der kleine Zwischenfall mit den Marines, der aber das Leben auf der Blutschwinge direkt nur peripher tangierte.
Schließlich übergab sie dem Leih das Kommando und zog sich auf ihren Platz zurück, der Stuhl neben jenem des Kommandanten.
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Schwach schmunzelnd stand Rikal hinter seinem Kommandosessel, in dem Arrhae t´Riuurren saß. Der Leih hatte seiner neuen ersten Offizierin das Kommando über das Ablegen überlassen. Sie hatte schon seit langer Zeit kein Schiff mehr kommandiert und er wollte ihr die Gelegenheit geben mal wieder auf dem Chefsessel zu sitzen. Rikal war sich ziemlich sicher, dass sie es geradezu genoß auf diesem Sessel zu sitzen. Ohne jede Verärgerung nahm er zur Kenntnis, dass sie statt seiner die kurze Ansprache an die Besatzung hielt, die auf jedem Schiff traditionell vom Leih vor dem Auslaufen gehalten wurde. Sie war wohl zu lange selbst Leih gewesen und erst wieder seit kurzem erster Offizier. Ihren entschuldigenden Blick beantwortete er mit einem angedeuteten Lächeln. Noch immer schmunzelnd, aber aufmerksam, beobachtete Rikal wie Arrhae sich beim Auslaufen machte. Die zum Ablegen und Verlassen der Flottenbasis erforderlichen Befehle gab sie routiniert, als wenn sie nie etwas anderes gemacht hätte. Es war wohl das erste Mal, seit Rikal das Kommando über die Blutschwinge hatte, dass der große Warbird nur mit den Manövrierdüsen, wie es der Vorschrift entsprach, die Basis verließ. Anfangs hatte Rikal für seine Art des Abfluges regelmäßig einen Rüffel bekommen, aber mittlerweile war es zu einer Art Markenzeichen der Blutschwinge geworden. Er hoffte für die Besatzung der Flottenbasis, dass sie sich nicht einbilden, dass die Blutschwinge von nun an immer so ablegen würde.
Als die Blutschwinge im freien Raum war und Kurs auf die Thara Station nahm erhob Arrhae sich und machte den Sessel des Kommandanten für ihren Leih frei, der sich sogleich setzte nachdem er ihr anerkennend zugenickt hatte. Er war mit dem Verhalten seiner ersten Offizierin während des Auslaufmanövers vollauf zufrieden, allerdings hätte ihn auch alles andere überrascht. Arrhae war eine gute Offizierin, und sie hatte ihr Kommando nicht verloren, weil sie unfähig war sondern weil sie anderen, vor allem den Tal’Shiar, unangenehm aufgefallen war.
Seit keiner halben Stunde war die Blutschwinge mit Warp 7 unterwegs als Rikal bereits die erste Gefechtsübung für die Brückencrew anordnete. Ohne den Flug zu unterbrechen ließ der Leih den Bordrechner den Angriff eines schweren klingonischen Kreuzers der Vor’Cha Klasse simulieren. Diese Schiffe waren zwar schon seit mehr als dreißig Jahren im Einsatz, aber noch immer die Arbeitstiere der klingonischen Flotte. Der Kreuzer war schwächer bewaffnet und seine Defensivsysteme waren denen der Blutschwinge unterlegen, aber er war schneller und wendiger. Das klingonische Schiff war der Blutschwinge auf dem Papier unterlegen, aber gut geführt konnte es durchaus gefährlich werden und Rikal hatte genau dies dem Computer befohlen.

=/\= ChR Blutschwinge, Büro des Leih Nvalmn =/\=

Nach einem sehr angenehmen und erholsamen Urlaub war Hanaj tr'Liorae auf die Blutschwinge zurückgekehrt. Es hatte dem alten Haudegen gut getan wieder bei seiner Familie zu sein. Auch wenn er es wohl nie zugegeben hätte, er vermisste sie. Neben seiner gestorbenen Frau vermisste er auch die lebenden Angehörigen seiner Familie. Aber er war ein Soldat und sein Dienst führte ihn immer wieder von seiner Familie fort. Erst in einigen Jahren oder Jahrzehnten würde er den Dienst quittieren und sich auf das Anwesen seiner Familie zurückziehen, aber noch war es nicht soweit. Noch lange nicht. Im Augenblick besprach er mit seiner Adjutantin einige Veränderungen in seiner Kohorte und den Ausbildungsplan für die neu hinzugekommenen Soldaten und ihre Kameraden, die bisher ihren Dienst auf dem Warbird geleistet hatten.
„Kommen wir zur nächsten Neubesetzung“, sagte Hanaj. „Optio R'Mor wird zum stellvertretendem Kommandeur der 3.Zenturie ernannt. Er soll mit Centurion t’Akeidhad den Trainingsplan der Zenturie aufstellen und vorlegen.“
„Ssuay, Rekkhai. Ich werde alles Erforderliche in die Wege leiten.“
Kurz lehnte der Tribun sich in seinem Stuhl zurück und schien durch seine Adjutantin durchzusehen, sie kannte dies bereits. Es war ein Zeichen dafür, dass er nachdachte.
„Navalm Vrih dient in der 3. Zenturie, oder irre ich mich?“
Für einen Augenblick sah die junge Rihanna, die das Rangabzeichen eines Centourion am Kragen trug, ihren Tribun verwundert an. Vrih war kein seltener Name, es gab mehrere Soldaten mit diesem Vornamen in der Kohorte. Bis ihr einfiel, dass der Tribun nur den Vrih meinen konnte, der früher ein Schüler der Meisterköchin Ehae gewesen war.
„Ie, Rekkhai. Er dient in der 3. seit dem wir ch’Rihan erreicht haben und er zum Navalm befördert wurde.“
„Gut, gut. Da ist er ja in fähigen Händen.“
„Kommen wir zum Trainingsplan der 4. Zenturie.“

-tbc-
 

Taev

Administrator
(Lhaes)

=/\= ChR Blutschwinge, Konferenzraum =/\=

Auf das Anraten der restlichen Führungsoffiziere war ich fast 2 Kevn zu früh im Konferenzraum erschienen, einerseits um nicht der Letzte zu sein und andererseits wollte ich beim Leih nicht gleich zu Beginn negativ auffallen.
Daher rief ich mir immer wieder in den Sinn was mein Vater sagen würde, wenn er einen schlechten Bericht über mich erhielt. Schweigend sass ich am Ende des Konferenztisches als der Leih, Rikal tr'Drevoux, die angehende Mission erläuterte. Es sollte eine simple Transportmission zur Thara Forschungsstation sein, nicht gerade eine Mission die ich für eines der mächtigsten Schiffe der Galae erwartet hatte. Die Besprechung war sehr kurz und ich begab mich danach sofort auf die Brücke an meine Station.


=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Die Blutschwinge wurde von erei’Riov t’Riuurren aus dem Dock geflogen, obwohl der Leih auf der Brücke war. Mir konnte es letztlich egal sein aber dennoch kam mir diese Sache sehr merkwürdig vor, insbesondere nachdem sie auch die Ansprache an die Mannschaft hielt. Ich nahm mir vor, meine Augen und Ohren auf dem ganzen Schiff offen halten, vielleicht würden mir solche Informationen irgendwann mal nützlich sein.

Während des Fluges ordnete der Leih mehrere Kampfsimulationen an und ich gab mir Mühe ihm so schnell wie möglich die Schadensberichte zu erstatten und koordinierte die simulierten Reparaturen so gut es mir möglich war. Noch nie war ich auf einem solch grossen Schiff gewesen und es war nicht ganz einfach, die Technik bei solchen Dimensionen unter Kontrolle zu behalten. Die Systeme schienen seit der Indienststellung der Blutschwinge mehrmals überarbeitet worden zu sein; auf jeden Fall waren sie nicht identisch mit den Holodecksimulationen welche ich durchgeführt hatte. Vorallem mit der Steuerung der Umweltkontrollen hatte ich grosse Mühe. Dabei unterlief mir der Fehler, dass ich auf 10 Decks die Temperatur auf 20° eingestellt anstatt auf 40° und es dauerte nicht sehr lange bis die ersten Beschwerden eintrafen. Ich hoffte dabei, dass dies kein grosses Aufsehen erregte. Zum Glück kamen die Nachrichten direkt auf die Displays meiner Station und ich korrigierte den Fehler sofort.

