Ehae
Offizierslounge 1, Küche
„… Es wäre schön, wenn Sie gleich damit anfangen könnten. Ich bin in meinem Quartier.“ Der Kommunikationskanal schloß sich, als Rikals Bild vom Schirm verschwand und Ehaes Antwort abschnitt.
„Dicke Luft“ war Ehaes erster Gedanke, denn so kurz angebunden war Rikal normalerweise nicht. Sie packte ein paar Werkzeuge zusammen, die auch in Rikals Küche nicht vorhanden waren, obwohl sie bis jetzt alle ihre Arbeitsplätze nach- und aufgerüstet hatte. Dann wies sie ihre Schützlinge an, die Mahlzeiten fertigzustellen, alles in den Stasiseinheiten zu verstauen, (nicht ohne vorher alle Portionen ordentlich zu kennzeichnen, versteht sich), die Küche aufzuräumen und ihr keine Schande zu machen. Alle nickten dienstbeflissen und Ehae ging, wohl wissend, daß K'haeth die Leute im Griff hatte. In Gedanken wandte sie sich ihrer neuen Aufgabe zu. Rikal wünschte etwas zu Essen, und zwar sofort. Es mußte also etwas schnelles sein.
Als sie vor Rkals Tür stand und den Türmelder betätigte, meldete sich nur die leidenschaftslose, kühle Stimme des Computers. Rikal war also noch nicht da, umso besser.
„Ehae“ antwortete sie auf die Frage, wer Enlaß begehre.
„Enarrain tr’Drevoux ist nicht anwesend“, kam es vom Computer zurück. Blöde Blechkiste, das hab ich auch schon gemerkt. Laut sagte Ehae aber: „Dieser Sachverhalt ist mir bekannt. Lord Rikal wünscht aber, daß ich ein Essen vorbereite und dazu muß ich seine Küche benutzen.“
Fast hatte man den Eindruck, der Computer hatte Vergnügen an diesem Disput. Ehae lief die Zeit davon, sie wollte fertig sein, wenn Rikal eintraf, also fuhr sie den Computer an: „Nun mach schon auf, oder soll Lord Rikal auf sein Essen warten? Das könnte zur Folge haben, daß man dich umprogrammiert.“
„Da Sie zum Kreis der zugangsberechtigten Personen gehören, begehe ich also keinen Fehler, wenn ich Sie einlasse. Und wenn ich fehlerfrei arbeite, ist eine Umprogrammierung höchst unwahrscheinlich“ sprach der Computer (Ehae glaubte, einen subtilen Anflug von Triumph herauszuhören), und öffnete die Tür. „Bei den Elementen, ich glaube, der veräppelt mich“, murmelte Ehae und betrat das Quartier. Sie breitete ihre Messer auf der Arbeitsplatte aus und stellte sich vor den Replikator. Sie orderte junge, zarte Zucchini, Tomaten, Rauchsalz, Olivenöl, verschiedene Kräuter und Gewürze (Bohnenkraut, Thymian, Rosamrin, Basilikum, Oregano, Salbei undKnoblauch) sowie Paprikapaste.
„Soweit die Beilage, und jetzt zwei Rindslendenscheiben, gut abgehangen, Schnittstelle 7 cm hinter dem Anfang, Dicke 25 mm .“ Ehae war zufrieden mit dem, was sie sah, wie sollte sie auch nicht, denn auch Rikals Replikator enthielt inzwischen ihre persönliche Datenbank, die die Grundlage für ihre kreative Küche darstellte. Der Rest war gutes Handwerk.