(tbc)
 
K

Korax chi-R'Mor

Gast
=V= CHr Blutschwinge

Entnervt trommelte Optio Korax chi-R’Mor mit dem Magnetstift auf den Tisch. Die Beförderung zum stellvertretenden Kommandant der 3. Zenturie war zwar eine große Ehre, doch brachte sie auch etwas mit sich, dass der junge Marine nun zu hassen lernte: Schreibarbeit. Trainings- und Dienstpläne mussten aufgestellt, Personalakten geprüft, Bestandspläne für Ausrüstung erstellt werden. Er tippte einen weiteren Punkt auf einem der zahlreichen Pads vor ihm an und leitete damit die Anfrage nach drei Sanitätskits für Gefechtseinsätze zur Bestätigung an den Leih Nvalmn weiter.

Korax blickte auf das Chronometer. Noch eine halbe Stunde, bis er sein Büro verlassen durfte und auf dem Holodeck erwartet wurde, um mit der 10. Reiahrin eine Deletham-Gefechtsübung durchzuführen.

Er seufzte und genehmigte eine weitere Anfrage, diesmal des khre’Ared Atalad, der zurzeit das Kommando über die 12. Reiahrin führte. Er bat um 50 Übungsplasmagranaten, um mit seinen Leuten eine Entersimulation abzuhalten, außerdem wollte er für drei Stunden eine ganze Sektion auf Deck 14 räumen lassen. Korax kannte die Unübersichtlichkeit der genannten Station nur von den Verwünschungen der Techniker, die dort arbeiteten, doch wenn sie auch nur halb so schlimm war, wie es die Gespräche besagten, war es eine echte Herausforderung für die Nvalmn.
Er machte einen Vermerk auf dem Pad, der Centurio t’Akeidhad um Genehmigung ersuchte. Die Genehmigung für die Übungswaffen genehmigte er abhängig von der Entscheidung t’Akeidhads im Voraus. Atalad würde wissen, was er tat, und Korax wusste aus eigener Erfahrung, dass das Training an Sprengkörpern in der ganzen Infanterie zu wünschen übrig lies. Wenigstens auf dem Flagschiff der Galae sollte sich im Ernstfall keiner seiner Marines aus Versehen selbst in die Luft jagen – oder womöglich noch schlimmeren Schaden anrichten, weil er oder sie nicht wusste, wohin man eine Granate werfen durfte und wohin nicht. Außerdem erlaubte der Dienst auf der Blutschwinge einen etwas großzügigeren Umgang mit den Übungswaffen, da ihre Bedarfsanfragen im Raumdock nach Möglichkeit bevorzugt wurden. Mancher Logistikoffizier machte sich gerne Freunde im Offizierskorps des Flagschiffs.

Einige Zeit arbeitete Korax noch weiter, dann legte er mit einer entschlossenen Bewegung das Pad weg. Genug war genug, den Rest würde er später erledigen. Und nun würde er das tun, weswegen er der Marineinfanterie beigetreten war. Er würde seinen Beitrag leisten, sein Volk zu schützen…
 

Ehae

New Member
Tief in den Eingeweiden des Schiffes

Physiklabor

Tr’Laval, der Chefphysiker, stand etwas ratlos vor seinem Arbeitsplatz. Das war ihm eigentlich noch nie passiert und die Tatsache als solche beunruhigte ihn schon etwas. Genauer gesagt, er empfand sie als mittlere Katastrophe und er begann an sich zu zweifeln. Er spürte Panik nahen und der Schweiß stand ihm auf der Stirn.
Wie gesagt, es war ihm noch nie passiert, dass er einen Termin verpasst hatte. Aber hier an Bord hatte bisher jeder Termin mit seiner Arbeit zu tun, die konnte er nicht verpassen. Er war es überhaupt nicht gewöhnt, sich mit anderen Sachen als seiner Physik zu beschäftigen, das war schließlich sein Leben. Er war der typische Naturwissenschaftler, der nur sein Fach kennt. Nun, das heißt kürzlich, war aber etwas in sein Leben getreten, was einige Turbulenzen verursachte. Er hatte die Tatsache noch gar nicht richtig verarbeitet und es fiel ihm auch nicht leicht, Ordnung in seinen Gedanken zu schaffen. Die Entdeckung seiner Gefühle hatte ihn ziemlich durcheinander gebracht.
Kurz, er hatte seine Verabredung mit Sanra vergessen.
Schuldbewußt musterte er die peinliche Ordnung auf seinem Schreibtisch, seufzte, und wandte sich zum Ausgang.

Weiter oben

Sanra war planmäßig mit ihrer Arbeit fertig geworden. Sie hatte für ihre Vorgesetzte N'nhaeirhu die Personalakten der Neuzugänge nach Abteilungen und damit nach Priorität der ersten Überprüfung an Bord sortiert und anschließend damit begonnen, sie durchzusehen. Dabei hatte sie sich mit Jol die Arbeit geteilt. N'nhaeirhu hatte sich nur ein paar herausgepickt, die ihr wichtig genug erschienen, um vom Chef persönlich überprüft zu werden. Das sollte nicht bedeuten, dass sich eventuell untragbare Individuen an Bord geschlichen hätten. Hier stand nur eine turnusmäßige Überprüfung in der langen Reihe weiterer im Leben eines Rihannsu an. Außerdem wollte die Vertretung des Tal’Shiar alle Neuen an Bord kennen lernen, soweit das aus einer Akte möglich ist. Aber aus den Bewerbungsunterlagen und zuvor erstellten Beurteilungen der früheren Vorgesetzten sowie, was noch wichtiger war, des Tal’Shiar konnte ohne weiteres ein Profil der betreffenden Person erstellt werden. Dieses wiederum war hilfreich, um in prekären Situationen mögliches Verhalten zu prognostizieren. Jeder, der Verantwortung für Untergebene und ihm anvertraute Werte hatte, wurde so auf seine Führungsqualitäten abgecheckt.
Aber jetzt hatte sie Freizeit, wohlverdient. Sie war sogar schon ein wenig unruhig, weil sie ein Treffen im Casino hatte und sich ziemlich beeilen musste.
Schon vor dem Eingang zum Casino konnte sie den fröhlichen Lärm vernehmen, der durch das geschlossene Schott drang. Eine Handvoll Marines quoll durch die auseinandergleitenden Türhälften und floß wie Flüssigkeit um sie herum, begleitet von verrenkten Hälsen und bewundernden Blicken. Ungerührt schob sie sich durch die Gruppe und betrat das Casino. Es war nicht so voll, wie sie befürchtet hatte und so konnte sie schnell feststellen, dass sie versetzt worden war. Eine Tatsache, die ihr nicht im geringsten gefiel und die hinzunehmen sie nicht gewillt war. Sie drehte sich um und verschwand wieder.

In der Mitte dazwischen

Die beiden wohlbekannten Techniker hockten wie üblich vor einer der Millionen Zugangsluken, hinter denen sich unter anderem auch die Plasmaverteilerventile befinden. Der ältere hatte seinen jüngeren Kollegen schon gehörig aufgezogen wegen der immer noch sehr kurzen, kaum erkennbaren Haartracht. Allerdings war seine Frotzelei nicht böse gemeint, es schwang vielmehr ein gut Teil Besorgnis und noch mehr Respekt in seinen Witzen mit. Er konnte immerhin seinen Urlaub mit seiner Familie verbringen, wo hingegen sein Kollege die Zeit des Landurlaubs in einer Reha-Einrichtung verbringen musste. Sein Gesicht sah wieder so aus wie vorher, auch die Ohren waren wieder top in Form. Das Haar würde aber noch etwas Zeit brauchen, das wuchs aber auch von allein nach.
Während sie so halb in der Luke steckend am Arbeiten waren, hörten sie auf dem Gang eilige Schritte vorbeitrappeln. Dann öffnete sich die Turbolifttür. Sie konnten am Geräusch erkennen, das er von oben kam. Heraus kam jemand mit kurzen, klackenden Schritten. Ein weiblicher Offizier, mit Stiefeln, wurde da identifiziert. Beide Personen bewegten sich ziemlich schnell auf die Ecke unmittelbar vor dem Zugang zum Turbolift zu. Dann erklang ein deutliches Ploff, die Personen waren offensichtlich an der Ecke zusammen gestoßen. Die Techniker grinsten vor sich hin und warteten auf das, was jetzt kam. Wenn sie aber dachten, der Offizier würde die andere Person jetzt zusammen stauchen, hatten sie sich gründlich geirrt. Verwirrt lauschten sie dem vernehmbaren Dialog.
„Oh Sanra, es tut mir Leid, ich habe total die Zeit vergessen“ erklang die männliche Stimme.
„Und ich dachte schon, du hättest dich verlaufen, die Blutschwinge ist immerhin ziemlich groß“ erwiderte mit gutmütigem Spott die weibliche Stimme.
Und dann, gleichzeitig: „Zu dir oder zu mir?“ worauf beide lachten und im Turbolift verschwanden.
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Holodeck 3 =/\=

Die Marines der 4. Zenturie befanden sich im Holodeck 3. Dort lief eine Gefechtssimulation in der die Soldaten eine Siedlung gegen einen zahlenmäßig überlegenen Angreifer verteidigen sollten. Bei der Siedlung handelte es sich um eine typische Kolonie der Rihannsu, die auf einem Planeten der Klasse M errichtet worden war. Sie bestand aus etwas mehr als dreißig Gebäuden. Die Mehrzahl davon waren Wohngebäude, es gab ein Zentralgebäude, in dem sich neben einem Versammlungsraum, das Krankenrevier und die Anflugkontrolle für das kleine Landefeld, das sich innerhalb der Umgrenzungsmauer der Kolonie befand, und ein etwas abseits liegendes Gebäude, in dem sich der Fusionsreaktor befand, der die Kolonie mit Energie versorgte.
Die Kolonie lag auf einer Hügelkuppe umgeben von vielen Feldern, von denen sich die Kolonisten ernährten und bescheidenen Handel trieben. In einer Entfernung von etwa anderthalb Kilometern endeten die Felder und ein langsam dichter werdender Wald begann.
Der Hintergrund des Szenarios war, das in unregelmäßigen Abständen eine große Gruppe klingonische Krieger die Kolonie überfiel und ausplünderte. Denn neben dem Handel mit Getreide und anderen Feldflüchten wurde auf diesem Planeten ein seltenes Erz abgebaut, für das die Klingonen genau wie die Rihannsu Verwendung hatten. Die nicht ganz zweihundert Kolonisten hatten es bisher nicht gewagt um Hilfe zu bitten, hatten die Klingonen den Kolonisten doch angedroht sie alle zu töten, wenn sie dies tun würden. Natürlich hatten sie anfangs Widerstand geleistet, aber dieser war ihnen teuer zu stehen gekommen. Die Klingonen hatten fast zehn der Kolonisten bestialisch und qualvoll ermordet. Nach mehreren Überfällen und fast einem Jahr hatten die Kolonisten endlich um Hilfe gebeten. Daraufhin war eine Zenturie auf den Planeten verlegt worden und stellte den Klingonen eine Falle. Der Plan war es die Angreifer in die Kolonie, auf den Platz vor dem Zentralgebäude zu locken und dort zusammenzuschießen. Kein Klingone sollte ihnen entkommen. Weil die Soldaten mit heftiger Gegenwehr der Klingonen rechneten waren die eigentlichen Kolonisten evakuiert worden. Bis auf die Marineinfanteristen war die Kolonie leer. Einige von ihnen spielten Kolonisten, eine sehr gefährliche Aufgabe. Die anderen befanden sich im Inneren der Gebäude. Ihre Signaturen wurden von speziellen Geräten zerstreut, während andere Geräte den Sensoren der Klingonen die Anwesenheit der Kolonisten vergaukeln sollten. Dennoch barg die ganze Mission ein großes Risiko, nämlich dann wenn die Klingonen die Falle durchschauen würden. Genau dies dachte khre'Ared Wutai i-Shan Kwuing tr'Aniou während er mittels der Sensoren seines Kampfanzuges die anrückenden Klingonen beobachtete. Zumindest bisher war den Klingonen der Hinterhalt nicht aufgefallen, sie waren nur noch knapp zweihundert Meter vom Tor der Kolonie entfernt und näherten sich nicht unbedingt wachsam. Niemand sicherte die Umgebung, es gab keine Vorhut und auch keine Nachhut. Nur ihre Waffen hatten sie bei sich, aber dies war normal für Klingonen.
Wenig später befand sich die fast hundertfünfzig Köpfe starke Meute der Klingonen vor dem Zentralgebäude und verlangte die Übergabe ihres Tributes, wie sie es nannten. Dies war das Zeichen für die Marines. Diese erhoben sich und einige begaben sich an die Fenster der Gebäude, die meisten stellten sich auch einfach vor die Wände und zielten durch diese mit Hilfe der hoch entwickelten Sensoren ihrer Anzüge. Vor dem Zentralgebäude stand die Kommandantin des 14. Reiahrin, Optio t’Adaehd und „begrüßte“ die Klingonen. Stumm fragte Wutai sich, ob die Optio wohl auch dort stehen würde, wenn es keine Simulation wäre.
Der Anführer der Klingonen war vor seine Leute getreten und forderte herrisch seinen Tribut. Mit gespielter Angst begab sich die Optio zurück in das Zentralgebäude. Dem großen Klingonen mit einer langen Narbe im Gesicht hatte sie zuvor mit zitternder Stimme zugesicherte, das sie veranlassen würde, dass das Erz nach draußen gebracht wird. Dies war das Zeichen für die Marines. Ein kurzer Befehl des Centourion und alle eröffneten das Feuer, auf die auf dem Platz befindlichen Marines. Wutai sah auf dem Head up Display seines Helmes das Gesicht des Klingonen, auf den er mit seinem Disruptorgewehr durch die Wand zielte. Eine schwache Berührung des Auslösers, fast nur ein Streicheln, und ein grellgrüner Energiestrahl verließ den Lauf seines Gewehres und durchdrang die Metallwand des Gebäudes wie ein warmes Messer Butter. Ohne Kopf ging der Klingone zu Boden. Wutai sah dies nicht mehr, er suchte bereits sein nächstes Ziel. Sie mussten sich beeilen, sie waren nur im Vorteil solange die Klingonen sich auf dem Platz befanden. Sobald sie ihn verlassen würden, würden ein Häuserkampf beginnen, der ziemlich verlustreich werden könnte. Dies wussten auch die Klingonen, und sie wussten auch, dass sie so schnell wie möglich vom Platz herunter mussten, wenn sie überleben wollten.