Sie teilte die Zucchini der Länge nach und dann in Scheiben und gab sie zusammen mit den gewürfelten Tomaten in das heiße Öl. Das Gemüse wurde in dem austretenden Tomatensaft fast gar gedünstet, gewürzt und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und dann in die Stasiseinheit gestellt. Den leckeren Duft konnte sie allerdings nicht konservieren. Dann machte sie sich an die Lendensteaks. Als das Öl heiß genug war, legte sie die dünn mit Senf eingestrichenen und mit Salz und Pfeffer gewürzten Scheiben vorsichtig in die Pfanne und schaltete die Ablufthaube ein, damit der Fettdunst sich nicht im ganzen Quartier ausbreitet. Während sie das Fleisch beobachtete, nahm sie fast unterbewußt wahr, daß sich die Quartiertür öffnete. Aha, der Hausherr trifft ein. „Aefvadh, Lord Rikal. Das Essen ist fast fertig“, sagte Ehae, als dieser den Kopf durch die Küchentür steckte, angelockt vom Duft. Rikal nickte nur und verschwand kurz im Bad. Er sah sorgenvoll aus, also gab es offensichtlich Probleme. Ehae runzelte die Stirn. Na, mal sehen, vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, etwas davon abzuladen, dachte sie. Inzwischen war das Fleisch fertig, von beiden Seiten 4 Minuten gebraten, innen noch zart rosa. Ehae arrangierte Fleisch und Zucchinigemüse auf einem ovalen Teller und stellte diesen zusammen mit Besteck und einem Rotweinglas auf den Tisch. „Lord Rikal, das Essen ist fertig“ sagte sie in den Raum, denn Rikal war nicht zu sehen. Er kam aus dem Arbeitszimmer, wirkte dabei leicht abwesend. Er setzte sich an den Tisch und nahm das Besteck in die Hand. Dann sah er auf, als Ehae ihn ansprach: „Mylord, verzeiht mir die Unverschämtheit, aber Ihr solltet Euch auf das Essen konzentrieren, sonst habt Ihr kein Vergnügen daran und es könnte Euch schwer im Magen liegen. Versucht, Eure Sorgen kurzzeitig zu vergessen.“
„Würden Sie mir die Ehre erweisen und mir bei einem Glas Rotwein Gesellschaft leisten?“ war Rikals Antwort.
Offizierslounge 1, Küche
„… Es wäre schön, wenn Sie gleich damit anfangen könnten. Ich bin in meinem Quartier.“ Der Kommunikationskanal schloß sich, als Rikals Bild vom Schirm verschwand und Ehaes Antwort abschnitt.
„Dicke Luft“ war Ehaes erster Gedanke, denn so kurz angebunden war Rikal normalerweise nicht. Sie packte ein paar Werkzeuge zusammen, die auch in Rikals Küche nicht vorhanden waren, obwohl sie bis jetzt alle ihre Arbeitsplätze nach- und aufgerüstet hatte. Dann wies sie ihre Schützlinge an, die Mahlzeiten fertigzustellen, alles in den Stasiseinheiten zu verstauen, (nicht ohne vorher alle Portionen ordentlich zu kennzeichnen, versteht sich), die Küche aufzuräumen und ihr keine Schande zu machen. Alle nickten dienstbeflissen und Ehae ging, wohl wissend, daß K'haeth die Leute im Griff hatte. In Gedanken wandte sie sich ihrer neuen Aufgabe zu. Rikal wünschte etwas zu Essen, und zwar sofort. Es mußte also etwas schnelles sein.
Als sie vor Rkals Tür stand und den Türmelder betätigte, meldete sich nur die leidenschaftslose, kühle Stimme des Computers. Rikal war also noch nicht da, umso besser.
„Ehae“ antwortete sie auf die Frage, wer Enlaß begehre.