=/\= Offizierscasino =/\=

An einem der Fenster des recht leeren Offizierscasinos lehnte der neue Kommandant der Tal’Shiar Kommandotruppen. In seiner rechten hielt er einen Cocktail, natürlich einen alkoholfreien, man wußte wann ein Einsatzbefehl kommen würde. Zwar waren sie erst vor wenigen Tagen aufgebrochen und noch Mitten im Reich, aber man konnte nie wissen. Seinen geübten Sinnen entging es nicht, dass sich ihm jemand von hinten näherte. An den leichtfüßigen Schritten erkannte er seine Stellvertreterin, Neirrha. Sie trat neben ihn und blieb eine Weile stehen. Dann kam sie unvermittelt zur Sache.
„Filas, mir ist zu Ohren gekommen, dass die CIS dich in der Sporthalle aufgesucht hat.“
Überrascht sah der Kommandosoldat seine Stellvertreterin an. Die beiden kannten sich schon lange und standen sich sehr nahe, daher überraschte es ihn nicht, dass sie dieses Thema ansprach, aber es überraschte ihn, dass sie es hier tat.
„Ie, das hat sie.“
„Mir wurde auch berichtet, dass sie ihre Absichten“, sie betonte dieses Wort besonders, „deutlich zum Ausdruck gebracht hat. Auch während der Konferenz der Führungsoffiziere kurz vor dem Start soll sie ein gewisses Interesses an dir zum Ausdruck gebracht haben.“
„Ie.“ Mehr gab es dazu nicht zu sagen.
„Und?“
„Neugierig bist du gar nicht?“ In seiner Stimme schwang die Amüsiertheit über diese Frage mit.
„Ka, kein bisschen. Sie ist recht attraktiv.“
„Ie.“
„Gesprächig bist du nicht gerade.“ Bei diesen Worten lächelte sie, es war schon fast ein Grinsen. Sie war ganz offensichtlich auf eine interessante Geschichte aus.
„Seit wann lässt du etwas anbrennen?“
Nun blickte er sie doch etwas verblüfft an. Schätzte ihn so ein?
„Ich weiß nicht, ob ich will. Sie hat einen gewissen Ruf und ist nicht unbedingt sehr beliebt innerhalb der Tal’Shiar.“
„Du hast doch nicht wirklich Angst um deinen Ruf? Sie will mit dir ins Bett und sonst nichts.“ Ihr Grinsen wuchs in die Breite. Er blickte sie mit gespieltem Ärger an. Zumindest privat durfte sie ihn kritisieren und verspotten. Im Dienst würde sie das nie tun.
„Woher weißt Du das?“
„Weil ich es nicht anders mache.“
Nun blickte er sie zum zweiten Mal verblüfft an.
"Ich habe keine Zeit für eine Beziehung, aber Bedürfnisse." Bei diesen Worten lächelte sie.
"Tu tust das auch?"
"Ie." Ein entwaffnendes Lächeln begleitete dieses Wort.
Der Kommdandant der Kommandotruppen blickte nach vorne aus dem Fenster und murmelte etwas, dass wie Verdammt klang.
"Du warst an mir interessiert?"
Bevor er antwortete nahm er einen tiefen Schlug aus seinem Cocktail.
"Früher."
Nun grinste seine Stellvertreterin noch ein Stückchen breiter als zuvor und betrachtete ihn mit einem ähnlichen Ausdruck in den Augen wie N'nhaeirhu wenige Tage zuvor.

-tbc-
 

Chateya

geschecktes Zwergschaf
(N'nhaeirhu)

Nachdem die Blutschwinge abgelegt hatte, war N'nhaeirhu nur kurz auf der Brücke geblieben, um den neuen ersten Offizier in Aktion zu erleben. In der Tat wirkte sie sehr eigenständig und ihrer Aufgabe durchaus fähig, aber ihre Akte sprach für sich, weshalb sie einer Sonderbehandlung bedurfte. So hatte sich die CIS heute Nachmittag in das Büro der Io Saehne geschlichen, um sich ein wenig umzusehen, sich allmählich mit dieser Person vertraut zu machen. Und im Allgemeinen konnte ein Büro da recht viel Aufschluss geben.
Der Raum war durchaus geschmackvoll eingerichtet, aber die Möblierung kannte sie noch von Arrhaes Vorgänger und hatte sich seitdem nicht verändert. Offenbar ging diese Frau davon aus, dass was sich als Nützlich erwiesen hatte, man nicht zwangsläufig verändern musste. Ob dies nun ein Vorteil sein würde oder eher nicht, stand noch in Frage.
Persönliche Gegenstände fand die CIS nur wenige. Da stand eine Fotographie, vermutlich ihrer Familie, in einen durchaus schönen Rahmen gefasst. Beim genaueren Hinsehen stellte sie fest, dass die junge Rihanna noch abgebildet war – es handelte sich dabei wohl um ein Erinnerungsstück an früher. N'nhaeirhu hatte herausgefunden, dass Llea t’Riuurren im letzten Jahr ums Leben gekommen war – die Umstände ihres Todes jedoch waren verschleiert, was noch mehr Fragen aufwarf und das Interesse N'nhaeirhus weckte.
Neben dem Bild stand eine kleine Glasfigur. Sie drehte sie hin und her, konnte aber keinen tieferen Sinn in den merkwürdigen Formen entdecken. Vielleicht auch nur ein Erinnerungsstück an gute alte Zeiten, als sie noch selbst ein Kommando führte und nicht einem direkten Vorgesetzten Rechenschaft schuldig war. Bei diesem Gedanken musste N'nhaeirhu unwillkürlich grinsen. Wer konnte auch nur so wahnsinnig sein, sich auf eine derartige Weise mit dem Geheimdienst anlegen zu wollen und dann auch noch zu hoffen, keinerlei Konsequenzen befürchten zu müssen. Aus der Sicht der CIS hingegen war das Gerichtsurteil zu mager ausgefallen. Leider war allerdings nicht mehr drin gewesen – die Verhandlung hatte unter den Augen der Öffentlichkeit stattgefunden, das Oberkommando hatte dafür gesorgt.
Gerade wollte N'nhaeirhu sich erheben und zur eigentlichen Tat schreiten – einige Überwachungssensoren in dem Büro anbringen – als sich plötzlich die Tür öffnete und ein nicht ganz unerwarteter Besucher in der Öffnung stand.
Unvermittelt veränderte sich N'nhaeirhus Haltung hin zu einer legeren Pose und sie stützte sich gelassen auf den breiten Schreibtisch.
„Hallo“, sagte sie nur der Höflichkeit halber und begrüßte damit die Eigentümerin des Raumes, die augenscheinlich in eine defensive Position rückte. Offenbar hatte sie doch etwas aus ihrer Konfrontation mit dem Tal’Shiar gelernt, dass sie sogar einer so unbedeutenden Agentin wie N'nhaeirhu Respekt entgegenbrachte.
„Was machen Sie in meinem Büro? Ich erinnere mich nicht, Ihnen Zutritt gewährt zu haben.“
„Um an Bord dieses Schiffes irgendwohin zu gelangen, muss mir niemand Zutritt gewähren“, antwortete die etwas jüngere Rihanna und lächelte gelassen. Zwar entsprach dies nicht ganz der Wahrheit, aber trotz allem bestand die praktische Möglichkeit, selbst Hochsicherheitsbereiche zu betreten.
„Ich bezweifle, dass es Leih tr’Drevoux gern sehen würde, wenn Sie ungefragt sein Quartier betreten“, und die Io Saehne konstruierte für den gegenwärtigen Fall einen fiktiven.
„Wenn es die Umstände verlangen, wäre es mir prinzipiell egal, was Rikal gefällt oder nicht“, erwiderte die CIS nun merklich ernster und spielte damit ganz spezielle Umstände an.
„Verlangen es also die Umstände, dass Sie ungefragt in meinem Büro herumschnüffeln?“ Arrhae war sichtlich angefressen und mittlerweile einige Schritte auf die Agentin zugegangen. Es war ihr Büro und sie hatte den Heimvorteil. Aber sie musste auch zugeben, dass sich N'nhaeirhu wohl wesentlich besser auf dem gesamten Schiff und innerhalb der Crew auskannte – ein Faktor, den sie nie unterschätzen sollte.
„Wenn ich mir Ihre Vergangenheit so betrachte, würde ich Ihre Frage durchaus mit Ja beantworten“, und das unverschämte Grinsen kehrte zurück in das Gesicht der CIS, nachdem sie den kleinen auf dem Fußboden stehenden Koffer ergriffen und sich wieder aufgerichtet hatte. Anschließend machte sie sich daran, dass Büro wieder zu verlassen, wurde jedoch noch einmal von Arrhae aufgehalten.
„Ich hoffe, Sie erliegen nicht diesem Irrglauben, dass ich nicht wüsste, dass ich unter Beobachtung stehe. Ganz im Gegenteil, neben Ihrer routinemäßigen Überwachung gibt es unter Garantie den einen oder anderen Agenten an Bord, der sich still und heimlich diese Aufgabe mit Ihnen teilt.“ Und nun war es an Arrhae, sich ein Lächeln zu gestatten. Diese Aussage war lediglich eine Spekulation ihrerseits, doch sie kannte den Tal’Shiar und sie kannte genügend Flottenagehörige, die nach ähnlichen Ereignissen wie jenes mit der Aehallh von solchen verdeckten Überwachungsaktionen berichtet hatten. Von daher war ihre Aufgabe einfach – sich einfach so verhalten, wie es alle von ihr erwarteten und auf eine Weise, mit der sie niemandem Ärger bereitete. N'nhaeirhu hingegen war angespitzt. Ihr gefiel der Gedanke, obwohl sie ihn vermutlich selbst längst gehabt hatte, ganz und gar nicht, dass sich hier ein Rivale klammheimlich in ihrem Revier herumdrückte und sie verschwand daraufhin ohne eine Wort zu sagen.
Arrhae hingegen machte sich nach der ersten Übung daran, ihr Büro nach Wanzen zu durchsuchen und anschließend den Bericht über die Simulation zu verfassen.

N'nhaeirhu war unterdessen auf dem Weg zurück zu ihrem eigenen Büro. Die Aktion war schief gegangen und Arrhae hatte sich obendrein schon bei der ersten Begegnung als Herausforderung erwiesen. Aber anstatt sich darüber zu ärgern, erfreute sie dieser Umstand eher. So gab es auch für sie endlich wieder etwas zu tun, was ihrem Geschmack entsprach.
Noch mehr freute sie jedoch der Umstand, heute abend etwas ganz Spezielles mit Filas vorzuhaben, wovon er jedoch noch nichts wußte.
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= ChR Blutschwinge, Trainingshalle 4 =/\=

Die große Trainingshalle war zu dieser späten Stunde, nach der Bordzeit war es früher Abend, nur spärlich besucht. Einige Besatzungsmitglieder trainierten an den Kraftmaschinen, andere zogen ihre Runden durch die große Halle und einige übten sich im unbewaffneten Nahkampf. Unter diesen wenigen waren auch Rikal und Arrhae, die sich beide in den typischen schlichten grünen Trainingsmonturen des lachenden Todes gegenüberstanden. Selbstsicher lächelte der Leih die Rihanna an, während diese kühl zurück blickte. Er sonnte sich in der Sicherheit, dass er ein Meister des lachenden Todes war und seine Gegnerin nicht. Natürlich wähnte er sich auch ihr überlegen. Schließlich war er größer als sie und hatte damit eine größere Reichweite. Auch war er als Mann stärker als seine Gegnerin. Aber Arrhae hatte auch ihre Vorteile. Sie war kleiner und damit beweglicher und agiler. Außerdem hatte Arrhae nicht vor ihrem Gegner die Initiative zu überlassen. Sie wußte, dass ihm dies einen zu großen Vorteil geben würde. So griff sie ihn ohne Vorwarnung direkt nach der rituellen Verbeugung an. Zwei schnelle Schritte nach vorne, dann sprang sie ab und trat mit ihren rechten Fuß nach Rikals Kopf. Aus dessen Gesicht verschwand schlagartig das selbstsichere Lächeln. Der Leih duckte sich zur Seite und der Tritt ging ins Leere. Arrhae landete elegant und rollte sich sofort zur Seite. Sie hatte geahnt, dass Rikal die Gelegenheit zu einem Angriff nutzen würde. So ging auch sein Tritt ins Leere. Nach einer Rolle rückwärts kam Arrhae wieder auf die Beine und kehrte in die Grundstellung zurück. Rikal stand ihr, ebenfalls in der Grundstellung gegenüber. Mit einer einladenden Geste forderte der Leih Arrhae auf anzugreifen. Mit einem Kopfschütteln lehnte sie ab. Nun war es an der Zeit für Rikal anzugreifen. Also machte er einen Schritt auf sie zu und täuschte einen Schlag mit der Rechten gegen ihren Kopf an. Arrhae kannte diese Finte bereits aus leidvoller Erinnerung und wartete auf den Angriff mit der Linken. Diesen passte sie ab und ergriff den Arm knapp hinter dem Handgelenk. Mit einem Ruck zog sie Rikal an sich heran und drehte sich selbst ein. Den daraus gewonnenen Schwung nutzte sie um Rikal auszuhebeln und beförderte ihn auf den Boden. Dieser griff noch im Fallen die Hand, mit der sie ihn festhielt, und zog sie mit aller Kraft zu Boden. So landete Arrhae auf ihm und fand sich praktisch sofort unter ihm wieder. Rikal saß nun regelrecht auf ihrem Rücken kurz vor ihrem Po und hielt ihre Arme fest. Auch wenn Arrhae sich mit aller Kraft gegen den Griff wehrte und bockte wie ein Esel, es half nichts. Rikal war zu stark und zu schwer, sie kam einfach nicht frei. Nach einer Weile hörte sie auf sich zu wehren.
„Sitzt Du bequem?“ fragte sie nach einer Weile der Ruhe.
„Ie, Du bist ziemlich gemütlich. Wieso fragst Du?“
„Weil Du langsam etwas schwer wirst. Würdest Du bitte aufstehen?“
„Ka. Ich sitze hier gut.“
Die Rihanna unter dem Leih knurrte etwas unverständliches, dann begann sie wieder sich gegen den Griff des Rihannsus und dem Gewicht auf ihrem Rücken zu wehren. Weil Arrhae ihre Beine noch bewegen konnte nutzte sie diese Freiheit aus um langsam aber sicher ihren Allerwertesten in die Höhe zu bringen. Früher oder später mußte Rikal seinen Sitzplatz verlassen und Arrhae kam in Windeseile wieder auf die Füße. Natürlich nicht ohne vorher wieder auf Distanz zu Rikal zu gehen. Kaum stand sie wieder griff sie erneut den Leih an. Sie versuchte ihn mit einer schnellen Serie von Schlägen zu treffen, aber seine Deckung erwies sich als zu dicht. Keiner ihrer Schläge gelangte hindurch. Rikal wiederum nahm ihr die Initiative ab, als einer ihrer Schläge schwächer ausfiel. Augenblicklich lies er sich fallen und trat gegen Arrhaes Standbein. Der Tritt brachte sie aus dem Gleichgewicht und ein weiterer Tritt beförderte sie zu erneut Boden. Sofort saß Rikal wieder auf ihr. Widerstandslos lies sie sich von Rikal an den Handgelenken festhalten. Sein Gewicht auf ihrem Bauch machte es ihr fast unmöglich sich zu bewegen, seine Füße auf ihren Oberschenkeln schützten ihn vor Tritten in seinen Rücken. Erneut war sie quasi gefangen. Nun war es an der Zeit zu improvisieren. Dies tat sie, als Rikal sich etwas vorne herüber beugte. Ohne Vorwarnung gab sie Rikal einem Kuss. Ziemlich überrascht von dieser Aktion lies kurz Rikals Aufmerksamkeit nach. Diese Gelegenheit nutze sie um die Rollen zu tauschen. Mit reichlich Schwung gelang es ihr auf Rikal zu sitzen zu kommen. Ein triumphales Grinsen zierte ihr Gesicht.
„Genug Spaß für heute? Wir müssen zurück sonst frist Stealm noch Ehae oder Arrhae auf.“ Noch immer grinste die Ehefrau des Leih. Sie hatte einen Sieg über ihren Mann errungen. Nun war es aber an die Zeit die beiden Babysitter, die Io Saehne und die Meisterköchin, abzulösen.

-tbc-
 

Taev

Administrator
=/\= Holodeck 5 =/\=

Zusammen mit erei'Arrain Telek tr'Staere lag ich am Strand von Perfetto 7, einem Urlaubsplaneten im Heira System der von Ferengi betrieben wurde, und lies mich von einer wunderschönen Sklavin verwöhnen. Ein Urlaub auf dem Planeten war sehr teuer aber dennoch jedes Stückchen in Gold gepresstes Latinum wert. Die Ferengi hatten mangels Konkurrenz die Preise stetig angehoben aber das Publikum blieb nie aus. Ich hatte bisher leider nur einmal das Vergnügen auf diesem Planeten zu weilen, war aber so begeistert davon, dass ich in den letzten Tagen eine Holodecksimulation davon erstellt. Telek tr'Staere, ein Ingenieur aus der Alpha-Schicht mit dem ich das Quartier teilte, war hell begeistert von diesem Nachbau. Er hatte bisher nur von dem Planeten gehört und wie viele andere würde er ihn wohl kaum in Realität einmal betreten können, sei es mangels finanziellen Mitteln oder aufgrund der Entfernung. Wir weilten nun fast seit 3 Stunden im Holodeck und genossen jede einzelne Sekunden. In Kürze würden wir dieses künstliche Paradies verlassen müssen, viele andere Besatzungsmitglieder wollten ebenfalls in den Genuss des Holodecks gelangen, solange an Bord noch nicht viel los war. Der Computer holte uns auch sogleich aus unserer Träumen und wies uns an, das Holodeck zu verlassen. Sehr betrübt über den jähen Abbruch trottete ich in mein Quartier zurück und bereitete mich auf meinen Dienst vor.