„Enarrain tr’Drevoux ist nicht anwesend“, kam es vom Computer zurück. Blöde Blechkiste, das hab ich auch schon gemerkt. Laut sagte Ehae aber: „Dieser Sachverhalt ist mir bekannt. Lord Rikal wünscht aber, daß ich ein Essen vorbereite und dazu muß ich seine Küche benutzen.“
Fast hatte man den Eindruck, der Computer hatte Vergnügen an diesem Disput. Ehae lief die Zeit davon, sie wollte fertig sein, wenn Rikal eintraf, also fuhr sie den Computer an: „Nun mach schon auf, oder soll Lord Rikal auf sein Essen warten? Das könnte zur Folge haben, daß man dich umprogrammiert.“
„Da Sie zum Kreis der zugangsberechtigten Personen gehören, begehe ich also keinen Fehler, wenn ich Sie einlasse. Und wenn ich fehlerfrei arbeite, ist eine Umprogrammierung höchst unwahrscheinlich“ sprach der Computer (Ehae glaubte, einen subtilen Anflug von Triumph herauszuhören), und öffnete die Tür. „Bei den Elementen, ich glaube, der veräppelt mich“, murmelte Ehae und betrat das Quartier. Sie breitete ihre Messer auf der Arbeitsplatte aus und stellte sich vor den Replikator. Sie orderte junge, zarte Zucchini, Tomaten, Rauchsalz, Olivenöl, verschiedene Kräuter und Gewürze (Bohnenkraut, Thymian, Rosamrin, Basilikum, Oregano, Salbei undKnoblauch) sowie Paprikapaste.
„Soweit die Beilage, und jetzt zwei Rindslendenscheiben, gut abgehangen, Schnittstelle 7 cm hinter dem Anfang, Dicke 25 mm .“ Ehae war zufrieden mit dem, was sie sah, wie sollte sie auch nicht, denn auch Rikals Replikator enthielt inzwischen ihre persönliche Datenbank, die die Grundlage für ihre kreative Küche darstellte. Der Rest war gutes Handwerk.
Sie teilte die Zucchini der Länge nach und dann in Scheiben und gab sie zusammen mit den gewürfelten Tomaten in das heiße Öl. Das Gemüse wurde in dem austretenden Tomatensaft fast gar gedünstet, gewürzt und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und dann in die Stasiseinheit gestellt. Den leckeren Duft konnte sie allerdings nicht konservieren. Dann machte sie sich an die Lendensteaks. Als das Öl heiß genug war, legte sie die dünn mit Senf eingestrichenen und mit Salz und Pfeffer gewürzten Scheiben vorsichtig in die Pfanne und schaltete die Ablufthaube ein, damit der Fettdunst sich nicht im ganzen Quartier ausbreitet. Während sie das Fleisch beobachtete, nahm sie fast unterbewußt wahr, daß sich die Quartiertür öffnete. Aha, der Hausherr trifft ein. „Aefvadh, Lord Rikal. Das Essen ist fast fertig“, sagte Ehae, als dieser den Kopf durch die Küchentür steckte, angelockt vom Duft. Rikal nickte nur und verschwand kurz im Bad. Er sah sorgenvoll aus, also gab es offensichtlich Probleme. Ehae runzelte die Stirn. Na, mal sehen, vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, etwas davon abzuladen, dachte sie. Inzwischen war das Fleisch fertig, von beiden Seiten 4 Minuten gebraten, innen noch zart rosa. Ehae arrangierte Fleisch und Zucchinigemüse auf einem ovalen Teller und stellte diesen zusammen mit Besteck und einem Rotweinglas auf den Tisch. „Lord Rikal, das Essen ist fertig“ sagte sie in den Raum, denn Rikal war nicht zu sehen. Er kam aus dem Arbeitszimmer, wirkte dabei leicht abwesend. Er setzte sich an den Tisch und nahm das Besteck in die Hand. Dann sah er auf, als Ehae ihn ansprach: „Mylord, verzeiht mir die Unverschämtheit, aber Ihr solltet Euch auf das Essen konzentrieren, sonst habt Ihr kein Vergnügen daran und es könnte Euch schwer im Magen liegen. Versucht, Eure Sorgen kurzzeitig zu vergessen.“
„Würden Sie mir die Ehre erweisen und mir bei einem Glas Rotwein Gesellschaft leisten?“ war Rikals Antwort.