=/\= Brücke =/\=

Gelangweilt stand ich an meiner Station. Das einzige was einem aus dem alltäglichen Trott warf, waren die Gefechtsübungen von denen der Leih einige angesetzt hatte. Aber selbst die waren auf Dauer sehr monoton und ich fragte mich, ob die Crew danach für ein reales Gefecht gerüstet war. Es stand mir natürlich nicht zu, die Übungen zu kritisieren aber dennoch würde ich einige Verbesserungsvorschläge beim Leih und dem taktischen Offizier einbringen, immerhin ging es in einer Kampfsituation auch um mein Leben. 6 Tlhojur nach Schichtbeginn, zeigte ein Display meiner Station einige seltsame Signale. Da ich bereits sehr müde war und die Signale auf einer selten benutzen Frequenz übertragen wurden, fielen sie mir beinahe nicht auf. Ich war sehr irritiert, als der Computer sie keinem gespeicherten Muster zuordnen konnte und versuchte umgehend die Quelle der Signale zu lokalisieren. Bevor ich jedoch dazu kam, verstummten die Signale bereits wieder und verunmöglichten weitere Analysen. Ich erstattete umgehend Meldung mit dem Hinweis, dass ich mittels den aufgezeichneten Daten eine ungefähre Richtungsangabe tätigen könne, jedoch keine Lokalisierung möglich sei.

-tbc-
 

Ehae

New Member
Abend an Bord, 17 Uhr

Nachdem Ehae ihre Lehrlinge verabschiedet hatte, zog sie sich in ihr Quartier zurück. Sie hatte die Absicht, sich einen ruhigen Abend zu gönnen. Ruhiger Abend bedeutete bei Ehae nicht etwa faul auf der Couch liegen, eine Videokonserve zu genießen und dazu Wein zu trinken. Der Wein war zwar auch dabei, aber der eigentliche Zweck ihrer heutigen Unternehmung war ein anderer. Sie hatte sich zu Hause mit den neuesten Büchern ihr Fachgebiet betreffend eingedeckt. Das Paket, das sie in ihrem Bordgepäck mitgeführt hatte, verkörperte einen ziemlichen Wert, waren doch gute Fachbücher recht teuer. Was eigentlich logisch ist, da sie gemessen an der Gesamtbevölkerung kaum einer liest, die Herstellungskosten aber immer einen ziemlich hohen, von der Stückzahl unabhängigen Basiswert enthalten.
Sie freute sich schon darauf, die Bücherkiste auszupacken.
Nun hatte sie ihr Quartier erreicht. Die Tür öffnete sich und das Licht wurde eingeschaltet. Sie ging in den Schlafraum und zog sich etwas Bequemes an. Ihr neues Quartier gefiel ihr wirklich gut, sie hatte jetzt einen separaten Arbeits-Wohnraum. Als sie nach dem Landurlaub zurückgekommen war, wurde ihr mitgeteilt, dass ihr ein eigenes Quartier entsprechend einer Abteilungsleiterin zugewiesen worden war und dass ihre Lehrlinge jetzt eine eigene Wohngemeinschaft bilden würden. Offensichtlich waren ihre Dienste an Bord doch recht gern gesehen, wenn man sie so verwöhnte.
Sie zerrte die Kiste aus ihrer Ecke und hockte sich davor. Als sie den Deckel hob, erklang ein zartes „Ping“. Der Computer hatte eine eingehende Nachricht gemeldet. Seufzend erhob sie sich und setzte sich an den Arbeitstisch.
„Verbindung öffnen“ wies sie die Maschine an.
Das Gesicht des Leih erschien auf dem Bildschirm. „Aefvadh, Meisterin Ehae.“ Ehae neigte kurz den Kopf und wartete.
„Wäre es Ihnen möglich, heute abend eine persönliche Dienstleistung für mich zu erbringen?“ fragte er förmlich.
Heute abend, es ist doch schon Abend. Und wieso spricht er so geschraubt? dachte Ehae.
Sie neigte zustimmend den Kopf und fragte: „Was wünschen Euer Lordschaft zu speisen?“ Sie konnte das auch.
„Nein, nein, es geht um einen anderen Dienst.“ Offensichtlich genoß er es, Ehae ein wenig zu foppen. Sie hob fragend die linke Augenbraue.
„Ich möchte, dass Sie auf meine Katze aufpassen, ich werde mit meiner Gemahlin ein paar Stunden ausgehen.“
Ausgehen? Wohin denn? Allzu viele Möglichkeiten gab es für den Leih und seine Gattin nicht, genauer gesagt, gar keine.
Dann kippte Rikal kurz zur Seite weg, so als hätte ihn jemand gestoßen. Er grinste, fing sich wieder und sprach weiter: “Und auf die Kinder natürlich.“
Natürlich]
Ehae seufzte, ade Bücher. „Sehr gern, wann soll ich da sein?“
„In 2 Stunden wäre gut.“
„Geht in Ordnung.“ Und der Bildschirm erlosch. Nun ergab sich wohl eine Gelegenheit, Lady Arrhae t’Drevoux kennen zu lernen.

2 Stunden später

Ehae klingelte an Rikals Quartier. Die Tür öffnete sich und sie trat ein. Rikal stand in grüner Trainingskluft im Raum und begrüßte Ehae.
„Hatten Sie nicht was von Ausgehen gesagt, Lord Rikal?“ erkundigte sie sich irritiert.
„Das schon, aber ich hatte nicht gesagt, wohin.“
Dann erschien seine Frau. Eigentlich war es eher ein Auftritt. Sie bewegte sich mit effizienter Eleganz und obwohl sie den gleichen grünen Anzug trug, sah sie umwerfend aus. Sie begrüßte Ehae und maß sie mit einem abschätzenden Blick. Nein, diese Dame war keine ernstzunehmende Konkurrenz. Ehae hatte den Blick durchaus verstanden und dachte sich, dass sie genug spezielle Verführungsmöglichkeiten hatte und wer die kennen gelernt hatte, kam nicht mehr davon los. Noch keiner hatte freiwillig auf ihr Essen verzichtet. Sie verneigte sich lächelnd.
„Die Kinder schlafen schon und das sollte eigentlich auch so bleiben. Machen Sie es sich gemütlich, wir bleiben nicht so lange, etwa 3 Stunden.“
Ehae nickte. „Geht in Ordnung. Einen schönen Abend.“
„Den werden wir haben“ antwortete Rikal und schob seine Frau aus der Tür.

Eine kleine Weile später klingelte es. „Nanu, was vergessen?“ murmelte Ehae und öffnete. Groß war ihre Überraschung, als sie Lady t’Riuurren erblickte. „Der Leih ist abwesend“ sagte sie. Dabei strich ihr Rikals Katze schmeichelnd um die Beine.
„Das ist mir bekannt“ antwortete die XO. „Ich wurde herbestellt zum Baby-sitten.“
„Ich auch. Das scheint mir die perfekte Organisation eines Treffens zu sein“ meinte Ehae.
Die XO trat ein und begab sich zielstrebig zur Couch.
„Sie haben recht“, meinte Ehae, „wir können es uns ruhig bequem machen, solange wir hier dienstverpflichtet sind.“ Arrhae stimmte ihr zu. Die Katze fauchte sie an, schließlich war das eine Fremde, und die musste man nicht akzeptieren.
„Du benimmst dich, oder du verschwindest!“ fuhr Ehae das Tier an. Die Katze setzte sich in die Ecke, ringelte ihren Schwanz um die Vorderpfoten und saß ganz still, äußerst wachsam.
Lady Arrhae schaute verdutzt, sagte aber nichts, hatte sie doch schon Bekanntschaft gemacht mit den Launen dieses kapriziösen Tiers.
„Was kann ich Ihnen zu trinken anbieten?“ fragte Ehae.
„Arrhae hob verwundert eine Augenbraue.
„Na, ich kenne mich zwangsläufig in dieser Küche aus“ kommentierte Ehae.
Nachdem sie Arrhae ein Glas Wasser gereicht hatte, setzte sie sich auf das andere Ende der Couch, die die Sitzecke von zwei Seiten umgab.
Erst schwiegen sie eine Weile, tranken dabei von dem kühlen Wasser. Es war aber kein verlegenes Schweigen, dazu kannten sich die beiden zu lange. Schließlich ergriff Lady t’Riuurren als erste das Wort.
„Wie ich sehe, sind Sie hier auf der Blutschwinge gut zurecht gekommen, ganz besonders mit dem Kommandanten.“
„Das stimmt; Lady Arrhae. Auch er ist den leiblichen Genüssen nicht abhold. Er muß sich aber meine Dienste mit seinen Offizieren teilen. Grundbedingung war ja, dass meine Lehrlinge genügend Zeit und Gelegenheit erhalten, ihre praktischen Fertigkeiten zu entwickeln. Ich denke, so wie es im Moment läuft, ist es perfekt.“
„Ja, davon habe ich schon gehört. Es gehört hier an Bord zu den besonderen Privilegien, an Ihren Mahlzeiten teilzuhaben.“
Ehae lächelte zu diesen Worten, und durchaus nicht verlegen, sondern wie jemand, der sich seiner Fähigkeiten bewusst ist.
„Das stimmt, und meine Eleven sind sehr stolz darauf. Wir können uns vor Anfragen kaum retten. Natürlich gilt es vor allem, die Prioritäten zu beachten.“
Arrhae schmunzelte, kannte sie dieses Prozedere doch schon von der Aehallh. Ehae entschied letztendlich selbst, wer in den Genuß ihrer Künste kam. Und hier schien es ihr zu gefallen, immerhin war sie nach dem Landurlaub zurück gekommen.
Wieder schwiegen sie eine Weile, hingen ihren Gedanken nach. Dann fragte Arrhae:
„Was machen Ihre Töchter?“
„Sarea, meine ältere Tochter hat vor etwa drei Monaten ihre Prüfung bestanden und dient jetzt als TacSec in der Alphaschicht auf der Moonhawk“ berichtete Ehae.
„Ein kleines, aber gutes Schiff“, kommentierte Arrhae. „Hervorragend geeignet als Startpunkt einer Karriere bei der Thi Galae. Die Kommandantin hat einen ausgezeichneten Ruf.“
„Es freut mich, das zu hören, nimmt es mir doch einen Teil Sorge.“
„Und was macht Ihre Kleine?“
Ehae war sich sicher, dass „ihre Kleine“ jetzt heftig protestiert hätte. Aber sie blieb ihre Kleine, auch noch in 150 Jahren.
„Sie bewirtschaftet unser Anwesen, mit sehr viel Erfolg, wie ich hinzufügen darf. Gemeinsam mit meinem Mann als Wirtschaftsleiter sind sie fleißig dabei, unser Vermögen zu vermehren.“
„Sie wird also einmal eine richtig gute Partie.“
Ehae musste lachen.
Dann fragte sie. „Wie ist es Ihnen in den vergangenen Monaten ergangen?“
Arrhae berichtete kurz, und Ehae war wütend darüber, dass das Reich es sich leistete, eine so gute Kommandantin auf der Strafbank sitzen zu lassen.
Arrhae berichtete nicht, dass ihre älteste Tochter im Einsatz ums Leben gekommen war, sie verschwieg auch die vielfältigen Schikanen, denen sie in der zurückliegenden Zeit ausgesetzt war. Sie wollte Ehae nicht damit belasten, noch nicht. Die Gelegenheit würde sich noch ergeben.
Während sie so still dasaßen, jeder in seine Gedanken versunken, öffnete sich die Tür und Rkal kam mit seiner Gemahlin zurück. Die Katze schoß zur Tür, und rieb sich an seinem Bein. Offensichtlich war sie froh, dass ihr Herrchen wieder da war. Seine Frau wurde ignoriert.
Ehae und Arrhae erhoben sich, um sich zu verabschieden. Rikal dankte den beiden, während seine Frau schnell ins Bad verschwand. Er bemerkte Ehaes nachdenklichen Blick, fragte aber nicht, weil er wusste, dass er keine Antwort erhalten würde. Er sah den beiden Frauen nur stumm nach, bevor er sich in sein Quartier zurückzog.
 

Rikal

Active Member
(Rikal)

=/\= IRV Maihi t’Kihai =/\=

Die Maihi t’Kihai war ein kleiner Frachter, wie er von vielen Handelshäusern und Redereien benutzt wurde. Zwar verfügen Schiffe dieser Klasse lediglich über einen kleinen Frachtraum, aber sie sind schnell für zivile Schiffe, sehr schnell sogar. Dies macht sie bei den Handelshäusern beliebt, wenn es um eilige Aufträge geht. Aber auch eher zwielichtige Gestalten mögen diese Schiffe, denn ihre Triebwerke und Sensoren lassen sich hervorragend modifizieren. Der Galae sind schon Schiffe dieser Klasse entkommen, weil die Patrouillenkreuzer der Galae langsamer waren als diese Frachter. Was zu ziemlich langen Gesichten bei den Besatzungen der Schiffe geführt hatte, denen dies geschehen war. Für gewöhnlich sind Militärschiffe erheblich schneller als Zivilschiffe, aber eben nicht immer.
Ein Schiff dieser Klasse befand sich gerade in Schwierigkeiten. Sein Antrieb hatte einen Schaden erlitten und es konnte nicht mehr auf Warp gehen, zumindest nicht ohne umfangreiche Reparaturen. Dies war der Nachteil von umfangreichen Umbauten. Die Maschinen wurden anfälliger für Störungen und auf diesem Schiff war es zu einer solchen gekommen. Die Plasmaleitung zu einer Warpgondel war gebrochen und damit war das Schiff gestrandet, denn der Bruch hatte zu einer Überlastung geführt und den Bordrechner beschädigt. Mit den an Bord befindlichen Ersatzteilen war dieser Schaden nicht zu reparieren. Die Besatzung hatte nur ein kleines Problem. Ihre Fracht war nicht ganz legal und deshalb konnten sie keinen Notruf absetzen. Aus diesem Grund beriet sich die achtköpfige Besatzung im Gemeinschaftsraum. Dies war der Nachteil, wenn man im Zwielicht arbeitete, man konnte nicht einfach Befehlen, wenn es um alle ging, wie auf einem Kriegsschiff. Dies bedauerte der Kommandant des Schiffes gerade, als er sich an den schlichten Metalltisch setzte.
„Also was machen wir nun?“ fragte der Skipper.
„Wir setzten einen Notruf ab“, meinte die Steuerfrau. Der Skipper war der Rihanna einen skeptischen Blick zu.
„Und wenn die Galae den Notruf empfängt? Hast Du vergessen, was wir geladen haben? Wenn die uns erwischen, dann gehen wir in den Bau, wenn wir Glück haben.“
Nun sah die Rihanna ihn skeptisch an. Auch die anderen Crewmitglieder blickten ihn seltsam an. Scheinbar waren sie derselben Meinung wie die Steuerfrau.
„Wir sind soweit von allen Handelsrouten und Flottenbasen entfernt. Es kann kein Schiff der Galae in der Nähe sein. Wenn die Elemente mit uns sind, dann empfangen unsere Kollegen den Notruf und helfen uns dann. Wenn wir Pech haben, dann helfen sie uns nicht und nehmen uns unsere Fracht ab.“
„Ich bin dagegen einfach so einen Notruf zu senden. Wenn wir einen senden, dann müssen wir ihn irgendwie verbergen. So dass nur unsere Leute ihn empfangen können, aber niemand anderer ihn erkennt.“
„Und wie sollen wir dies machen?“
„Wir verbergen sie in der Hintergrundstrahlung und auf einer Frequenz, die nur wir benutzen. Auf einem selten benutzten Frequenzband.“
So wurde es dann auch gemacht. Das Schiff schleppte sich mit den Impulstriebwerken in ein nahe gelegenes System und wartete auf Hilfe.

=/\= ChR Blutschwinge, Brücke =/\=

Der Stolz der Thi Galae flog mit maximaler Reisegeschwindigkeit durch das Rihannische Imperium auf dem Weg zur geheimen Forschungsstation in der Nähe der klingonischen Grenze. Was die Schmuggler nicht wissen konnten war, dass der Warbird sehr nahe an ihnen vorbei kam und ihr in der Hintergrundstrahlung versteckter Notruf von den sensiblen Sensoren des Warbirds entdeckt wurde. Zwar konnte der OPS Offizier die empfangenen Daten nicht sofort einordnen, aber er konnte die ungefähre Position, bzw. die Richtung empfangen, aus der die Sendung kam, denn dass es eine Transmission war konnte er erkennen. Er konnte nur nicht den Inhalt feststellen. Über diesen Umstand informierte er die erste Offizierin, die wiederum die Leih davon in Kenntnis setzte. Wenige Sekunden später kam dieser aus seinem Bereitschaftsraum und übernahm das Kommando.
„Was haben Sie für mich?“ fragte Rikal während er sich in den Sessel des Kommandanten nieder lies.
„Erein tr'Rehu hat seine ungewöhnliche Sendung empfangen“, antwortete Arrhae.
„Inwiefern ungewöhnlich?“ fragte Rikal.
„Es handeln sich um eine Sendung, die auf einem selten genutzten Frequenzband genutzt wird, dass nicht von jedem Schiff der Galae ständig überwacht wird. Auch hat man sich darum bemüht die Nachricht in der Hintergrundstrahlung des Weltalls zu verbergen.“
„Das ist nicht nur ungewöhnlich, das ist sogar verdächtig. Sehr verdächtig. Haben wir eine Peilung?“
„Negativ, die Nachricht brach ab bevor wir eine Position ermitteln konnten. Wir haben aber eine Richtung.“
„Gut, setzten sie einen Kurs in diese Richtung.“
„Rekhai?“ verwundert sah Arrhae ihren Vorgesetzten an. Ihrem Auftrag, sich direkt zum Ziel zu begeben, widersprach dieser Befehl.
„Es sieht so aus als würde dort jemand senden, der nicht entdeckt werden möchte. Ich will nun wissen, wer so geheimnisvoll tut. In dieser Gegend könnte es sich um Piraten oder Schmuggler handeln. Die Präsenz der Flotte in diesen Sektoren ist ziemlich schwach, deshalb floriert hier der Schmuggel. Immer solange bis die Flotte hier wiederaufgeräumt hat.“
„Haben wir eigentlich etwas auf den Sensoren?“
„Ka, Rekkhai. Aber in sechzehn Lichtjahren befindet sich ein System, in dem sich wiederum Materialien befinden, die unsere Sensoren beeinträchtigen. Das System liegt in der Richtung, aus der die Sendung kam.“
„Dann werde wir dann dort mal nach dem Rechten schauen. Kurs setzen, den kleinen Abstecher werden wir nachher wieder aufholen.“
„Ssuay, Rekkhai.“
Wenig später ändert der Warbird seinen Kurs und näherte sich dem System in dem die Schmuggler auf Hilfe warteten. Noch war der Warbird nicht auf ihren Sensoren, die schlechter waren und ebenfalls durch die Zusammensetzung des Systems gestört wurden, erschienen, aber dies würde schon bald geschehen. Die Blutschwinge war noch nicht getarnt und Rikal hatte dies nicht ernsthaft vor. Seinem Schiff würde niemand entkommen.

-tbc-

[NRPG: Ich stelle mir dies nun so vor, dass das Schiff aufgebracht wird. Die Marines werden das Schiff entern und N'nhaeirhu darf dann die Schmuggler verhören. Zugegeben nichts großes, aber immerhin eine Kleinigkeit zu tun. :)]
 

Arrhae

New Member
Arrhae hatte es sich nicht nehmen lassen, einen gemischten Trupp der Sicherheitscrew und der Marines der Blutschwinge an Bord des kleinen Schiffes zu begleiten. Zwar hatten die Sensoren der Blutschwinge nicht genau feststellen können, wie viele Besatzungsmitglieder sich an Bord befanden, doch das Risiko war nicht allzu hoch gewesen. Außerdem war Arrhae nicht erst seit gestern in der Flotte und beherrschte somit den Umgang mit Waffen sowie die entsprechenden Taktiken für die Enterung eines kleineren Schiffes.
Das Gefecht hatte keine zehn Minuten in Anspruch genommen, dann hatten sich die übrigen Besatzungsmitglieder, die noch bei Bewusstsein waren, ergeben. Lediglich der vermeintliche Kommandant des Schiffes und ein weiterer Rihannsu lagen mit mittelschweren Verletzungen danieder und benötigten medizinische Hilfe, die umgehend herbei eilte.
„Sichern Sie das Schiff, anschließend kümmern wir uns um die Ladung dieses Kahns“, befahl die Io’Saehne, nachdem sie sich auf der Brücke umgesehen und erkannt hatte, daß das Schiff von innen älter und vor allem schäbiger wirkte als von außen. Es wurde wohl einzig Wert auf die Technik gelegt, alles andere wurde vermutlich als nebensächlich oder gar irrelevant abgestempelt, um das man sich nicht zu kümmern brauchte.
„Erei’Riov, wir haben bis jetzt nur einige Kursdaten extrahieren können“, vermeldete einer der Sicherheitsoffiziere, der an der Steuerungskonsole Platz genommen hatte.
„Lässt sich zurückverfolgen, von wo der Frachter kam und wer in beauftragt hat?“
„Negativ, dazu müssten wir erst die Verschlüsselungen knacken und das kann ein Weilchen dauern.“
„Wenn Sie das den richtigen Personen überlassen würden, dauerte es nicht einmal die Hälfte der Zeit“, war die Stimme einer durchaus bekannten wenngleich nicht sonderlich erwünschten Person zu vernehmen und Arrhae hob demonstrativ das Gewehr, als sie sich dem Brückeneingang zuwandte.
„Wie kann ich Ihnen helfen?“ fragte die Io’Saehne ohne jegliche Emotionalität in der Stimme und schluckte ihren immerfort aufkeimenden Zorn über diese Person herunter.
„Ich wollte mich hier nur umsehen, ...“
„... um zu schauen, ob wir alles richtig gemacht haben?“ beendete Arrhae den Satz.
„... um mich mit der Rahmensituation dieser Personen vertraut zu machen“, konterte N'nhaeirhu und lächelte hintergründig, während ihr Blick umher streifte und dabei die beiden Bewusstlosen am Boden musterte. „Sie sind ja ganz schön zur Sache gegangen“, stellte sie dabei amüsiert fest.
„Die Thi Galae verhandelt nicht, wenn es um gesetzesuntreue Gestalten geht“, erwiderte Arrhae und wandte sich ab, ihre Waffe sichernd. Sie mochte diese Person nicht und sie musste etwas unternehmen, um die Zusammenarbeit mit ihr zu verbessern. Sicher, die Hintergründe würden diese Bemühungen deutlich erschweren, aber irgendetwas musste geschehen. Und sie entschied sich dafür, einmal mit Rikal darüber zu sprechen, ihn über N'nhaeirhu t’Sshionsha gründlich auszufragen.
Die Agentin befragte zwischenzeitlich einen Sicherheitsoffizier, wie sich der Ablauf der Enterung gestaltet und ob es Ungereimtheiten gegeben hatte, wessen Gegenwehr besonders auffällig gewesen war. Eine weitere Nachfrage bei dem behandelnden medizinischen Offizier nach dem Wohlbefinden des Kommandanten und einer Prognose für ihn verdeutlichte, daß die Agentin durchaus gründlich arbeitete und ihr Handwerk verstand. Dennoch sträubte sich Arrhae das Gefieder, sobald sie in der Nähe weilte. Niemals hätte sie gedacht, daß sie so schnell eine Antipathie entwickeln konnte und erneut war sie froh darüber, auf der Aehallh keinen Tal’Shiar an Bord gehabt zu haben.
 
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